Zur Narratologie des Schweigens
Erzählte Erinnerungslücken und Identitätsbrüche in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
Seiten
2023
V&R unipress (Verlag)
978-3-8471-1520-5 (ISBN)
V&R unipress (Verlag)
978-3-8471-1520-5 (ISBN)
Das Schweigen erzählen: Formen und Funktionen im Kontext traumatischer Erfahrungen
Wie kann Schweigen als originär sprachliche Figuration der Auslassung erzählt werden? Dieser Frage wird an acht gegenwartsliterarischen Texten nachgegangen. Der Fokus liegt auf negativ konnotierten Schweigeformen im Kontext traumatischer Erfahrungen: (1) Schweigen-Wollen (defensives Schweigen), (2) Schweigen-Sollen (repressives Schweigen), (3) Schweigen-Müssen (überwältigtes Schweigen) und (4) Schweigen-Aushalten. Gezeigt wird, dass das Schweigen im Sinne einer kommunikativen Handlung destruktiv auf die Erinnerungs- und Identitätsentwürfe der Figuren und Erzähler wirkt, im Sinne einer narrativen Strategie hingegen zum produktiven Moment der Strukturierung und Formgebung avanciert. Ausgehend von narratologischen Überlegungen macht die Arbeit Ansätze aus der Linguistik, Gedächtnisforschung, Psychotraumatologie und narrativen Identitätstheorie für die Textinterpretation fruchtbar und leistet im Anschluss an die Traumaforschung eine Aktualisierung der Motivgeschichte des Schweigens.
Wie kann Schweigen als originär sprachliche Figuration der Auslassung erzählt werden? Dieser Frage wird an acht gegenwartsliterarischen Texten nachgegangen. Der Fokus liegt auf negativ konnotierten Schweigeformen im Kontext traumatischer Erfahrungen: (1) Schweigen-Wollen (defensives Schweigen), (2) Schweigen-Sollen (repressives Schweigen), (3) Schweigen-Müssen (überwältigtes Schweigen) und (4) Schweigen-Aushalten. Gezeigt wird, dass das Schweigen im Sinne einer kommunikativen Handlung destruktiv auf die Erinnerungs- und Identitätsentwürfe der Figuren und Erzähler wirkt, im Sinne einer narrativen Strategie hingegen zum produktiven Moment der Strukturierung und Formgebung avanciert. Ausgehend von narratologischen Überlegungen macht die Arbeit Ansätze aus der Linguistik, Gedächtnisforschung, Psychotraumatologie und narrativen Identitätstheorie für die Textinterpretation fruchtbar und leistet im Anschluss an die Traumaforschung eine Aktualisierung der Motivgeschichte des Schweigens.
Dr. Anna Kaufmann war Stipendiatin am International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) und DAAD-Projektkoordinatorin am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Erscheinungsdatum | 23.12.2022 |
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Reihe/Serie | Deutschsprachige Gegenwartsliteratur und Medien ; Band 034 |
Verlagsort | Göttingen |
Sprache | deutsch |
Maße | 160 x 237 mm |
Gewicht | 649 g |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Germanistik | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Sprachwissenschaft | |
Schlagworte | Dargestelltes Schweigen • Darstellendes Schweigen • Erzähltheorie • Gedächtnis • Gegenwartsliteratur • Identität • Linguistik • Narratologie • Psychotraumatologie • Schweigen • Trauma |
ISBN-10 | 3-8471-1520-0 / 3847115200 |
ISBN-13 | 978-3-8471-1520-5 / 9783847115205 |
Zustand | Neuware |
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