Die Bombay-Marine (eBook)

Historischer Abenteuerroman

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
552 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3016-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Bombay-Marine -  Frank Adam
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1783 herrscht ein Friedensvertrag zwischen England und Frankreich. Die britische Flotte wird drastisch reduziert und die meisten der königlichen Marineoffiziere damit zur Untätigkeit verdammt. Nicht so David Winter: Er erhält das Kommando auf einem neuen Schiff, das unter der Flagge der Ostindischen Kompanie segelt. Als Teil der sogenannten Bombay-Marine begibt sich David mit seiner Mannschaft auf Schatzsuche und jagt Piraten auf dem indischen Ozean. Er erlebt mörderische Kämpfe, leidenschaftliche Liebe und tödlichen Hass - während ihn dieses Kommando immer näher an seine Grenzen bringt ...

David Winters Abenteuer sind ein Spiegelbild seiner Zeit, des rauen Lebens in der Royal Navy, aber auch romantischer Gefühle, des heldenhaften Mutes und der Kameradschaft auf See. Vom Eintritt in die Royal Navy über die Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges bis in die napoleonischen Kriege verfolgen wir David Winters Aufstieg vom Seekadetten bis zum Admiral.

Aufregende Abenteuer auf See, eingebettet in die faszinierende Geschichte der Marine.

Für alle Fans von C.S. Forester, Alexander Kent, Patrick O'Brian und Richard Woodman. Weitere Bücher von Frank Adam bei beTHRILLED: die Sven-Larsson-Reihe.

eBooks von beTHRILLED - spannungsgeladene Unterhaltung.



<p>Frank Adam ist das Pseudonym von Prof. Dr. Karlheinz Ingenkamp (1925-2015). Er hat Geschichte und Psychologie studiert und als Erziehungswissenschaftler ein bekanntes Forschungsinstitut geleitet. Im Ruhestand wandte er sich seinem Hobby, der Geschichte der britischen Flotte, zu, und hat erfolgreich zwei historischer Seekriegs-Reihen geschrieben: die Abenteuer des David Winter und Sven Larssons Erlebnisse im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.</p>

Frank Adam ist das Pseudonym von Prof. Dr. Karlheinz Ingenkamp (1925-2015). Er hat Geschichte und Psychologie studiert und als Erziehungswissenschaftler ein bekanntes Forschungsinstitut geleitet. Im Ruhestand wandte er sich seinem Hobby, der Geschichte der britischen Flotte, zu, und hat erfolgreich zwei historischer Seekriegs-Reihen geschrieben: die Abenteuer des David Winter und Sven Larssons Erlebnisse im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.


Die Vorboten des Friedens


August 1783 bis Oktober 1783)

Er krallte sich am Tau fest, das vom riesigen Bug des Linienschiffes herabhing. Jetzt fand ein Fuß in einem Schussloch Halt, und er konnte sich etwas emporziehen. Und dann rauschte wieder eine Salve heran und schlug über ihm in den Rumpf. Das Krachen und Bersten dröhnte in seinen Ohren. Noch ein Stück höher, aus dem Wasser heraus!

Aber da zerrte etwas an seinem linken Fuß, der noch im Wasser hing. Entsetzt blickte er nach unten und sah Bill Young, der sich an seinem Fuß festhielt. Das Gewicht war zu groß. Das Tau glitt durch seine Hände. »Pack das Tauende und zieh dich hoch!«, brüllte er. Aber Bill reagierte nicht.

Sein anderer Fuß wurde aus dem Schussloch gerissen, und dann sah er den Hai herangleiten, grau, spielerisch, tödlich. In panischer Angst trat er nach Bill, um freizukommen, um sich hochziehen zu können, in Sicherheit vor der Bestie.

Der Hai glitt nur Zentimeter an seinem Fuß vorbei, öffnete sein mörderisches Gebiss und packte Bill. Blut färbte das Wasser, und David hangelte, von Todesangst getrieben, am Tau empor. Wieder krachte und donnerte es. Dabei merkte er, dass er immer noch schrie. Schon wieder Krachen und Donnern!

Mühsam tauchte er aus den Tiefen des Traumes empor. Es war der Traum, der ihn immer wieder quälte, die Erinnerung an das furchtbare Geschehen in der Schlacht bei den Saints vor anderthalb Jahren.

Und das Krachen war das Pochen des Hoteldieners, der ihn wecken sollte, weil er zur Admiralität wollte.

»Ist gut, ich bin wach!«, rief er und schüttelte den Kopf, um die Erinnerung loszuwerden.

