Friesenschwur am Upstalboom -  Siegfried Klock

Friesenschwur am Upstalboom (eBook)

Der Wahnsinn geht weiter
eBook Download: EPUB
2022 | 2. Auflage
188 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7562-7145-0 (ISBN)
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Friesenschwur am Upstalsboom Der Wahnsinn geht weiter Ein Einbruch in ein Marinedepot, eine Leiche am Upstalsboom und eine angekündigte Katastrophe für Ostfriesland bringen Hauptkommissar Okko Bruns und sein Team fast zum Wahnsinn. Wer steckt hinter all diesen Gräueltaten und was hat das Ganze üb erhaupt mit der Burganlage Stickhausen zu tun? Die Zeit läuft den Beamten davon und plötzlich werden sie von unvorhersehbaren Ereignissen eingeholt, die die Ermittlungen erschweren. Mit der Fortsetzung von Häuptlingstod am Upstalsboom geht der Irrsi nn nun in die zweite Runde. Eine spannende Reise durch Ostfrie sland und Abgründe eines fanatischen Friesen.

Siegfried Klock wurde in Idafehn geboren. Als gelernter Industrieschiffbauer war er bis zum Konkurs bei der Jansen-Werft in Leer beschäftigt. Dann wechselte er in die Automobilindustrie und arbeitet seitdem im Volkswagenwerk Emden. Aus seiner Liebe zur Heimat und seinem Interesse an politischen und ökonomischen Themen der Region, entdeckte er seine Leidenschaft fürs Schreiben und Dichten in hoch und plattdeutsch. So schreibt er Liedertexte, Verse und Gedichte und übersetzt Texte ins Plattdeutsche. 2020 erschien sein erster Ostfrieslandkrimi Häuptlingstod am Upstalsboom. 2021 folgte dann mit Wunnerbaar Fresenland eine Sammlung von Versen und Gedichten, die er im Laufe der Zeit über seine Facebookseite Wi sünd Oostfreesen un dat mit Stolt, als Begrüßungsbeiträge veröffentlicht hatte. 2022 erscheint nun mit Friesenschwur am Upstalsboom die Fortsetzung von Häuptlingstod am Upstalsboom.

Zeit zu sterben


Steh auf ......Ostfriesland


Der große Hüne stand vor der Leiche von Jan Nordes. Mit einem gezielten Schnitt hatte er ihm die Kehle zerfetzt. Zufrieden betrachtete er sein Werk. Hier am Upstalsboom in Aurich Rahe, ganz hinten, dort, wo auch zur Zeit der friesischen Freiheit Urteile vollstreckt worden waren, hier lag Nordes nun in seinem Blut. Somit war das Werk vollendet. Endlich war auch der letzte Verräter der friesischen Idee beseitigt. Der Hüne schmückte Nordes noch nach seinen Vorstellungen aus und lachte laut auf. Nun war es Zeit, sein nächstes großes Vorhaben zu planen und zu verkünden.

Dies war der Tag, an dem etwas Neues beginnen sollte, an dem Ostfriesland wieder eine Chance auf eigene Machtstrukturen bekommen sollte. Dies sollte der Beginn einer neuen friesischen Freiheit werden.

Der Hüne ging langsam zurück auf die kleine Lichtung hinter dem Denkmal am Upstalsboom. Hier war zur Zeit der friesischen Freiheit der Versammlungsort der Friesen gewesen. Hier wollte er sein Vorhaben verkünden.

Der Upstalsboom wirkte auf den ersten Blick ruhig und still – scheinbar friedlich. Rund um die Lichtung des Denkmals hatte der Hüne schon vor seiner Gräueltat am alten Hinrichtungsplatz Fackeln gesetzt und somit die ganze Lichtung erhellt. Cirka vierzig Personen standen am Denkmal und applaudierten ihm mit lauten Hurra!-Rufen bei seiner Ankunft dort. Er verneigte sich vor seinen Anhängern und stellte sich an die Spitze des „Steenbült”, wie das Denkmal auch von vielen Besuchern genannt wird. Er rief laut auf und und seine Stimme hallte über den ganzen Platz:

„Eala Frya Fresena!

