Historical Saison Band 91 (eBook)

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2022 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1140-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 91 - Julia Justiss, Ann Lethbridge
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DER COLONEL UND DIE SCHÖNE GOUVERNANTE von JULIA JUSTISS
Sie ist impertinent! Am liebsten würde Colonel Hugh Glendenning die Gouvernante Olivia Overton entlassen. Doch das ist unmöglich, denn dann wäre er mit seinen beiden kleinen Mündeln allein. Schlimmer noch: Ein Leben ohne diese verführerische Schönheit, die ihn beharrlich herausfordert, kann er sich nicht mehr vorstellen!

NUR EINE SOMMERROMANZE MIT DEM DUKE? von ANN LETHBRIDGE
Einfühlsam gelingt es der schönen Witwe Amelia Durant, adlige Paare zusammenzuführen. Nun allerdings steht sie vor einer schwierigen Aufgabe. Denn die junge Lady, die sie betreut, wird von dem Duke of Stone umworben! Ein arroganter Lebemann, der ihr eigenes Herz vor Jahren stahl - und es immer noch zum Rasen bringt ...



Julia Justiss wuchs in der Nähe der in der Kolonialzeit gegründeten Stadt Annapolis im US-Bundesstaat Maryland auf. Das geschichtliche Flair und die Nähe des Meeres waren verantwortlich für zwei ihrer lebenslangen Leidenschaften: Seeleute und Geschichte! Bereits im Alter von zwölf Jahren zeigte sie interessierten Touristen das historische Annapolis, das für kurze Zeit sogar die Hauptstadt der sich von der Kolonialmacht England abspaltenden Vereinigten Staaten war. Verheiratet ist sie mit einem Offizier zur See, den sie auf einer der anderen Attraktionen von Annapolis kennengelernt hat: der Marineakademie. Mit ihm verbrachte sie viel Zeit in Tunesien und Europa. Bevor sie Tunesien, wo sie für die amerikanische Botschaft gearbeitete hatte, verließ erfüllte sie sich einen Traum: einen Regency-Roman zu vollenden. Seitdem hat sie 14 weitere Romane 3 Erzählungen und eine online-Serie veröffentlicht. Mit Preisen für ihre Werke wie dem Golden Quill, National Readers Choice, Romantic Times und All About Romance's Favorite Book of the Year, wird sie nur so überschüttet. Zur Entspannung sieht Julia sich gern Spielfilme an oder arbeitet im Garten ihres wunderschönen, im englischen Stil erbauten Hauses im östlichen Texas.

2. Kapitel


Während das sommerliche Tageslicht allmählich verblasste, ging Colonel Hugh Glendenning in die schäbige Bibliothek seines alten Familiensitzes Somers Abbey und setzte sich an den Schreibtisch. Sein Rücken schmerzte vom stundenlangen Ritt zu den Pachtfarmen. Manchmal war er abgestiegen und hatte alten Männern geholfen, Weiden zu kappen und Zweige trockenzulegen. Die wurden für die geflochtenen Körbe gebraucht, neben den Äpfeln die Haupteinnahmequelle des Landguts.

Noch immer hatte die Abbey sich nicht von einem ruinösen Chaos erholt, das Hughs nichtsnutziger älterer Bruder angerichtet hatte. Nach dessen Tod hatte Hugh nun den Besitz übernommen. Bedrückt musterte er die fadenscheinigen Vorhänge, den abgetretenen Teppich. Immerhin hatte er in den letzten anderthalb Jahren den traditionellen Korbhandel wiederbelebt. Und wenn in diesem Jahr eine gute Apfelernte zu erwarten war, würde der Apfelwein das Einkommen verbessern.

Seufzend streckte Hugh seinen Rücken und beschloss gerade, sich vor dem Dinner einen kleinen Brandy zu gönnen, als es an der Tür klopfte und Mansfield erschien, der betagte Butler. „Verzeihen Sie die Störung, Colonel, Mr. und Mrs. Allen möchten Sie sehen.“

„Mr. und Mrs. Allen?“, wiederholte Hugh. „Ich kenne niemanden dieses Namens.“ Womöglich noch mehr Gläubiger, die sein Bruder ihm hinterlassen hatte … „Haben die Leute erklärt, warum sie mich sprechen wollen, Mansfield?“

„Nein, Sir, sie erwähnten nur, sie seien soeben von St. Kitts in der Karibik hierhergereist – und sie müssten eine sehr wichtige, etwas heikle Angelegenheit mit Ihnen erörtern.“

„Wenn sie von dieser Insel gekommen sind, muss es um das Anwesen meines verstorbenen Cousins gehen. Ich dachte, sein Anwalt hätte mich über alles informiert, was ich wissen sollte. Aber ich glaube, ich muss diese Leute empfangen.“

„Sehr wohl, Colonel.“ Während der Butler die Eichentür öffnete, kämpfte er mit dem alten Schloss – zu guter Letzt mit Erfolg, bevor Hugh aufgestanden wäre, um ihm zu helfen.

