Das Herz der Zwerge 2 (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
500 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46476-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Herz der Zwerge 2 -  Markus Heitz
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Die Zwerge schärfen wieder ihre Äxte: »Das Herz der Zwerge« erscheint in zwei Teilen und ist der 7. Band der Fantasy-Saga »Die Zwerge« von Bestseller-Autor Markus Heitz. Der Zwerg und Gemmarius Goïmron wollte nach den aufregenden Abenteuern in Malleniaswacht Ruhe finden und seiner Liebe Rodana nahe sein. Aber das Auftauchen einer gefährlichen Sumpfhexe, die auf der Suche nach einem Artefakt ist, wirbelt alles durcheinander. Zudem erhebt der mysteriöse Zwerg Vraccimbur wie aus dem Nichts seinen Anspruch auf den Thron des Großkönigs. Seltsamerweise unterstützt ausgerechnet Tungdil Goldhand, der größte Held seines Volkes, als Einziger dessen Anliegen. Irrt sich der Greis? In die Wirren um den höchsten Titel kommt die Kunde von einem grausamen Wesen, das den Fortbestand des Geborgenen Landes bedroht. Orks rotten sich unter ihrem Anführer Borkon kampfbereit zusammen, und auch die Albae sind längst nicht besiegt. Goïmron und seine Gefährten müssen sich neuen, gefährlichen Herausforderungen stellen, denn das Geborgene Land braucht ihre Hilfe dringender denn je zuvor. Selbst 20 Jahre nach dem furiosen Start warten neue Abenteuer: Die Kleinen werden die Größten sein, gerade in der erfolgreichsten deutschen Fantasy-Saga!  Die Fantasy-Saga »Die Zwerge« von Markus Heitz ist in folgender Reihenfolge erschienen: - Die Zwerge - Der Krieg der Zwerge - Die Rache der Zwerge - Das Schicksal der Zwerge - Der Triumph der Zwerge - Die Rückkehr der Zwerge (Band 1 + 2) - Das Herz der Zwerge (Band 1 + 2)

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 60 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um 'Die Zwerge' gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 60 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um "Die Zwerge" gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.

KAPITEL II


Das Geborgene Land, Königinnenreich Ribasturian, Sümpfe der Ragana, 1024 n.B. (7515. Sonnenzyklus nach alter Zeitrechnung), Frühherbst

Zimànja saß auf einem ausladenden Ast ihrer Lieblingstrauerweide und betrachtete das dämmernde Moor, an dessen Rand ihr Fachwerkhäuschen stand. Durch die geschwungene Fassade, die gedeckte braungrüne Farbgebung sowie den wuchernden Bewuchs mit Giftefeu, Blauranken und Moosrosen fügte es sich in die Umgebung ein. Wer nicht achtgab, lief daran vorbei.

Schilf wogte raschelnd im leichten Wind. Blaue Gasirrlichter flammten an unvorhersehbaren Stellen über den Pfuhlen und Pfützen auf, bevor sie mit einem leisen, dunklen Pfeifen erloschen und woanders neu entstanden. Nachtleuchtende Blüten bereiteten sich auf die Dunkelheit vor, die Blätter glommen in mildem Gelb und Lila. Je tiefer die Finsternis, umso mehr leuchteten sie.

Eine kniehohe beigefarbene Sumpfkatze pirschte sich im Schutz der Binsen an einen unachtsamen Bisam heran. Der Schwanz zuckte aufgeregt, während sich ihr Körper geduckt und gespannt zum Sprung über weichen Boden bewegte.

Mal sehen, wie die Jagd endet. Die Schönheit ihrer Heimat brachte Zimànja jedes Mal zum wohligen Schaudern. Wenn die Sterne über dem Moor aufzogen, ein leichter Nebel emporstieg und der Gesang der Nachttiere einsetzte, ging ihr das Herz vor Wonne auf.

Es ist kalt geworden. Zimànja schloss die Augen und lauschte dem Konzert, das von weiteren tierischen Musikanten übernommen wurde. In das zögerliche Quaken von Fröschen gesellten sich die melodischen Rufe von Wasserdommel und Seerosengleiter. Der Winter naht schnell. Ich fühle es.

Selbst in den eisigen Monden endeten die Konzerte nicht. Einer der vielen Vorteile der Sümpfe. An den warmen, von heißem Wasser aus der Tiefe gespeisten Tümpeln lebten jene Tierarten, die andernorts das Geborgene Land verließen oder sich vor Eis und Schnee verkrochen. Sie sammelten sich ringsherum und suchten Wärme und Schutz.

