Historical Saison Band 90 (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1139-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 90 -  Julia Justiss,  Jenni Fletcher
Systemvoraussetzungen
5,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

MISS HENLEYS SINNLICHES ERWACHEN von JULIA JUSTISS
Auch nach der fünften Saison ist Miss Emma Henley nicht verheiratet! Was ihr sehr entgegenkommt, zumal sie finanziell unabhängig ist. Und doch verspürt sie den heimlichen Wunsch nach Leidenschaft. Soll sie Lord Theo Collington, dem man in der Liebe große Erfahrung nachsagt, einen wagemutigen Vorschlag machen: eine Affäre?

DIE SCHÖNE BÄCKERIN VON BATH von JENNI FLETCHER
Bath, 1806. Als Captain Delaney ihre exklusive Konditorei betritt, löst sein Lächeln in Annabelle Fortini ein ungeahnt erregendes Gefühl aus. Wie gern würde sie den Helden von Trafalgar erhören - aber behandelt ihn wegen seines Adelstitels kühl! Schließlich war es ein Aristokrat, der das Leben ihrer Mutter zerstörte ...



Julia Justiss wuchs in der Nähe der in der Kolonialzeit gegründeten Stadt Annapolis im US-Bundesstaat Maryland auf. Das geschichtliche Flair und die Nähe des Meeres waren verantwortlich für zwei ihrer lebenslangen Leidenschaften: Seeleute und Geschichte! Bereits im Alter von zwölf Jahren zeigte sie interessierten Touristen das historische Annapolis, das für kurze Zeit sogar die Hauptstadt der sich von der Kolonialmacht England abspaltenden Vereinigten Staaten war. Verheiratet ist sie mit einem Offizier zur See, den sie auf einer der anderen Attraktionen von Annapolis kennengelernt hat: der Marineakademie. Mit ihm verbrachte sie viel Zeit in Tunesien und Europa. Bevor sie Tunesien, wo sie für die amerikanische Botschaft gearbeitete hatte, verließ erfüllte sie sich einen Traum: einen Regency-Roman zu vollenden. Seitdem hat sie 14 weitere Romane 3 Erzählungen und eine online-Serie veröffentlicht. Mit Preisen für ihre Werke wie dem Golden Quill, National Readers Choice, Romantic Times und All About Romance's Favorite Book of the Year, wird sie nur so überschüttet. Zur Entspannung sieht Julia sich gern Spielfilme an oder arbeitet im Garten ihres wunderschönen, im englischen Stil erbauten Hauses im östlichen Texas.

1. KAPITEL

Wer, sagten Sie, besucht uns?“ Emma Henley sah zu ihrer Zofe auf, die sie bei der Lektüre eines hochinteressanten Reiseberichts störte. Dieses Buch hatte ihr erst vor Kurzem eine gute Freundin geliehen – Temperance Lattimar, neuerdings die Countess of Fensworth.

„Den Namen habe ich nicht verstanden, Miss. Jedenfalls muss es eine wichtige Person sein, weil Lady Henley mir befohlen hat, Sie zu holen.“

Nur sekundenlang überlegte Emma, ob sie ihrer Mutter den Gehorsam verweigern sollte. Dann legte sie das Buch bedauernd beiseite. Eine wichtige Person. Warum besteht Mama bei allen Besuchen auf meiner Anwesenheit?

Da sie bereits ihre fünfte Saison erlebte, hatten alle gesellschaftlich bedeutsamen Matronen reichlich Muße gefunden, sie zu besichtigen. Und welche wichtige Person würde so früh am Vormittag erscheinen? Wie auch immer, Emma gab sich geschlagen, weil sie keine Wahl hatte.

„Also gut, Marie, sagen Sie Mama, ich komme gleich.“

„In diesem neuen türkisfarbenen Kleid und mit den hochgesteckten Löckchen sehen Sie besonders hübsch aus, Miss“, betonte Marie, um auf das Ergebnis ihrer Dienste hinzuweisen. „Sie können gewiss wichtige Personen beeindrucken.“

„Ja, selbstverständlich – ich weiß Ihre Bemühungen zu schätzen“, beteuerte Emma lächelnd.

Voller Stolz knickste die Zofe und verließ das Zimmer. Emma schaute ihr seufzend nach. Trotz aller Fehlschläge sah die liebe, gute Marie die Heiratschancen ihrer Herrin so optimistisch wie eh und je.

Genauso beharrlich wie Mama, obwohl Emma nach fünf Jahren auf dem Heiratsmarkt immer noch ledig war … Nicht, dass es ihr an Gelegenheiten gemangelt hätte! Sie trat vor den Spiegel, ergriff eine verirrte Haarnadel und steckte sie in das Lockengebilde. Doch sie hatte die Ehe ihrer Eltern lange genug beobachtet, um diese Lebensform ziemlich skeptisch zu betrachten. Schon seit langer Zeit ging jeder seine eigenen Wege. Papa gab sich mit seinen Clubs und wechselnden Geliebten zufrieden, Mama mit ihren Bewunderern und einem großen Freundeskreis.