Ein paar Minuten später führte der Butler eine Frau, einen großen, hageren, sonnengebräunten Mann in die Bibliothek, gefolgt von zwei kleinen Mädchen mit ernsten Gesichtern. „Mr. und Mrs. Allen – und die Kinder.“

Hastig wandte Hugh seinen Blick von den Mädchen ab, als eine qualvolle Erinnerung erwachte – an ein rundes Kindergesicht, helles Gelächter, einen kleinen Sarg, der im ausgetrockneten indischen Erdreich versank …

Dem Schmerz folgte wachsender Zorn. Warum hatte Mansfield ihn nicht über die Kinder informiert, die das Paar begleiteten? Dann hätte er ihm befohlen, die Kleinen in die Küche zu schicken, bevor er die Eltern zu ihm führte.

Irgendwie gelang es ihm, seine Manieren zu wahren, aufzustehen und sich zu verbeugen. „Colonel Glendenning. Mr. und Mrs. Allen – wie mein Butler mir erzählt hat, sind Sie von St. Kitts nach England gefahren. Hoffentlich hatten Sie eine angenehme Reise.“

„Sie hat sehr lange gedauert, war aber erträglich“, erwiderte Allen. „Nun sind wir froh, dass wir wieder daheim in Yorkshire wohnen werden.“

„Also leben Sie nicht auf St. Kitts? Bitte, nehmen Sie doch Platz.“ Hugh deutete auf die Sitzgruppe vor dem Kamin. „Bringen Sie uns Tee, Mansfield, und bitten Sie Mrs. Wallace, heraufzukommen.“ An seine Gäste gerichtet, fügte er hinzu: „Meine Haushälterin wird die Kinder in die Küche begleiten und ihnen Erfrischungen servieren.“

„Das wäre sehr freundlich.“ Mr. Allen umfasste den Arm seiner Frau, ging mit ihr zum Sofa, und die kleinen Mädchen folgten ihnen. „Um Ihre Frage zu beantworten, Sir – in den letzten Jahren war ich der Vorsitzende einer Handelsfirma auf St. Kitts. Weil meine Frau unter heftigem Heimweh litt, gab ich den Posten auf. Sobald ich meine Verpflichtung gegenüber den Kindern erfüllt habe, werden wir zu unserer Familie zurückkehren.“

„Ich verstehe. Und was kann ich für Sie tun, Sir?“, fragte Hugh, nachdem sie sich gesetzt hatten und die Kinder hinter das Sofa getreten waren. „Ich nehme an, Sie kannten meinen verstorbenen Cousin, Robert Glendenning. Hat er Sie ersucht, mir etwas zu überbringen?“

„Sozusagen“, bestätigte Mr. Allen lächelnd. „Aber es war seine Witwe, die mich darum bat. Sie deutete an, Sie würden die Kinder erwarten, Sir.“

Erschrocken starrte Hugh ihn an, von einer bangen Ahnung erfasst. „Die K-Kinder?“, stotterte er. „Welche Kinder?“

„Nur die älteren, Mr. Glendeninngs zwei Töchter aus seiner ersten Ehe. Natürlich wollte die zweite Mrs. Glendenning den Sohn und Erben bei sich behalten. Jedenfalls glaube ich, Sie wurden nur zum Vormund der Mädchen ernannt. Denn Mrs. Glendenning muss ihren Mann veranlasst haben, die Verantwortung für den Sohn ihrem Bruder anzuvertrauen.“

Allen drehte sich zu den Kindern um, die hinter ihm standen.

„Geht zu eurem Vormund, Mädchen, und knickst. Colonel, darf ich Ihnen Miss Elizabeth Glendenning vorstellen, sechs Jahre alt, und Miss Sophie Glendenning, vier Jahre …“

Nein, das darf nicht wahr sein.

