Das Erbe der Teehändlerin (eBook)

Spiegel-Bestseller
Der dritte Band der Bestseller-Serie zum Eintauchen und Wegschmökern

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
400 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491618-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Erbe der Teehändlerin -  Susanne Popp
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Die große Welt des Tees, die bewegende Geschichte einer Frau, die ihren Weg geht und das Schicksal einer Kaufmannsfamilie - eine bewegende Saga von Bestseller-Autorin Susanne Popp Frankfurt, 1889: Friederike Ronnefeldt ist stolz, dass der Teehandel, den einst ihr Mann Tobias gegründet hat, auch in der dritten Generation fortgeführt werden soll. Sie ist ein Vorbild für ihren Enkel Rolf, der die Geschäfte übernehmen möchte. Um Erfahrungen rund um den Teeanbau und -handel zu sammeln, geht er auf eine Weltreise, die ihn unter anderem nach Indien, Ceylon und China führt. Und Rolf ist sich sicher: Er möchte seine innovativen Ideen wieder mit nach Frankfurt nehmen. Zu Hause wartet nicht nur das Familienunternehmen auf ihn, sondern auch die Unternehmerstochter Anna Reither, die ihm seit ihrer ersten Begegnung mit ihrer klugen und engagierten Art nicht mehr aus dem Kopf gehen will. »Eine sinnliche Zeitreise ins 19. Jahrhundert. Toll recherchiert und liebevoll erzählt. Zum Eintauchen und Wegschmökern.« Miriam Georg Die Ronnefeldt-Saga von Susanne Popp: Band 1: »Die Teehändlerin« Band 2: »Der Weg der Teehändlerin« Band 3: »Das Erbe der Teehändlerin«

Die Bestseller-Autorin Susanne Popp wurde in Speyer am Rhein geboren und ist im Südwesten Deutschlands mit Blick in die Rheinebene aufgewachsen. Der Rhein als Fluss der Mythen und Legenden, als Sehnsuchtsort der Romantik und als Transportweg von den Alpen bis zum Meer hat sie seit jeher fasziniert. In den Romanen rund um die Figur der Loreley finden sowohl überraschende historische Fakten als auch märchenhafte Elemente ihren Platz. Susanne Popp hat zuletzt mit »Die Teehändlerin«, eine Trilogie über das Familienunternehmen Ronnefeldt, zahlreiche Leserinnen begeistert. Sie lebt heute mit ihrem Mann am Zürichsee in der Schweiz.

Die Bestseller-Autorin Susanne Popp wurde in Speyer am Rhein geboren und ist im Südwesten Deutschlands mit Blick in die Rheinebene aufgewachsen. Der Rhein als Fluss der Mythen und Legenden, als Sehnsuchtsort der Romantik und als Transportweg von den Alpen bis zum Meer hat sie seit jeher fasziniert. In den Romanen rund um die Figur der Loreley finden sowohl überraschende historische Fakten als auch märchenhafte Elemente ihren Platz. Susanne Popp hat zuletzt mit »Die Teehändlerin«, eine Trilogie über das Familienunternehmen Ronnefeldt, zahlreiche Leserinnen begeistert. Sie lebt heute mit ihrem Mann am Zürichsee in der Schweiz.

[...] Geschichte und Schicksale stellt [die Autorin] wiederum äußerst kenntnisreich in den Kontext der politischen und sozialen Verhältnisse [...].

Starke Frauen haben es Susanne Popp angetan [...].

Packender Schmöker.

Auf der Basis gründlicher Recherche porträtiert sie liebevoll und detailreich [...].

Wie alt die wohl sind?


Frankfurt, Mitte Oktober 1889

Carl hatte sich nie für einen Nostalgiker gehalten, aber an diesem Sonntagvormittag wurde er dann doch sentimental. Er war auf der Suche nach einem bestimmten Dokument auf den Dachboden seines Hauses in der Friedberger Landstraße gestiegen. Als sie vor vier Jahren mit dem Geschäft auf die Zeil gezogen waren, hatten sie hier oben ein paar Schachteln und Kisten zwischengelagert, an die er dann kaum noch gedacht hatte; alte Akten, die aus den Schränken des ehemaligen Kontors stammten. Und da er die von ihm so dringend gesuchte Urkunde sonst nirgendwo hatte finden können, waren sie jetzt seine letzte Hoffnung.

Schon seit einer Stunde wühlte er sich nun durch die Geschäftskorrespondenz aus der Frühzeit von J.T. Ronnefeldt, Tee- und ostindische Manufakturwaren, durchstöberte dreißig oder vierzig Jahre alte Rechnungsbücher und Bilanzen. Dann stieß er auf ein ganzes Bündel privater Korrespondenz und blieb daran hängen. Sein Vater Tobias hatte sie verfasst, und zwar noch vor seiner großen Chinareise. Er nahm einzelne Kuverts in die Hand, betrachtete die schwungvolle Handschrift seines Vaters und legte sie dann alle beiseite, um sie mit hinunterzunehmen. Seine Mutter würde sich bestimmt freuen, die alten Briefe wiederzusehen. Sie war nun schon seit über vierzig Jahren Witwe. Carl hatte mit seinen sechsundfünfzig seinen Vater an Lebensjahren längst überholt.

»Papa?« Die ungeduldige Stimme seines Sohnes Rolf holte ihn aus seinen Gedanken in die Gegenwart zurück. »Wo steckst du denn?«

»Hier oben. Auf dem Dachboden«, rief Carl.

Er hörte Rolfs Schritte ein Stockwerk tiefer.

»Wo bist du?«, rief Rolf noch einmal.

