Der Bergdoktor 2128 (eBook)

Unser Hochzeitsversprechen
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-3199-7 (ISBN)

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Der Bergdoktor 2128 - Andreas Kufsteiner
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Viel zu lange haben sich beiden besten Freunde Florian Back und Steffen Niederanger nicht gesehen. Doch jetzt ist Florian, der demnächst in Innsbruck sein Studium beendet, auf dem Weg zu der alten Sägemühle in St. Christoph, die Steffen übernommen hat.
Die Wiedersehensfreude währt allerdings nur kurz: Steffen hat sich in einen launischen, reizbaren Zeitgenossen verwandelt, der zu nichts Lust hat. Liegt es daran, dass Lia, seine Verlobte, ihn vor einigen Tagen verlassen hat? Oder ist er ernsthaft krank und nicht mehr Herr seiner Sinne?
Florian will die Wahrheit wissen und macht sich auf die Suche nach der jungen Frau. Was er dann von Lia erfährt, erschüttert ihn zutiefst ...


Unser Hochzeitsversprechen

Nur sie wussten, wie schwer ihr Glück errungen war

Von Andreas Kufsteiner

Viel zu lange haben sich beiden besten Freunde Florian Back und Steffen Niederanger nicht gesehen. Doch jetzt ist Florian, der demnächst in Innsbruck sein Studium beendet, auf dem Weg zu der alten Sägemühle in St. Christoph, die Steffen übernommen hat.

Die Wiedersehensfreude währt allerdings nur kurz: Steffen hat sich in einen launischen, reizbaren Zeitgenossen verwandelt, der zu nichts Lust hat. Liegt es daran, dass Lia, seine Verlobte, ihn vor einigen Tagen verlassen hat? Oder ist er ernsthaft krank und nicht mehr Herr seiner Sinne?

Florian will die Wahrheit wissen und macht sich auf die Suche nach der jungen Frau. Was er dann von Lia erfährt, erschüttert ihn zutiefst ...

Der Linienbus rollte vor dem Kirchplatz in St. Christoph aus.

»St. Christoph. Ausstieg für die Besucher unseres schönen Dorfes und zu den Wandergebieten am Feldkopf«, rief der Busfahrer gut gelaunt.

Florian Back reckte sich und zog seinen Rucksack zwischen den Sitzen hervor, wo er sich während der Fahrt über die kurvige Bergstraße heillos verkeilt hatte. Dann stieg er aus.

»Viel Spaß beim Wandern!«, rief der Busfahrer, schloss die Tür hinter ihm und fuhr weiter.

Der Fünfundzwanzigjährige lehnte seinen Rucksack an den steinernen Brunnen auf dem Dorfplatz, auf dessen Rand üppige Geranien blühten, und hielt seine Hände unter den Wasserstrahl. Das Wasser war klar und eiskalt.

»Mei, mit so einem großen Sackerl schaffst es nimmer durchs Gebirge«, hörte er eine Stimme von der anderen Seite des Brunnens. Aus dem Blütenmeer tauchte das runde Gesicht einer älteren Frau auf. »Hier ums Dorf herum sind die Wege noch breit und eben, aber weiter oben hat's steile Steige. Grad jetzt, wenn die ersten Herbstregen vor der Tür stehen, sind sie dazu noch rutschig. Da kommt selbst so ein junger, kräftiger Bursch wie du ins Schnaufen.«

Die Frau tauchte eine Kanne in den Brunnen und goss das Wasser in einen der Geranientöpfe. Dann kam sie näher, begutachtete Florians Rucksack und schüttelte energisch den Kopf.

