Luzifer des Teufels Sünden (eBook)

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2022 | 1. Auflage
378 Seiten
Herzsprung-Verlag
978-3-96074-569-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Luzifer des Teufels Sünden -  Stella A. Tack
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In einem dunklen Kampf um den Thron der Unterwelt scheint alles verloren, bis verborgene Gefühle erwachen, die die Macht besitzen, alles zu verändern. 'Also schön, dann bin ich eben verdammt', knurrte ich grimmig und entschied mich. Triumphierend hob der Teufel seinen Kopf und begann zu lachen. Bittersüße Genugtuung in der honigweichen Stimme, während die brennenden Flammen der Hölle über unseren Köpfen zusammenschlugen. Als die junge Evening einem sprechenden, orange-roten Kater mit Teufelshörner über den Weg läuft, ahnt sie noch nicht, dass ihre Welt nie wieder dieselbe sein wird. Schon bald muss sie erkennen, dass Teufel, Hexen und Dämonen nicht nur in Märchen existieren, sondern diese auch in den dunklen Gassen von Iuvavum umherstreifen. Unaufhaltsam wird sie zum Spielball im blutigen Machtkampf um die Hölle, in dem sie sich entscheiden muss: Wählt sie den Tod oder wird sie selbst zu einem Wesen des Bösen?

Stella Tack wurde 1995 geboren und ist in Bad Gastein, Österreich, aufgewachsen. Bereits mit vier Jahren bastelte sie ihre ersten Bücher und diktierte ihrer Mutter den Text. Später entwickelte sie eine tiefe Leidenschaft zu fantastischen Geschichten und füllte Seite um Seite mit ihren eigenen Welten. Während ihre ersten beiden Bücher nur Freunden und Bekannten anvertraut wurden, führten die überaus positiven Rückmeldungen dazu, dass sie ihre Fantasie noch mehr Menschen zugänglich machen wollte.

Stella Tack wurde 1995 geboren und ist in Bad Gastein, Österreich, aufgewachsen. Bereits mit vier Jahren bastelte sie ihre ersten Bücher und diktierte ihrer Mutter den Text. Später entwickelte sie eine tiefe Leidenschaft zu fantastischen Geschichten und füllte Seite um Seite mit ihren eigenen Welten. Während ihre ersten beiden Bücher nur Freunden und Bekannten anvertraut wurden, führten die überaus positiven Rückmeldungen dazu, dass sie ihre Fantasie noch mehr Menschen zugänglich machen wollte.

*

Prolog


Mit wehenden Röcken lief ich über den vereisten Grund. Die Kälte stach mir in die ungeschützte Haut, als ich hektisch keuchend durch den stillen Wald rannte. Warmer Atem schwebte vor meinem Gesicht, als ich mich zitternd an einen dunklen Baumstamm lehnte, dessen raue Rinde meine klamme Haut aufriss.

„Ich kann nicht mehr!“, japste ich erschöpft und versuchte angestrengt, meinen Atem unter Kontrolle zu bringen, während ich gleichzeitig bemüht war, so leise wie möglich zu sein. Mein hämmernder Puls raste mir in den Ohren und legte einen salzigen Geschmack auf meine Zunge.

Schmerzerfüllt unterdrückte ich ein Schluchzen, als mein Blick hektisch den finsteren Wald absuchte, während fahles silbernes Licht sich wie Spinnfäden auf dem kniehohen Schnee niederließ. Ängstlich presste ich meinen Rücken gegen den rauen Baum hinter mir, wobei sich meiner Kehle ein ächzendes Husten entrang, das nach blutigem Schleim schmeckte. Eisiger Wind fuhr durch die kahlen Äste und brachte das Mondlicht zum Tanzen, als einzelne Schneeflocken auf meinem Haupt landeten.

„Himmel, was habe ich getan?“, stieß ich krächzend hervor, wobei mir dicke Tränen über die Wange quollen. Was hatte ich nur getan?

Meine Taten waren in meine Gehirnwindungen eingebrannt. Schmerzhaft fraßen sie sich durch meine Erinnerungen, wo sie wie eine offene Wunde mein Fleisch zerrissen.

„Verdammter Teufel!“, keuchte ich und krümmte mich ächzend unter einem erneuten Hustenanfall, der dunkles Blut auf meine Arme spritzen ließ.

