Bezwinger meines Herzens (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
512 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-2522-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bezwinger meines Herzens - Kris Kennedy
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Kann eine Liebe groß genug sein, um dafür sein Leben zu riskieren?

Irland, 1295. Die schöne Senna befreit Finian aus der Gewalt eines blutrünstigen Lords, und der irische Krieger schwört, sie von nun an mit seinem Leben zu beschützen. Doch kann er das wirklich? Denn anscheinend ist Senna Hüterin eines uralten Geheimnisses, für das viele Menschen töten würden. Und nicht einmal Finian scheint stark genug zu sein, um Senna vor ihren mächtigen Feinden zu bewahren ...

Für alle Fans der historischen Liebesromane von Lara Adrian und Kimberly Killion.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






<p>Kris Kennedy ist Ehefrau, Mutter, Psychotherapeutin und Autorin. Sie glaubt, dass jede Frau es verdient, von einem guten Buch in eine andere Welt entführt zu werden. Sie stammt aus Philadelphia, lebt inzwischen aber mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einem Hund im Bundesstaat Washington im Nordwesten der USA.<br></p>

Kris Kennedy ist Ehefrau, Mutter, Psychotherapeutin und Autorin. Sie glaubt, dass jede Frau es verdient, von einem guten Buch in eine andere Welt entführt zu werden. Sie stammt aus Philadelphia, lebt inzwischen aber mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einem Hund im Bundesstaat Washington im Nordwesten der USA.

Kapitel 2


Es sollte nicht so lange dauern«, murmelte Senna, als sie bei Sonnenuntergang die Grenze zur Festung Rardove passierte. Vier Tage waren vergangen, seit ihr Schiff in Dublin vor Anker gegangen war und sie ihrem Schicksal überlassen hatte.

Es war ein langer, langsamer Ritt gewesen. Den größten Teil der Strecke hatte Senna geschwiegen, hatte den Geräuschen ihrer neuen Welt gelauscht: dem Heer der Reiter, die sie begleiteten, knarrenden Sätteln, gedämpften Stimmen, dem Wind, der über die irische Erde seufzte. Und die meiste Zeit rechnete sie nach, wie viel Geld dieses geschäftliche Bündnis ihr wohl einbringen würde, falls es Früchte trug.

Es war eine neue Hoffnung, und das war praktisch unbezahlbar.

Irgendwo weiter hinten folgten vierzig blökende Schafe dem Tross, die erste Abschlagzahlung ihres Geschäftsangebots. Über ihren scharfkantigen Hufen trugen die Schafe die weichste und saugfähigste Wolle westlich des Morgenlandes; es war eine Rasse, die Senna bis zur Vollkommenheit gezüchtet hatte, seit sie das Unternehmen vor zehn Jahren von ihrem Vater übernommen hatte.

Das Geschäft mit der Wolle war ein höchst einträgliches. Das Geschick eines Dutzends kleinerer Handwerksbetriebe und einiger bescheidener Fürstentümer hing vom Handel damit ab. Manche Messen in Frankreich waren ausschließlich auf den Wollhandel ausgerichtet, und man sandte das begehrte Gut aus England auf die reichen südlichen Märkte, geradewegs nach Jerusalem und noch darüber hinaus.

Senna wollte sich ihren Weg in diesen Markt bahnen. Wenn die Wolle, die für gewöhnlich auf den Märkten angeboten wurde, die Begeisterung der Händler entfachte, dann würde die von Sennas Schafen stammende sie in entzücktes Erstaunen versetzen. Denn diese Wolle war saugfähiger als andere Sorten, zudem war sie leichter und brauchte weniger Beize, um die Färbemittel anzunehmen.

Sie wusste, dass sie mit ihren stinkenden pelzigen Schafen einen ganz besonderen Besitz mit sich führte. Und sie wusste auch, dass sie kein Geld mehr hatte.

Rardove konnte ihr welches geben. Er besaß die Mittel, um das Geschäft retten zu können, mit dessen Aufbau Senna die vergangenen zehn Jahre verbracht hatte – während ihr Vater jedes Silberstück ebenso ruchlos wie unablässig verspielt hatte.

Angestrengt starrte Senna geradeaus und versuchte, durch den abendlichen Nebel etwas zu erkennen. Sie war neugierig auf den ersten Anblick der Festung. Zudem brachte ihr das angestrengte Geradeausschauen zusätzlich den Vorteil, den Gestank nicht wahrnehmen zu müssen, den die in Leder gekleideten Reiter ausströmten.

