Gut Rosenthal - Das Gestüt in Pommern (eBook)

(Autor)

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2022 | 1. Aufl. 2022
350 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-2135-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gut Rosenthal - Das Gestüt in Pommern - Frieda Radlof
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Pommern, 1886: Die junge Adelige Charlotte liebt das Abenteuer, ihre wilde Stute und das raue Land ihrer Heimat. Doch wie es sich gehört, soll sie heiraten. Der Graf von Eichberg lebt auf einem der prächtigsten Gestüte in Pommern: Gut Rosenthal. Lotte versucht, ihrer Rolle als Gutsherrin gerecht zu werden, doch es fällt ihr zunehmend schwer, die Zuneigung ihres Mannes zu erwidern. Sie vermisst ihr Pferd, die Freiheit im Sattel - und das Drängen ihres Mannes nach einem Erben setzt ihr zu. Ihre Liebe zu Pferden führt sie immer wieder in die Ställe von Gut Rosenthal, wo sie auf den Stallmeister Johann trifft. Mit ihm erlebt sie eine Freundschaft und Verbundenheit, die sie von ihrem eigenen Ehemann nicht kennt. Doch mehr als sehnsüchtige Blicke sind undenkbar, erst recht, als Lotte endlich ein Kind erwartet. Aber was ist mit ihrem eigenen Glück?

Auftakt der emotionalen Familiensaga um das Gut Rosenthal in Pommern. Ein Lesegenuss für alle Fans von Modehaus Haynbach und Grandhotel Schwarzenberg.

Stimmen aus der Lesejury zum Roman

'Dieser historische Roman war so spannend geschrieben, die Charaktere so unglaublich lebensecht und die Story einfach genial. Ich habe selten ein Buch gelesen, was mich so mitgerissen und gefesselt hat. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und konnte es kaum aus der Hand legen.' (Nadys-Buecherwelt, Lesejury)

'Ein wunderschöner spannender erster Teil der Saga, den ich, einmal mit dem Lesen angefangen, nicht mehr aus der Hand legen konnte. 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.' (Shilo_, Lesejury)

'Insgesamt ein wirklich gelungener Auftakt in die Gestüts-Familiensaga! Für alle Fans von historischen Romanen ein Muss, aber auch New-Adult-Fans kommen auf ihre Kosten.' (Buchofant, Lesejury)Die Gestüts-Saga umfasst die folgenden drei Bände

Die Gestüts-Saga umfasst die folgenden drei Bände

Gut Rosenthal - Das Gestüt in Pommern

Gut Rosenthal - Heimkehr nach Pommern

Gut Rosenthal - Nebel über Pommern

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



<p>Frieda Radlof ist eine deutsche Autorin und schreibt mit Begeisterung Familiensagas und Familiengeheimnis-Romane. Die Gut-Rosenthal-Saga ist ihr Debüt.</p>

Frieda Radlof stammt aus Mecklenburg-Vorpommern und lebt und schreibt mittlerweile in Berlin. Sie hat Politikwissenschaft studiert und mag keinen Kaffee - stattdessen trinkt sie die verrücktesten Teesorten, die man sich vorstellen kann. Wenn sie nicht gerade an ihren Romanen sitzt, findet man sie höchstwahrscheinlich in einer Schwimmhalle.

Kapitel 1


Gut Breskow, Pommern, 1886

Der Wind, der über die flachen Hügel pfiff, kam von Norden. Graue Wolken hingen über dem Land, so tief, als wollten sie den Horizont berühren. Sie spiegelten sich im glatten Wasser des Breskower Sees, und Lotte war, als könnte sie einfach darüber hinwegpreschen. Ihr Gesicht fühlte sich kalt an, die Ohren waren wie eingefroren. Das Leder ihrer Handschuhe knirschte, als sie die Zügel fester umfasste und sich im Sattel nach vorn neigte.

Es war Frühling, fast schon Sommer, aber wenn der Wind von Norden über das flache Land wehte, dann schmeckte die Luft nach Winter. Es roch nach Gras und feuchter Rinde, es roch nach dem Regen, der noch vor wenigen Stunden gefallen war. Es roch nach dem Land, in dem sie aufgewachsen war.

Wenn ich könnte, dachte Lotte, würde ich auf Wolke überallhin reiten. In jeden Winkel der Welt. Und sie würde die Länder einteilen nach der Farbe des Himmels, danach, wie die Luft schmeckte und wie sich der Wind auf ihrer Haut anfühlte, wenn ihre Stute Wolke in wildem Galopp über Felder, Wiesen und Hügel preschte.

Lotte war überzeugt, dass jeder Teil der Welt seine eigenen Farben hatte. Seinen eigenen Geruch und Geschmack. Pommern war grau, auf eine Weise, die roh und wild und kühl war. Es regnete oft, und der Boden war feucht. Deshalb roch es im Frühling nach Regen, Tau und frischem Gras.

