Heimat-Roman Treueband 41 (eBook)

5 Romane in einem Band
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
320 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-2969-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heimat-Roman Treueband 41 - Rosi Wallner, Charlotte Vary, Andreas Kufsteiner, Verena Kufsteiner
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Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.
Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.
Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:
Alpengold 199: Heimat und Glück - für immer verloren?
Bergkristall 280: Mein Herz hat immer dir gehört
Der Bergdoktor 1755: Dr. Burger und die Pflicht der Erbin
Der Bergdoktor 1756: Die Schwesternburg
Das Berghotel 136: Ich wart auf dich am Steg
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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»Sag mal, hast du das Gatter immer noch net fertig? Oder soll ich wieder die ganze Arbeit allein machen!«, rief Beat Meringer seinem Sohn zu und näherte sich ihm mit weit ausholenden Schritten.

»Das geht net so leicht. Als ich die Latten zusammennageln wollt, ist der Schaden nur noch größer geworden«, gab Andreas unwirsch zur Antwort.

»Möcht nur wissen, wer da reingerammt ist mit dem Traktor! Und dann einfach wegzufahren, als wär nichts geschehen! Net zu fassen, wie unverschämt manche Leut sind!« Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete Meringer die Bresche im Zaun, die unmissverständlich Zeugnis von einem missglückten Wendemanöver ablegte.

»Ist ja doch morsch, das ganze Geraffel«, murrte Andreas und versetzte den unteren Latten einen Tritt, sodass sie knirschend brachen.

»Davon wird’s bestimmt besser! Im Schuppen liegt genug Holz, du hättest schon längst etwas Passendes zurechtsägen können. Aber das ist wohl zu viel verlangt! Wie dir ja alles zu viel ist!«, schrie Beat aufgebracht. Er maß seinen Sohn mit einem Blick, in dem sich alles andere als väterliches Wohlwollen widerspiegelte. Ein Blick, der Ausdruck war für die Enttäuschungen, die ihm sein Sohn seit Jahren schon bereitete.

»Wozu denn die ganze Mühe? Es geht doch eh alles den Bach hinunter! Der Hof ist veraltet und unrentabel, und zum Modernisieren fehlt uns das Geld. Du willst die Wahrheit nur net wissen! Aber dafür racker ich mich net ab«, gab Andreas zurück und hob die Werkzeuge auf.

»Seit Generationen ist der Hof in unserer Familie …«

»Ach, immer das alte Lied. Die Zeiten haben sich aber geändert«, unterbrach ihn sein Sohn missmutig und trat erneut nach dem Zaun.

»Seit Generationen«, wiederholte Meringer unbeirrt, »und schlechte Zeiten hat’s früher auch schon gegeben. Aber alle haben sich da durchgekämpft und den Hof für die Nachkommenschaft erhalten. Nur du hast kein Durchhaltevermögen! Und wenn der Hof tatsächlich verloren geht, dann liegt das nur an dir!«

Wie Feinde standen sie sich gegenüber, und einem Beobachter wäre aufgefallen, wie ähnlich und doch verschieden Vater und Sohn waren.

Sie glichen sich in Statur und Körperhaltung – beide waren hochgewachsene, breitschultrige Männer – und Andreas hatte die dunklen lockigen Haare und die blauen Augen seines Vaters geerbt. Während die Züge Beat Meringers hart und kantig waren und verrieten, dass sein Leben von Arbeit und Entbehrungen geprägt war, wirkte das Gesicht seines Sohnes dagegen unfertig und unreif.

Trotzdem galt Andreas als der hübscheste Bursche im Tal, und er wusste diesen Eindruck noch durch recht anspruchsvolle Kleidung zu unterstreichen. Da er zudem – teils aus Freundlichkeit, teils aus Geltungsbedürfnis – im Dorfwirtshaus gern eine Runde ausgab, genügte ihm das Geld, das ihm zur Verfügung stand, nie, und er machte heimlich immer mehr Schulden bei Freunden und Geschäftsleuten.

