Gefangene der Sehnsucht (eBook)

Roman

(Autor)

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2022 | 1. Aufl. 2022
544 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-2524-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gefangene der Sehnsucht - Kris Kennedy
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Aufruhr, Verrat, Intrigen - und eine Liebe gegen alle Widerstände

England, 1215. Jamie Lost ist einer der erprobtesten Ritter des Königs. Er erhält den Befehl, einen verbannten Priester zu finden, bevor er den Rebellen in die Hände fällt. Die selbstbewusste Eva ist ebenfalls auf der Suche nach dem Priester, doch aus ganz anderen Gründen. Als eine Truppe von Söldnern den Priester entführt, müssen Jamie und Eva sich notgedrungen verbünden. Und während um sie herum der Krieg ausbricht, entdecken sie dabei verborgene Identitäten, unerwartete Bündnisse und eine Leidenschaft, die ihr Schicksal besiegeln wird ...
'Die Liebesgeschichte ist ebenso sinnlich wie charmant, und der witzige Schlagabtausch zwischen den Helden ist ein wahrer Genuss!' PUBLISHERS WEEKLY

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<p>Kris Kennedy ist Ehefrau, Mutter, Psychotherapeutin und Autorin. Sie glaubt, dass jede Frau es verdient, von einem guten Buch in eine andere Welt entführt zu werden. Sie stammt aus Philadelphia, lebt inzwischen aber mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einem Hund im Bundesstaat Washington im Nordwesten der USA.<br></p>

Kris Kennedy ist Ehefrau, Mutter, Psychotherapeutin und Autorin. Sie glaubt, dass jede Frau es verdient, von einem guten Buch in eine andere Welt entführt zu werden. Sie stammt aus Philadelphia, lebt inzwischen aber mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einem Hund im Bundesstaat Washington im Nordwesten der USA.

1


England, Juni 1215

Zuerst sah es so aus, als wollten sie beide denselben Hahn haben.

Aber als Jamie die schlanke Frau noch eine Weile beobachtete, wurde ihm klar, dass sie überhaupt nicht an dem Federvieh interessiert war. Ebenso wenig wie er.

Er zog sich in die Schatten zurück, die die Werksteinhäuser der Cheap Street warfen, während sich am Abendhimmel schwere, dunkle Wolken aufzutürmen begannen. Jamie war der Hahn nur aufgefallen, weil ein Priester ihn sich angeschaut hatte und Jamie zurzeit auf der Suche nach einem Mann Gottes war. Aber der dort drüben war lediglich ein x-beliebiger Pfarrer, der sich ein Federvieh anschaute. Weder der Mann noch das Tier war Jamies Ziel.

Und auch nicht das der Frau, denn ihr Blick wanderte gleichmütig weiter.

Auf der anderen Seite der Straße hatte man sich in dreckstarrende Durchgänge verzogen, um von dort aus das Treiben auf dem Marktplatz zu beobachten. Der Abendnebel zog in schmalen Bändern um die Beine der Menschen, als sie durch die dunkel werdenden Straßen eilten. Jamie legte den Kopf schief, um die Frau besser beobachten zu können. Die Kapuze tief in die Stirn gezogen, die Laterne war aus, stand sie fast reglos da, alles signalisierte: Jagd und Verfolgung.

Er sollte das wissen.

Jamie ließ die Augen rasch über den noch immer geschäftigen Marktplatz schweifen, schlüpfte aus seiner Gasse, um die Frau aufzusuchen. Er ging um den Block herum und schlich sich von hinten an sie heran, als die Marktbuden schlossen, um Platz für die wilderen, nächtlichen Unterhaltungen zu schaffen, die zu erwarten waren.

»Habt Ihr etwas im Auge?«, fragte er leise.

Sie zuckte zusammen und stolperte zur Seite. Rasch, mit einer anmutigen Bewegung, fing sie sich jedoch sofort wieder. Ihre schmale Hand berührte leicht die rohe Mauer, die Fingerspitzen zitterten.

Alles, was er von der Frau sehen konnte, waren die dunklen Dinge an ihr. Ihre Augenbrauen standen leicht schräg vor Argwohn, fein geschwungene tintenschwarze Bögen auf einer breiten, blassen Stirn, eingerahmt von der dunklen Kapuze.

»Ich bitte um Verzeihung«, sagte die Frau mit kalter Stimme, ihre Hand war unter ihrem Umhang verschwunden.

Sie hatte eine Waffe. Wie … bemerkenswert.

Er neigte den Kopf in Richtung der Menschenmassen. »Habt Ihr Eure schon gefunden?«

Sie sah verblüfft aus, während sie einen Schritt zurückmachte und gegen das Mauerwerk stieß. »Meine was, Sir?« Obwohl verwirrt, fuhr sie damit fort, die Menschen zu beobachten, musterte jeden, der sich auf dem Platz aufhielt, mit einem raschen Blick. Genau wie er es tat, wenn er auf der Jagd war.