»Ist der Nebel immer so undurchdringlich?«, fragte sie den Reiter dicht neben ihr und kniff sich die Nasenlöcher zu, als sie näher kam, um seine Antwort zu hören.

Statt einer Antwort grunzte und nieste der Mann. Vielleicht hatte er aber auch »Hier gibt’s nichts anderes« gesagt. Sowohl die eine als auch die andere Antwort war gleichermaßen erhellend.

Senna zog die Brauen hoch und stieß mit ihrer hellen, fröhlichen Stimme ein »Aha« aus, während sie ihr Pferd einige Schritte gegen den Wind lenkte.

Sie spürte, wie die Blicke des kräftigsten Soldaten sich ihr in den Rücken bohrten. Balffe hieß er und war der Anführer von Rardoves Wachen. Ein Krieger mit einem Oberkörper wie ein Klotz; sein Gesicht sah aus wie die Sünde, und seit zwei Tagen hatte er die Augen nicht mehr von ihr gelassen. Dabei ging es gar nicht um ein anzügliches Grinsen, sondern eher darum, dass er ihr abgeneigt schien, was lächerlich war, da sie ihm nichts getan hatte.

Noch nicht. Über die Schulter warf sie ihm einen finsteren Blick zu. Er erwiderte ihn.

Was scherte sie sich um die Soldaten. Sie drehte sich wieder nach vorn. Lord Rardove zählte und sonst niemand. Es war bedeutungslos, dass sie gehört hatte, er sei von hochmütiger Art und sein Gesicht sei so glatt wie das eines Engels. Schließlich war sie nicht auf der Suche nach einem Ehemann. Nein, sie war auf der Suche nach guten Geschäften.

Als sie sich Rardoves Burg näherten, gaben sich im Nebel mehr und mehr gespenstisch wirkende Dörfer zu erkennen, anfangs als blasse Schemen in den Schwaden, dann als dunkle Flecken, die sich aus dem Boden erhoben. Die kleinen, gedrängt stehenden Hütten und die nassen Felder zeugten von Armut, ebenso wie die ausgezehrten Dörfler, die ihnen hinterherstarrten.

Sofort schloss Senna aus der Anzahl der Hütten, die aus Flechtwerk und Lehm bestanden, auf die Anzahl der Dorfbewohner und rechnete aus, wie viel fetter und reicher die Leute sein würden, wenn ihr Plan erfolgreich war. Ja, vielleicht würden sie sogar wohlhabend werden. Sie wünschte, sie hätte ihren Abakus zur Hand. Mit dem Behelf war es so viel einfacher, die Zahlen zu addieren.

Zahlen zusammenzurechnen war ohnehin viel leichter, als das Bündnis mit einem Mann zu beurteilen, der es für weise hielt, die Menschen hungern zu lassen, die ihn ernährten.

Der Abendnebel hing tief über dem Boden, als sie unter dem Fallgatter hindurch in den äußeren Burghof einritten. Es war kalt. Die Abendsonne flammte in feurig roten Wolkenfetzen über dem Horizont. Durch das blendende Licht konnte Senna nicht mehr erkennen als einen einzelnen aufragenden Burgturm und den Unrat, der durch die Rinnen des Abtritts an den Burgmauern hinunterfloss.

Schreie drangen aus einer der verrotteten Hütten im äußeren Hof; darauf folgte das Geräusch von Fäusten, die auf Fleisch trafen.

Nun ja. Der erste Eindruck kann durchaus trügen, beruhigte sie sich und band sich den Schleier fester um die Nase. Sie war entschlossen, ihre Mission zum Erfolg zu führen: die Verträge abzuschließen, die Herde aufzubauen und in der Lage zu sein, sich ohne weitere Hilfe über Wasser zu halten. Sich niemals wieder auf unfähige Menschen verlassen zu müssen.

»Blickt auf die Gerechtigkeit meines Herrn, Mylady«, verkündete der Ritter an ihrer Seite.

Senna riss sich aus ihren Träumereien und schaute zu den Galgen hinauf. Es dauerte eine Weile, bis sie begriff, was sie dort sah: einen Hund, der am Ende eines Seils baumelte.

Der Mund stand ihr offen. »Mylord lässt seine Gerechtigkeit an Hunden walten?«, wisperte sie voller Entsetzen und bekreuzigte sich.

Der Soldat schaute sie verwirrt an. »Lord Rardove steht dort drüben.« Er zeigte auf einen breitschultrigen, blonden, riesigen Ritter, der strahlend im goldenen Licht des Sonnenuntergangs stand.

