Galaktische Zuflucht: Bekkers Mega Killer 3 -  Alfred Bekker

Galaktische Zuflucht: Bekkers Mega Killer 3 (eBook)

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2022 | 1. Auflage
100 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-6188-1 (ISBN)
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Galaktische Zuflucht: Mega Killer 3 von Alfred Bekker Die Galaxis im vierten Jahrtausend: Dak Morley auf der Flucht vor einem mörderischen Computer-Virus, der ihn bis ans Ende des bekannten Universums hetzt. Ein actiongeladenes Abenteuer. Alfred Bekker wurde 1964 geboren und wurde durch zahlreiche Kriminalromane und Jugendbücher bekannt. Besonderen Erfolg hatte er mit seinen Fantasy-Romanen, darunter die insgesamt zehn Romane um DAS REICH DER ELBEN, DIE DRACHENERDE-SAGA, GORIAN und seine Romane um DIE WILDEN ORKS. Im Bereich der Science Fiction war er Mitauter der Serien STERNENFAUST, REN DHARK und BAD EARTH. Außerdem schrieb er die Romane AVALON SPACE FIGHTER - WELTRAUMKRIEG und den Zukunftsroman DIE HERRSCHAFT DER ALTEN, der ein vergreistes Deutschland im Jahr 2100 schildert, in dem die demografische Bombe geplatzt ist.

Ein greller Blitz zuckte dicht neben mir in den grauen Beton der Ruinen. Der konzentrierte Energiestrahl brannte sich in das antike Baumaterial hinein, aus dem die Trümmer von Old- L.A. zum größten Teil bestanden. Der Zahn der Jahrtausende hatte unbarmherzig an ihnen genagt. Und nun der Schuss aus der Strahlpistole, die der Angreifer bei sich trug.

Ich riss meinen eigenen Strahler hoch, zielte.

Mein Gegner trug eine Ledermontur. Selbst auf die Entfernung wirkte er groß. Er stand oben auf dem Flachdach eines verfallenen Hauses und feuerte in meine Richtung. Sein Gesicht war durch eine grimassenhafte Maske bedeckt, die sich beinahe perfekt an die Konturen anschmiegte. Das Zeichen des Blitzes war auf der Brust, den Armen und auf der Maske angebracht. Irgendeine fluoreszierende Substanz musste dafür verwendet worden sein. Jedenfalls leuchtete der Blitz auffällig.

Ich feuerte.

Mein Gegner war ein lausiger Schütze.

Und das war mein Glück.

Ich hingegen traf ihn mitten in der Brust, genau dort, wo der Knick des leuchtenden Blitzes zu sehen war. Erst dunkel, dann rot brannte sich ein Loch in seinen Körper. Er sank zu Boden. Ich lief in geduckter Haltung voran, erreichte dann die Betonwand auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dicht presste ich mich gegen den Beton. Zwei weitere Blitz-Krieger kamen die schmale Gasse entlang, bewaffnet mit Nadler und Strahler. An die Masken, die hier im OutlawSector von Old-L.A. getragen wurden, musste ich mich erst noch gewöhnen. Wahrscheinlich war ich dafür einfach noch nicht lange genug in dieser Welt aus Ruinen und an Stammesfehden erinnernden Kleinkriegen. Eine Welt, die für mich einen der wenigen Fluchtpunkte in einem ansonsten total vernetzten Universum darstellte. Denn hier gab es keine Verbindung zum GalaxyNet, dem interstellaren Netz aus Datenhighways und Transmitterstraßen. Somit konnte das tödliche Datenbiest, das mir jemand auf den Pelz gehetzt hatte, mir hierher auch nicht folgen. Jedenfalls hoffte ich das. Dafür gab es hier andere Gefahren, wie ich bald festgestellt hatte.

Die beiden Blitz-Krieger näherten sich.

Ich hatte keine Chance, ihnen zu entkommen.

Es gab nur eine Möglichkeit. Ich musste mich ihnen stellen. Normalerweise besaßen Strahlpistolen auch die Möglichkeit, Betäubungsstrahlen abzuschießen. Aber die Energiezellen, die das entsprechende Modul an meiner Waffe versorgten, waren längst leer. Der dafür vorgesehene Strahlungsfilter hielt auch nur eine begrenzte Anzahl von Betäubungsschüssen. So blieb mir nichts anderes übrig, als meine Gegner zu töten, bevor sie dasselbe mit mir taten.

