Im Sog der Rache (eBook)

Freundschaft bis aufs Blut

(Autor)

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2022 | 11. Auflage
378 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7565-1170-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Im Sog der Rache -  Klara Fall
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Als Kaschmir in ihrem eigenen Haus plötzlich überfallen und brutal stranguliert wird, entkommt sie nur knapp dem Tod. Spätestens, als bekannt wird, dass es sich bei dem im Lüßwald gefundenen Skelett um die sterblichen Überreste ihres vor Jahren verschwundenen Freundes Florian handelt, kommt ihr ein furchtbarer Verdacht. Steckt etwa Konrad, ihr Mann, hinter dem Anschlag? Auch Ihre beste Freundin Suse verschwand damals urplötzlich, wurde sie vielleicht ebenfalls umgebracht? Sollten die drei Fälle zusammenhängen? Muss Kaschmir befürchten, dass Konrad ein skrupelloser Mörder ist? Sie ist bestürzt, ahnt jedoch nicht im Geringsten, welch schreckliches Geheimnis hinter all dem steckt.

Klara Fall, lebt mit ihrem Mann sei über 30 Jahren in einer kleinen, verträumten Stadt an der Ruhr. Ihre zwei Söhne sind inzwischen erwachsen. Nach einem langen Berufsleben genießt sie mittlerweile ihre Pension, ihre Enkelkinder, ihren Garten, ihre Musik und ihr neues Hobby, die Schreiberei. So entstand aus vielen verrückten Ideen und oft bewegenden Erlebnissen ihr Erstlingswerk: Verrückt, aber glücklich-einmal Burn Out und zurück, dass sie erfolgreich bei vielen Lesungen, u. a. auf der Leipziger Messe, vorstellen durfte. Derart beflügelt, hat sie einen Kriminalroman verfasst, den sie nun als stolzer Self- Publishers veröffentlicht.

Klara Fall, lebt mit ihrem Mann sei über 30 Jahren in einer kleinen, verträumten Stadt an der Ruhr. Ihre zwei Söhne sind inzwischen erwachsen. Nach einem langen Berufsleben entschied sich die Autorin vor fünf Jahren schweren Herzens für die Altersteilzeit und hat es nie bereut. Mittlerweile genießt sie die ungewohnte Ruhe, die ihr die nötige Zeit für ihre Enkelkinder, ihren Garten, ihre Musik und ihr neues Hobby, die Schreiberei, gibt. So entstand aus vielen verrückten Ideen und oft bewegenden Erlebnissen ihr Erstlingswerk: Verrückt, aber glücklich-einmal Burn Out und zurück dass sie erfolgreich bei vielen Lesungen, u. a. auf der Leipziger Messe, vorstellen durfte.

Geburtstagsvorbereitung


Sonntagmorgen, so gegen elf Uhr, Kaschmir wirbelte gerade mit dem Staubsauger durchs Wohnzimmer, als Konrad fröhlich pfeifend von oben die Treppe herunterschlenderte. Wütend ob dieser Unverfrorenheit fauchte sie entrüstet: »Ich bin sowas von sauer, das kann ich dir aber sagen, du, du… ach egal.« Zornig winkte sie ab, als wolle sie ihn wie eine lästige Fliege vertreiben.

»Was ist dir denn über die Leber gelaufen?«, fragte er lächelnd, umschlag sie mit seinen Armen und wirbelte sie übermütig umher. Der Morgen war für ihn bisher so optimal gelaufen, da fehlte ihm der sensible Draht für Kaschmirs Gereiztheit vollkommen.

»Lass mich runter, du Tölpel. Falls du es nicht bemerkt haben solltest, ich… bin… total… sauer!« Verdutzt stellte er sie wieder auf die Beine.

»Sauer? Warum das denn?«, fragte er überrascht.

»Sauer steht überhaupt nicht zur Debatte. Du solltest besser fragen, auf wen?«, keifte sie bissig zurück. »Aha!?! Also, auf wen?« Seine dichten Brauen rutschten fragend in die Höhe.

»Wie kann man nur so doof sein, auf dich natürlich«, fauchte sie ihn böse an.