So wurde ausgerechnet in jenen Zeiten, in denen tödlicher Frost auf Natur und Häusern lag, der Sumpf zu einem der lebendigsten und buntesten Orte. Eine Vielfalt von Lebewesen bevölkerte die morastigen Landstriche, die sich durch drei Reiche zogen. Menschen, die sich nicht auskannten, sahen nur Schrecken und Verderben im Sumpf. Aber für eine Ragana war dieser Ort Perfektion.

Zimànja hatte eine dickwandige Flasche mit heißem, vergorenem Gewürztraubensaft dabei, der sich in Farbe und Geschmack deutlich von Wein unterschied. Die Früchte des Moostraubstocks waren sehr viel aromatischer als alles, was Reben an Hängen, in Ebenen oder auf Terrassen hervorbrachten.

Wie schade, dass ich den Famulus töten musste. Mit geschlossenen Lidern nahm sie einen Schluck, genoss den Geschmack und die Wärme, die sie durchflutete. Mostro hätte noch von Nutzen sein können. Aber der Narr griff mich an. Was hätte ich tun sollen?

Nach ihrer Rückkehr aus Enaiko hatte sie ihrer Sippe vom Verlauf ihrer Suche berichtet. Enttäuschung hatte sich breitgemacht. Alle hatten gehofft, Zimànja kehre mit dem Moordiamanten zurück, den Chòldunja vor ihrer Flucht aus den Sümpfen gestohlen hatte.

Eine unangenehme Schwere stieg in Zimànja auf. Sie blieb verletzlich, wenn es um ihre kleine Schwester ging. Große Liebe, unermessliche Enttäuschung und grässlicher Schmerz folgten aufeinander.

Warum nur? Sie seufzte und fühlte ein Brennen in den Augen. Warum hast du uns unbedingt verlassen wollen? Zimànja hatte Chòldunja geliebt und ihr viel beigebracht. Über den Sumpf. Die Geschichte und Traditionen der Ragana. Das Selbstverständnis. Die Zauberei und die Kräfte, die sie besaßen.

Lange hatte sie die kleine Schwester nach deren Verschwinden gegenüber der übrigen Familie verteidigt und die Jagd durch Cazcaira verhindern können. Gerade hatte sich Gnade für Chòldunja abgezeichnet, wenn diese sich entschlösse, zu ihren Schwestern zurückzukehren – da hatte die Nachricht von ihrem Tod den Sumpf erreicht.

Es war Zimànja bei der Suche nach Mostro nicht nur darum gegangen, die Macht des Diamanten für ihre Sippe zu sichern. So rau und ruppig sie sich auch nach außen gab, sie hätte den Stein gern als Andenken an Chòldunja bewahrt. Nun habe ich nichts außer der Erinnerung an sie. Sie trank von dem vergorenen Gewürztraubensaft.

Er half nicht gegen die Melancholie.

Im Konzert aus Binsenrauschen und Vogelstimmen entstand ein Misston. Der alarmierende Ruf eines Schwarzwächterkehlchens quäkte in die Harmonie. Gleich darauf verstummten die Tiere, Geisterkormorane und andere Vögel stoben in Schwärmen auf, um auf Bäumen oder in Hecken nach Sicherheit zu suchen.

Ein Störenfried nähert sich. Zimànja öffnete die braungrüngelben Augen und blickte sich von ihrer erhöhten Position aus um. Was treibt sich bei Dämmerung in meinem Moor herum?

Die Sumpfkatze war verschwunden, der Bisam lag angefressen auf dem dunkelgrünen Mondschattengras. Froschreiher, Neuntöter und Kormoran saßen auf den oberen Ästen und krakeelten ob der Störung. Aus dem melodischen Konzert war eine lautstarke Beschwerde geworden.

»Normalerweise gelingt es mir, unbemerkt zu bleiben. Aber Tiersinne sind nicht so leicht zu täuschen wie deine«, sprach eine samtene Stimme schräg über ihr. »Sie haben mich verraten. Oder dich zumindest aufmerksam werden lassen.«

Zimànja hob den Blick.

Ein dunkelhaariger Alb saß auf dem Ast über ihr, in der Linken einen Runenspeer aus Tionium; die Rechte steckte in einem auffälligen Panzerhandschuh aus dem gleichen Material. Um seinen dünnen Leib lag ein eng geschnittener schwarzer Mantel, dessen Saum um die hohen Stiefel schwang. Zum Schutz gegen die Frühherbstkälte hatte er eine Kapuze aufgesetzt, an deren Rand weißer Pelz faserige Schatten auf sein Antlitz warf.