Sein Vater ahnte davon, und dieser Umstand trug noch zu der Verbitterung bei, die er für seinen Sohn empfand, der so völlig aus der Art geschlagen schien. Nur noch selten dachte er mit Wehmut daran, wie glücklich er einst über die Geburt dieses Sohnes gewesen war.

Jahrelang hatten er und seine arme Anni vergeblich auf ein Kind gehofft, und dann, ganz unerwartet, als Anni schon vierzig war, erfüllte sich ihr sehnlichster Wunsch, und sie schenkte einem gesunden Sohn und Erben das Leben.

Doch die schwere Geburt hatte die einst kräftige und lebensfrohe Frau so geschwächt, dass sie zu kränkeln begann und starb, noch ehe Andreas den Kinderschuhen entwachsen war …

»Also schau zu, dass das in Ordnung kommt«, sagte Meringer schließlich nur, da Andreas verstockt schwieg. Mit einer mutlosen Geste wandte er sich um und ging quer über den Hof auf das breit hingelagerte Wohnhaus zu.

Der Meringer-Hof war mit seinen Holzbalustraden und der Lüftlmalerei, die immer sorgfältig erneuert wurde, eine rechte Augenweide. Mancher Wanderer, den sein Weg vorbei an dem Anwesen führte, hielt inne und bewunderte das ländliche Idyll, ohne zu ahnen, dass es vom Niedergang bedroht war.

Andreas starrte mit zusammengekniffenen Augen dem Vater nach. Meringers Gang war in der letzten Zeit schleppend geworden, und er trug den Kopf nicht mehr so hoch sie wie früher.

Der junge Mann empfand jähe Gewissensbisse, und mit einer halblauten Verwünschung steuerte er auf den Schuppen zu, um der Anweisung seines Vaters Folge zu leisten.

Drinnen im Haus goss sich Beat an der Kredenz einen Obstler ein und leerte das Glas in einem Zug.

Wie immer, wenn er niedergeschlagen war, schweiften seine Gedanken in die Vergangenheit; immer lebendiger schienen die Bilder in ihm emporzusteigen.

»Er ist wie der Quirin, den hat es auch so umhergetrieben«, murmelte er vor sich hin.

Die Erinnerung an seinen jüngeren Bruder schmerzte noch immer, obwohl seit jenen Ereignissen so viele Jahre verflossen waren.

Ursprünglich war Quirin Anni, Beats späterer Frau, versprochen gewesen. Er hatte das schöne Mädchen leidenschaftlich geliebt, ohne zu ahnen, dass sein Bruder genauso für Anni empfand. Beat verzehrte sich in der Rolle des Rivalen, der seine Liebe verheimlichen musste – bis eine jähe Wende eintrat.

Anni, die Quirins Unrast und seine Unzufriedenheit mit dem Leben immer mehr als quälend und wesensfremd empfand, wandte sich allmählich Beat zu. Der teilte ihre Meinungen, vor allem ihre Gebundenheit an ihre Heimat, was dazu führte, dass sie seine Zuneigung zu erwidern begann.

Sie trennte sich von Quirin, der sich mit dem Verlust nicht abfinden wollte. Sein Traum war es gewesen, mit Anni an seiner Seite auszuwandern und mit ihr gemeinsam eine neue Existenz zu gründen. Es kam zu einer furchtbaren Auseinandersetzung zwischen den beiden Brüdern; Quirin gab dem Älteren die Schuld, dass Anni ihn verlassen hatte. Mit den Fäusten drang er auf Beat ein, jähzornig wie er war, und fügte ihm schwere Verletzungen zu. Am Tag darauf war Quirin verschwunden, und es gab nie wieder ein Lebenszeichen von ihm.

Beat litt sehr darunter, denn er hatte den Bruder trotz allem sehr geliebt. Auf unbestimmte Weise fühlte er sich mitschuldig am Schmerz seiner Eltern, die rasch hintereinander wegstarben.

Das alles überschattete den Beginn seiner jungen Ehe, die dennoch ausnehmend glücklich wurde und ihn für alle Entbehrungen reich entschädigte.

Annis vorzeitigen Tod hatte er nie verwinden können, und es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, noch einmal zu heiraten.