»Natürlich.« Obwohl er keine Ahnung hatte, warum sie sich so aufregte, nickte er zustimmend mit dem Kopf. Er verzog keine Miene und brachte sie damit nur noch mehr auf die Palme. Kaschmir fuhr schäumend mit ihrer Tirade fort, ohne Luft zu holen. »Nicht genug, dass du deinen großen Tag lieber mit Vera besprichst, anstatt mit mir. Das alleine empfinde ich schon als bodenlose Frechheit. Aber dass du dir nicht einmal den kleinsten Gedanken machst, wie die Feier ablaufen soll, grenzt an eine ausgewachsene Beleidigung. So wie ich dich kenne, überlässt du mir mal wieder die Planung ganz alleine.« Kaschmir holte kurz Luft und fuhr japsend mit ihrer Tirade fort. »Kommenden Samstag ist doch schon der dreizehnte September. Warum sagst du denn nichts. Es ist höchste Zeit für die Planung. Wann wolltest du denn damit anfangen?«, fragte sie kiebig und schaute ihn funkelnd an. Scheinbar unbeeindruckt setzte sich Konrad lässig an den Küchentisch, ergriff die Zeitung unter Kaschmirs Arm und begann demonstrativ, darin zu lesen. Oh, wie sie es hasste, wenn er sich so asozial benahm und sie provozierend ignorierte. »Mensch Konrad, schau mich an, wenn ich mit dir spreche.«

»Du sprichst nicht, du keifst. Wie ein Waschweib«, kam seine bissige Antwort postwendend.

»Das schlägt ja wohl dem Fass den Boden aus. Du kannst deine Feier gleich allein wuppen, du Idiot.«

»Sorry, ich hatte noch etwas für die Arbeit zu erledigen. Und das war wichtig.«

»Tatsächlich, das war wichtig?«, fragte sie süffisant und zog eine Schnute. Als Konrad nicht antwortete, sog sie pfeifend den Atem durch die Nase.

»Ach und ich bin nicht wichtig, oder was?«

Das war ja wohl der Gipfel. Irgendeine Ausrede hatte der feine Herr immer parat. Vorgestern war er zu kaputt zum Helfen, gestern spielte er sich, wie so oft in letzter Zeit wie ein ekelhafter Macho auf und heute musste er was für die Arbeit tun.

Das ich nicht lache. Gedankenverloren ruhte ihr Blick auf ihrem Mann. In letzter Zeit war ein harmonisches Miteinander verdammt schwierig. Scheinbar völlig unbeeindruckt brachte er sie mit seinem deutlich zur Schau gestellten Desinteresse mit Leichtigkeit auf die Palme. Erste Tränen sammelten sich in ihren Augen.

»Konrad!«, fauchte sie enttäuscht und schlug blindwütig mit der Hand auf die Zeitung. Konrad zuckte erschrocken zusammen. »Ja spinnst du denn?«, brüllte er gereizt zurück.

»Nein, ganz und gar nicht. Aber ich würde es echt begrüßen, wenn du bezüglich der Planung deines Geburtstages nur eine winzige Sekunde deiner wertvollen Zeit mir…«, zur Bestätigung schlug sie sich mehrmals mit der geballten Faust vor die Brust, deiner ach so unwichtigen Küchensklavin widmen könntest.«

Fuchsteufelswild knüllte Konrad die Zeitung zusammen, stand langsam auf und schnauzte aufgebracht zurück: »Mach doch, was du willst. Ich bin es leid, mich ewig rechtfertigen zu müssen. Bis du dich wieder normal verhalten kannst, bin ich oben im Büro. Du kannst mich mal kreuzweise.«

Kaschmir sah ihm perplex hinterher. »Man löst doch keine Probleme, indem man den Schwanz einzieht, du Arschloch.«

So schnell konnte Kaschmir gar nicht schauen, wie Konrad wieder vor ihr stand. Mit zu Fäusten geballten Händen funkelte er sie von oben herab bebend an: »Also bitte, jetzt widme ich mich meiner Sklavin.« Bedeutungsschwanger zog er seine dichten Augenbrauen zusammen und versenkte sie fast mit seinem giftigen Blick. Überdeutlich jedes Wort betonend, zählte er bedrohlich leise mit erhobenem Zeigefinger auf:

»Erstens: Ich werde hier zuhause feiern, mit unserer gesamten Clique und einigen wichtigen Kollegen…«

– Die Clique, das waren, Claus Sterzenbach, Ullrich von Stetten, Jan Vöckelmeyer, Rocco Zöllner und Konrad Schmirgel, die sich seit dem Kindergarten kannten. Und ihre Frauen, die allesamt Kaschmirs Freundinnen waren.

»… Zweitens: Unsere Freunde werden hier übernachten, damit keiner Gefahr läuft, seinen Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer zu verlieren.

Drittens: Reicht das? Sklavin?«

»Ich glaub, ich spinne…«, setzte Kaschmir an, wurde aber gleich von weiteren barschen Worten gestoppt. »Ach, leck mich doch am Arsch. Du kannst mich mal gerne haben.« Ungestüm drehte er sich um, nahm im Vorbeieilen eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und stürmte auf die Treppe nach oben zu.

»Stopp. Wage es ja nicht, so zu verschwinden.« Kaschmir war außer sich. Das schlug doch dem Fass den Boden aus! Der hat ja wohl ‘n Knall. Wütend schlug sie erneut mit der geballten Faust auf den Tisch. Peng. Die Kaffeetassen sprangen allesamt in die Luft und knallten scheppernd zurück auf die Tischplatte, dass es nur so krachte. Mit blitzenden Augen und versteinerter Miene ging Kaschmir energisch auf Konrad zu, schob sich nur wenige Zentimeter vor sein Gesicht.

