Bunburry - Ein Idyll zum Sterben (eBook)

Rache ist süß & Nur das Schaf war Zeuge
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2022 | 1. Aufl. 2022
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3730-2 (ISBN)

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Bunburry - Ein Idyll zum Sterben - Helena Marchmont
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Zwei Fälle für das liebenswerte Ermittler-Trio aus Bunburry in einem Band!

Folge 7: Alfie ist wieder in London, doch er vermisst Bunburry. Eines Abends erreicht ihn ein Hilferuf - Liz und Marge sind in Schwierigkeiten! Eine Hochzeit ist geplatzt, weil die Gäste vergiftet worden sind. Ist der berühmte Karamell der beiden alten Ladys daran schuld?

Folge 8: Neil Walker ist verzweifelt: Bei seinem Survival-Camp ist einer der Teilnehmer in den Tod gestürzt. Und er ist sich sicher, dass bei diesem Sturz jemand nachgeholfen hat! Deshalb bittet er das Bunburry-Trio Liz, Marge und Alfie um Hilfe. Für die Ermittlungen muss Alfie undercover am Survival Training teilnehmen, dabei ist er alles andere als ein Outdoor-Fan ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!





<p><strong>Helena Marchmont </strong>ist das Pseudonym von Olga Wojtas. Die schottische Schriftstellerin hat 2015 den Scottish Book Trust New Writers Award gewonnen und bereits über 30 Kurzgeschichten veröffentlicht. Auf Englisch ist gerade der dritte Roman ihrer Miss Blaine-Reihe erschienen. </p> <p><br></p>

Helena Marchmont ist das Pseudonym von Olga Wojtas. Die schottische Schriftstellerin hat 2015 den Scottish Book Trust New Writers Award gewonnen und bereits über 30 Kurzgeschichten veröffentlicht. Auf Englisch ist gerade der dritte Roman ihrer Miss Blaine-Reihe erschienen.

1 London


Der Weinkellner hielt die Flasche Rotwein hin und zeigte das Etikett.

»Möchten Sie kosten, Sir?«, fragte er.

Ehe Alfie antworten konnte, sagte Oscar: »Schenken Sie einfach so schnell wie möglich ein. Wir lechzen nach der betäubenden Wirkung des Alkohols.«

Merklich verdrossen füllte der Weinkellner Oscars Glas, und als er sich umdrehte, um Alfie gleichfalls einzuschenken, leerte Oscar es bereits zu einem Viertel.

»Danke, mein Bester! Das habe ich gebraucht«, sagte Oscar. »Bleiben Sie in der Nähe. Ich könnte mir vorstellen, dass wir in Bälde eine zweite Flasche benötigen.«

Der Kellner stellte die Flasche auf den Tisch. »Sehr gern, Sir«, antwortete er, wobei sein Tonfall das exakte Gegenteil andeutete, und stolzierte davon.

»Du hast ihn verärgert«, merkte Alfie an. »Er denkt, dass ein Wein, der so exorbitant teuer ist, mit mehr Respekt behandelt werden sollte.«

Oscar trank noch einen Schluck und schenkte sich nach. »Mein lieber McAlister, da ich diesen exorbitanten Preis zahle, kann ich ihn behandeln, wie ich will. Und unser Kellnerfreund mag verärgert sein, doch gewiss nicht so sehr wie ich.«

Alfie lachte. »Du hast gewusst, dass es eine Avantgardeproduktion ist.«

»Es besteht ein Unterschied zwischen Avantgarde und Sakrileg«, erklärte Oscar. »Wenn man Shakespeare aufführt, muss es Grenzen geben. Guter Gott, ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Antonius und Cleopatra auf Segways über die Bühne sausen sehe! Ich wäre rausgegangen, hätten wir nicht in der Mitte der Reihe gesessen.«

»Ich hätte dich nicht rausgelassen«, entgegnete Alfie ruhig. »Es wäre unhöflich gegenüber den Schauspielern gewesen. Wie hättest du dich gefühlt, wenn jemand hinausgegangen wäre, als wir Ernst sein ist alles aufgeführt haben?«

»Ich hätte angenommen, dass er zu einem familiären Notfall gerufen wurde«, entgegnete Oscar. »Du und ich waren herausragend. Und wir waren nicht auf Segways.«

In jener Laienproduktion waren sich Alfie und Oscar erstmals begegnet. Und seither verband sie eine untypische Freundschaft: Alfie, der Selfmade-Man, der von einer alleinerziehenden Mutter im Londoner East End großgezogen wurde; Oscar de Linnet, der träge Aristokrat, der von jeher ein privilegiertes Leben führte. Oscar hatte keinerlei Hemmungen, seine exzentrischen Neigungen auszuleben, wie etwa die, dass er ausschließlich via Festnetzanschluss telefonierte, weil er nicht riskieren wollte, dass eine Verbindung abbrach.