»Geht es Ihnen gut, Sir? Sie haben geschrien.«

David Winter antwortete: »Es war nur ein Traum. Bring das Frühstück in fünf Minuten!«

Die Sonne hatte den Staub längst getrocknet und dörrte ihn in diesen letzten Augusttagen des Jahres 1783 immer weiter aus. Auf die Straßen Londons konnte man sich kaum ohne ein Tuch vor Mund und Nase trauen, und wenn man nicht am Staub erstickte, den die Kutschen und Lastkarren aufwirbelten, so war man in kurzer Zeit von Kopf bis Fuß eingepudert wie ein Bäckergeselle.

Der junge Marineleutnant David Winter nahm das Tuch vom Gesicht, klopfte den Dreispitz auf dem Oberschenkel aus, schlug dann mit den Händen auf sein Jackett, schüttelte resignierend den Kopf und öffnete die Tür zu Lloyd’s Kaffeehaus, dem Treffpunkt der Reedereikaufleute und Flottenoffiziere. Feuchte Hitze, Rauch und eine Mixtur aus Schweiß und Alkoholgeruch schlugen ihm entgegen.

Da kommt man ja vom Regen in die Traufe, dachte David bei sich, aber der Durst überwog, und er sah sich nach einem Platz um. Der Tisch vor ihm war mit Flottenoffizieren besetzt. Er drehte sich und sah in die andere Richtung. Am Tisch verabschiedete sich gerade ein Offizier, und am Nebentisch sah ein korpulenter Kaufmann in diesem Moment einen Geschäftsfreund das Lokal betreten. Eilig richtete er sich auf, winkte und stieß den Marineoffizier fast um, der aufgestanden war.

»Passen Sie doch auf!«, rief der unwillig, als ihn der Dicke gegen Davids Rücken schob. Dieser wandte sich schnell um und wollte ärgerlich antworten, als er den Sprecher erkannte. Auch der hatte ihn erkannt und sagte mit schnellem Lachen: »Sie waren nicht gemeint, David, also erdolchen Sie mich nicht mit Ihren Blicken.«

»Martin«, antwortete der Leutnant, und ein Lächeln wischte den Ärger aus seinem Gesicht. Dann sah er die Uniform seines Bekannten und fügte hinzu: »Verzeihung, Sir, ich habe nicht gleich gesehen, dass Sie jetzt Kapitän sind.«

Der Kapitän fasste ihn am Arm und zog ihn mit zum Gang. »Bin ich deswegen ein anderer Mensch, David? Wir bleiben doch alte Freunde. Ich muss für ein kurzes Gespräch in die Admiralität, David, aber könnten wir uns in einer Stunde wieder hier treffen? Wir haben uns so lange nicht gesehen, und ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören, wie es Ihnen ergangen ist.«

»Gern«, antwortete David und vermied die Anrede, »ich freue mich auch.«

Er sah, wie der Kapitän einem Kellner winkte, ihm einige Worte sagte und dann entschwand. Kapitän ist er schon, dachte er. Wie das wohl geschehen sein mag. »Mr. Winter, Sir?« Der Kellner fragte es sehr respektvoll. »Der bin ich«, antwortete der Leutnant mit leichtem Lächeln. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen.«

Der Kellner öffnete eine Tür und führte ihn in ein kleineres Gästezimmer, das geschmackvoll eingerichtet war und wohl für besondere Gelegenheiten reserviert wurde. »Wenn Sie mir bitte Ihre Wünsche für Speisen und Getränke mitteilen würden, Sir. Seine Lordschaft wird so schnell wie möglich wieder hier sein.«

»Seine Lordschaft?«, fragte David Winter erstaunt. Der Kellner stutzte. »Der Herzog von Chandos, Sir. Der Kapitän, der mit Ihnen sprach.«

»Ach so, ja.« David überwand seine Überraschung. »Bringen Sie mir bitte einen Gin mit Zitrone und ein Schinkenbrot nach der Art von Lord Sandwich.«

Sandwich, bis vor kurzem Erster Lord der Admiralität, wurde die Neuerung zugeschrieben, die Schnitte mit einer weiteren Brotscheibe zu belegen, weil man dann das Brot besser im Stehen und ohne Besteck essen konnte, und nun ahmte ihn ganz London nach.

Gin und ›Sandwich‹ wurden serviert, und David Winter trank einen Schluck, biss einen Happen ab. Aber er kaute den Bissen nicht auf, sondern starrte abwesend aus dem Fenster. Martin Balcor, mit ihm Leutnant auf der Surprise und sein Kammergefährte, war nun Kapitän und Herzog von Chandos. Ob sein Vater erst kürzlich gestorben war und ihm den Titel vererbt hatte?

Wie auch immer. Er war ein feiner Kerl gewesen und würde es sicher bleiben. Wie sie damals gemeinsam gegen die Intrigen des Lord Kinsale gekämpft hatten. David Winter musste lächeln. Aber jetzt war der Herzog Mitglied des Oberhauses, Träger eines der ältesten Adelstitel. Und er selbst war ein kleiner Leutnant, den sie im Wartezimmer der Admiralität schmoren ließen und für morgen wiederbestellten. Vorbei war die Zeit nach seiner Heldenbeförderung, als ihn der Erste Sekretär der Admiralität empfing und ihn Lord Sandwich vorstellte.