Der Tag ist gekommen, nun wird Ostfriesland wieder ein freies Land! Brüder und Schwestern, hört mir gut zu, genug des Applauses jetzt. Heute sind wir hier zusammengekommen um unsere erste friesische Streitmacht, den friesischen Widerstand zu gründen. Wir werden gemäß unseren friesischen Idealen wieder für eine bessere Zeit Ostfrieslands kämpfen. Friedliche Ansätze hat es genug gegeben. Denkt nur an die parteipolitischen Versuche, die hier etwas bewegen wollten. Es hat nichts gebracht, rein gar nichts. Wir Ostfriesen bluten aus, wirtschaftlich, kulturell und existenziel. Das darf nicht so weitergehen”, redete der Hüne mit klaren Worten. „Lasst uns auf unser Vorhaben schwören, unsere Kräfte vereinen, schlagkräftig und schnell handeln!", der Hüne peitschte seine Anhänger an. „Die Zeit der friedlichen Versuche in Ostfriesland etwas zu bewegen, ist vorbei. Jetzt kommen wir, und wir werden ohne Kompromisse, ohne Mitleid und ohne Skrupel handeln. Wir werden Terror und Angst verbreiten, unsere Forderungen klar definieren und kühl und bedacht vorgehen. Wir haben Unterstützung bekommen, zu der ich nun noch nicht viel sagen kann, aber sie wird uns immens helfen. Ihr werdet sehen! Seid ihr bereit für unsere Heimat zu sterben?”, schrie der Hüne in die Menge.

„Ja, das sind wir!”, antworteten die Anwesenden.

„Seid ihr bereit für ein neues Ostfriesland?”, schrie der Hüne weiter.

„Ja, das sind wir!”, antworteten alle im Chor.

„Und seid ihr bereit mir bedingungslos, ohne jeglichen Widerspruch zu folgen und für unsere Idee zu töten?”

„Ja, das sind wir!”, schrien die Anwesenden ihrem Anführer entgegen.

Tosender Applaus begleitete die Zeremonie. Einige Anhänger verneigten sich und klopften dem Hünen auf die Schulter. Er genoss diese Hörigkeit, wenngleich es die eigentlich unter Friesen nicht geben sollte…. Aber für diesen Fall war eine klare, straffe Hand und Führung nötig.

Nur so konnten die gemeinsamen Ziele erreicht werden.

„Jörg, seh zu, dass das hier alles wieder weggeräumt wird und dann übernimmst Du die Koordination der weiteren Schritte, ich ziehe mich zurück. Denkt bitte an eure Tarnung, denn wenn wir auffliegen, ist der Traum von einem freien Ostfriesland dahin”, befahl er seinem engsten Vertrauten. „Klar, wird gemacht, hier ist in einer Stunde nichts mehr zu sehen”, entgegnete Jörg. Eine Stunde später war der Platz um die Lichtung wieder leer, keine Fackel mehr zu sehen und überhaupt kein Anzeichen dafür, dass sich hier zunächst etwas ganz Schreckliches ereignet hatte. Und auch nicht, dass von hier aus etwas Unvorstellbares geplant wurde.

Nur einer blieb hier, mitten im Dreck, die Leiche von Jan Nordes. Brutal und kaltblütig hingerichtet. Sein Tod war nun das letzte Werk vor dem großen Finale eines kaltblütigen Monsters, mitten in Ostfriesland.

Trügerische Ruhe


Der Mond schien hell, fast magisch, am Upstalsboom in Aurich - Rahe. Ein leichter Wind zischte durch die hohen Bäume. Am klaren Himmel strahlten hunderte Sterne, zwei von ihnen schienen heute besonders hell. Es sah so aus, als erleuchteten sie das ganze Areal um die Kultstätte der friesischen Freiheit, aus der Zeit der freien Friesen. Hinter dem Denkmal kann man so schön rund um das Gelände spazieren gehen und kommt vorne am Denkmal wieder an. Ein sehr friedlicher und ruhiger Ort. Im vergangenen Jahr aber war er Schauplatz und Zentrum einer grausigen Tat geworden. Seit diesem Tag wurde er deutlich häufiger besucht. Oft scharrten sich ganze Menschenmengen hier an den Wochenenden zusammen.

