G. F. Unger Sonder-Edition Collection 28 (eBook)

5 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
400 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-2960-4 (ISBN)

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G. F. Unger Sonder-Edition Collection 28 - G. F. Unger
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5 spannende Westernromane von G. F. Unger lesen, nur 4 bezahlen!

G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 136 bis 140 der G.F. Unger Sonder-Edition:
Folge 136: Longhorn City
Folge 137: Mann im Blizzard
Folge 138: Verdammte Flagge
Folge 139: Gold King
Folge 140: Wiyan Wakan - Heilige Frau

Denn da drüben liegt die Stadt. Sie besteht aus einigen Dutzend Brettergebäuden und Hütten. Alles ist noch unfertig, eilig zusammengenagelt, primitiv. Einige Windräder drehen sich über Brunnen, aus denen sie mit Hilfe vom Pumpen ständig frisches Wasser heraufholen.

Wahrscheinlich wurde diese Stadt deshalb an dieser Stelle errichtet, weil es hier ein unterirdisches Quellensystem gibt, aus dem man unaufhörlich schöpfen kann.

Sicherlich wird Longhorn City bald schon eine grüne Stadt mit Gärten und Bäumen sein. Denn Wasser ist genug vorhanden, und es wird überall hingeleitet, auch zu zwei hölzernen Wassertürmen beim Bahnhof, aus denen die Lokomotiven versorgt werden.

Die Passagiere stehen immer noch wie angenagelt beim Eisenbahnzug auf der Prärie und sind dabei, ihre Enttäuschung zu überwinden.

Ein bullig und imposant wirkender Mann nähert sich ihnen. Es ist der Rufer von vorhin, der den Neuankömmlingen das freundliche »Willkommen in Longhorn City« entbot.

Nun verkündet er mit vertrauenerweckendem Lachen in der Kehle: »Es sieht nur auf den ersten Blick so trostlos aus. Man muss etwas Fantasie haben und sich vorstellen, wie das in einigen Wochen aussehen wird. Sobald hier genügend Geld im Umlauf ist, erblühen alle Knospen. Und Geld ist da! Viel Geld! In der Bank von Longhorn City liegen Hunderttausende von Dollars. Sie warten nur auf die Rinderherden. Stellt euch vor, Leute, was sein wird, wenn die ganzen Herdentreiber hier nach vielen Monaten Herdentreiben ihren Lohn ausgeben. Longhorn City wird einer Hafenstadt gleichen, zu der die Seeschiffe aus allen Erdteilen kommen, und die Besatzungen …«

»Schon gut, Sie brauchen uns nicht zu beschwatzen«, unterbricht ihn eine Stimme. »Uns interessiert nur, wann die Herden kommen mit ihren durstigen und nach all den menschlichen Sünden lechzenden Treibern. He, wann, Mister?«

»Mein Name ist Edward McCafferty«, sagt der so imposant wirkende Mann würdig und öffnet seine Jacke, damit man die schöne Brokatweste und die goldene Uhrkette bewundern kann, »Ich bin der Gründer dieser Stadt. Ladys und Gentlemen, ich werde dafür sorgen, dass diese Stadt für alle Bürger eine Goldgrube wird. Und nun zu Ihrer Frage, Mister. Blicken Sie mal nach Süden! Was sehen Sie dort über dieser wunderschönen Prärie, die wie ein Meer aus Gras vor Ihren Augen liegt? He, Leute, was ist da im Süden über den Bodenwellen zu erkennen?«

Sie alle wenden sich nach Süden.

Jemand sagt: »Staub! Da ist Staub, so wie man ihn vor wenigen Jahren noch sah, wenn die Büffelherden wanderten.«

»Longhorns!« Edward McCafferty ruft es triumphierend. »Die erste Longhornherde kommt! Morgen wird sie hier eintreffen. Und übermorgen verjubeln diese wilden, texanischen Cowboys ihren Lohn. Willkommen in Longhorn City, Ladys und Gentlemen. Ich bin für jeden Neubürger oder Gast in meinem Office zu sprechen.«

Er wendet sich nach diesen Worten um und geht zur Stadt hinüber.

