Historical Lords & Ladies Band 91 (eBook)

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2022 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1123-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Lords & Ladies Band 91 - Ann Elizabeth Cree, Marguerite Kaye
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EIN EARL AUF BRAUTSCHAU von ANN ELIZABETH CREE
Als Claire auf dem Ball den Earl of Rotham wiedersieht, steigt ihr das Blut in die Wangen: Er ist so arrogant und gefährlich attraktiv wie damals! Sie ahnt nicht, dass Jack von ihr bald weit mehr als einen Tanz verlangt: Der Earl sucht eine Braut - Liebe sucht er nicht ...

LIEBE, RAUB UND LEIDENSCHAFT von MARGUERITE KAYE
Was für ein Schock: Henrietta erwacht im Bett des Earl of Pentland! Angeblich hat der berüchtigte Wüstling sie gefunden, nachdem ein Einbrecher sie niederschlug. Als Henrietta plötzlich selbst des Diebstahls beschuldigt wird, erweist der Earl sich erneut als ihr Retter in der Not ... mit äußerst unschicklichen Methoden!



Marguerite Kaye ist in Schottland geboren und zur Schule gegangen. Ursprünglich hat sie einen Abschluss in Recht aber sie entschied sich für eine Karriere in der Informationstechnologie. In ihrer Freizeit machte sie nebenbei einen Master - Abschluss in Geschichte. Sie hat schon davon geträumt Autorin zu sein, als sie mit neun Jahren einen Wettbewerb in Poesie gewann. 30 Jahre später hatte sie mit einem Historical Roman den Durchbruch.

1. KAPITEL

Claire Ellison lugte in Lady Arundels Salon. Erleichtert stellte sie fest, dass sich niemand in dem Raum aufhielt. Vermutlich genossen die meisten Gäste derzeit im Ballsaal das Souper. Sie selbst hatte sich entschuldigt, in der Hoffnung, ihren Fächer wiederzufinden, bevor der Tanz begann.

Mit raschen Schritten ging Claire zu der gestreiften Chaiselongue, auf der sie vor wenigen Augenblicken gesessen hatte, und ließ suchend den Blick darüber schweifen. Doch ihren alten, ausgeblichenen Fächer entdeckte sie nicht.

Nachdenklich nagte sie an der Unterlippe, noch nicht bereit, die Hoffnung aufzugeben. Vielleicht ist er während der Unterhaltung mit Harry heruntergefallen, überlegte sie.

Gewissenhaft darauf achtend, ihr elegantes Ballkleid nicht zu zerknittern, kniete sie sich nieder und blickte unter die Chaiselongue. Doch auch dort lag er nicht. Als sie sich wieder aufsetzte, brannten törichterweise Tränen in ihren Augen. Sie war sich so sicher gewesen, ihn hier zu finden.

Der Fächer war ein Geburtstagsgeschenk ihrer Mutter. Gewöhnlich benutzte Claire ihn nicht, doch heute hatte sie aus einem Impuls heraus in letzter Minute danach gegriffen. Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in London nahm sie mit ihrer Schwägerin und ihrer Nichte an einem Ball teil, und aus unerfindlichen Gründen benötigte sie zu diesem Anlass die tröstliche Geborgenheit, die er ihr spendete.

Sie erhob sich und versuchte ihr Kleid zu glätten, das nun eine Reihe feiner Fältchen aufwies. Ob jemand den Fächer an sich genommen hat? Doch sie verwarf den Gedanken sogleich, denn wer würde schon einen altmodischen Fächer haben wollen, dessen Elfenbeingriff noch dazu an einer Ecke abgesplittert war. Sie könnte sich bei einem von Lady Arundels Lakaien erkundigen, möglicherweise hatte auch Harry ihn für sie eingesteckt. Er war im Zimmer zurückgeblieben, als sie von der Chaiselongue aufgesprungen und davongeeilt war, nachdem er sie in seiner unverblümten Weise hatte wissen lassen, dass Lord Rotham eingetroffen sei. Plötzlich hatte sie in dem kleinen Raum, der bloß über eine Tür verfügte, keine Luft mehr bekommen. Sie wollte nur noch eines – sich in die Sicherheit des belebten Ballsaales flüchten, wo sie sich in der Menge der Gäste verlieren konnte.

