Mord im Hintergrund (eBook)

Der sechste Fall für Mark & Felix
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
351 Seiten
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-96215-434-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mord im Hintergrund -  Sören Prescher
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Das Trio mit vier Pfoten ist zurück. In ihrem sechsten Band bekommen es Mark, Felix und Dominik gleich mit zwei verzwickten Fällen zu tun: Zum einen eine Reihe rätselhafter Morde scheinbar ohne Motiv, zum anderen eine tückische Erpressung. Für Letzteres sind sie eigentlich nicht zuständig, doch nachdem Geschäftsmann Holger Janssen ihnen in der Vergangenheit geholfen hat, sind sie ihm einen Gefallen schuldig, und diesen fordert er jetzt ein. Auch hier spitzen sich die Ereignisse rasch zu.

Sören Prescher wurde am 1978 in Bautzen geboren, ist verheiratet und wohnt mit seiner Familie in Nürnberg. Er ist Mitglied des 42erAutoren e.V. und des Phantastischen Autoren Netzwerks (PAN). Neben seiner Arbeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen schreibt er Artikel und Berichte für das Nürnberger Musik- und Kulturmagazin RCN. Seit der Jahrtausendwende veröffentlicht er Kurzgeschichten und Gedichte in zahlreichen Anthologien. Dazu sind bisher zwölf Romane aus den Bereichen Thriller und Mystery/Urban-Fantasy in zahlreichen Verlagen erschienen.

Sören Prescher wurde am 1978 in Bautzen geboren, ist verheiratet und wohnt mit seiner Familie in Nürnberg. Er ist Mitglied des 42erAutoren e.V. und des Phantastischen Autoren Netzwerks (PAN). Neben seiner Arbeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen schreibt er Artikel und Berichte für das Nürnberger Musik- und Kulturmagazin RCN. Seit der Jahrtausendwende veröffentlicht er Kurzgeschichten und Gedichte in zahlreichen Anthologien. Dazu sind bisher zwölf Romane aus den Bereichen Thriller und Mystery/Urban-Fantasy in zahlreichen Verlagen erschienen.

1


Die Meldung war kurz nach der Mittagspause hereingekommen und hatte das ganze Präsidium in Aufruhr versetzt: Im Nürnberger Stadtteil Glockenhof hatte eine Frau in einem Blumenladen plötzlich über Schwindel und Übelkeit geklagt. Wenig später hatte sie das Bewusstsein verloren und war trotz sofortiger Erste-Hilfe-Maßnahmen zweier Kunden noch vor der Ankunft des Notarztes verstorben. Sämtliche Wiederbelebungsmaßnahmen blieben erfolglos. Damit waren nicht mehr die Mediziner, sondern die Kripo zuständig, die sämtliche ungewöhnlichen Todesfälle überprüfen musste.

Möglicherweise hatte die Verstorbene lediglich einen Kreislaufkollaps erlitten. Das wäre für die Angehörigen zwar ebenfalls schlimm, doch für die Ermittler wäre der Fall damit relativ schnell abgeschlossen.

Kriminaloberkommissar Mark Richter hoffte, dass es sich um eine natürliche Todesursache handeln würde. Alles andere könnte die Lage sehr, sehr kompliziert machen. Wenn er allerdings auf sein Bauchgefühl vertraute, würde sich die Hoffnung als nichtig erweisen.

Er schaltete seinen Passat vom dritten in den zweiten Gang herunter, weil der Fahrer in dem Tesla vor ihm bereits zweihundert Meter vor der Kreuzung abbremste, und schaute zu Dominik Waldmayer auf dem Beifahrersitz. Nach gut einem Jahr kannte er ihn ziemlich gut. Sein Freund und Partner war Mitte vierzig, hatte mit wild wucherndem, immer grauer werdendem Haar zu kämpfen und besaß eine bemerkenswerte Vorliebe für verlottertes Auftreten. Dreitagebart und schlecht sitzende Anzüge waren obligatorisch. Obwohl sie vom Wesen (und Kleidungsgeschmack) her unterschiedlicher nicht sein konnten und sie weiß Gott in vielerlei Hinsicht völlig unterschiedlicher Meinung waren, hatten sie in den vergangenen dreizehn Monaten genug erlebt und zusammen durchgestanden, um zu einem eingeschworenen Team zu verschmelzen. Heute genügte ein kurzer Blick in Dominiks Gesicht, und Mark erkannte darin die gleiche dunkle Befürchtung wie bei sich selbst.

Sie beide wussten, was hier in der Luft lag. Etwas, das in der Literatur ziemlich oft und im wahren Leben relativ selten vorkam.

Ein ungewöhnlicher Todesfall war ein Unglück. Zwei Opfer, auf ähnliche Weise verstorben, und das innerhalb von zwei Tagen in derselben Region, konnten ein Zufall sein. Bei dreien allerdings müsste man schon sehr blauäugig sein, um nicht einen Zusammenhang zu vermuten. Die Frau im Blumenladen könnte dieser Fall Nummer drei sein.

