Der Notarzt 424 (eBook)

Alles außer Liebe

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-3538-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Notarzt 424 - Karin Graf
Systemvoraussetzungen
1,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Liebe auf den ersten Blick, daran hat Dr. Adrian Seng nie geglaubt. Außerdem hatte er für eine Beziehung bislang gar keine Zeit. Doch als der erfolgreiche Chirurg die bildhübsche Carmen kennenlernt, verändert diese Begegnung alles. Er ist der herzlichen und klugen jungen Frau sofort rettungslos verfallen, denn er fühlt genau, dass er in ihr seine Seelenverwandte gefunden hat. Und das Wunderbare ist: Sie empfindet genauso.
Aber schon kurze Zeit später platzen Adrians schöne Zukunftsträume. Als er Carmen zufällig in der Stadt begegnet, macht er eine Entdeckung, die ihm den Boden unter den Füßen wegzieht. Verbittert muss er erkennen, dass er sich offenbar in ihr getäuscht hat. Der Liebe schwört er danach endgültig ab. Doch dann wird ein Notfall in die Sauerbruch-Klinik eingeliefert. Auf der Trage liegt niemand anders als die bewusstlose Carmen ...


Alles außer Liebe

Nach einer Enttäuschung lebt Dr. Seng nur für seine Patienten

Karin Graf

Liebe auf den ersten Blick, daran hat Dr. Adrian Seng nie geglaubt. Außerdem hatte er für eine Beziehung bislang gar keine Zeit. Doch als der erfolgreiche Chirurg die bildhübsche Carmen kennenlernt, verändert diese Begegnung alles. Er ist der herzlichen und klugen Frau sofort rettungslos verfallen, denn er fühlt genau, dass er in ihr seine Seelenverwandte gefunden hat. Und das Wunderbare ist: Sie empfindet genauso.

Aber schon kurze Zeit später platzen Adrians schöne Zukunftsträume. Als er Carmen zufällig in der Stadt begegnet, macht er eine Entdeckung, die ihm den Boden unter den Füßen wegzieht. Verbittert muss er erkennen, dass er sich offenbar in ihr getäuscht hat. Der Liebe schwört er danach endgültig ab. Doch dann wird ein Notfall in die Sauerbruch-Klinik eingeliefert. Auf der Trage liegt die bewusstlose Carmen ...

Der Anruf, dass sein Vater im Sterben lag, hatte Dr. Adrian Seng gegen elf Uhr bei einem späten Frühstück im Hotel Vier Jahreszeiten in New York erreicht.

Die Columbia University war so großzügig gewesen, ihn hier einzuquartieren, während er an vier Tagen hintereinander Gastvorlesungen gehalten hatte. Niemals hätte er sich dieses Hotel sonst leisten können.

Obwohl er erst dreiunddreißig Jahre alt war, hatte er sich mit der erfolgreichen Transplantation eines ganzen Auges bereits einen international bekannten Namen gemacht. Seit etwa einem halben Jahr wurde er zu Vorträgen und Schulungen in sämtliche Winkel dieser Erde gerufen.

Mitunter war er auch per Videoschaltung in Operationssälen anwesend und gab Anweisungen oder Ratschläge, wenn Kollegen sich Hunderte oder Tausende Kilometer weit entfernt an den gleichen Eingriff wagten.

Dabei war er nicht einmal Augenarzt, sondern Chirurg, Anästhesist und Intensivmediziner. Er hatte damals einfach nur Mitleid mit der bildhübschen jungen Frau gehabt, die bei einem schlimmen Unfall ein Auge verloren hatte und sich mit einem Glasauge nicht hatte abfinden können.

Die Augenspezialisten hatten sich samt und sonders nicht an diese Operation herangewagt, also hatte er es wenigstens versuchen wollen, als die junge Frau immer öfter und intensiver über Selbstmord nachgedacht hatte.

Der Eingriff war gelungen, und das hatte sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Welt verbreitet, denn viele hatten es schon versucht, jedoch kaum jemandem war es auch gelungen. Zumindest nicht ohne dass das Auge bereits nach wenigen Tagen vom Körper wieder abgestoßen worden wäre.

Da er noch nie zuvor in New York gewesen war, hatte er die Absicht gehabt, heute in ein billigeres Hotel zu wechseln, noch zwei, drei Urlaubstage dranzuhängen und sich hier ein bisschen umzusehen. Daraus wurde natürlich jetzt nichts mehr. Sein Vater lag auf der Kardiologie der Frankfurter Sauerbruch-Klinik. Er hatte einen Herzinfarkt erlitten.