Lotte liebte die grauen Tage. Sie liebte, wie der Wind die Wolken über den Himmel trieb, wie die Luft schmeckte und wie das Wasser schimmerte. Wie das Land an ihr vorbeirauschte und wie leicht sie sich dann fühlte. Als fiele mit jeder Sekunde ein wenig mehr von dem Gewicht auf ihren Schultern von ihr ab. Dann bestand sie nur noch aus Atem und Herzschlag und prickelnder, kalter Haut, aus Muskeln und Schweiß. Mama wäre entsetzt, wenn sie diese Gedanken hören könnte, dachte Lotte.

Auf dem Kamm des Hügels zügelte sie die Stute und klopfte ihr den Hals. Und dann sprach sie mit ihr, über das Pfeifen des Windes hinweg, über alles, was ihr gerade durch den Kopf ging. Lotte konnte ihr all das erzählen, was ihre Mutter und ihr Vater nicht hören wollten, und alles, wofür man sie auf dem Gutshof ihrer Familie und drüben im Dorf schief ansehen würde. Hier, auf dem Rücken ihrer Stute, auf dem Kamm des höchsten Hügels in der Gegend, von dem aus sie das Land nach allen Seiten überblicken konnte, konnte sie offen sprechen.

»Ich war kindisch heute.« Wolke schnaubte, als Lotte das sagte, und sie wusste genau, was ihre Stute meinte: Ihre Kindereien hatten sie in Schwierigkeiten gebracht, und nun wollte sie sich mit Kindereien wieder herausretten.

Was sie getan hatte? Sie hatte den Seesack ihres Vaters stibitzt, eine Pferdedecke eingepackt, Brot und Butter, eine mit Wasser gefüllte Feldflasche, ein Reitkleid und einen gefütterten Wachsmantel und war auf Wolkes Rücken Hals über Kopf vom elterlichen Gestüt galoppiert.

Natürlich wusste Lotte, wie albern sie sich verhielt. Schließlich würde sie nicht weit kommen. Und trotzdem hatte sie den Seesack entwendet. Obwohl sie wusste, dass ihr Vater davon erfahren und sich in seiner Ansicht nur bestätigt sehen würde. Wie kindisch von ihr ...

Es war im Winter gewesen, da hatte er Lotte in sein Arbeitszimmer gerufen. Sie war aus dem Stall gekommen, hatte die Hose ihres Bruders getragen, die sie ungefragt aus seinem Schrank stibitzt und umgenäht hatte.

Lotte erinnerte sich an jeden Blick, an jedes Wort, jede Geste ihres Vaters. Die Kindereien müssten jetzt aufhören, hatte Papa mit einem strengen Blick auf Lottes Hose, die zerzausten Locken und die abgewetzten Handschuhe gesagt. Sie sei nun kein kleines Mädchen mehr, sie sei das Fräulein von Gut Breskow, neunzehn Jahre und alt genug, um zu heiraten. Alt genug, um sich die Flausen aus dem Kopf zu schlagen und endlich ihre Pflicht zu tun. Eine Ehefrau und Mutter zu werden. Und dieses Mal hatten weder ihre gewitzten Einwände noch ihr Flehen sie retten können.

In zwei Tagen würde sie also heiraten. Und es fühlte sich an wie ein verrückter Traum. Als passierte es jemand anders, einer ganz anderen Lotte, oder als läse sie nur in einem Buch darüber.

Ihre Eltern hatten ihr den Grafen von Eichberg auf einem Tanzabend in Breskow vorgestellt. Es war sehr hinterhältig von Mama gewesen zu behaupten, der Graf sei ein Freund von Papa und kenne niemanden auf dem Fest! Deshalb solle Lotte doch mit ihm tanzen.

Der Graf von Eichberg war ein paar Jahre jünger als Lottes Vater, hatte einen vorstehenden Bauch, einen buschigen schwarzen Bart und kugelrunde dunkle Augen, bei denen sie nie wusste, woran sie war. Sie waren freundlich, das ja, aber auch sehr klug. Von ihm ging eine heitere Gelassenheit aus, doch die Intelligenz in seinem Blick warnte sein Gegenüber davor, ihn zu unterschätzen.

Er war nicht so, wie Lotte sich einen Verehrer vorgestellt hatte, ganz und gar nicht, schließlich war er zwanzig Jahre älter als sie und ein enger Freund ihres Vaters. Daher hatte sie sich auch nichts dabei gedacht, mit ihm zu tanzen. Und dummerweise hatte sie sich während des Tanzes ganz hervorragend mit dem Grafen über Pferde unterhalten.

Auf seinem Gutshof, einige Kilometer östlich von Gut Breskow, züchtete er polnische Araber, die edelsten und teuersten Pferde der Welt. Und natürlich hatte Lotte ihm begeistert zugehört, als er von dem Aufbau seiner Zuchtstuten-Herde sprach, von seinem erstklassigen Araberhengst Herzog und von den Fohlen, die in diesem Jahr zur Welt gekommen waren.

Eine Woche später war der Graf von Eichberg auf Gut Breskow erschienen, um mit Lottes Familie Kaffee zu trinken. Währenddessen bemerkte Lotte immer wieder die prüfenden Blicke ihrer Mutter, doch das unangenehme Gefühl, das sie dabei erfasste, schob sie ganz weit weg.