Leutnant Winter schüttelte den Kopf, kaute weiter, trank dann noch einen Schluck und biss wieder ab. Wenn er nur ein neues Kommando in Aussicht hätte. Aber der Krieg starb zusehends. Immer mehr Schiffe wurden außer Dienst gestellt und die Offiziere mit Halbsold an Land geschickt.

David Winter kam sich so überflüssig vor. Geld hatte er genug, und Onkel und Tante in Portsmouth nahmen ihn selbstverständlich kostenlos auf. Aber er konnte doch nicht immer nur mit der Tante spazieren gehen, dem Onkel bei seinen geschäftlichen Erörterungen zuhören, dem Cousin von der fernen Welt erzählen und Interesse für die Flirts seiner Cousine aufbringen.

Drei Monate hintereinander hatte er das jetzt ertragen und war fast nach London geflüchtet, um hier bei der Admiralität selbst seinen Bitten Nachdruck zu verleihen. Aber das wollten anscheinend Hunderte von Leutnants und Dutzende von Commandern und Kapitänen. Dieses Nichtstun und Herumhängen war furchtbar. Und der Dreck und Gestank in den Städten! Er sehnte sich so nach der Weite der See und der Frische ihrer Brisen.

Es polterte an der Tür, sie wurde aufgestoßen, und der Herzog von Chandos trat ein, Kapitän mit weniger als drei Dienstjahren, wie die Anordnung der Knöpfe in Zweiergruppen auf dem weißen Revers der Uniformjacke verriet. Er lächelte und streckte David die Hände entgegen. Der sprang auf. »Mylord«, begann er verlegen, aber der andere fiel ihm ins Wort.

»Bitte nicht so offiziell, David, wenn wir unter uns sind. Ich weiß doch, Sie waren nie ein großer Verehrer des britischen Adels. Darum ist es mir lieber, wenn ich für Sie Martin bleibe, und Sie bleiben mein Freund David für mich, nicht wahr?«

»Natürlich, Martin, aber ich möchte doch zu dieser ehrenvollen Würde gratulieren, wenn Ihre Übernahme auch mit dem Tod Ihres Vaters verbunden war, den ich bedauere. Und ich beglückwünsche Sie zur Ernennung zum Kapitän. Werden Sie im aktiven Flottendienst bleiben?«

Bevor der Herzog antworten konnte, klopfte der Diener, und der Herzog bestellte eine Flasche Champagner. »Auf unser Wiedersehen können wir nicht nur mit Gin anstoßen, David. Aber zunächst Dank für Ihre Glückwünsche. Mein Vater starb ziemlich überraschend, Gott sei Dank ohne Schmerz und in Frieden. Ich werde nicht im Flottendienst bleiben können, sondern ich muss auf Drängen meiner Verwandten und ihrer politischen Freunde in die Admiralität. Nun gucken Sie nicht so ungläubig und ablehnend, David. Kommen Sie, trinken Sie erst einen Schluck auf unser Wiedersehen.« Er reichte David das Glas, und sie tranken schweigend.

Dann erklärte er David in seiner ruhigen Art, dass er als Herzog von Chandos nun auch Pflichten und politische Verantwortung zu tragen habe. Seine Familie unterstütze die Whigs, die die Regierung übernommen hätten und nun zeigen müssten, dass sie das...

Erscheint lt. Verlag 27.5.2022
Reihe/Serie Die Seefahrer-Abenteuer von David Winter
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuerroman • Admiral:Master and Commander • alexander kent • amerikanische Marine • Bolitho • Charles Hayden • C.S. Forester • David Winter • Flotte • Historical • Historienroman • Historischer Abenteuerroman • Historische Romane • Historischer Roman • Historischer Seefahrer-Roman • Historisches Buch • Horatio Hornblower • Hornblower • Indien • Jack Aubrey • Jahrhundert Trilogie • Julian Stockwin • Kapern • Kapitän • Karlheinz Ingenkamp • Ken Folett • Ken Follet • Ken Follett • Kreuzzüge • Kriegsschiff • Marine • Marinehistorie • Mittelalter • Ostindische Marine • Patrick O'Brian • Rebecca Gable • Richard Bolitho • Sean Thomas Russell • Seefahrer • Seefahrer-Roman • Seefahrersaga • Seefahrt • Seeschlacht • Seestreitmacht • Segelschiff • Sven Larsson • Thomas Kydd • Warringham
ISBN-10 3-7517-3016-8 / 3751730168
ISBN-13 978-3-7517-3016-7 / 9783751730167
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