Denn unter Gang-Kriegern des OutlawSectors galt es als unehrenhaft, mit Betäubungsstrahlen zu kämpfen. Gewöhnlich entfernten sie die entsprechenden Module aus ihren Strahlern.

Der erste der beiden Blitz-Krieger bemerkte mich, riss sofort Strahler und Nadler hoch. Er feuerte beide Waffen gleichzeitig ab. Ich ließ mich zur Seite fallen. Das Nadelprojektil kratzte am Beton. Der gebündelte Energiestrahl der Strahlpistole sengte eine dunkle Spur in das Material, das davon porös wurde und zerbröselte.

Ich feuerte noch im Fallen.

In irgendeinem anderen Leben war ich Dak Morley gewesen, ein Privat-Agent für heikle Aufträge. Dieser Job hatte mir den Ärger mit dem Datenbiest namens MEGA KILLER eingebrockt. Aber in Situationen wie dieser schützte mich die Erfahrung, die ich dabei gesammelt hatte. Erfahrung ist in so einer Situation fast alles. Und Glück gehört natürlich auch dazu. Mein Schuss sengte dem Kerl aus der Blitz-Gang den halben Kopf weg. Zumindest nahm ich an, dass es ein Kerl war. Genau wusste man das durch die Masken oft nicht, obwohl es auch Gangs gab, bei denen sich Frauen- und Männer-Masken erheblich unterschieden. Ich rollte auf dem Boden herum. Dort, wo ich gerade im Staub gelegen hatte, brannte sich jetzt ein Energiestrahl ein. Ich riss meine eigene Waffe hoch, schoss ohne zu zögern. Der Strahl erfasste den zweiten Blitz-Krieger voll und tötete ihn auf der Stelle. Ich rappelte mich auf, kam wieder auf die Beine. Nachdem ich den Blick suchend hatte schweifen lassen, überprüfte ich das Energiereservoir meines Strahlers. Ein gemütlicher Ort war der OutlawSector mitnichten. Aber ich hatte mir dieses Exil ja auch nicht ausgesucht. Ich hatte einfach keine andere Wahl gehabt, das war es.

Pass auf!, ging es mir durch den Kopf. Dies ist kein Ballerspiel aus dem GalaxyNet, bei dem du nur aus dem Level hinausgeworfen wirst! Dies ist tödlicher Ernst. Ein falscher Schritt, ein Moment der Unaufmerksamkeit und du bist nicht mehr als ein verbranntes Stück Fleisch. Und vielleicht ist diese Variante der Möglichkeit, falls du einen Treffer überlebst, sogar noch vorzuziehen ...

Ich ging weiter.

Die Angehörigen der Blitz-Gang waren verflucht zahlreich in dieser Gegend. Einer Gegend von Old-L.A. wohlgemerkt, in der sie eigentlich nicht das geringste verloren hatten. Denn eigentlich befand ich mich noch immer im Bereich von John Sabascos Leuten, deren Symbol die gekreuzten Dreizacke waren. Sabascos Gang hatte meine Begleiterin Garenna Broderick und mich bei sich aufgenommen. Das hing mit einem alten Gefallen zusammen, den Sabasco mir schuldete.

Aber Sabasco schien lange nicht mehr so mächtig zu sein wie ich es von meinem letzten Aufenthalt im OutlawSector von Old-L.A. in Erinnerung hatte. Nichts war ewig. Warum hätte ausgerechnet die Herrschaft eines Gang-Chiefs eine Ausnahme von dieser Regel sein sollen?

Ich erreichte die Straßenecke. Ein offener Platz schloss sich an. Es gab einige Gebäude hier, von denen nur noch die Gundmauern standen. Old-L.A. war wie ein großer Irrgarten, wie sie in alt-terranischer Zeit so beliebt gewesen waren. (War das nicht zu Zeiten von Ludwig XIV, der dort neckische Spielchen mit seinen Mätressen zu spielen pflegte? Oder verwechsle ich den Kerl jetzt mit Bill Clinton? Egal. Einer dieser Herrscher des ausgehenden zweiten Jahrtausends wird es gewesen sein.)