Regelmäßig wurden hier immer noch viele Kerzen und diverse Fotos von Siefke Janssen aufgestellt, um an ihn und seinen bestialischen Tod zu erinnern. Nach Janssen fielen dem Mörder noch drei weitere Menschen zum Opfer. Letztlich war es der Fall um die vier Morde an den Administratoren zweier großer Facebook-Gruppen in Ostfriesland, er hatte eine bundesweite Welle der Empörung ausgelöst. Und so war dieser „Schauplatz" für viele schon alleine aus dem Grund attraktiv, weil der Mörder entkommen war. Mit einer kaltblütigen List hatte er auf dem Weg in die Untersuchungshaft einen Moment der Unachtsamkeit seiner Begleiter genutzt und war geflüchtet. Alle Zeitungen hatten wochenlang darüber berichtet. Seit diesen Taten waren nun circa sieben Monate vergangen und die „Fratze", so wurde der Täter im Umgangston genannt, war wie vom Erdboden verschwunden. Somit war der Upstalsboom natürlich ein wunderbarer Ort für Hobby-Kriminologen und Verschwörungstheoretiker, die alle mehr wussten, als die zuständigen Behörden.

Die beiden Facebook-Gruppen waren immer noch aktiv, nach den Morden sogar um mehrere Tausend Mitglieder vergrößert. Die Organisation wurde nun von den noch lebenden Administratoren weitergeführt. Torre Breedenbeek, eben die „Fratze", auch ein ehemaliger Administrator sowie seine Lebenspartnerin Tanja Dusends, hatte man natürlich ausgeschlossen. Tanja litt noch sehr unter den Taten ihres Lebenspartners und war seit der Zeit in einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung der Klinik in Emden untergebracht. Breedenbeek hatte bis dato nicht einen Versuch unternommen, Kontakt zu ihr aufzunehmen. Die Fahndung nach dem Monster aus Ostfriesland lief immer noch auf Hochtouren und überall wurden Fotos von ihm gezeigt und ausgehängt. Seinen Namen, die „Fratze", bekam er übrigens aufgrund seiner Gesichtsbemalung in den ostfriesischen Farben schwarz-rot-blau.

Bei seinem letzten Mordversuch im Heseler Wald war ihm aber ein entscheidender Fehler unterlaufen. Er wurde am Tatort verhaftet, bevor er sein Opfer Jan Nordes, ebenfalls ein ehemaliger Administrator der Facebook-Gruppe „Wi sünd Oostfreesen un dat mit Stolt", töten konnte. Hauptkommissar Okko Bruns von der Auricher Kripo, Soko Leiter der Ermittlungen, war überzeugt, durch diesen Umstand an Breedenbeek zu gelangen. Jan Nordes wurde ständig überwacht, und sobald Breedenbeek sich noch mal nähern würde, könnte die Falle erneut zuschnappen und dann endgültig. Dass Nordes zu diesem Zeitpunkt schon das Zeitliche gesegnet hatte, wusste noch niemand.

Edda und Hermann Tütjer spazierten an diesem wunderschönen Abend wieder mal die große Runde um den Upstalsboom. Hinter dem Denkmal gab es eine kleine Lichtung. Ein weiterer Weg führte bis ans Ende des Areals. „So schön hier, Edda, und so ruhig", Hermann Tütjer nahm seine Edda in den Arm und drückte sie an sich. „Ja Harm, ich liebe diesen Platz, er strahlt eine besondere Kraft aus", hauchte Edda in Hermanns Ohr. „Schau mal, schon wieder eine Feentür im Schein der Sterne, so schön, ob da wohl ein Friesenkiesel liegt?", freute sich Edda. „Warte", Hermann nahm sein Handy und schaute hinter die kleine bunt bemalte Holztür am Baumstumpf. „Ja, es liegt ein bemalter Kiesel dort, toll diese Farben, ich mach schnell ein Foto", antwortete Harm. In diesem Moment stieß Edda einen lauten Schrei aus, rannte wieder auf Harm zu und zitterte am ganzen Körper. „Harm, Harm, da hinten liegt jemand, ganz viel Blut, der Hals blutet, schnell, ruf den Notarzt, die Polizei, schnell bitte!"

Terror in Weener


Wieder mal Regen, Regen, Regen", Johann saß am Schreibtisch und schaute aus dem Fenster. Er dachte an den Geburtstag seiner Schwester, wo nun...

Erscheint lt. Verlag 11.7.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
ISBN-10 3-7562-7145-5 / 3756271455
ISBN-13 978-3-7562-7145-0 / 9783756271450
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