Zudem vermutete Alfie, dass dieser Oscar des einundzwanzigsten Jahrhunderts sich für eine Reinkarnation des großen Oscar Wilde hielt. Folglich könnte er vielleicht mit einem Wilde-Zitat zu ihm durchdringen.

»›Wenn ein Mann alt genug ist, Fehler zu machen, sollte er auch alt genug sein, das Richtige zu tun‹«, bemerkte Alfie.

Oscar zog eine Augenbraue hoch. »Ich nehme da eine versteckte Zurechtweisung wahr, mein Freund.«

»Eventuell könntest du deinen Wein trinken, anstatt ihn zu kippen?«

Theatralisch erhob Oscar sein Glas, musterte die Farbe des Weins und schwenkte ihn nachdenklich.

»Und jetzt zur Beurteilung des Bouquets«, sagte er und schnupperte intensiv. Er hielt inne. »Ah!« Nun nahm er einen Schluck, behielt ihn zunächst im Mund und stellte das Glas sorgfältig wieder ab, bevor er schluckte. »Ich muss sagen, Alfie, der ist wirklich etwas sehr Besonderes.«

Oscar winkte dem Weinkellner, der sichtlich widerwillig zu ihrem Tisch kam.

»Noch eine Flasche, Sir?«

»Auf keinen Fall!«, antwortete Oscar. »Diesen Wein muss man genießen, nicht wie Limonade herunterkippen. Ich möchte mich entschuldigen, weil ich ihn falsch behandelt habe. Und auch wenn das Folgende keine Entschuldigung sein soll – doch ich war dabei, mich von einem äußerst traumatischen Erlebnis zu erholen.«

»Es tut mir leid, das zu hören, Sir. Ich hoffe, jetzt ist alles gut.«

»Nun, es war nicht ganz das Verhalten, das man von der Königin Ägyptens erwarten würde …«

»Alles ist gut«, unterbrach ihn Alfie. »Wir sind sehr zufrieden mit dem Wein, danke.«

Der Weinkellner zog sich verwirrt zurück, als eine Kellnerin mit dem Wagyu-Rindfleisch kam. Sie war jung, wie viele ihrer Bunburry-Pendants, hatte aber im Unterschied zu ihnen keine sichtbaren Piercings oder Tattoos. Diese junge Frau war sehr gepflegt, trug ihre Uniform, als handelte es sich um Haute Couture, und servierte das Essen mit einer Ehrfurcht, als wäre es die neueste Errungenschaft des British Museum.

»Das beste Steak der Welt«, sagte Oscar begeistert. »Findest du nicht auch?«

Alfie tat, als würde er sich aufs Kauen konzentrieren, und nickte auf eine Weise, die, wie er hoffte, Zustimmung signalisierte. Doch in Wahrheit stimmte er seinem Freund nicht zu. Er war schon durch die ganze Welt gereist – hatte Wagyu-Rind in Japan gegessen –, aber das beste Steak der Welt wurde definitiv im Drunken Horse Inn in Bunburry serviert.

Er blickte sich um, betrachtete die vornehme Einrichtung mit den Samtvorhängen, den Tellern mit Monogrammen sowie den teuren Kunstwerken an den Wänden und das Bataillon von Bedienungen. Es könnte sich kaum mehr vom Horse unterscheiden, das ein traditioneller englischer Pub war, in dem einige der Holzstühle bedenklich wackelten. Doch das Essen aus regionalen Zutaten, das sie dort liebevoll zubereiteten, war besser als das jetzt auf seinem Teller, und dabei kostete ein Mahl in Bunburry höchstens ein Fünftel von dem hier.

Sein letzter Anruf aus dem Dorf hatte ihm jedoch enthüllt, dass sich seit seiner Rückkehr nach London vor drei Monaten auch im Horse manches verändert hatte.

»Erinnerst du dich an Edith?«, fragte er.