»Eure Beute. Hinter wem seid Ihr her?«

Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihn. »Ich mache Einkäufe.«

Er lehnte sich mit der Schulter an die Mauer am anderen Ende, gelassen. Ich bin nicht gefährlich, sollte ihr das sagen. Weil sie es sein könnte. »In einem finsteren Seitengässchen lässt sich aber kein gutes Geschäft machen. Ihr wäret besser bedient, wenn Ihr mit einem der Markthändler verhandeln würdet.«

Ihre Augen waren von einem dunklen Grau, und ihr Blick war höchst eindringlich. Sie betrachtete Jamie einen Moment lang und schien dann zu einer Entscheidung gekommen zu sein. Sie zog die Hand unter ihrem Umhang hervor und wandte sich wieder den Menschenmassen zu.

»Vielleicht laufe ich vor meinem Mann und seinem schrecklichen Jähzorn davon«, sagte sie. »Ihr solltet jetzt gehen.«

»Wie schrecklich ist sein Jähzorn denn?«

Sie stieß mit ihrer kleinen Faust in die Luft. »So schrecklich.«

Jamie drehte sich um und ließ wie sie die Augen über die Menschen auf dem Marktplatz wandern. »Soll ich ihn für Euch töten?«

Sie lachte leise. Die dunkle Kapuze, die sie sich über den Kopf gezogen hatte, bewegte sich in kleinen Wellen um ihr blasses Gesicht. Lange, schwarze Locken fielen ihr über die Schultern. »Wie ritterlich von Euch. Würdet Ihr das so einfach tun? Aber schließlich habe ich nicht gesagt, dass ich vor einem Ehemann davonlaufe. Ich sagte, dass es vielleicht so sein könnte.«

»Ah. Und was sonst könntet Ihr hier wollen?«

»Vielleicht will ich Hähne stehlen.«

Ah. Sie wusste also, dass jemand, der sie beobachtete, glauben musste, dass sie das Federvieh haben wollte. Und weil das so war, sollte er auch nicht seinem Wunsch nachgeben, darüber zu lächeln. Denn eine Frau, die merkte, dass sie beobachtet wurde, war eine gefährliche Frau.

Er wandte sich um und schaute zu dem Platz, auf den, den Gerüchten nach, Father Peter am Abend kommen würde, um sich mit einem alten Freund zu treffen, einem Rabbi. Jamie hatte genaue Anweisungen erhalten, die mit »Greift Euch den dämlichen Priester« begannen und mit »Bringt ihn mir« aufhörten. Ein gnadenloses königliches Herbeizitieren eines fähigen Illuminators und Agitators, der frühere Einladungen ausgeschlagen hatte. Aber in diesen Tagen lehnten schließlich viele Menschen eine Einladung König Johns ab, weil man von denen, die eine angenommen hatten, sehr oft nie wieder etwas gehört hatte.

Jamie ließ seine Augen über den Marktplatz wandern. Der fragliche Hahn saß in einem Käfig auf einem Käfig auf einem Käfig, alle gefüllt mit Hähnen, die versuchten, sich zu brüsten. Der oberste, der all diese Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, war ein besonders prächtiges Exemplar seiner Gattung.

»Die grünen Schwanzfedern?«

Sie nickte. Jamie nickte ebenfalls, als sei es üblich, sich in dunklen Gassen zu verstecken und über den Diebstahl eines Tiers zu reden. »Hübsch. Stehlt Ihr des Öfteren?«

»Tut Ihr es?«

»Ständig.«

Sie wandte ihm ihr blasses Gesicht zu, ihre grauen Augen blickten kühl und prüfend. »Ihr lügt.«

»Vielleicht. So wie Ihr.«

Warum kümmerte es ihn? Sie war weder sein Ziel noch ein Hindernis auf seinem Weg und deshalb außerhalb seines Interessenbereiches. Aber etwas an ihr weckte in ihm den Wunsch zu bleiben.

Sie zog kaum merklich eine ihrer anmutig geschwungenen dunklen Augenbrauen hoch. »Wollten wir denn ehrlich zueinander sein? Das war mir nicht bewusst.«

»Nein, aber Ihr würdet es ohnehin nicht sein«, entgegnete er und schaute wieder zu der Menschenmenge hinüber. Noch immer keine Spur von dem Priester. »Ihr haltet Euch nicht oft bei solchen Menschenansammlungen auf. Ich hingegen springe immer mit Räubern und Dieben und jenen herum, die in solchen Abgründen der Menschlichkeit, wie diese schmale Gasse, zu Hause sind; deshalb kenne ich mich in diesen Dingen aus.«

Aus dem Augenwinkel sah er, dass sie das Gesicht verzog. Sie lächelte. »Ah. Wie günstig für mich. Ein Lehrmeister.« Sie schwieg. »Springen Diebe herum?«

»Ihr solltet sie um ein Feuer herumspringen sehen.«

Sie lachte leise. Jamie war ein wenig überrascht, dass er es amüsant fand, die Absicht dieser Fremden herauszufinden.