Hugh weigerte sich, die Kinder anzuschauen, die sich vor ihm postierten und pflichtbewusst knicksten. Mit schmalen Augen musterte er Mr. Allen. „Der Anwalt meines Cousins teilte mir mit, Robert habe mich zum Vormund der Mädchen bestimmt. Da sie meine nächsten Verwandten sind, fühlte ich mich verpflichtet, diese Aufgabe zu übernehmen und ihr Erbe zu verwalten, bis sie volljährig werden – auf St. Kitts. Dass sie nach England kommen sollen, wurde nie erwähnt.“

Während Mrs. Allen nach Luft schnappte, hob ihr Ehemann ungläubig die Brauen. „Also haben Sie die Kinder nicht erwartet?“

„Allerdings nicht! Wäre ich gefragt worden, hätte ich ihre Reise hierher niemals gestattet.“

„O Gott!“, rief Mr. Allen bestürzt. „Tut mir so leid! Man gab uns zu versehen, alles wäre arrangiert worden.“

„Vermutlich können Sie die Kinder nicht zurückbringen …“

„Auf keinen Fall. Wir werden in Yorkshire bleiben.“

„Und wenn Sie die Mädchen mitnehmen …“ Irritiert suchte Hugh eine Lösung des Problems. „Wie ich mich entsinne, hat mein Cousine eine beträchtliche Summe für ihren Lebensunterhalt hinterlassen. Sicher würden sie sich in einem fremden Land viel wohler bei Menschen fühlen, die sie kennen, als bei einem kinderlosen Witwer.“

Unbehaglich wechselte Mr. Allen einen Blick mit seiner Frau. „Die beiden kennen uns kaum, Colonel. Am Tag unserer Abreise sahen wir uns zum ersten Mal.“

Nur widerstrebend gab Hugh sich geschlagen. „Also müssen die Kinder hierbleiben.“

Sichtlich erleichtert nickte Mr. Allen. „Das wäre am besten.“

In diesem Moment servierte der Butler den Tee. Während Hugh an seinem nippte, wünschte er, die Tasse enthielte Brandy. Wortkarg reagierte er auf Mr. Allens unbeholfenen Versuch, Konversation zu machen, und schmiedete Pläne für seine veränderte Zukunft.

Natürlich würde er sich nicht um die Erziehung seiner Mündel kümmern. Seine Haushälterin musste eine Gouvernante einstellen … Warum war Mrs. Wallace noch nicht in der Bibliothek erschienen? Die Allens würden bald aufbrechen. Nun, er würde es verkraften, ein paar Minuten allein mit den Kindern zu verbringen. Zum Glück waren sie sehr manierlich. Seit Allen sie vorgestellt hatte, standen sie stocksteif und schweigend da.

„Vielen Dank für die Gastfreudschaft, Colonel.“ Mr. Allen stellte seine leere Teetasse ab. „Tut mir wirklich leid, dass wir Ihnen eine unerwünschte Überraschung bereiten mussten. Offenbar ist Mrs. Glendennings Brief mit der Information über die Ankunft der Mädchen verloren gegangen.“

Hugh nahm eher an, die Witwe seines Cousins hatte ihm gar nicht geschrieben, weil sie seine Weigerung befürchtete, die Mädchen aufzunehmen. Plötzlich erwachte sein Mitgefühl. Bei der Geburt des jüngeren Kindes war die Mutter gestorben. Und nun hatten die beiden kurz nach dem Tod des Vaters ihr Heim verlassen müssen.

Als sich die Gäste erhoben, stand auch Hugh auf.

Mrs. Allen kniete nieder und umarmte zuerst das ältere Mädchen, dann das jüngere. „Seid in Zukunft so brav wie auf der Reise.“

„Ja, Madam“, antwortete das größere Kind. „Danke, dass Sie sich um uns gekümmert haben.“

Hugh begleitete die Allens zur Haustür und wünschte ihnen alles Gute für ihre Heimkehr.

Seufzend kehrte er in die Bibliothek zurück und zwang sich zu lächeln. So sehr ihn die unerwartete Belastung auch störte, den beiden Mädchen musste es viel schlechter gehen – reisemüde, verloren und hungrig, wahrscheinlich immer noch voller Trauer um den verstorbenen Vater, aus der vertrauten Umgebung herausgerissen. Wie Pakete waren sie über den Atlantik transportiert und in einem fremden Haus, wo sie nicht willkommen waren, abgeliefert worden.

Wie man sich in einer solchen Situation fühlte, konnte er sich vorstellen.

Er hockte sich vor die Kinder, und trotz seiner Mühe, nicht bedrohlich zu wirken, drückte sich das kleinere Mädchen furchtsam an die Schwester.

„Elizabeth und Sophie, nicht wahr?“, begann er. „Früher kam euer Papa oft hierher, als wir noch kleine Jungs waren, und spielte mit mir. Ich weiß, es ist schwierig für euch, so weit weg von daheim. Aber ich will es euch möglichst angenehm machen.“

Bis ich andere Arrangements treffen kann. Je früher, desto besser.

...

Erscheint lt. Verlag 5.7.2022
Reihe/Serie Historical Saison
Historical Saison
Übersetzer Vera Möbius, Eleni Nikolina
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • highlanderliebesromane • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband • Sommer der Liebe
ISBN-10 3-7515-1140-7 / 3751511407
ISBN-13 978-3-7515-1140-7 / 9783751511407
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