A Night of Promises and Blood (eBook)

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2023 | 1. Auflage
368 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1755-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

A Night of Promises and Blood -  Anne Pätzold
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Sie sah mich an, mit ihren dunklen, dunklen Augen voller Geheimnisse. Irgendwann, versprach ich mir, irgendwann werde ich jedes einzelne davon kennen.

Als Winnie mit ihrer Schwester Sasha nach New York zog, hatte sie nur ein Ziel: ihren Vater zu finden und zu erfahren, warum er vor vierzehn Jahren plötzlich aus ihrem Leben verschwand. Doch den Mut aufzubringen, sich der eigenen Vergangenheit zu stellen, ist leichter gesagt als getan, zumal Winnie mehr denn je das Gefühl hat, ein Auge auf ihre jüngere Schwester haben zu müssen. Diese hat sich nämlich mit Jo angefreundet, einer jungen Frau, die vor Kurzem in die Wohnung nebenan eingezogen ist und die Winnie nicht nur wegen ihrer mysteriösen Ausstrahlung, sondern auch mit der Art, wie sie ihr Herz schneller schlagen lässt, gehörig verwirrt. Dabei ahnt Winnie nicht, dass Jo ein Geheimnis hat. Ein Geheimnis, das so unglaublich wie gefährlich ist - und das Winnie alles nehmen könnte, was ihr lieb ist ...

'Verzaubernd und gleichermaßen einnehmend, dunkel und gefühlvoll. Anne Pätzold vermischt Geheimnisse, Spannung, Gänsehaut-Momente und zarte Wohlfühl-Romantik - Jo und Winnie werden mein Herz wohl nie mehr loslassen.' ZWISCHEN PRINZEN UND BAD BOYS

Dramatisch, spannend und wunderschön romantisch



<p><strong>Anne Pätzold</strong> wurde 1997 geboren und lebt in Hamburg. Sie ist ausgebildete Buchhändlerin, und ihre große Leidenschaft sind Bücher, Bananenbrot und Südkorea. Auf Instagram (@annelovesbooks) tauscht sie sich mit ihren Leser:innen über das Schreiben, das Lesen oder K-Pop aus.</p>

Anne Pätzold wurde 1997 geboren und lebt in Hamburg. Sie ist ausgebildete Buchhändlerin, und ihre große Leidenschaft sind Bücher, Bananenbrot und Südkorea. Auf Instagram (@annelovesbooks) tauscht sie sich mit ihren Leser:innen über das Schreiben, das Lesen oder K-Pop aus.

2


Ich lief die Treppe zur ersten Etage hinauf, nahm meine Cap ab und strich mir die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Meine Kleidung war zwar nicht durchnässt, aber meine Jeans fühlten sich klamm an und klebten an meiner Haut.

Die Wärme in der Wohnung war mir willkommen, als ich die Tür hinter mir schloss und meine Sachen an der Garderobe ablegte. Stimmen drangen vom Wohnzimmer aus zu mir. Sah ganz so aus, als hätten Sasha, Sōma und Victor ihren Mario-Kart-Abend immer noch nicht beendet.

Ich hatte fest vor, nur mit einer kurzen Begrüßung am Wohnzimmer vorbeizugehen und mir frische Klamotten anzuziehen, wurde aber von Sashas Stimme aufgehalten.

»Winnieeee?«, rief sie. Sie kicherte, als hätte sie einen Witz gemacht. »Winnifred Brown, bist du das?«

»Nein, deine andere Schwester«, sagte ich und blieb im Türrahmen stehen.

»Oh, natürlich! Anastasia, ich habe dich vermisst!«

Ich verdrehte die Augen. Wenn Sasha und Sōma längere Zeit zusammen waren, pushten sie sich gegenseitig hoch, bis sie so viel Energie hatten, dass sie jeder Person im Umkreis von fünf Meilen die Nerven rauben und danach noch einen Marathon laufen konnten.

Im Türrahmen blieb ich stehen. »Anastasia?«

Sasha legte den Kopf in den Nacken und versuchte, sich weit genug zu verrenken, um mich zu sehen, ohne sich umdrehen zu müssen. Sie scheiterte kläglich und befreite sich aus dem Knäuel, zu dem Victor, Sōma und sie in den letzten Stunden geworden waren.

Ihre Augen glänzten, ihre Wangen waren rot, und der Anblick erinnerte mich daran, wie sie als Kind geguckt hatte, wenn sie ihre Geschenke im Krankenhaus ausgepackt hatte.