Für einen Augenblick herrschte Schweigen, ein seltsam kameradschaftlich anmutender Zustand.

Vor ihnen floss ein wahrhafter Strom menschlichen Wahnsinns vorbei. Oder besser gesagt: Jubels, aber von der wahnsinnigen Sorte. Der Bürgerkrieg drohte auszubrechen. Auf den Straßen von Dorset bis York herrschte das Gefühl des Überschwangs, eine schwer zu beschreibende Ausgelassenheit, die die Menschen trunken machte. Und hemmungslos. Um Mitternacht würde diese Stimmung in Gewalt umschlagen. So war es immer. Das Königreich war wie im Fieber, erregt und hektisch, erhitzt von Krankheit.

»Ich bin sicher, ich sollte Angst vor Euch haben«, sagte sie ruhig.

»Das solltet Ihr ganz gewiss«, bestätigte Jamie grimmig.

»Ich sollte Euch vielleicht niederstechen.«

Er verrückte seine Schultern am Mauerwerk und schaute auf die Frau hinunter. »So weit müssen wir es ja nicht kommen lassen.«

»Natürlich wusste ich das gleich.« Ihre Stimme war kühl und wohlklingend. »Dass Ihr gefährlich seid. Schon als ich Euch das erste Mal sah.«

»Wann war das? Als ich mich hier an Euch heranschlich?«

Wieder verzog sie leicht das Gesicht, das wie aus Alabaster geschnitzt wirkte. »Als ich Euch auf der anderen Seite der Straße sah.« Sie neigte leicht den Kopf und wies auf die Kirche jenseits des Marktplatzes.

Ah. Sie hatte scharfe Augen. Denn Jamie war in der Lage, mit seiner Umgebung zu verschmelzen, sich sozusagen unsichtbar zu machen. Das war ein Teil dessen, was ihn so erfolgreich sein ließ. Das und seine Unbarmherzigkeit.

»Ihr habt mich gesehen?«, murmelte er. »Was hat mich verraten? Der Durchgang? Das Herumschleichen?«

Sie sah ihn an. »Eure Augen.«

»Ah.«

»Eure Kleidung.«

Er sah überrascht an sich hinunter.

»Die Art, wie Ihr Euch bewegt.«

Jamie hob den Kopf und verschränkte schweigend die Arme vor der Brust, forderte die Fremde mit dieser Geste auf fortzufahren. Sie tat ihm den Gefallen.

»Euer Geruch.«

Er ließ die Arme sinken. »Mein Geruch …?«

»Euer Lächeln«, sagte sie und wandte sich ab.

»Nun, das hieße ja, so ungefähr alles«, stellte er fest. Er musste etwas sagen, damit sie weitersprach, denn mit jedem Wort, wurde sie faszinierender, obwohl er nicht sicher war, dass es aus den üblichen Gründen war. Den lebensnotwendigen Gründen, die einen Mann am Leben hielten oder ihn umbrachten.

»Wonach genau rieche ich denn? Nach einem hungrigen Bären oder als hätte ich im Blut meiner Opfer gebadet?«

»Als würdet Ihr bekommen, was Ihr wollt.«

Sie hatte also auch eine gute Nase. War klug und hübsch. Und sie war eine Lügnerin.

Sie schaute wieder hinüber zu den Menschen, die auf der Straße vorbeiströmten....

Erscheint lt. Verlag 28.6.2022
Reihe/Serie Ritter aus Liebe und Leidenschaft
Übersetzer Susanne Kregeloh
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Defiant
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Aufruht • Bezwinger meines Herzens • Die Verführung des Ritters • England • Feinde • Feindschaft • Gefühl • Gefühle • gefühlvoll • Gegenwartsliteratur • Große Liebe • Historische Liebesromane • Intrigen • Kimberly Killion • Krieg • Leidenschaft • Liebe • Liebesroman • Liebesromane Bestseller • Liebesromane deutsch • Mittelalter • Ritter • Romance • Romanhefte • Romantasy • Romantik • Söldner • Unterhaltung • Verlangen • Verrat
ISBN-10 3-7517-2524-5 / 3751725245
ISBN-13 978-3-7517-2524-8 / 9783751725248
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