Sein Gemüt verdüsterte sich danach immer mehr, vor allem aber, seitdem sich das Verhältnis zu seinem Sohn verschlechterte.

Schließlich riss sich Meringer von seinen wehmütigen Gedanken los, es wartete noch zu viel Arbeit auf ihn, um sich fruchtlosen Grübeleien zu überlassen.

Als er aus dem Haus trat, hörte er vom Schuppen her, wie sein Sohn offensichtlich Holzlatten zersägte, um die leidige Arbeit doch noch zufriedenstellend auszuführen.

Beats Stimmung hellte sich auf; wahrscheinlich neigte er dazu, das Verhalten seines Sohnes zu streng zu beurteilen.

»Es steckt halt doch ein guter Kern in ihm«, murmelte er vor sich hin und ging mit energischen Schritten auf die Stallungen zu.

***

»Pass doch auf! Musst du immer so ungeschickt sein!«, fuhr Andreas Katrin ungehalten an.

Das junge Mädchen hatte, als sie ihm auflegte, etwas von der Suppe verschüttet, da in seiner Nähe ihre Hände zu zittern begannen.

»Es tut mir leid«, flüsterte sie kaum hörbar und senkte errötend den Kopf.

»Das ist doch net so schlimm«, versuchte Meringer zu begütigen, dem Katrins offenkundige Verlegenheit auffiel. Ihre Scheu gegenüber Andreas stimmte ihn nachdenklich und erregte sein Mitgefühl.

»Wirst aber auch immer trampliger! Ich seh schon, dass du als alte Jungfer bei uns heroben versauerst!«, fügte Andreas daraufhin gereizt hinzu, denn es erboste ihn jedes Mal, wenn sich sein Vater auf die Seite des jungen Mädchens stellte.

Katrin hatte Mühe, ihre Tränen zurückzuhalten, Andreas’ herzlose Worte hatten sie so getroffen, dass sie am liebsten aus der Stube gerannt wäre.

Das Abendessen, das reichlich und schmackhaft zubereitet worden war, wurde wie meistens schweigend eingenommen. Katrin beruhigte sich allmählich wieder, brachte aber kaum einen Bissen hinunter.

Vor drei Jahren hatte Meringer sie auf den Hof geholt, als sie, erst siebzehnjährig, Vollwaise geworden war. Sie war weitläufig mit den Meringers verwandt – noch nicht einmal blutsverwandt –, doch Meringer hatte sich wie ein Vater um sie gekümmert, wofür sie ihm unendlich dankbar war.

Sie hatte sich rasch auf dem Hof eingewöhnt, und er war ihr zum Zuhause geworden. Unter der Obhut von Leni, einer alten Magd, die seit dem Tod der Bäuerin die Wirtschaft führte, erlernte sie rasch die notwendigen Fertigkeiten.

Leni war des Lobes voll über Katrin, die nicht nur tüchtig und anstellig war, sondern auch keine der Neigungen zeigte, die man jungen Mädchen oft nachsagte.

»Das ist ein ernsthaftes, ordentliches Madl. Net so leichtsinnig und vergnügungssüchtig wie die aufgeputzten jungen Dinger, die...

Erscheint lt. Verlag 2.8.2022
Reihe/Serie Heimat-Roman Treueband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • Alpen • Alpen-Krimi • alpen-roman • Anthologie • Arzt • Arztroman • Arztromane • Bastei • Bergdoktor • Berge • Berg-Hütte • Bergpfarrer • Bergroman • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Gefühle • Großband • Großdruck • große-schrift • Hans Ernst • Happy End • Heimat • Heimatbuch • Heimatkinder • Heimatromane • hermann-broch • Herzschmerz • Hüttenwirt • Kelter • Kindle • Klassiker • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesromane • Magd • Medizin • Mira • Modern • Paket • Patient • Reihe • Romance • Roman-Heft • romanhefte heimat • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schwarzwald • Serie • spannend • Staffel • steingruber • Toni-Hüttenwirt • wohlfühlen
ISBN-10 3-7517-2969-0 / 3751729690
ISBN-13 978-3-7517-2969-7 / 9783751729697
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