Sasha war damals häufig krank gewesen und hatte Weihnachten drei Jahre hintereinander mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus verbringen müssen. Mom hatte die Feiertage immer bei ihr verbracht. Bevor ich morgens aufgestanden war, hörte ich sie in der Küche ein riesiges Blech Plätzchen backen und in eine große Tupperdose umfüllen. Einmal hatte ich mich in die Küche geschlichen, um sie zu erschrecken. (Ich war damals überzeugt davon gewesen, dass Mom die besten Gesichter machte, wenn man sie erschreckte.) Aber sie hatte die auf dem Boden verstreuten Plätzchen nicht halb so witzig gefunden wie ich als Teenagerin und hatte sie mich aufsammeln lassen, bevor sie ein zweites Blech backte und zu Sasha fuhr.

Anfangs war ich häufig mitgegangen. Später kaum noch.

Dann war das nächste Jahr vergangen, das nächste Weihnachten gekommen, und wenn ich mich morgens aus dem Bett gerollt hatte, hatte ich mir fast einreden können, es nach den vergangenen zwei Jahren gewohnt zu sein, dass nur das stetige Ticken der Standuhr im Wohnzimmer mir Gesellschaft leistete.

Und dann das nächste. Selbst die Standuhr hatte in dem Jahr aufgegeben, die Stille zu füllen. Sasha war noch nie so häufig und lange im Krankenhaus gewesen wie in dem Jahr, und jedes Mal, wenn sie entlassen wurde, hatten Mom und sie mehr Insiderwitze, mehr geteilte Erinnerungen, mit denen ich nichts zu tun hatte. Ich hatte nie wütend auf Sasha sein wollen – sie konnte nichts für ihr Immunsystem. Aber sie war mir immer mehr wie eine Fremde vorgekommen, und unsere Mutter war zu beschäftigt mit der Überwachung eventueller Krankheitszeichen gewesen, um Zeit mit mir zu verbringen.

Ich war eine dickköpfige, stolze Teenagerin gewesen und hätte es niemals freiwillig zugegeben, aber als Sasha im vierten Jahr über die Feiertage gesund und munter zu Hause war, hatte ich diese Vorstellung von heißer Schokolade mit Marshmallows. Von Plätzchen, die wir zusammen backten, von einem Filmemarathon von Santa Claus, bis keine von uns mehr Lust auf Tim Allen als Weihnachtsmann hatte und wir stattdessen Buddy – Der Weihnachtself in Dauerschleife guckten.

Buddy war auch in Dauerschleife gelaufen. Aber Mom und Sasha hatten keine Lust mehr auf den Film gehabt, wenn ich von Freundinnen nach Hause kam. Die Plätzchen waren gebacken und es gab heiße Schokolade mit Marshmallows, aber meine Vorstellungen wirkten nur noch halb so besonders, wenn ich selbst nicht Teil von ihnen war.

Ich vermisste es, jemanden für mich zu haben. Ich vermisste Dad, der mich mit ins Museum nahm. Ich vermisste es, Teil der Familie zu sein – aber ich hatte auch keine Ahnung, wie ich mir einen Platz hätte freischaufeln sollen, wenn Sasha und Mom wirkten, als bräuchten sie niemanden sonst in ihrer kleinen Welt.

Die Erinnerungen waren so fern ab von der Beziehung, die Sasha und ich jetzt hatten, dass sie sich teilweise unecht anfühlten. Trotzdem ploppten sie manchmal auf. Ich hatte jedes Mal Mühe, sie fortzuwischen. Ich ließ meinen Blick über den Couchtisch gleiten, um mich von ihnen zu lösen.

Mehrere offene Tüten mit Gummibärchen lagen darauf verstreut, die meisten davon bereits zur Hälfte leer. Ich wusste von Sashas Erzählungen, dass Victor keine Süßigkeiten mochte, also ging das meiste davon auf die Kappe von Sasha und Sōma. Sasha, Sōma und Süßigkeiten. Drei S-Wörter, die niemals gemeinsam in einem Satz fallen sollten.

Ich konnte nur hoffen, dass sie von der Grenze zu Bauchschmerzen und Erbrechen noch ein Stück entfernt waren.

»Wir haben vorhin den Film geguckt – du weißt schon, Tochter der russischen Zarenfamilie verliert ihre Erinnerungen«, erklärte sie.

Sie rappelte sich vom Sofa auf und stolperte dabei fast über die sechs Paar Beine – ihre eingeschlossen –, ehe sie es schaffte, die Couch zu umrunden. »Mein Geburtstag ist Ende Februar. Das gibt mir noch sechs Wochen, bis dahin wünsch ich mir auch solche roten Haare.«

»Ich kann dir bestimmt eine Perücke besorgen.«

Sie verzog den Mund. »Lass mich das spezifizieren: Vor dem sechsundzwanzigsten Februar gehe ich zum Friseur und lasse mir solche roten Haare machen.«

»Zum Glück hast du dafür noch über einen Monat Zeit.«

»Ich habe nur noch etwas über einen Monat Zeit«, korrigierte sie mich. »Mein achtzehnter Geburtstag wird die größte Feier, die New York jemals gesehen hat. Alle werden eine Einladung haben wollen zum großen Höhepunkt.«

Sōma verkniff sich hinter ihr ein Lachen, und Victor rieb sich mit einem Schmunzeln über die Stirn. Sasha fiel es nicht auf. Sie schwang ihre Faust feierlich vor meinem Gesicht hin und her, bis ich sie aus der Luft griff. Auf ein blaues Auge konnte ich wirklich verzichten.