Prof. Lutz Weidner, der Leiter der Kardiologie und Chefarzt der Sauerbruch-Klinik, in der auch Adrian angestellt war, hatte ihn persönlich vor einer Stunde angerufen und ihm die traurige Nachricht überbracht, dass es leider nicht besonders gut um seinen Vater stand.

Dem Chefarzt vertraute Adrian blind. Er war der beste Kardiologe weit und breit, und wenn er sagte, dass nicht mehr viel Hoffnung bestünde, so war ihm klar, dass auch er selbst nicht mehr viel ausrichten konnte.

Aber sehen wollte er den alten Herrn wenigstens noch einmal. Ihm für alles danken, ihm sagen, wie sehr er ihn liebte, bei ihm bleiben und seine Hand halten, bis ... Na ja.

Adrian hatte den Teller mit all den Köstlichkeiten darauf, die er sich eben erst vom unglaublich reichhaltigen Buffet geholt hatte, stehen lassen. Der Appetit war ihm sowieso schlagartig vergangen. Er war auf sein Zimmer gerannt und hatte seine Sachen wild durcheinander in seinen kleinen Trolley gestopft. Dann hatte er sich unverzüglich auf den Weg gemacht.

Taxi hatte er so schnell keines bekommen, also hatte er zehn Minuten lang im strömenden Regen auf den Flughafenbus gewartet. Jetzt sah er aus, als ob er ein paar Runden im Hotelpool geschwommen wäre – mit Schuhen und Kleidern.

In seinen Cowboystiefeln, die er sich gestern gekauft hatte, stand das Wasser bis oben. Sogar die Taschen der neuen Lederjacke – er hatte gestern nicht widerstehen können, sich wie ein echter Amerikaner, oder besser gesagt wie ein echter Amerikatourist, auszustaffieren – waren mit Wasser gefüllt.

Das Dumme war, dass sein Smartphone darin schwamm, somit unbrauchbar war und er nicht einmal anrufen und sich nach einem Flug nach Frankfurt erkundigen konnte.

Doch von solchen Kleinigkeiten ließ er sich nicht abhalten. Um seinen Vater noch einmal sehen zu können, hätte er im Notfall vermutlich sogar versucht, schwimmend oder in einem Schlauchboot über den großen Teich zu gelangen.

In der Abflughalle des Flughafens angekommen, rannte er zum Informationsschalter. Ein junger Mann saß hinter dem Tresen.

»Vor dem Schwimmen immer die Kleider ausziehen«, witzelte er.

»Danke. Beim nächsten Mal werde ich daran denken«, scherzte Adrian zurück.

Der junge Mann bot ihm einen Direktflug morgen früh an. Adrian lehnte mit einem geseufzten »Viel zu spät« ab. Er wollte auch keine vier Stunden auf einen Flug nach München warten. Und eine Zwischenlandung in Zürich? Nein.«

»Wichtiger Termin?«, fragte der junge Mann.

»Mein Vater liegt im Sterben«, erwiderte Adrian.

»Oh Mann, das tut mir leid!« Erst jetzt gab sich der Schalterbeamte richtig Mühe. »Warten Sie, warten Sie ...« Er hackte in die Tasten seines Computers. Nach einer Weile schnellte er triumphierend von seinem Sessel hoch. »Terminal vierzehn. Laufen Sie! Es ist ein Flieger aus Südafrika, der hier zwischengelandet ist. Er startet in zehn Minuten. Ein einziger Restplatz ist übrig. Als ob der liebe Gott ihn für Sie freigehalten hätte.«

»Das schaffe ich doch nie und nimmer.« Adrian konnte sich nicht vorstellen, wie er in zehn Minuten ein Ticket buchen, mit seinem Gepäck einchecken, durch die Sicherheitskontrolle gehen und dann noch rechtzeitig das Flugzeug besteigen sollte.

»Doch, das schaffen Sie!«, protestierte der junge Mann. »Mein Vater ist vor zwei Jahren gestorben. Ich hatte keine Gelegenheit mehr dazu, mich von ihm zu verabschieden. Ich weiß, wie das ist.« Er sprang abermals auf und brüllte quer durch die Halle. »Hey, South African Airways! Ein Ticket für meinen Freund hier. Papa liegt im Sterben. Er muss sofort nach Frankfurt!«

Es war unglaublich. Alle hatten gehört, warum er es so eilig hatte. Die ganze Prozedur, die sonst immer eine halbe Ewigkeit dauerte, war innerhalb weniger Minuten erledigt, und Adrian betrat das Flugzeug tatsächlich genau zwei Minuten vor dem Abflug.