Zu allem Überfluss hatte nur Emmas ältere Schwester die gefeierte Schönheit der Mutter geerbt. Sie selbst war eher unscheinbar und etwas zu groß, allerdings unabhängig dank des Vermögens, das eine Tante ihr hinterlassen hatte. Deshalb musste sie nicht heiraten. Glücklicherweise konnte sie ebenso wählerisch sein wie ihre bildschönen Rivalinnen.

Kein einziges Mal war sie versucht gewesen, einen der diversen Heiratsanträge anzunehmen. Solche wenig verlockenden Angebote erhielt laut ihrer Mutter nur ein Mädchen, das „nicht hübsch genug ist, um einen Lebemann zu betören, und nicht reich genug, um einen Glücksritter zu begeistern“. Cecilia, die ältere Tochter, hatte einen Duke bezaubert. Aber wie Emma nur zu gut wusste, würde sie mit ihrer hochgewachsenen, schlanken Figur, dem schmalen, ovalen blassen Gesicht, der etwas zu prägnanten Nase und dem langweiligen braunen Haar in keinem Mann glutvolle Lust erregen. Dennoch würde sie sich niemals in das traditionelle Schicksal einer reizlosen Ehefrau fügen, die sich mit Haushalt und Kindern begnügte, während der Gemahl attraktiven Liebhaberinnen nachjagte.

Nein, dachte sie auf dem Weg zur Treppe und glättete den Spitzenbesatz an ihren Ärmeln. Sie wünschte sich ein interessanteres Leben. Nur einen Haushalt führen, Dienstboten und Kindermädchen beaufsichtigen, lärmenden Nachwuchs großziehen – einfach unerträglich! Oder sie müsste ihre Tage mit Besuchen und Einkaufsbummeln füllen, die Abende mit endlosen Dinnerpartys, musikalischen Soireen oder Bällen, dabei jahraus, jahrein dieselben Leute treffen, die immer das Gleiche taten. Auf keinen Fall!

In der letzten Saison hatte ihre Freundin Temperance sie mit Lady Lyndlington und deren Frauenkomitee bekannt gemacht. Diese Damen schrieben Briefe an Parlamentarier, um Lady Lyndlingtons Gemahl zu unterstützen, der zusammen mit seiner liberalen Gruppe bedeutsame Reformen durchzusetzen versuchte. Nun glaubte Emma, sie hätte endlich ihre Berufung gefunden. Frauen durften zwar noch nicht wählen oder im Parlament sitzen, aber als Mitglied des Frauenkomitees konnte sie etwas zur Verbesserung ihres Landes beitragen.

Darum würde sie die Bürden von Ehe und Mutterschaft nur akzeptieren, wenn ihr Mann ebenso wie Lord Lyndlington ehrenwerte Ziele anstrebte und die Mithilfe seiner gleichberechtigten Gattin förderte. Leider musste sie sich eingestehen, dass sie einen solchen Heiratskandidaten wohl kaum finden würde. Doch sie konnte Mama von der sinnlosen Jagd nach einem zweiten Schwiegersohn abbringen. Und das wollte Emma spätestens nach dieser Saison tun. Eine sechste Saison würde sie nicht hinnehmen, stattdessen in ein eigenes Heim ziehen und gemeinsam mit gleichgesinnten Freundinnen für die politischen Ziele kämpfen, an die sie so leidenschaftlich glaubten.

Im Erdgeschoss angekommen, steuerte sie den vorderen Salon an. Doch der Butler Haines versperrte ihr den Weg. „Nicht hier, Miss. Auf Lady Henleys Wunsch sollen Sie in den Grünen Salon gehen.“

„In den Grünen Salon?“, wiederholte sie. „Sind Sie sicher?“

„O ja, Miss, darauf hat Ihre Ladyschaft bestanden.“

Verwirrt schüttelte Emma den Kopf. Normalerweise empfing Mama „wichtige Personen“ im offiziellen vorderen Salon. Der kleinere Grüne Salon im Hintergrund des Hauses, mit Aussicht auf den Garten, war für Besuche von Verwandten und guten Freunden reserviert.

Emma stockte der Atem, als sie im Grünen Salon weder Mama noch eine Busenfreundin antraf, sondern Mr. Paxton Nullford, der nervös vor dem Kamin auf und ab lief.