Zwei Männer, die in einiger Entfernung warteten, schließen sich ihm an. Rechts und links einen Schritt hinter ihm flankieren sie ihn wie Leibwächter. Ja, es sind gewiss Leibwächter, Revolvermänner, die ihre Waffen in tief geschnallten Holstern tragen.

Die ausgestiegenen Passagiere setzen sich ebenfalls mit ihrem zumeist nur leichten Gepäck in Bewegung. Einige sind Handelsreisende, die hier auf gute Geschäftsabschlüsse hoffen für die verschiedensten Dinge, angefangen von Klavieren und anderen Musikinstrumenten bis zu Haushaltswaren und Waffen jeder Art.

Einige andere Passagiere – sie gehören zum sogenannten »Schwachen Geschlecht« – sehen so aus, als seien sie hergekommen, um hier das älteste Gewerbe der Welt auszuüben. Sie werden angeführt von einer dicken Frau wie eine Hühnerschar von einer fetten Ente.

Einige Männer sind offensichtlich Handwerker, die sich in der neugegründeten Stadt eine neue Existenz erhoffen. Sie haben ihre Frauen mit dabei. Sogar ein paar Kinder erkennt man unter den Neuankömmlingen.

Auch der Spieler Amos Scarlock kam nach Longhorn City, aber das ist mehr ein Zufall, weil er weiter im Osten auf den schon abfahrenden Zug springen musste, um einem Kampf aus dem Weg zu gehen. Sein Kartenglück war einigen Leuten, die zu der Sorte gehörten, die nicht verlieren kann, zu groß.

Amos Scarlock blickt zur Seite auf die schöne Jenna McGee, die bisher in einem anderen Wagen saß. Aber er sah sie mehrmals, wenn die Passagiere sich während der Aufenthalte auf den Bahnhöfen die Beine vertraten, beobachtete sie aus einiger Entfernung. Nein, er versuchte keine Annäherung.

Doch jetzt sagt er: »Nur Mut, Schwester, nur Mut! Diese armselige Stadt wird sich verdammt schnell verändern, so schnell wie …«

Er verstummt, so als würde ihm bewusst, dass er im Begriff ist, zu grob und zu unschicklich zu werden.

Aber die gelbhaarige Jenna McGee sieht ihm fest in die Augen und fordert: »Sprechen Sie den angefangenen Satz ruhig zu Ende, Mister. Ich bin sehr neugierig auf Ihre nächsten Worte. Gewiss sind sie ein treffender Vergleich. Also!«

»… wie aus einem Mädchen eine geldgierige und schamlose Dirne werden kann. Dies wäre ungefähr die zweite Hälfte meines angefangenen Satzes geworden, Schwester.«

Sie sieht ihn immer noch fest an.

Dann aber nickt sie leicht und erwidert: »Ja, so ist es wohl mit Städten dieser Art. Wir kennen uns aus, nicht wahr? Ich sah Sie in der kleinen Stadt in Missouri in letzter Sekunde diesen Zug erreichen. Es wirkte wie eine Flucht.«

Er grinst blinkend, und er ist ein dunkler, fast elegant wirkender, dennoch etwas indianerhaft aussehender Bursche mit grauen Augen.

»Es gibt immer Burschen, die nicht verlieren können«, sagt er dabei. »Ich hatte die Wahl.«

Er sagt nicht, was für eine Wahl er hatte; verzichtet auf jede Erklärung.

Aber sie weiß, was er meint. Er konnte bleiben und kämpfen – oder er musste die Flucht ergreifen. Und er tat Letzteres.

Doch sie glaubt nicht, dass er feige ist. Sie erkennt es in seinen Augen, spürt es mit ihrem untrüglichen Instinkt. Er wollte nicht töten, wollte kein Blut vergießen. Deshalb schwang er sich auf den abfahrenden Zug.