»Will ich wissen, was der große Höhepunkt beinhaltet?« Ich ließ ihre Hand los.

»Eine Torte, die größer ist als ich.«

»Die dir wer macht?«

Sie drehte mir sofort den Rücken zu und blinzelte Sōma und Victor bittend an.

»Mich brauchst du nicht angucken«, sagte Sōma. »Ich hab in meinem Leben noch nichts Essbares gebacken.«

Victor schüttelte ebenfalls den Kopf, wich ihrem Blick aber aus. Man konnte Sasha nur schwer Dinge abschlagen, wenn man ihr direkt in die Augen sah.

Sasha schob ihre Unterlippe vor und seufzte schwer. »Dann muss ich ein paar Dinge umplanen.«

Ich klopfte ihr auf die Schulter. »Wir besorgen dir schon eine Torte. Aber versuch, nicht ganz so enttäuscht auszusehen, wenn niemand aus ihr herausspringt. Für solche Ausmaße hab ich kein Geld.«

»Und wenn sie gerade groß genug ist, damit ein winzig kleines Hundebaby aus ihr herausspringen kann?«

»Sasha.«

Sie seufzte tief. »Ja ja, keine Tiere in der Wohnung. Ich weiß.« Sie ließ das Thema fallen. Vorerst. Ich war mir fast sicher, dass in naher Zukunft eine PowerPoint-Präsentation auf mich wartete – mit Gründen, warum wir uns doch ein Hundebaby zulegen sollten.

»Oh, übrigens. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass …« Ein Rauschen unterbrach sie. Das Wasser kam im Bad mit so viel Druck aus dem Hahn, dass man es in der gesamten Wohnung und vermutlich auch noch im Treppenhaus hörte. Da die vier Leute, die ständig in dieser Wohnung ein und aus gingen, alle hier im Wohnzimmer versammelt waren, runzelte ich die Stirn.

»Habt ihr noch jemanden eingeladen?«

»Unsere neue Nachbarin«, erklärte Sasha, als die Tür zum Bad aufging und leise Schritte sich dem Wohnzimmer näherten. »Sie ist für den Zuckerschock verantwortlich.«

Das ungute Gefühl überkam mich in Wellen.

Die erste, als Sasha von unserer neuen Nachbarin sprach.

Die zweite, als diese Nachbarin zu uns ins Wohnzimmer stieß.

Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass es die Frau mit dem Karton war, die ich vor ein paar Stunden im Treppenhaus umgerannt hatte.

Ich tat es trotzdem. Mein Herz schlug einen ungesunden Rhythmus an, obwohl ich es dazu aufforderte, aus einer Mücke keinen Elefanten zu machen.

Es fiel mir schwer, als ich ihr ins Gesicht sah. Alles, was ich wahrnahm, war Rot, Rot, Rot, das ihr Gesicht einrahmte und ihr glatt auf die Schultern fiel. Direkt gefolgt von einem Paar heller Augen, das meinen Blick erwiderte. Ein Lächeln lag auf ihrem Mund, freundlich und zugänglich und ganz anders als vor ein paar Stunden.

Je länger ich sie ansah, desto stärker wurde das mulmige Gefühl in meinem Bauch.

Ich mochte ihr Lächeln nicht. Ich mochte die Erinnerung an gestern Nacht nicht. Und am allerwenigsten mochte ich, dass diese Erinnerung sich gerade in meinem Wohnzimmer manifestiert hatte. Erst der Ellenbogen, den Sasha mir leicht in die Rippen stieß, lenkte meine Aufmerksamkeit woanders hin.

»Die meisten Leute finden es merkwürdig, wenn man sie länger als ein paar Sekunden anstarrt«, flüsterte sie mir zu. Dann wandte...

Erscheint lt. Verlag 25.1.2023
Reihe/Serie Night of …
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Blood and Ash • College • crave • crescent city • Das Reich der sieben Höfe • Große Gefühle • Jennifer L. Armentrout • Jo • Leidenschaft • LGBTQ • Liebe • Liebe kennt keine Grenzen • Paranormal • Romance • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Sarah J. Maas • Throne of Glass • Twilight • Vampire • Vampire Diaries • Winnie
ISBN-10 3-7363-1755-7 / 3736317557
ISBN-13 978-3-7363-1755-0 / 9783736317550
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