Perry Rhodan Neo Paket 28 (eBook)

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
1600 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-9752-8 (ISBN)

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Perry Rhodan Neo Paket 28 -  Perry Rhodan
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Das Jahr 2107: Die Erde und der Mond kreisen um eine ferne Sonne. Zur gleichen Zeit werden die menschlichen Kolonien im Sonnensystem und auf fernen Welten von den Überschweren beherrscht. Ihr Anführer Leticron und seine Söldner setzen die Menschheit für ihre Kriegswirtschaft ein. Widerstand regt sich nur im Verborgenen, die Risiken sind zu groß. Perry Rhodans Vision einer geeinten Erde, die mit den Nachbarn zwischen den Sternen in Frieden und Kooperation zusammenlebt, scheint zerstört. Doch zusammen mit seinen Begleitern nimmt er den Kampf gegen die Diktatur der Überschweren auf ...

Prolog

 

Die SOL raste auf den feuerroten Ring des Transmitterfelds zu.

Umhüllt von riesigen, blau irisierenden Prallfeldern, glich der Hantelraumer dem Kolben einer großen Blume mit vielen Tausend Kilometer großen Blütenblättern. Unter ihr, in der Tiefe, schwebte die Elysische Welt auf ihrer einsamen, von höheren Mächten initiierten Wanderschaft durch das All. Und irgendwo auf diesem künstlich halbierten Planeten verbarg sich der Zeitbrunnen, jenes uralte, geheimnisumwitterte Artefakt, das Perry Rhodan und seinen Gefährten die Rückkehr in ihre Heimatgegenwart ermöglichen sollte, mit einem Zeitsprung über zehntausend Jahre in die Zukunft.

Der Plan war riskant und an Wagemut kaum zu überbieten. Die Prallfeldkollektoren regten den Zeitbrunnen zur Projektion des übergroßen Transmitterfelds an. Der unfassbare Energiebedarf hierfür, den nicht mal das Schwarze Loch des Schiffsreaktors zu decken vermochte, wurde von den neun Atorakten gestillt, die einer ähnlichen, vielleicht derselben uralten Technologie wie der Zeitbrunnen entstammten. Die Feinjustierung der chronometrischen Feldstruktur übernahmen SENECA, die Künstliche Intelligenz der SOL, sowie die Wissenschaftler um Geoffry Abel Waringer und Eric Leyden. Schon kleinste Fehler konnten hierbei katastrophale Auswirkungen zeitigen.

Es war von vornherein ein großes Wagnis gewesen. Die Besatzung der SOL hatte sich dennoch darauf eingelassen – eine Abstimmung hierüber hatte den Vorschlag mit überwältigender Mehrheit befürwortet –, weil den Menschen kaum eine andere Wahl blieb, wollten sie je in ihre angestammte Zeit zurückkehren.

Natürlich verlief nichts nach Plan.

»Zweihundert Walzen!« So viele feindliche Raumschiffe hatte SENECA laut Ortungs- und Funkchefin Mai Tai Tanaka gezählt. Damit hatte ein tödlicher Countdown begonnen, aus dem ohnehin schon riskanten Experiment war in jeder Hinsicht ein Wettlauf gegen die Zeit geworden.

Um SENECA zu entlasten, hatte die Schiffsführung eine Korvette ausgeschleust. Der Techniker Alaska Saedelaere sollte mit diesem Beiboot, das für die Sondermission eigens auf den Namen LEVER getauft worden war, als eine Art externer Hebel fungieren. Er würde einen wichtigen Teil der Prallfeldsteuerung übernehmen, damit das Positroniknetz der SOL Kapazitäten für die weitaus komplexere Berechnung der Temporalvariablen frei hatte. Zumindest hatte das Leyden so erklärt.

»Maschinenraum, wie geht es voran?«, fragte Rhodan.

»Prallfelder stabil, energetischer Regelfluss optimal«, antwortete Breckcrown Hayes. »SENECA hat die Justierung des Transmitterfelds so gut wie abgeschlossen. Wir aktivieren nun das automatische Rückholprogramm für die LEVER.«

»Sehr gut.« Saedelaere war ein menschlich unsicheres, aber fachlich äußerst kompetentes Besatzungsmitglied, und er hatte bei diesem Einsatz bereits großen Mut bewiesen. »Holen Sie die Korvette wieder rein!«, ordnete Rhodan an. Nun galt es.