Ich bewegte mich vorwärts, hielt mich dabei immer in der Nähe irgendwelcher Mauern. Den Strahler hielt ich mit beiden Händen. Ich glaubte Stimmen zu hören, war mir aber nicht hundertprozentig sicher, wie weit sie entfernt waren. Mir war klar, dass ich jetzt sehr vorsichtig sein musste. Der winzigste Fehler und ich war geliefert. Ich zog es vor, nicht weiter darüber nachzudenken. Angeblich soll man in alter Zeit die Verdrängung als eine Art Ursünde angesehen haben. Dies war insbesondere bei den Anhängern des Freud-Glaubens der Fall, der im ausgehenden zweiten Jahrtausend für kurze Zeit auf dem Weg schien, das Christentum abzulösen. Warum das nicht geklappt hatte, weiß nichtmal ein Alt-Terra-Freak wie ich. Wahrscheinlich muss jede Art von Glauben wenigstens ein Körnchen Wahrheit enthalten. Und die Wahrheit ist, dass Verdrängung ein ganz nützlicher Mechanismus sein kann. Überlebenswichtig mitunter. Ich hatte das oft genug erlebt. Und wenn diese Blitz-Krieger, die mit ihren Strahlern auf mich lauerten, mit mir eines gemeinsam hatten, dann mit Sicherheit genau diese Überzeugung.

Ich wagte es schließlich die Straße zu überqueren. In dem Ruinenfeld auf der anderen Seite würde ich immerhin Deckung finden. Immer wieder kam es vor, dass in den Häusern Heckenschützen lauerten, die auf alles feuerten, was sich bewegte und keine Blitzmaske trug. Selbst bei größter Vorsicht konnte man da immer wieder in eine Falle tappen. Aber in den Grundmauern, die das Ruinenfeld in Rechtecke und Quadrate aufteilte, war das nicht so leicht möglich. Ich arbeitete mich voran, stieg durch ein ehemaliges Fenster, wirbelte herum, weil ich aus den Augenwinkeln heraus einen Schatten zu sehen glaubte. Aber da war nichts außer einer riesigen Ratte, die sich davonmachte, ehe ich sie zerstrahlen konnte. Von diesen Biestern gab es wirklich mehr als genug hier im OutlawSector. Wahrscheinlich waren sie die wichtigsten Eiweißlieferanten der Menschen, die in diesen Trümmern das zu führen versuchten, was sie für ein freies Leben hielten.

Ich war sicher nicht der einzige, der sich nur deshalb hier aufhielt, weil es keinen anderen Ort für ihn gab. Es war leichter hier, in den OutlawSectors der Erde – mitten im Gebiet von IPLAN, den Inneren Planeten! – unterzutauchen als am Rande der Galaxis. Denn das GalaxyNet breitete sich ständig aus. Seine Ausbreitungsgeschwindigkeit war rasend. Selbst die Randföderation, die in fünfhundertjähriger Isolation vom Rest der Galaxis existiert hatte, konnte sich nach dem Ende der Phase der sogenannten Kalten Konfrontation gar nicht schnell genug an den interstellaren Datenstrom anschließen.

Ein grenzenloses Universum wartete da draußen, von dem immerhin ein ganz beachtlicher Teil besiedelt war. Entfernungen spielten innerhalb dieses Bereichs keine Rolle mehr, Raumfahrt war etwas für Liebhaber und rückständige Planeten geworden.

Nur für mich galt all das nicht.

Ich hatte meinen CyberSensor, den Verbindungschip, über den mein Körper mit dem Netz verbunden gewesen war, deaktiviert. In der ersten Zeit war es schlimm gewesen. Keine Netzhautprojektionen, kein allgegenwärtiges SYSTEM, dass einem bei den Verrichtungen des Alltags half. Keine Pseudostimme, die in Wahrheit nur eine Stimulation von Nervenendungen der...

Erscheint lt. Verlag 31.5.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-6188-7 / 3738961887
ISBN-13 978-3-7389-6188-1 / 9783738961881
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