»Du bist weit von Dsôn Khamateion entfernt«, stellte Zimànja trocken fest. Sie fürchtete sich nicht vor dem Besucher. Er befand sich auf ihrem Land und war somit ihren Kräften ausgeliefert. Der ungewöhnliche Speer verriet seinen Besitzer, aber sie tat so, als wüsste sie nicht, wer zu ihr gekommen war. Das soll er mir selbst sagen.

»Und doch genau an jenem Ort, an dem ich sein will«, erwiderte er freundlich.

»Oy! In meinem Moor?« Zimànja balancierte die Flasche vor sich auf dem Ast aus, damit sie die Hände frei hatte. Eine Bügelschere trug sie im Gürtel bei sich, doch die taugte nicht bei einem Widersacher wie ihm. Gegen den Runenspeer und die magischen Fähigkeiten des Albs halfen einzig ihre Raganakräfte. Das Moor um sie herum war ihr Verbündeter und wartete auf ihren Befehl. Eine Geste, ein Hinweis von ihr, und es würde zuschlagen. »Weder bat ich dich her noch möchte ich dich hier. Es kann folglich nicht der Ort sein, an dem du sein willst.«

»Außer ich suchte nach einer Ragana.« Er legte die gepanzerte Rechte auf seine Körpermitte und neigte sanft das Haupt. »Mein Name ist Mòndarcai.«

»Albische Namen konnte ich mir noch nie merken«, log Zimànja. »Sag, kennt man dich aus irgendwelchen Gründen?«

»Das spielt keine Rolle«, erwiderte er. »Wichtiger als die Vergangenheit ist, was das Kommende bringen wird.«

»Dazu brauchst du die Meinung einer Ragana?« Zimànja überlegte, warum er nicht damit prahlte, Ûra besiegt zu haben – eine Tat, wie sie sonst niemand im Geborgenen Land zustande gebracht hätte. Ebenso wie das Kunststück, die Tioniumrüstungsplatten, die er gewiss unter dem Mantel trug, samt Panzerhandschuh und Runenspeer aus dem Reich der Albae zu stehlen. »Wir haben mit deinesgleichen nichts zu schaffen.«

»Lassen wir es auf einen Versuch ankommen.« Mòndarcai blieb auf dem Ast über ihr sitzen und drehte den Kopf, um über den Sumpf zu blicken. Dabei wurde sein Antlitz mit den hohen Wangenknochen im Schein der Dämmerung und der aufleuchtenden Blüten deutlich sichtbar. Es war von einer Ebenmäßigkeit, als wäre es von einem begnadeten Skulpteur erschaffen. Die Augen waren schwarz, das sterbende Sonnenlicht färbte sie ein. Erst mit dem Untergang des Gestirns würden sie ein herkömmliches Aussehen annehmen.

Zimànja war neugierig. Normalerweise ließ sich eine Ragana nicht ohne Weiteres aufspüren. Der Sumpf beschützte und verbarg sie vor fremden Blicken. »Wie hast du mich gefunden?«

»Ich folgte deinen Spuren. Keine zwanzig Meilen von hier verschwanden zwei Bälger. Torfstecherkinder. Beim Spielen am Rand des Moores. Es ist nicht sonderlich schwer, die richtigen Schlüsse zu ziehen.«

»Sie hätten in ein Schlammloch gefallen sein können.«

»Gewiss. Wären die Blutspritzer nicht gewesen, die ich im nahen Umkreis fand.« Mòndarcai betrachtete den abendlichen Sumpf. »Und bald darauf die aufgebrochenen Knochen, als ich deinen raumgreifenden Spuren folgte. Teils geröstet, teils roh und ausgesogen. Du hast ihr Mark genossen.«

Kein Mensch hätte meine Spuren gefunden. Ein Alb schon? Beunruhigend. Zimànja wischte über das frisch eingefettete Leder der kniehohen Stiefel aus Kindsleder. »Ich war hungrig. Was hätte ich tun sollen?«, erklärte sie leichthin. »Die einen mögen Fisch, andere Kälber. Wer am Rand des Moores wandelt, weiß um die Gefahr.«

Mòndarcai winkte ab. Er setzte sich aufrecht und löste sich vom Stamm der Trauerweide. »Vertilge so viel Menschennachwuchs, wie du möchtest. Es interessiert mich nicht.« Er sah auf ihre hochschaftigen Schuhe. »Was ist das für ein Zauberwerk, das dich so lange Schritte machen lässt?«

»Neidisch, Alb?«

»Behalte das Geheimnis für dich. Ich gönne es dir.«...

Erscheint lt. Verlag 2.11.2022
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
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ISBN-10 3-426-46476-4 / 3426464764
ISBN-13 978-3-426-46476-2 / 9783426464762
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