Ihre Eltern wollten sie verheiraten, das wusste sie ja, aber doch sicher nicht mit einem Freund von Papa! Lotte war schon immer gut darin gewesen, Dinge zu verdrängen. Doch der Graf besuchte Gut Breskow erneut, und nach dem Kaffee verschwand er für eine sehr lange Zeit mit Lottes Vater im Arbeitszimmer.

Als Papa sie an diesem Tag zu sich rief, spürte sie einen hufeisengroßen Kloß im Magen. Und als er ihr erklärte, der Graf von Eichberg habe um ihre Hand angehalten, lachte sie. Das Lachen platzte einfach so aus ihr heraus. Dann, als sie endlich begriff, dass Papa es völlig ernst meinte, sagte sie: »Nein.« Und noch einmal: »Nein.« Sie sagte es auch am nächsten Tag und am darauffolgenden und hoffte, ihr Vater würde den unseligen Einfall, sie zu verheiraten, bald wieder vergessen. Aber dieses Mal blieb Werner von Breskow unnachgiebig.

An dem Tag, an dem Lotte ihren Widerstand gegen die geplante Eheschließung schließlich aufgab, hatte sie sich zu Wolke in den Stall geschlichen. Da hörte sie auf einmal Schritte, und schon im nächsten Augenblick stand ihr großer Bruder Franz vor ihr, in seiner kaiserblauen Uniform mit den roten Schulterstücken und den Stiefeln aus gewachstem Leder. 

Sie fiel ihm mit einem Jauchzen in die Arme. Erst, als sie sich von ihm löste, bemerkte sie, dass sie weinte.

»Hoppla. Was ist denn passiert, Kröte?«, fragte Franz erschrocken, was Lotte sogleich zum Lachen brachte. Ihr Bruder hatte sie schon »Kröte« genannt, bevor sie hatte laufen können, und nicht einmal er wusste noch, warum.

Sie wischte sich die Tränen von den Wangen und erzählte ihm alles. Als sie endete, seufzte Franz und fuhr sich mit der Hand durch das kurze, braune Haar. »Ach, der Papa schon wieder. So war es auch, als er mich gezwungen hat, Offizier zu werden. Du weißt ja, wie stur er sein kann.«

Franz besuchte die Kriegsschule in Berlin, wo er gemeinsam mit anderen adligen Söhnen und einigen wenigen Bürgerlichen zum Offizier ausgebildet wurde. Nach seinem Fähnrich-Examen im letzten Jahr hätte er den Militärdienst eigentlich verlassen dürfen, aber Papa wollte davon nichts wissen. Das Militär war das Rückgrat des Kaiserreiches, und in Werner von Breskows Augen hatte ein junger Graf es erst zu etwas gebracht, wenn er Offizier war.

»Wir finden schon eine Lösung, Kröte«, sagte Franz an jenem Tag im Stall und nahm Lotte noch einmal in den Arm.

Sie hatten keine Lösung gefunden.

Franz hatte versucht, mit Papa zu sprechen, und Lotte hatte sie bis spät in die Nacht im Arbeitszimmer streiten hören. Und währenddessen hatte sie an das gedacht, was ihre Mutter ihr gesagt hatte.

»Du wirst bald die Herrin eines großen Hauses sein, Charlotte. Du wirst deinen eigenen Haushalt führen. Der Graf von Eichberg ist ein netter Mann. Er wird dir viele Freiheiten lassen. Und denk doch nur daran, dass du auf einem Gestüt leben wirst!«

Sie hatte recht. Zu diesem Schluss kam Lotte, während sie den lauten Stimmen aus dem Arbeitszimmer lauschte und an den Baldachin starrte. Was sollte schon aus ihr werden, wenn sie nicht heiratete? Sie hatte doch immer gewusst, was von ihr erwartet wurde. Eine junge Komtess musste gut heiraten und Kinder gebären. Dieses Leben war von jeher für sie vorgesehen gewesen. In dieser Nacht wurde ihr bewusst, dass ihre wilde, glückliche Kindheit auf Gut Breskow nun vorbei...

Erscheint lt. Verlag 29.7.2022
Reihe/Serie Eine Gestüts-Familiensaga
Eine Gestüts-Familiensaga
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 19. Jahrhundert • Familiengeheimnis • Familiengeschichte • Familiensaga • Familien-Saga • Familien-Saga,Romane für Frauen • Generationenroman • Geschichte einer Familie • Gestüt • Historischer Liebesroman • historische romane 20. jahrhundert • hitorischer Roman • Norddeutschland • Pferdebücher für Erwachsene • Pferderoman • Pferdezucht • Pommern • Romane für Frauen • Roman Pferde Erwachsene • Saga • Urlaubslektüre • Urlaubslesebuch 2022
ISBN-10 3-7517-2135-5 / 3751721355
ISBN-13 978-3-7517-2135-6 / 9783751721356
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