»Wenn… acht… deiner… Gäste… hier… übernachten… sollen, gibt… es… noch… eine… ganze… Menge… zu… tun.« Jedes Wort überdeutlich betonend, hielt sie nach jedem ausgespuckten Wort bedeutungsschwanger inne. »Unser Haus ist zwar recht groß, aber sicherlich kein Hotel. Wie hast du dir das denn vorgestellt, bettentechnisch meine ich?«, keifte sie aufgebracht. Postwendend verengten sich seine strafenden Augen und starrten sie durchdringend an. Seine Haltung wurde raubtierartig. »Nicht in diesem Ton, Sklave«, konterte Konrad gereizt. Flugs stellten sich ihre Nackenhaare auf und kalte Schauer rieselten ihren schmalen Rücken herunter, da ihr Instinkt Gefahr witterte.

Zornig schnauften sie durch die Nase, die Flügel weit gebläht, wie wütende Stiere. Nicht bereit, als erster den Blickkontakt zu unterbrechen, starrten sie sich verbissen an. Ganz langsam bildete sich ein überhebliches Lächeln auf seinem Gesicht, als Konrad mit seinen eisblauen Augen auf sie herabblinzelte. »Du elender unverschämter Macho.« Kaschmir war zutiefst beleidigt und sann auf Rache. Er musste endlich kapieren, dass das Maß voll war. So was von voll. Krampfhaft hielt sie ihre wutentbrannte Miene bei. Doch Konrad wusste genau, wie er seine Wildkatze zähmen konnte. Die Gelegenheit war zu verlockend. Kurzerhand schnappte er nach ihr und strich verspielt über ihren linken Oberschenkel.

»Verdammt, hör damit auf, das ist nicht fair«, flehte Kaschmir halbherzig.

Mit einem kurzen: »Du kleines Biest«, gab er ihr einen festen Hieb auf ihre Kehrseite.

»Aua, bist du denn verrückt.« Schockiert zuckte sie zurück und rieb sich den brennenden Po.

»Was schlägst du auch wie eine Verrückte auf den Tisch. Mir ist das Herz bis in die Hose gerutscht?« »Ach, du Ärmster. Hast du jetzt Herz-Rhythmus-Störungen? Ja, was machen wir denn da?«, fragte sie süffisant und strich ihm tätschelnd über die Brust. Sie würde ihn bis zur Weißglut reizen und dann stehen lassen. »Vielleicht sollte ich einmal nachsehen, ob noch alles in Ordnung ist mit deinem armen Herzchen.« Bedächtig fuhr sie mit dem Zeigefinger durch seine Brusthaare, kraulte behutsam den kleinen Wollteppich. Mit verschlagenem Lächeln schob sie langsam eine Hand in sein Hemd. So ein Mist. Seine berauschende Hitze fuhr ihr elektrisierend in die Hand und ihr schöner Racheplan war dahin. Sie hatte vergessen, dass sie seinem Charme nie lange hatte widerstehen konnte. Auch Konrad kämpfte mit seinen Gefühlen. Verbissen riss er sich zusammen, wollte um nichts eine Reaktion zeigen. Als ihr Handballen wie zufällig seine linke Brustwarze streifte, kroch ihm ein wilder Schauer über die Haut und er konnte das leichte Zittern nicht mehr unterbinden.

»Ooohhh maaannn«, knurrte er, »du bist und bleibst ein durchtriebenes Biest.« Genüsslich verdrehte er die Augen. Ehe sie sich versah, lagen seine Lippen auf ihrem Mund und sie spürte seine forschende Zunge. In diesen Kuss legte er all seine Überzeugungskraft. Es sollte doch mit dem Teufel zugehen, wenn er sein aufmüpfiges Weibchen nicht wieder zur Räson bringen konnte. Für eine lange Weile vergaß Kaschmir alles um sich herum, bis sie atemlos und völlig zerzaust aus ihrer Traumwelt auftauchte.

»Du lenkst mal wieder von der eigentlichen Problematik ab, du Schuft«, beklagte sich Kaschmir japsend. Doch ihre kratzige Stimme hörte sich längst nicht mehr ganz so vorwurfsvoll an. Mit einem verkniffenen Lächeln auf den Lippen griff sie nach Block und Bleistift.

»Kommen wir mal wieder aufs Wesentliche. Wie hast du dir das nun...

Erscheint lt. Verlag 7.7.2022
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Freundschaft • Kleeblat • Krimi • Mord • Opfer • Täter • Wald
ISBN-10 3-7565-1170-7 / 3756511707
ISBN-13 978-3-7565-1170-9 / 9783756511709
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