»Ganz hinten, letzte Reihe links«, wies ihm eine Flugbegleiterin den Weg zu seinem Platz. Sie zuckte bedauernd mit den Schultern, denn gleich hinter seinem Platz war eine Toilette, und bei dem ständigen Hin und Her und Tür auf und Tür zu würde er kaum zum Schlafen kommen.

»Das macht mir wirklich nichts aus«, versicherte Adrian ihr, und er meinte es auch genauso. Er hätte notfalls auch auf einer der beiden Tragflächen Platz genommen. Hauptsache, er schaffte es noch rechtzeitig nach Hause. »Dürfte ich wohl mal schnell das Bordtelefon benutzen?«, bat er. »Mein Handy ist hinüber. Es dauert bestimmt nur eine Minute. Es ist wirklich sehr wichtig.«

Nachdem er telefoniert hatte, drängte er sich mit seinem Trolley – um den kleinen Koffer abzugeben, war keine Zeit mehr gewesen – durch den schmalen Mittelgang. Bei jedem Schritt schwappte ein bisschen Wasser aus seinen Stiefeln.

Sobald das Flugzeug in der Luft war, würde er auf die Toilette gehen, seine Stiefel ausleeren, seine Haare trocknen und sich frische Sachen anziehen, sofern die Sachen in seinem Koffer nicht ebenfalls durchnässt waren.

Nur noch vier Reihen, dann zwei, dann eine – und dann stand er plötzlich vor der Frau, die sein weiteres Leben komplett verändern und ihn in einen dunklen Abgrund stürzen sollte.

Doch noch ahnte er das natürlich nicht. Noch hielt er sie für den schönsten Engel, den er jemals zu Gesicht bekommen hatte. Und er war ganz sicher, dass die Begegnung mit ihr schicksalhaft sein musste, denn noch nie zuvor hatte er gefühlt, was er jetzt fühlte.

Eine innere Verbundenheit, Seelenverwandtschaft, Liebe auf den ersten Blick, egal, wie auch immer man es nannte, er hatte das Gefühl, schon von Geburt an auf die Begegnung mit ihr gewartet zu haben.

***

Dr. Peter Kersten, der Leiter der Notaufnahme der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, klopfte an die Tür zum Konferenzraum im sechsten Stock, öffnete sie und trat ein.

Um den großen ovalen Tisch herum saßen Eduard Rötz-Pocke, der Stiftungsratspräsident, und dessen Sekretärin Luise Lemming, Emil Rohrmoser, der Verwaltungsdirektor der Sauerbruch-Klinik, und dessen Sekretärin Irene Busswald. Außerdem noch Marianne Hoppe, die Sekretärin des Chefarztes, Dr. Florian Altenberg, der Leiter der Rechtsabteilung,...

Erscheint lt. Verlag 21.6.2022
Reihe/Serie Der Notarzt
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Arzt • arzt deutsch • arzt kindle • arzt krimi • arzt-krimi • arzt liebe • Arzt Liebesroman • arzt liebesroman deutsch • Arzt Roman • arztroman buch • arzt romance • Arztromane • arztromane deutsch • arztromane e-books • arztromane e-books und liebesromane • arztromane hefte • arztromane kindle • arztromane kindle ebook • arztromane kindle ebooks deutsch • arzt roman familie • arzt romanhefte • arzt romantik • Bergdoktor • Bestseller • Bianca • Chefarzt • Cora • Deutsch • Doktor • dr daniel • dr laurin • dr norden • Dr Stefan Frank • eBook • E-Book • eBooks • Fortsetzungsroman • für den strand • für Frauen • Großdruck • große-schrift • Happy End • Happy-End • Hedwig Courths Mahler • Heftchen • Heft-Roman • heftromane bastei • Julia • kaipurgay • Kelter • Kindle • Klinik • Krankenhaus • Krankenschwester • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Medizin • Medizin Roman • Mira • Modern • Notarzt • Patient • Praxis • Reihe • reihe in bänden • Romance • Romanheft • romantik deutsch • romantisch • Schicksal • Schicksalsroman • schöner roman • Serie • spannend • Wohlfühlroman
ISBN-10 3-7517-3538-0 / 3751735380
ISBN-13 978-3-7517-3538-4 / 9783751735384
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
14,99
Roman. Aus den Memoiren der Herbjörg María Björnsson

von Hallgrímur Helgason

eBook Download (2011)
Tropen (Verlag)
9,99
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
9,49