Zwar nahm sie nicht an, dass Lord Rotham sie wiedererkennen würde. Für ihn war sie gewiss nichts weiter als eine unangenehme Erinnerung. Dennoch wünschte sie inständig, sie hätte die Einladung zum Ball ablehnen können. Lady Arundel war Lord Rothams Großmutter, daher war damit zu rechnen gewesen, dass er unter den Gästen weilte. Allerdings war Lady Arundel auch die Patin ihrer Schwägerin Jane und stets sehr freundlich zu Claire gewesen, weshalb sie sich zum Kommen verpflichtet gefühlt hatte.

Ein Seufzer entfuhr ihr. Sie sollte sich auf die Suche nach Harry machen und ihn fragen, ob er ihren Fächer an sich genommen hatte. Danach wollte sie sich den restlichen Abend in einer Ecke verkriechen und darauf hoffen, Lord Rotham nicht zu begegnen.

„Pardon, ich hoffe, ich störe nicht“, erklang in diesem Moment eine kühle männliche Stimme hinter ihr.

Claire gefror das Blut in den Adern, und ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. Oh, nein, das kann nicht sein! dachte sie. Das Schicksal war gewiss nicht so grausam, sie auf diese Weise zusammenzuführen. Doch seine unverwechselbare, kultivierte Stimme erkannte sie selbst nach sechs Jahren auf Anhieb.

„Nun? Haben Sie Ihre Zunge verschluckt?“

„Nein.“ Langsam drehte sie sich um und zwang sich, Lord Rotham fest in die Augen zu schauen.

Er hatte sich sehr verändert. Natürlich war er älter, reifer geworden. Seine Gesichtszüge wirkten markanter und härter. Die Schultern, betont durch den schwarzen Abendfrack, erschienen ihr noch breiter als früher. Aber am meisten machte sich die Veränderung in seinen Augen bemerkbar. Sein Blick war undurchdringlich und unnahbar. Das Lachen, das ihrer Erinnerung nach immer in seinen Augen gefunkelt hatte, war verschwunden.

Bedächtig ließ er den Blick über ihr Gesicht schweifen. Zuerst schien es, als würde er sich nicht an sie entsinnen, dann aber sah sie den Schrecken der Erkenntnis in seinen Augen aufflackern.

„Claire! Was zum Teufel tust du hier?“

„Ich … man hat mich eingeladen.“

Unverwandt ruhte sein Blick auf ihr. „Ich hätte angenommen, dieses Haus sei der letzte Ort in London, den du betreten würdest. Mein Haus selbstverständlich ausgenommen.“

„Ich wusste nicht, dass Sie zugegen sein würden.“ Ihr Kopf war plötzlich wie leer gefegt, es schien ihr unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen.

Seine Miene versteinerte. „Und warum sollte ich nicht zugegen sein? Die Gastgeberin ist meine Großmutter.“

„Natürlich. Wenn Sie mich nun bitte entschuldigen würden, M … Mylord.“ Die standesgemäße Anrede, die sie so selten benutzt hatte, ließ ihre Zunge stolpern.

Statt jedoch beiseitezutreten, machte er einen Schritt auf sie zu. Sie wich zurück und spürte die Chaiselongue an ihren Beinen.

„Warum bist du hier, Claire?“

„Ich sagte bereits, ich wurde eingeladen.“

„Das war nicht die Frage. Ich möchte wissen, warum du überhaupt in London weilst.“

Sein Tonfall gab zu erkennen, dass er der Ansicht war, sie habe in seiner Nähe nichts verloren. Herausfordernd reckte sie das Kinn. „Ich lebe bei meiner Schwägerin, solange Edward sich in Brüssel aufhält. Ich nehme an, dagegen haben Sie nichts einzuwenden?“

„Nein, ganz und gar nicht. Mir ist gleich, was du tust.“

„Dann werden Sie mich jetzt wohl sicherlich auch vorbeilassen.“ Sie versuchte, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben, damit er nicht merkte, wie sehr sie seine Worte kränkten. Sie tat einen Schritt zur Seite und wollte an ihm vorbeigehen.

Unvermittelt schlossen sich seine Finger um ihr Handgelenk. „Nein.“

„Wie bitte?“ Konsterniert blickte sie auf seine schlanken, starken Finger, und ein Schauder durchzuckte sie. Als sie zu ihm aufsah, nahm sie einen Hauch Cognac in seinem Atem wahr.