Bebend starrte ich auf meine Hände hinab, die durch das fahle Licht beinahe geisterhaft wirkten. Die schmalen Finger wurden vor Kälte bereits taub, wobei sich die feinen Adern unter der Haut wie Flussstriche auf einer Landkarte entlangzogen. Eine einfache Hand, die sich langsam zur Faust zusammenballte, als der Schmerz mich zu verschlingen drohte.

Früher war ich voller Unschuld gewesen. Jetzt klebte an meinen Händen Blut. Zum Teil war es das meine, zum größten Teil jedoch das vieler anderer.

Braun sammelte es sich bereits unter meinen Fingernägeln und verkrustete, während mir das restliche Blut die Kleider verschmierte. Genau genommen klebte es überall an mir! Ekelhaft haftete es an meinen langen Haaren, die so dunkel waren, dass sie mit der Nacht verschmolzen. Es verschmierte mein blasses Gesicht, strömte mir den Hals hinunter, während es in kitzelnden Bogen über mein Brustbein rann.

„Was habe ich nur getan?“, stieß ich erneut hervor und spürte den Selbsthass tief in meiner Brust rumoren. Lautes Hundegebell schreckte mich auf. Entsetzt riss ich den Kopf nach oben.

„Verdammt!“

Fluchend stieß ich mich von dem alten Baum ab und rannte weiter. Kalter Schnee drang mir in die leichten Lederschuhe. Schluchzend stürmte ich tiefer in die Dunkelheit des Waldes hinein, der aus einem einzigen Leib gefrorener Bäume zu bestehen schien. Kahle Äste ragten wie Krallen in den Himmel und kratzten in stummer Verzweiflung am Horizont. Das Bellen der Hunde zerriss die Nacht, nur unterbrochen von dem lauten Gebrüll der Männer, die mich wie einen Fuchs durch den finsteren Wald hetzten. Lichter kamen näher, brennende Fackeln, die scharf die Dunkelheit durchstießen und mich zischend schneller laufen ließen.

Mit rasendem Herzen spürte ich die Männer hinter mir, während ich den schnappenden Lefzen ihrer Hunde davonlief. Fast kam es mir so vor, als könnte ich ihren nach Aas stinkenden Atem in meinem Nacken spüren.

„Sie ist hier lang!“, hörte ich eine Stimme, grob und tief. Die Fackeln zuckten schneller, begleitet von den dunklen Umrissen der Männer, die mich verfolgten. „Holt sie euch!“, befahl dieselbe Stimme, in der sich unverhohlener Hass wiederfand.

Frustriert biss ich mir auf die Unterlippe, die nach Eis und Blut schmeckte, und hetzte weiter. Bis ich knietief in der frisch gefallenen Schneedecke versank.

„Da ist sie. Wir haben sie!“, rief eine aufgeregte Stimme, die von dem lauten Gebell der Hunde untermalt wurde.

Ich spürte sie. So nahe.

Meine Beinmuskeln brannten, meine Brust schmerzte von den hektischen Atemzügen und dennoch beschleunigte ich meine Schritte. Mit übermenschlicher Anstrengung schnitt ich eine blutige Schneise in den Schnee, der die Hunde erbarmungslos folgen würden.

Ich konnte gar nicht entkommen.

Dafür würde er sorgen.

Hass verdunkelte mein Herz, als ich spürte, wie sich pechschwarze Tränen in meinen Augen sammelten. Schluchzend wischte ich mir über das gefrorene Gesicht und hinterließ einen roten Streifen schmierigen Blutes.

Stolpernd kam ich ins Stocken. Der Schnee hielt mich fest. Er durchweichte meine Röcke, bis diese so schwer wurden, dass ich die kalten Beine nicht mehr heben konnte. Fluchend raffte ich den schweren Stoff zusammen und wollte weiterlaufen. Doch etwas hinderte mich daran.

Nein, nicht etwas.

Jemand.

Er stand vor mir, als hätte er schon die ganze Zeit auf mich gewartet. Sein großer Körper verschmolz beinahe mit der Nacht, die ihn umgab, während sein feuerrotes Haar wie angezündet leuchtete. Ein träges Lächeln umspielte seine vollen Lippen, die genau wussten, was sie tun mussten, um eine Frau in ihr Verderben zu stürzen, während geschwungene Hörner aus der brennenden Haarflut emporsprossen. Katzengoldene Augen lächelten mich an, als ich schreiend meine nassen Röcke fallen ließ.

„Ich sagte doch, du wirst zu mir zurückkommen“, schnurrte er, die Stimme so samtweich wie flüssiger Honig.