»Jesses, so viel Zeug! Bleibst du länger bei uns im Dorf?«

Florian nickte. »So ist es. Ich bin net hier, um Urlaub zu machen«, antwortete er. »Können Sie mir sagen, wo's zur Sägerei geht?«

»Oje, zum Niederanger-Steffen willst du?« Die Frau schlug bedauernd die Hände zusammen. »Von hier brauchst du zwei Stunden bis zur Brettlmühle. Wärst bloß am Abzweig Bergfelden ausgestiegen.« Sie winkte einem großgewachsenen Mann zu, der gerade seinen Rauhaardackel vor dem Gemischtwarenladen festband. »Grüß Gott, Doktor Burger. Ich bin gleich bei Ihnen.«

»Der Steffen kann mich sicher abholen.« Florian zog sein Smartphone hervor und wählte die Nummer seines Freundes. Doch nach dem ersten Ton sprang die Mailbox an. »Ich werd' wohl doch zu Fuß gehen müssen«, seufzte er. Er steckte das Handy ein und hob den Rucksack auf den Rücken.

»Willst du dort arbeiten, beim Niederanger-Steffen? Ich hab gehört ...«, begann die Frau.

Jetzt näherte sich der hochgewachsene Mann. »Mei, Alma, nun lass den jungen Burschen doch endlich losgehen. Er kommt sonst gar nicht mehr ans Ziel, wenn du ihn weiterhin ausquetscht wie eine Zitrone«, sagte er amüsiert.

»Aber Herr Doktor, Sie wollen doch nicht etwa sagen, dass ich neugierig bin?« Die Apfelwangen der Frau glühten. Sie stellte die Gießkanne ab und ging hinüber zu ihrem Laden. »Was verschafft mir die Ehre, dass Sie heut' persönlich zum Einkaufen kommen?«

»Meine liebe Sabine hat mir mehr Bewegung verordnet, Alma. Wegen der Gesundheit und der Figur.« Martin Burger klopfte sich auf den Bauch, der, soweit Florian es beurteilen konnte, ebenso flach war wie sein eigener. »Und weil die Zenzi zum Abendessen einen Kaiserschmarrn backen will, haben die beiden mich auf den Weg geschickt. Ohne Rosinen schmeckt er nämlich net, der Schmarrn, behaupten sie.« Er beugte sich zu seiner Gesprächspartnerin hinunter. »Aber unter uns: Ich glaub', es war nur ein Vorwand, um mich an die frische Luft zu bekommen. Ich hoffe also, du hast ein Packerl Rosinen, Alma. Sonst muss ich noch bis nach Mayrhofen zum Kaufhaus Premminger laufen.«

»Selbstverständlich«, antwortete die kleine Frau und öffnete beflissen die Tür des Geschäfts. »Bei mir bekommen Sie alles, das wissen Sie doch. Und noch einiges mehr als beim Premminger. Denken Sie nur an all die guten Spezialitäten von den umliegenden Höfen. Die Schinkenwurst von Gaisers, der Berghonig aus dem Schwender-Moos, der Apfelwein vom Landeggerhof. Alles selbstgemacht und ›bio‹, wie man heute so schön sagt ...« Mit leisem Gebimmel fiel die Tür hinter der Ladenbesitzerin und ihrem Kunden zu.

Dem kleinen Geschäft würde er bald einen Besuch abstatten, beschloss Florian. Der Lobpreis der lokalen Spezialitäten hatte ihm Appetit gemacht, und sein Magen machte sich durch lautes Knurren bemerkbar.

Er zog die Tragegurte seines Rucksacks fester, als die Ladenglocke noch einmal ertönte. Dr. Burger schaute heraus und winkte.

»Übrigens: Es gibt einen kleinen Pfad. Er beginnt gleich hinterm Ortsschild und führt links den Hang hoch«, rief er. »Da sparst du dir einen guten Kilometer. Er führt eine Strecke durch den Wald und dann über eine Wiese zur Kräutergärtnerei runter. Von dort ist's nicht mehr allzu weit zur Sägemühle.«

Hinter Dr. Burger erschien das runde Gesicht der Jeggl-Alma.

»Bestell bitte der Gabler-Lia einen schönen Gruß von mir«, rief sie.

Florian nickte unbestimmt. Im Dorfladen liefen sicherlich alle Neuigkeiten zusammen. Dennoch schien die Inhaberin noch nicht mitbekommen zu haben, dass Steffen sich von Lia getrennt hatte. Oder Lia von Steffen. So genau wusste Florian es nicht. Lange waren die beiden jedenfalls nicht zusammen gewesen, und Florian kannte das blonde Madel nur von Fotos.