Oscar legte sein Besteck hin. »Ah, die gefürchtete Edith, die mich als Erste begrüßte, als ich das Dorf aufsuchte. Mein lieber Freund, ich könnte mit meinem Wissen über die Einwohner von Bunburry bei Mastermind gewinnen! Edith ist die Mutter von William, dem Wirt des Drunken Horse, und die Schwiegermutter der temperamentvollen Carlotta. Sie befindet sich in einem fortwährenden Streit darum, ob die Gäste des Pubs lieber traditionelle englische Küche oder Carlottas italienisches Essen wollen, das Edith als ›Mafiakost‹ bezeichnet.«

Er nahm seine Gabel wieder auf und machte sich über seine Röstkartoffeln her. »Ich hörte übrigens zufällig, wie Carlottas Pappardelle mit geschmortem Kaninchen euphorisch gerühmt wurden – natürlich nicht in Hörweite von Edith. Ein Jammer, dass ich keine Gelegenheit hatte, sie zu kosten.«

»Und jetzt hast du absolut keine Chance mehr«, sagte Alfie. »Carlotta kocht neuerdings vegan.«

Eine Röstkartoffel fiel von Oscars Gabel. »Hast du eben gesagt …?«

Alfie nickte. »Arrivederci, Kaninchen-Pappardelle. Hallo, Quinoa und Linsen. Edith ist außer sich.«

»Wie die Gäste auch, nehme ich an.«

»Ganz und gar nicht«, entgegnete Alfie. »Carlottas neue Karte ist sehr beliebt. Was Edith natürlich erst recht ärgert. William verbringt die meiste Zeit draußen beim Rauchen, um seine Nerven zu beruhigen.«

Oscar erhob sein Glas. »Auf die Damen Hopkins und Redwood. Mögen sie dich weiterhin mit dem Neuesten aus Bunburry versorgen.«

»Die wöchentlichen Anrufe von Liz und Marge sind ein Segen«, pflichtete Alfie ihm bei und streckte ebenfalls sein Glas in die Höhe. »Wobei mir einfällt, dass sie dir dies hier mit besten Grüßen schicken.«

Er zog eine kleine Tüte mit einer roten Schleife aus seiner Tasche und reichte sie Oscar.

»Und mögen die lieben Damen mich noch lange mit dem besten Karamell aus den Cotswolds versorgen«, sagte Oscar. »Ich gehe davon aus, dass das Karamellgeschäft weiterhin floriert?«

»Es läuft immer besser. Liz hat ihre Küche renoviert, um die Produktion zu erhöhen, und sie hat Bestnoten bei der Hygiene-Überprüfung bekommen, worauf sie sehr stolz ist. Du hast Glück, dass sie eine Tüte für dich erübrigen konnte, denn sie musste große Mengen für eine Hochzeit liefern.«

»Zu freundlich.« Oscar steckte das Karamell ein. »Richte ihr bitte meinen herzlichen Dank aus. Karamell zu machen muss allerdings recht öde sein, verglichen mit dem Aufklären von Verbrechen. Selbstverständlich können die beiden Misses Marples ohne dich nicht allzu viel ermitteln, bist du doch zweifellos die Hypotenuse des Bunburry-Trios.«

»Ein lächerlicher Name«, meinte Alfie. »Marge hat ihn sich ausgedacht, und leider hält er sich. Aber das Dorf scheint gegenwärtig eine Oase der Ruhe zu sein, abgesehen von dem Kleinkrieg im Horse.«

»Wie enttäuschend! Ich hoffe, dass es im Bulletin der nächsten Woche mehr Drama gibt.«

»Mit dem für diese Woche bin ich noch nicht fertig«, sagte Alfie. »Erinnerst du dich an Dorothy?«

Oscar schüttelte sich. »Dorothy von der Post. Die zweite Person, die mich begrüßte, als ich dich im Dorf besucht habe. Sie wusste alles über mich. Ich schwöre, sie wusste Sachen über mich, die selbst ich nicht mal gewusst habe. Ehrlich, ich glaube nicht, dass es bloß ein Postamt ist. Ich denke, in Wahrheit ist es die Zentrale des MI5, und das Gebäude in London ist nur eine Attrappe.«

Alfie lachte. »Sie interessiert sich sehr für die Post, die sie ausliefert. Doch in diesem Fall hat es nichts mit der Post zu tun. Sie stand eines Tages beim Vikar vor der Tür, und der Vikar …«

»Philip«, unterbrach Oscar, der unbedingt mit seinem Mastermind-Potenzial prahlen wollte.

»Philip«,...

Erscheint lt. Verlag 29.7.2022
Reihe/Serie Alfie McAlister ermittelt
Übersetzer Sabine Schilasky
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Affäre • Agatha Christie • cherringham • COSY • Cotswolds • Cozy • gemütlicher Krimi • Gift • Häkelkrimi • Hochzeit • Kriminalroman • Krimis • Landhauskrimi • Miss Marple • Oscar Wilde • Outdoor-Camp • Sherlock • Spannung • Survival-Training
ISBN-10 3-7517-3730-8 / 3751737308
ISBN-13 978-3-7517-3730-2 / 9783751737302
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