Mit Grausen dachte Mark an die zwei vorherigen Todesfälle zurück, die er und seine Abteilung überprüft hatten: Zuerst war eine Frau mit Namen Gizem Varol im Stadtteil St. Peter buchstäblich auf der Straße zusammengebrochen. Bedauerlicherweise mitten zur Rushhour auf der Dürrenhofstraße, einer der Hauptverkehrsstraßen des Viertels. Dadurch war die zweiundzwanzigjährige Türkin nach dem Kollaps unter die Räder eines herannahenden Daihatsu geraten, dessen Fahrer nicht mehr schnell genug hatte bremsen können. Mark und Dominik waren vor Ort gewesen. Der Anblick des entstellten Körpers hätte dem erfahrensten Kripo-Beamten das kalte Grausen beschert. Marks Eingeweide hatten sich schmerzhaft zusammengezogen, und Dominik neben ihm hatte benommen gekeucht.

Dennoch war dies der vergleichsweise harmlosere der beiden Todesfälle gewesen. Gestern war ein Mann namens Ronald Wassmann in Fürth im Beisein seiner zwei kleinen Söhne auf dem Spielplatz einfach umgefallen. Zeugen hatten übereinstimmend ausgesagt, dass auch er sich zuvor über Bauchkrämpfe beklagt hatte, bevor er das Bewusstsein verlor. Der eilig herbeigerufene Notarzt hatte den Vater zwar noch ins nahe befindliche Fürther Westklinikum einliefern lassen. Dort allerdings hatte das Notfallteam nichts mehr für den Mann tun können. Um diesen Fall kümmerte sich der kinderlose Kollege Jan Schuster, worüber Mark alles andere als traurig war. Fälle, in die Kinder oder junge Eltern verwickelt waren, gingen ihm als Vater einer fünf Monate alten Tochter besonders nahe. Das wusste auch Abteilungsleiter Olaf Brandtrup und hatte deswegen die Bearbeitung des Falls ohne Zögern an Jan übergeben.

Hinter dem Südstadtbad bogen sie von der Allersberger Straße nach links in die Wodan-Straße ein. Mehrstöckige Altbauten mit Parkplätzen und vereinzelte Laubbäume säumten ihren Weg. Im Straßenasphalt waren die Straßenbahnschienen eingelassen, und Mark achtete darauf, nicht auf diesen Spuren zu fahren. Der Passat kam ihm dann immer so fremdgesteuert vor. Es dauerte nicht lang, bis die ersten flackernden Blaulichter zu sehen waren. Zuerst die der Krankenwagen, dahinter die der Streifenwagen, die als Nächste am Ereignisort gewesen waren. Von ihnen stammte auch die Meldung an die Kripo.

Mark fuhr am Blumenladen vorbei und parkte in einer Seitenstraße um die Ecke. Von dort wäre es nicht mehr weit zur Meistersingerhalle, in der regelmäßig Konzerte und Ausstellungen stattfanden. Gerade mal ein breiter Grünstreifen und eine vierspurige Schnellstraße trennten sie davon. Mit seiner Frau Caro war er erst vergangenen Monat auf einer Hochzeitsmesse in dem Gebäude gewesen, um sich Anregungen für ihre noch ausstehende kirchliche Heirat zu holen. Jetzt zwischen den Bäumen hindurch zu der Halle zu schauen, kam ihm surreal vor. So als hätten der Besuch dort und die jetzige Fahrt hierher in zwei völlig verschiedenen Welten stattgefunden.

„Dann wollen wir mal“, sagte Dominik und verließ mit einem schweren Seufzer den Wagen. Mark folgte ihm nach draußen und ging zum Kofferraum, um seinen Hovawart Felix aus der metallenen Hundebox zu befreien. Der dunkelbraune Vierbeiner mit den blonden Flecken an Hals, Bauch und Beinen wartete geduldig, bis Herrchen ihm die Leine angelegt hatte, und sprang dann mit einem beherzten Sprung auf den Bürgersteig. Damit war das Trio mit vier Pfoten vollständig. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu ihren Kollegen.

Der Blumenladen befand sich im Erdgeschoss eines vierstöckigen Wohnhauses mit renovierter Terrakottafassade. Ein besonderer Blickfang waren die grün-blau gestreifte Markise sowie die vielen bunten Blüten in der Auslage. Das Trio schlängelte sich zwischen den Passanten hindurch zum Eingang, wo zwei uniformierte Beamte sicherstellten, dass niemand Unbefugtes das Geschäft betrat. Ein dritter war dabei, die Schaulustigen zurückzudrängen und das Gebiet großräumig mit rot-weißem Plastikband abzusperren. Komplett fernhalten würde das Band sie leider nicht.