Erbost und schockiert fuhr sie herum, wollte sofort flüchten, doch der Gentleman eilte zu ihr und hielt sie am Arm fest. „Bitte, darf ich mit Ihnen sprechen, Miss Henley?“

„Nicht nötig!“ Entrüstet riss sie sich los. „Ich nehme an, meine Mutter hat Ihnen gut zugeredet. Nun, vielleicht entsinnen Sie sich, wie oft ich Ihnen erklärt habe …“

„Ich weiß, ich weiß“, unterbrach er sie. „Würden Sie mir trotzdem zuhören? Möglicherweise – schätzen Sie falsch ein, was ich zu sagen habe.“

Aus einem ersten Impuls heraus wollte sie ihn anherrschen, keine seiner Äußerungen würde sie auch nur annähernd interessieren. Dann erregte der ernsthafte, flehende Ausdruck seiner wasserblauen Augen ihr Mitleid. Mochte er auch ein unansehnlicher, untersetzter, nicht besonders intelligenter Langweiler sein – er hatte es bis zu diesem Moment niemals gewagt, sie ungebührlich zu behandeln, war stets höflich und wohlmeinend gewesen. Deshalb brachte sie es nicht übers Herz, ihn rüde wegzuschicken, und kapitulierte.

„Also gut, Sir.“ Emma mied das Sofa, auf dem er sich neben ihr hätte niederlassen können, und sank in einen der Ohrensessel vor dem Kamin. „Nehmen Sie Platz, und sagen Sie, was ich unbedingt hören muss.“

Sichtlich erleichtert, setzte er sich in den Sessel ihr gegenüber. „Besten Dank, Miss Henley. Ich weiß, während ich um Sie warb, waren Sie nicht bereit, mich auch nur ein kleines bisschen zu ermutigen.“

„Genauer ausgedrückt, ich habe Sie stets entmutigt.“

„Zweifellos“, gab er zu. „Nun hat Lady Henley mir Ihre außergewöhnliche – Abneigung gegen die Ehe erklärt. Ebenso wie ich glaubt sie allerdings, früher oder später würden Sie als wohlerzogene, gebildete junge Dame erkennen, dass Ihnen nur die Ehe eine komfortable Zukunft sichern kann. Oder beabsichtigen Sie etwa, einen – Beruf auszuüben? Möchten Sie eine Gouvernante oder Gesellschafterin werden?“

„Nein!“, fauchte Emma wütend. Wieso erörtert Mama so private Dinge mit einem Mann, dem ich keinerlei Hoffnungen gemacht habe? „Wie meine Mutter Ihnen offensichtlich verschwiegen hat, muss ich keinen Beruf ergreifen. Aufgrund eines Erbes bin ich imstande, meinen eigenen Haushalt zu finanzieren.“

„Da irren Sie sich, diese Pläne hat Ihre Mutter erwähnt. Die Konsequenzen eines solchen Entschlusses haben Sie wohl kaum ernsthaft erwogen, Miss Henley. Eine junge Lady, die allein in ihrem Haus wohnt, mit einer Gesellschafterin! Was würde man von Ihnen halten? Ich nehme an, Ihre Familie würde Sie weiterhin empfangen, doch ein Großteil der Londoner Hautevolee würde Sie schneiden. Was Lady Henley und ich befürchten … Wenn Sie älter werden und Ihre nächsten Verwandten das Zeitliche segnen, könnten Sie sich allmählich isoliert fühlen, ohne Freundeskreis.“

Obwohl Emma davon überzeugt war, ihr Leben auch allein erfüllend und befriedigend gestalten zu können, meldete sich ein leiser Zweifel und ließ sie zögern.

Diese Pause nutzte Mr. Nullford, um eifrig fortzufahren: „Ich weiß, meine Gesellschaft fasziniert Sie nicht besonders, Miss Henley. Gleichwohl finden Sie mich nicht direkt – abstoßend?“

„Natürlich nicht, Sir“, erwiderte sie lächelnd. „Wenn Sie mir keine Heiratsanträge mehr machen, würde ich Sie sogar mögen.“

„Immerhin ein Anfang … Ich glaube, wir beide würden ein sehr angenehmes Leben miteinander führen. Dass ich weder attraktiv noch intellektuell oder witzig bin, weiß ich genauso gut wie Sie. Aber im Gegensatz zu den meisten hübschen, ledigen Mädchen, die ich kenne, haben Sie mir nie Ihre Geringschätzung gezeigt. Und obgleich Sie viel klüger sind als ich, lehnen Sie nur eine Heirat ab – nicht den Bewerber“, ergänzte...

Erscheint lt. Verlag 24.5.2022
Reihe/Serie Historical Saison
Historical Saison
Übersetzer Vera Möbius, Maria Fuks
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • highlanderliebesromane • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7515-1139-3 / 3751511393
ISBN-13 978-3-7515-1139-1 / 9783751511391
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 2,5 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Geschichte eines Weltzentrums der Medizin von 1710 bis zur …

von Gerhard Jaeckel; Günter Grau

eBook Download (2021)
Lehmanns (Verlag)
14,99