„Nein.“ Er musterte sie eindringlich. In seinen Augen stand ein seltsames, fast verwegenes Funkeln. „Wirst du an der Fächerlotterie teilnehmen?“

„Der Fächerlotterie?“ Zuerst wusste sie nicht, wovon er sprach. Dann aber fiel ihr ein, dass ihre Nichte Dorothea ihr davon erzählt hatte. Seit drei Tagen sprach sie von nichts anderem. „Nein. Ich mache mir nichts aus solchen Dingen.“

„Tatsächlich? Vermutlich ist das auch besser so.“

„Bitte lassen Sie mich los.“ Sie zitterte unmerklich, wusste jedoch nicht, ob Furcht oder eine gänzlich andere Empfindung dafür verantwortlich war.

„Nur, wenn du mir den nächsten Tanz versprichst.“

„Den nächsten Tanz?“ Er musste beschwipst sein. Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen, indes schlossen sich seine Finger daraufhin nur noch fester um ihren Arm. „Warum? Wieso sollten ausgerechnet Sie mit mir tanzen wollen?“

„Aus Neugier womöglich.“ Er klang gelangweilt.

„Ich bedaure, aber ich teile diese Neugier nicht. Ich hege nicht den geringsten Wunsch, mit Ihnen zu tanzen.“ Aus dem Ballsaal drangen Stimmen und Gelächter zu ihnen. Das Souper war beendet. Unvermittelt ergriff sie Panik. „Lassen Sie mich bitte los. Sie tun mir weh.“

Er ließ ihre Hand so rasch los, als hätte er sich daran verbrannt. Über seine Schulter hinweg sah Claire, wie zwei Damen den Salon betraten. Gleich darauf hielten sie mit erstauntem Blick inne. Mit Unbehagen erkannte Claire in der einen Dame Lady Coleridge, eine Bekannte ihrer Schwägerin.

Lady Coleridge stand die Missbilligung ins Gesicht geschrieben. „Ich fürchte, wir haben ein Stelldichein unterbrochen.“

Claire errötete. „Keineswegs. Ich wollte gerade gehen. Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden, Mylord.“ Dieses Mal ließ er sie passieren. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, eilte sie an ihm vorbei.

Als sie den Ballsaal erreichte, bebte sie am ganzen Körper, und ihr Herz schlug so rasend schnell, als wäre sie soeben nur um Haaresbreite einem erbitterten Feind entflohen. Was womöglich sogar zutreffend war. Verborgen hinter einer Säule, lehnte sie sich an die Wand und bemühte sich, die Fassung wiederzugewinnen, während das Orchester einen fröhlichen Ländler spielte.

Oh, warum musste sie ihm ausgerechnet in einem Moment wiederbegegnen, in dem sie allein war? Selbstverständlich hatte sie angenommen, bei einem eventuellen Wiedersehen in Gesellschaft zu sein, und sich vorgenommen, ihn knapp zu grüßen, so als ob sie sich kaum an ihn erinnern konnte. Stattdessen hatte sie wie zur Salzsäule erstarrt sprachlos vor ihm gestanden. Dass sein Anblick sie nach sechs Jahren immer noch derart durcheinanderbrachte, hatte sie nicht erwartet.

Die Musik verklang, und die Paare verließen die Tanzfläche. Sie musste Jane suchen. Wahrscheinlich machte sich ihre Schwägerin bereits Sorgen um sie.

Nicht zum ersten Mal wünschte sich Claire, größer zu sein, denn sie konnte kaum bis zur anderen Seite des Saales blicken. Mühsam bahnte sie sich ihren Weg durch die Menge und entdeckte Jane schließlich mit Dorothea am hinteren Ende des Raumes.

Jane wandte sich ihr zu, als Claire sich zu ihnen gesellte. Sie war zierlich, hatte blondes Haar und bot in ihrem roséfarbenen Ballkleid einen bezaubernden Anblick. „Claire! Du warst lange weg. Ich fürchtete schon, dir sei etwas zugestoßen.“ Prüfend musterte sie ihre...

Erscheint lt. Verlag 13.5.2022
Reihe/Serie Historical Lords & Ladies
Historical Lords & Ladies
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-1123-7 / 3751511237
ISBN-13 978-3-7515-1123-0 / 9783751511230
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