„Nein“, flüsterte ich und meine Schultern bebten, während die brüllenden Männer immer näher kamen.

„Komm zu mir, Hexe!“, schrie jene hasserfüllte Stimme hinter mir.

Verächtlich verzog ich das Gesicht, als ich meinen Blick von dem Rothaarigen abwandte und stumm dem Mann entgegensah, der aus der stillen Nacht trat. Eine Fackel in der grobschlächtigen Faust, die sich knirschend fester schloss, als er meine dunklen Augen auf sich ruhen spürte. Das stechende Licht der Fackel brannte sich in meine Netzhaut, als ich voller Abscheu meinen Ehemann musterte.

„Verflucht seist du, Höllenweib, was hast du getan?“, schrie er mich an, das grobschlächtige Gesicht rot vor Zorn, während ihm der Speichel von den aufgeplatzten Lippen spritzte.

„Das, was ich tun musste!“, brüllte ich zornig zurück.

Der rothaarige Mann hinter mir lachte amüsiert. Doch ich ignorierte ihn.

„Du Hexe wirst sterben!“, keuchte mein Ehemann, während er auf mich zustolperte, die Pupillen vor Erregung geweitet. Sirrend zog er eine Klinge aus seinem Gürtel und hielt sie mir an die Kehle. „Du wirst sterben“, keuchte er ein weiteres Mal. Sein ranziger Mundgeruch nach Selbstgebranntem stach mir in der Nase.

„Das muss nicht sein“, flüsterte hinter mir der Rothaarige. „Komm mit mir, du hast die Chance zu wählen.“

Ein angestrengtes Keuchen entwich meinen blutleeren Lippen, während mir die kalte Spitze des Schwertes die Kehle entlangfuhr. Das Eisen brannte scharf, als es meine Haut zerschnitt.

„So? Habe ich das?“, fragte ich fauchend, was meinen Ehemann gepresst fluchen ließ. Der Rothaarige lachte leise. „Woher ... woher sollte ich die Macht nehmen, meinem Schicksal zu entrinnen?“ Die Worte kamen mir nur schwer über die Lippen. Meine Kehle fühlte sich an wie ausgedörrt. Ich spürte meinen Puls unter der Eisenspitze pochen, wobei mich die glasigen Augen meines Mannes bereits auf dem Scheiterhaufen brennen sahen. Ich erkannte die lodernde Flamme in seinen Augen, während der dunkle Wahnsinn darin das letzte Fünkchen Seele verschluckte, das er wohl zuvor besessen haben mochte.

Sollte ich diesen Weg gehen?

Sollte ich mich von meinem Ehemann töten lassen? Mich von meinen Sünden reinwaschen, um darauf zu hoffen, dass das letzte Gericht zu meinen Gunsten entschied? Oder sollte ich zu ihm gehen?

Aus dem Augenwinkel sah ich zu dem Rothaarigen. Seine dunklen Hörner blitzten erfreut.

Sollte ich wirklich diesen Weg nehmen? Fürchtete ich den Tod so sehr, dass ich mich lieber für den Teufel entschied?

Zitternd sah ich in das hässliche Gesicht meines Mannes, fühlte dessen Verderbtheit und Hass in seinen Venen pulsieren. Das fahle Mondlicht hatte es indessen geschafft, hinter der dichten Wolkenwand hervorzutreten, und schnitt kalte Kerben in sein grobschlächtiges Gesicht. Das silberne Leuchten spiegelte sich auf der Schwertschneide an meinem Hals, sodass ich meine eigenen dunklen Augen darin funkeln sah. Sie wirkten gehetzt und hungrig. Ein Hunger, der jedoch nichts mit Nahrung zu tun hatte. Einen kurzen Augenblick sah ich nur mich selbst. Eine quälende Sekunde, die mein dunkelstes Inneres nach außen kehrte.

„Also schön, dann bin ich eben verdammt“, knurrte ich grimmig und entschied mich. Ruckartig schlug ich das Schwert von meiner Kehle, wodurch der Schnitt an meinem Hals schmerzhaft weiter aufriss. Blut spritzte nach allen Seiten, als ich mich...

Erscheint lt. Verlag 25.5.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Böse • Flammen • frei von Sünde • Hölle • Höllenritt • Machtkampf • Sünde • Teufel • Teufelsliebe • Unterwelt
ISBN-10 3-96074-569-9 / 3960745699
ISBN-13 978-3-96074-569-3 / 9783960745693
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