»Wir erreichen das Transportfeld in exakt fünfundfünfzig Sekunden«, verkündete Mentro Kosum, der Pilot der SOL.

»Zehn Walzen!«, schrie Tanaka, gleichzeitig sahen es alle im Außenbeobachtungshologramm selbst: Eine kleine Streitmacht der schwarzen Kampfschiffe war vorgerückt und versperrte der SOL den Weg zum Transmitterfeld.

Kaum eine Sekunde später eröffneten die Gegner das Feuer.

»Unser Libraschirm hält«, meldete Vidonia Rocha, die Waffenchefin.

»Können wir das Feuer erwidern?«, rief Thora Rhodan da Zoltral. »Hayes?«

»Leyden kriegt Schnappatmung«, antwortete der Technokommandant. »Waringer sagt, wir dürfen nicht riskieren, den Justiervorgang aus der Balance zu bringen. Jede Veränderung im Energiefluss kann sich auf die externen Prallfelder und bordinterne Systeme übertragen.«

»Ach, und wenn wir diese Schiffe rammen, soll das besser sein?«, entgegnete Thora.

Dann überstürzten sich die Ereignisse.

»Wir brauchen mehr Energie für den Schutzschirm«, forderte Chart Deccon. »Und zwar schnell!« Der schwergewichtige Kommandant der SOL gab hastig eine Reihe von Befehlen in die holografischen Bedienfelder seines Positronikpults ein, um die benötigten Änderungen persönlich einzuleiten.

Die Erste Offizierin Rebecca Montgomery, die sich neben Deccons Kommandosessel aufhielt, aktivierte einige weitere Daten- und Steuerholos der Konsole, um Deccon zu unterstützen.

»Wir kriegen die Fluktuationen nicht unter Kontrolle«, warnte Hayes. »Möglicherweise kommt es sogar innerhalb der SOL zu hyperenergetischen Zwischenfällen.«

»Die LEVER wurde schwer getroffen!«, rief Tanaka. »Die Rückholprozedur ist gescheitert.«

»Was ist mit den Traktorstrahlen?«, fragte Rhodan. »Können wir Saedelaere trotzdem reinholen?«

»Keine klare Erfassung möglich«, verneinte Rocha. »Da draußen herrscht das reinste Chaos.«

Ein Gewitter aus Thermo- und Impulsstrahlen ließ den Libraschirm der SOL erglühen, außerdem traten die gigantischen Kollektorprallfelder in Interaktion mit dem Transmitterring, der stürmische Protuberanzen aussandte. Ein viele Tausend Kilometer großes Meer aus Licht hüllte das Hantelraumschiff ein.

Um die Schaltkonsole, an der Deccon und Montgomery konzentriert arbeiteten, entstand ein erratische Blitze versprühendes, grelles Gleißen. Mit einem Aufschrei brach der Kommandant zusammen, auch die Erste Offizierin stürzte zu Boden.

»SENECA! Medizinischer Notfall in der Zentrale! Zwei Schwerverletzte!«, rief Thora, an die Bordpositronik gerichtet. »Ich übernehme das Kommando!«

Rhodan sprang auf und eilte zu Deccon und Montgomery.

»Die Walzenraumschiffe rufen uns!«, meldete Tanaka.

Eine vertraute, grollende Stimme erklang in der Zentrale. »Hier spricht Leticron! Habt ihr etwa geglaubt, dass ihr mir entkommen könnt? Jetzt werdet ihr für das bezahlen, was ihr angerichtet habt ...«

Leticron! – Er kann nicht ahnen, was wir vorhaben, beschied Rhodan in Gedanken. Dem Überschweren geht es bloß um seine Rache.