Mark, Dominik und Felix gingen auf die Beamten zu und durften kommentarlos passieren. Mittlerweile waren die drei im mittelfränkischen Polizeiapparat bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. In den letzten Monaten hatten sie sich kein einziges Mal ausweisen müssen. Links von ihnen waren die Sanitäter und der Notarzt in ein Gespräch mit weiteren Streifenpolizisten vertieft. Die Kollegen nahmen vermutlich rasch deren Aussagen auf, damit die Mediziner nicht unnötig lang von ihrer Arbeit abgehalten wurden. Sicherlich scharrte in deren Leitstelle bereits jemand ungeduldig mit den Füßen. Meistens wurde es daher so geregelt, dass die Leute zu einem späteren Zeitpunkt zum Unterschreiben der Protokolle aufs Präsidium kommen durften. Das war allemal besser, als mehrere Stunden am Tatort bleiben zu müssen und in dieser Zeit keine Notfälle behandeln zu können.

Beim Betreten des Ladens stieg Mark derDuft von Blumen in die Nase. Dies stellte eine angenehme Alternative zu den Tatorten dar, die er sonst besuchte. Rein optisch werteten die vielen Gestecke, Eimer mit Schnittpflanzen und sonstigen Floristikartikel das Umfeld ebenfalls gehörig auf. Neben der modernen Registrierkasse mit Touch-Display stand ein Kalender mit einem Sonnenuntergangsbild und dem Sinnspruch: Nutze jeden Tag so, als könnte er der letzte sein.

Dominik tippte ihn mit dem Ellenbogen an und wies auf die Kalenderweisheit. „Offenbar hat das jemand zu wörtlich genommen.“

Mark verzichtete auf eine Antwort und scannte kurz die anwesenden Personen. Zwei Frauen in Straßenkleidung standen in der Nische hinter den Schnittblumen und schilderten zwei uniformierten Streifenkollegen mit versteinerten Mienen offenbar gerade die Ereignisse. Die Beamten schrieben fleißig mit und nickten nebenbei, so als wäre dies ein Mathetest, für den sie sämtliche Antworten kannten. Mit dem Rücken zu ihnen stand eine sportliche Enddreißigerin mit brünettem Pferdeschwanz. Auch ohne ihren weißen Schutzanzug hätte Mark seine Kollegin Nicole Rösler von der Spurensicherung sofort erkannt. Sie stand neben einer rundlichen Frau mit grüner Kittelschürze, die immerzu verzweifelt den Kopf schüttelte. Vermutlich die Besitzerin des Ladens. Hinter den beiden wuselten zwei weitere SpuSis in hellen Raumanzügen und mit über den Kopf gezogenen Kapuzen durch den Laden. Ihr Hauptaugenmerk schien der am Boden liegenden Person zu gelten. Genaueres konnte Mark nicht erkennen, weil Nicole ihm die Sicht versperrte.

„Servus, Frau Kollegin“, sagte er mit leiser Stimme.

Nicole drehte sich um. Bei Marks Anblick erschien ein kleines Lächeln in ihrem ansonsten ernsten Gesicht. Das Lächeln wuchs, als ihr Blick von Dominik weiter zu Felix gewandert war.

„Servus, Jungs“, grüßte sie die Neuankömmlinge. Wie selbstverständlich ging der Hovawart schwanzwedelnd auf sie und streckte ihr auffordernd den dunklen Fellrücken entgegen. Nicole deutete die unmissverständliche Geste wie üblich richtig und ging entsprechend ans Werk.

„Hast du schon einen ersten Statusbericht für uns?“, fragte Mark.

„Die Tote heißt laut Personalausweis Juliette Sagnier“, sagte Nicole, ohne ihr Kraulen zu unterbrechen. „44 Jahre alt, wohnhaft in Mögeldorf.“

„Der Stadtteil liegt recht weit im Osten. Wie ist sie...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2022
Reihe/Serie Mark & Felix
Mark & Felix
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Andreas Föhr • bayern krimis • Bücher • Eberhofer • eBook Krimi • Ermittlerduo • Ermittlungen • Hundekrimis • Kindle Neuerscheinung • kommissar rex • Kriminalfälle • Kriminalkommissare • Kriminalromane • Krimis mit Hunden • Lokaler Krimi • Lokalroman • Mark und Felix • Mord • mord mit seeblick • Musik • Neuerscheinung • Regionalkrimi Bayern • Regionalkrimis • Rita Falk • Romane in Bayern • Romane mit Hunden • Roman mit Tieren • silke porath • spannende Krimis • spannende Romane • Strandlektüre • Tier Krimi • Tierroman
ISBN-10 3-96215-434-5 / 3962154345
ISBN-13 978-3-96215-434-9 / 9783962154349
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