Senna riss den entsetzten Blick von ihm los und blickte den verurteilten Mann neben ihm an. Den Kopf hatte er angehoben, das Gesicht war ausdruckslos, und er war der Nächste, der aufgeknüpft werden sollte. Sie starrte ihm in die Augen und wusste auf Anhieb mit größter Gewissheit, dass dieser Mann sich keines Verbrechens schuldig gemacht hatte.

Und als sie sich wieder dem funkelnden Blick ihres künftigen Geschäftspartners zuwandte, wusste Senna, dass er es auch wusste.

Ihre Hand schoss hoch. Sie stellte sich in den Steigbügeln auf und war kurz davor, laut Einhalt zu gebieten. Der Soldat an ihrer Seite packte sie am Arm, um sie davon abzuhalten.

»Nicht«, schnappte er, »mischt Euch nicht ein

Wie ein dünnes Fähnchen der Angst breitete sich ein Kälteschauder in Senna aus. Sie hob das Kinn, als sie durch das nächste Tor ritten und auf den Innenhof der Burg gelangten, der einen verwahrlosten Eindruck machte. Sie nahm kaum wahr, dass man ihr aus dem Sattel half und sie zu dem runden Turm führte. Seine Mauern waren über und über von Moos bewachsen.

»Die Burg Rardove, Mylady«, verkündete der Ritter und führte sie die Treppen hinauf.

»Ja, das sehe ich«, murmelte Senna, als er sie über die Schwelle und in ein kleines Vorzimmer geleitete. Eine Dienstmagd eilte herbei. Drinnen war es dämmrig und feucht, und die Geräusche hallten von den Wänden wider. Es war kalt. Ein langer finsterer Gang führte in das Dunkel des Turmes. Es mochte sein, dass sich an dessen Ende irgendetwas befand. Küchen. Mehr Treppen. Ein Ungeheuer.

Senna schluckte schwer und befingerte die Brosche, die ihren Umhang zusammenhielt.

»Willkommen auf Burg Rardove, Mylady.«

Beim Klang der Stimme wandte sie abrupt den Kopf.

»Ich bin John Pentony, Lord Rardoves Seneschall.«

Sie schlug die Kapuze ihres Umhangs zurück und spähte durch das dämmrige Licht, um den Mann zu erkennen, zu dem die Stimme gehörte. Groß, dünn und ausgemergelt war er eine geisterhaft wirkende, kahlköpfige Gestalt mit fast lidlosen Augen, als er auf sie zukam.

Sie wollte einen Schritt auf ihn zu machen, blieb aber wie angewurzelt stehen. Die Zunge klebte ihr am Gaumen, als er sie anstarrte. Sein unergründlicher Blick schien sie zu durchbohren. Dann glitt ein Lächeln über sein Gesicht, wie ein Scharnier, das es nicht gewohnt war, bewegt zu werden. Die Dienstmagd blinzelte. Nervös hatte sie die Finger ineinander verschränkt und rührte sich nicht. Das schartige Lächeln lag wie eine Maske auf dem Gesicht des Seneschalls, als alle wie erstarrt dastanden und sich schweigend ansahen.

Dann ließ er den kalten Blick über die Magd gleiten, als wollte er sie damit aufschlitzen. Sie knickste hastig, schlüpfte an ihm vorbei und blieb an der Tür stehen. »Ich werde Euch zu Euren Gemächern führen, Mistress«, wisperte sie.

In den Augen des Seneschalls zeigte sich keinerlei Gefühl, als er sich wieder an Senna wandte. »Wir sind über Eure Ankunft sehr erfreut.«

»Ja, ich … ich danke Euch.« Ihr Blick schweifte durch die leere Halle. »Wir?«

Der Vogt hielt inne. »Ihr seid früher als erwartet eingetroffen.«

»Oh, nun, nicht so früh, als dass ich …« Sie...

Erscheint lt. Verlag 28.6.2022
Reihe/Serie Ritter aus Liebe und Leidenschaft
Übersetzer Jutta Nickel
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel The Irish Warrior
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Die Verführung des Ritters • Feinde • Gefangene der Sehnsucht • Gefühl • Gefühle • gefühlvoll • Gegenwartsliteratur • Geheimnis • Große Liebe • Historische Liebesromane • Hüter • Irland • Kimberly Killion • Krieger • Leidenschaft • Liebe • Liebesroman • Liebesromane Bestseller • Liebesromane deutsch • Lord • Mittelalter • Mystisch • Romance • Romanhefte • Romantasy • Romantik • Unterhaltung • Verlangen
ISBN-10 3-7517-2522-9 / 3751725229
ISBN-13 978-3-7517-2522-4 / 9783751725224
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