Er sah nach der Ersten Offizierin. Montgomery war offensichtlich ohnmächtig, wirkte äußerlich aber weniger verletzt als Deccon. Brust und Hals des dickleibigen Manns waren stark versengt, er war jedoch noch bei Bewusstsein. Ihre Blicke trafen sich, und Rhodan wusste, dass Deccon dasselbe dachte wie er: Sie konnten nicht abbrechen. Niemand wusste, ob die Atorakte und der Zeitbrunnen diesen Wahnsinn ein zweites Mal mitmachen würden. Wenn sie nun umkehrten, blieben sie womöglich für immer in der Vergangenheit gestrandet – und sahen sich zweihundert von Leticrons Kriegsschiffen gegenüber.

»Feuer erwidern!«, befahl Thora kalt. Sie musste zu demselben Ergebnis gekommen sein.

»Kommandantin!«, protestierte Hayes. »Leyden und Waringer ...«

»Schießen Sie uns den Weg frei!«, beharrte Thora barsch.

»Die Waffenringe sind aktiviert«, bestätigte Ozias Gruber, der Rocha als Zweiter Waffenoffizier unterstützte. »Wir erwidern das Feuer.«

Eine gewaltige Explosion brandete gegen den Libraschirm, als eins der gegnerischen Walzenschiffe unter dem Beschuss des Hantelraumers verging.

»Mahoe an Zentrale«, meldete sich die Kommandantin der Beibootflottille. »Eine Korvette schleust aus.«

»Wie bitte?«, rief Thora. »Wer hat das autorisiert?«

»Laut den Hangarprotokollen ... Versorgungsoffizier Rog Fanther.«

»Wer?«

Das war eine Katastrophe. Etwas, das niemals hätte eintreten dürfen. Doch ihnen blieb buchstäblich keine Zeit, die Sache zu verhindern.

Rhodan lief zurück zu seinem Sessel, als zwei Medoroboter kamen, um die verletzten Deccon und Montgomery zu versorgen.

»Wir erreichen die Transmissionszone des Transmitterrings in fünf Sekunden!«, rief er die Zentralebesatzung zur Ordnung und aktivierte die schützenden Fesselfelder seines Sessels.

Weiße Blitze zuckten von dem Transportfeld auf die SOL zu wie Spinnenbeine, die das Expeditionsraumschiff in einen tiefen Schlund zogen, der nun in allen Farben des Regenbogens brodelte.

Rhodan wandte den Kopf zu seiner Frau. Thora erwiderte den Blick.

Das Letzte, was er sah, waren ihre Augen.

Dann verging alles in gleißendem Licht.

 

Eine Stunde später saß Perry Rhodan erschöpft am Arbeitstisch im Büro seiner Suite, die in einem Wohnturm des Habitatdecks drei der SOL lag. Dort las er konzentriert die Meldungen der einzelnen Schiffsabteilungen.

Sie waren zurück – beinahe zumindest.

Genau genommen waren sie erneut im Nebelsektor herausgekommen, jenem Raumgebiet nahe des Röntgendoppelsternsystems Cygnus X-1, wo sich die SOL bereits nach der Versetzung in die Vergangenheit wiedergefunden hatte.

Diverse Bordsysteme waren kurzzeitig ausgefallen, aber im Großen und Ganzen hatte die SOL den Zeitsprung zurück in die Zukunft unbeschadet überstanden.

Im Großen und Ganzen, dachte Rhodan bitter, während er das nächste Textholo aufrief. »Einhundertdreiundvierzig Verletzte, siebzehn Schwerverletzte«, las er.

Zu den Letzteren zählten auch der Kommandant Chart Deccon und die Erste Offizierin Rebecca Montgomery. Sie waren bis auf Weiteres nicht diensttauglich und wurden in der Medostation behandelt. Wenigstens war der Zustand der beiden stabil. Mit dem Einverständnis von Perry Rhodan als Expeditionsleiter hatte bis zu deren Genesung weiterhin die Arkonidin Thora die Befehlsgewalt an Bord inne. Niemand von der Besatzung zog ihre Qualifikation hierfür in Zweifel.

Die Ursache der Lichterscheinung, die sich um den Kommandantensessel gebildet und den zwei höchsten Offizieren der Schiffsführung schwere Verbrennungen zugefügt hatte,...

Erscheint lt. Verlag 26.5.2022
Reihe/Serie Perry Rhodan Neo
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Neo • Perry Rhodan • Perryversum • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-9752-7 / 3845397527
ISBN-13 978-3-8453-9752-8 / 9783845397528
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