Florian winkte. »Danke, Doktor Burger. Und ich grüß die Lia von Ihnen, Frau Jeggl. Wenn ich sie sehe.«

***

Der Weg querte eine Bergwiese und führte hangaufwärts in den Wald. Obwohl die Sonne von einem mit kleinen Wattewölkchen betupften blauen Himmel schien, war es nicht mehr so warm wie vor einigen Tagen. Dennoch geriet Florian bald ins Schwitzen. Die wenige Kleidung und das viele Studienmaterial, das er für die kommenden Wochen eingepackt hatte, kamen ihm schwer vor wie ein Mühlstein.

Er war einfach nicht in Form. Aber war das ein Wunder? Schließlich verbrachte er seine Tage in den Hörsälen der Uni, wo er alles über Mikroorganismen, Rohstofferzeugung und Baumarten-Diversität lernte und zudem noch einen kleinen Nebenjob hatte, bei dem er seinem Professor im Labor zur Hand ging. Zeit für Wanderungen oder Bergläufe in der schönen Umgebung Innsbrucks blieb kaum.

Ernüchtert war Florian inzwischen klar geworden, dass die Tätigkeit eines Forstwissenschaftlers sich überwiegend in Innenräumen abspielte. Dabei war die Aussicht auf eine naturverbundene Arbeit im Freien der Grund gewesen, weshalb er das Studium gewählt hatte.

Ob Steffen die bessere Wahl getroffen hatte?, überlegte Florian, während er eine Fichtenschonung durchwanderte.

Er hatte den um ein Jahr älteren Steffen während der Tischlerlehre kennengelernt, in der beide computergesteuerte Fertigteile zusammensetzten und Kunststofffenster in Fertighäusern einbauten. Das Angebot ihres Meisters, sie nach der Lehre zu übernehmen, hatten beide abgelehnt. Florian hatte ein Studium begonnen, und Steffen hatte das Sägewerk in der Nähe von St. Christoph übernommen. Seitdem schrieben sie sich nur ab und zu WhatsApp-Nachrichten oder tauschten in knappen Telefonaten die wichtigsten Neuigkeiten aus.

Florian zog das verschwitzte Hemd aus, knotete es am Rucksack fest und wanderte mit freiem Oberkörper weiter. Er hoffte, dass die Zillertaler Mücken jetzt im Herbst keinen Appetit mehr auf frisches Studentenblut hatten.

Auch wenn der Rucksack schwer auf den Schultern lastete, merkte er, wie gut die Bewegung ihm tat. Und die unberührte Natur. Vom Baumsterben, das manchen Wäldern in den Alpen schon schwer zu schaffen machte, war hier nichts zu sehen, stellte er zufrieden fest.

Er freute sich darauf, seinen besten Freund wiederzusehen. Bei ihren wenigen Telefonaten in den letzten Wochen war Steffen kurz angebunden und auch ein wenig ruppig gewesen. Sicher lag das daran, dass seine Freundin ihn verlassen hatte, denn Florian kannte Steffen als immer fröhlichen, in sich ruhenden Kameraden.

Als Florians Eltern vor drei Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen waren, hatte Steffen ihm über die schwierige Zeit hinweggeholfen. Für Florian war darum klar, dass er nun seinem besten Freund im Schmerz um die verflossene Liebe zur Seite stehen würde.

Der Pfad führte aus dem Wald heraus, und hinter der nächsten Kuppe kam ein Bauernhaus in Sicht. Im modernen Stil gehalten zog es bei Weitem nicht so die Blicke auf sich wie eines der alten Zillertaler Bauernhäuser. Das aber tat der Garten. Hinter dem Zaun aus...

Erscheint lt. Verlag 10.5.2022
Reihe/Serie Der Bergdoktor
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-3199-7 / 3751731997
ISBN-13 978-3-7517-3199-7 / 9783751731997
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