»Darf ich Ihr Gepäck tragen?« So fragt er und fügt hinzu: »Sie sehen ja, ich habe nicht einmal eine Tasche bei mir und werde mich hier erst einmal ganz neu ausrüsten müssen.«

»Ja, Ihr weißes Hemd ist schmutzig«, erwidert sie und wartet, bis er ihre beiden großen Reisekoffer aufgenommen hat.

»Vielleicht essen wir heute gemeinsam zu Abend«, spricht er an ihrer Seite auf sie nieder. Er ist sehr groß, sie aber für eine Frau nur mittelgroß. »Ich werde auch ein sauberes Hemd anhaben, Schwester. Mein Name ist Amos Scarlock. Und wie heißen Sie?«

Sie zögert einige Sekunden, und er weiß, dass sie jetzt darüber nachdenkt, ob sie ihm ihren richtigen oder einen falschen Namen sagen soll. Irgendwie spürt er, dass sie angefüllt ist mit Misstrauen gegen die ganze Welt.

Aber sein Instinkt sagt ihm, dass sie eine Glücksjägerin ist, wie er ein Glücksjäger und Spieler ist. Irgendwie gehören sie zur gleichen Sorte, sind nur unterschiedlichen Geschlechts. Und das gefällt ihm sehr. Er würde gern recht bald mit ihr im selben Bett liegen. Und er wird sich Mühe geben, diesen Zustand so schnell wie möglich herbeizuführen.

Sie sieht zu ihm auf und liest es in seinen Augen.

Aber sie ist daran gewöhnt, dass sie überall auf Männer trifft, die mit ihr etwas anfangen wollen. Es sind stets Männer mit außergewöhnlichem Selbstbewusstsein, niemals durchschnittliche Burschen. Letztere Sorte wagt sich gar nicht an sie heran. Und auch dieser Amos Scarlock ist kein nur durchschnittlicher Bursche. Sie spürt es. Und so denkt sie: Sicherlich ist es wieder einmal gut, wenn ich in solch einer Stadt einen Beschützer habe – zumindest für die ersten Tage.

Und so lächelt sie zu ihm empor und sagt: »Amos Scarlock, ich weiß, Sie wollen mich knacken, wie Sie schon viele Frauen geknackt haben. Aber das wird schwer sein. Denn ich lasse mich nicht mit jedem Burschen ein. Sie müssten sich schon als was ganz Besonderes erweisen.«

»Ich weiß.« Er grinst. »Oh, ich weiß. Ich steige ja auch nicht jeder Frau nach. Auch sie muss schon was Besonderes sein. Wir werden sehen, nicht wahr?«

»So ist es.« Sie lächelt. »Wir werden sehen.«

Als sie nach dem Abendbrot beim Kaffee sind, kommt Edward McCafferty an ihren Tisch und setzt sich, ohne dazu aufgefordert oder eingeladen zu sein.

»Ich hätte sie auch in mein Office kommen lassen können«, beginnt er. »Doch bei einer so schönen Frau mache ich gerne eine Ausnahme. Davon profitieren jetzt auch Sie, mein Freund.«

Er sieht Amos Scarlock bei seinen letzten Worten an.

»Ich weiß es zu würdigen«, erwidert dieser lässig. »Und ich weiß inzwischen auch, wer der Boss in dieser Stadt ist, sozusagen der Bulle im Corral. Das ist fast überall so in einer Stadt wie dieser hier. Man muss den Königen Tribut zollen. Was also verlangen Sie, Mister McCafferty?«

Dieser grinst, doch in seinen gelben Augen ist keine Freundlichkeit, nur kalte Schlauheit und...

Erscheint lt. Verlag 26.7.2022
Reihe/Serie G. F. Unger Sonder-Edition Collection
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-2960-7 / 3751729607
ISBN-13 978-3-7517-2960-4 / 9783751729604
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