»Eine Etage höher. Die Leiter in der Ecke.«

Kurz darauf tauchten Rolfs Kopf und seine breiten Schultern in der Luke zum Spitzboden auf. »Mama sucht dich. In einer halben Stunde wollen wir los«, sagte er, während er über den Rand kletterte und sich zu ihm gesellte.

»Ist es schon so spät?«, fragte Carl, stöberte jedoch weiter durch die Unterlagen.

Rolf sah sich um und schüttelte den Kopf, als er das Durcheinander sah. »Was tust du denn da? Sind das alte Briefe?«

»Uralte Briefe.« Im selben Moment fiel sein Blick auf eine braune Mappe, die ihm bekannt vorkam. Er zog sie zwischen anderen Unterlagen hervor und las das Etikett. »Hamburg, Paris«, stand darauf. Er schlug sie auf. »Die habe ich gesucht«, sagte er erleichtert.

»Das ist doch deine Schrift.« Rolf schaute ihm über die Schulter. Obenauf, in der Mappe, lagen Briefumschläge.

Carl nickte. »Die habe ich damals während meiner Lehrzeit nach Hause geschickt«, erklärte er. »Und ich glaube, hier müsste auch …« Er murmelte in sich hinein und blätterte durch die darunterliegenden Seiten. »Gott sei Dank. Hier ist es ja.« Er zog ein offiziell aussehendes Dokument hervor und hielt es triumphierend in die Höhe. Sein Sohn nahm es an sich, während Carl die Mappe wieder in der Kiste verstaute, sich erhob und die Beine streckte. Er hatte die ganze Zeit über auf einem niedrigen Hocker gesessen und fühlte sich ganz steif.

»Das ist eine Besitzurkunde über ein Grundstück in Amerika«, stellte Rolf fest, nachdem er das Blatt studiert hatte, und sah überrascht auf. »Dir gehört ein Grundstück in den USA

»Allerdings«, sagte Carl mit einem nachdenklichen Lächeln. »Es liegt irgendwo an der Ostküste in der Nähe von New York. Aber ich habe es nie gesehen. Es ist nicht viel wert, denn es besteht hauptsächlich aus Schlamm und Sand. Als Bauland ungeeignet.«

»Und was ist das für eine Unterschrift?« Rolf wies auf die unleserlichen Kringel unter dem Dokument.

»Die ist von Richard von Mahlstedt. Er hat mir das Grundstück damals überschrieben.«

»Mahlstedt? Das ist doch dein stinkreicher Freund aus Bremen, der Partner von deinem Vetter Ambrosius. Aber wieso …«

Carl unterbrach ihn. »Das ist eine lange Geschichte. Die erzähle ich dir ein anderes Mal.«

Rolf wollte ihm die Urkunde zurückreichen, aber er hob abwehrend die Hand. »Behalte sie. Die habe ich für dich herausgesucht.«

»Und was soll ich damit?«, fragte Rolf stirnrunzelnd.

»Das Grundstück verkaufen. Du bist doch nächstes Jahr in Amerika.«

Sein Sohn schüttelte den Kopf. »Nein, Papa. Dafür habe ich keine Zeit. Ich hatte vor, Tante Elise in Kalifornien zu besuchen.«

»Du reist doch ohnehin über New York zurück nach Europa.«

»Aber Papa! So ein Verkauf geht doch unmöglich in ein oder zwei Tagen über die Bühne. Das Grundstück gehört dir seit …«, Rolf warf einen Blick aufs Datum der Urkunde, »… seit über dreißig Jahren. Warum kommst du jetzt damit?«

»Ich habe vor zwanzig Jahren schon einmal daran gedacht, es zu verkaufen, und drüben ein Notariat kontaktiert. Daraus wurde nichts, doch jetzt, wo du ohnehin dort bist, sollten wir das Grundstück endlich loswerden. Ich werde dem Notariat schreiben. Sie sollen alles für den Verkauf vorbereiten. Du müsstest dann nur noch eine Unterschrift leisten, das nimmt höchstens einen Tag deiner kostbaren Zeit in Anspruch. Und das Geld aus dem Verkauf kannst du behalten. Bestimmt ist es genug, um dir ein schönes Hotel in New York zu leisten.«

Rolf verdrehte die Augen, doch dann gab er nach. »Also gut. Wenn ich nur noch unterschreiben muss, soll es mir recht sein.«

Eine halbe Stunde später saßen Carl und seine Frau Emilie und, ihnen gegenüber auf der Rückbank dicht nebeneinander gedrängt, seine Söhne, Rolf und Friedrich sowie der fünfzehnjährige Joost, in einer Droschke, die sie zum Zoologischen Garten brachte. Der zwanzigjährige Willy absolvierte gerade seinen Militärdienst und war deshalb nicht dabei.

»Heute früh habe ich eine kleine Zeitreise gemacht«, sagte Carl und griff nach der Hand seiner Frau. Emilie sah jünger aus, als sie war. Ihr braunes Haar war immer noch voll und zeigte keine Anzeichen von Grau, anders als sein eigenes, das längst von weißen Strähnen durchzogen war. Doch sie wirkte abgespannt, und er wusste, dass sie eigentlich am liebsten zu Hause geblieben wäre. Carl drückte ihre Hand und suchte ihren Blick. Sie lächelte verhalten zurück und nickte leicht, als wolle sie sagen: »Mir geht es gut, mein Lieber, mach dir keine Sorgen um mich.«

Carl griff in die Innentasche seiner Weste und holte etwas daraus hervor. »Schau nur, was ich gefunden habe«, sagte er und reichte Emilie ein paar schmale, bereits etwas vergilbte Kartonstreifen. Sie waren bemalt und beschriftet.

Joost beugte sich zu ihnen vor. »Das sind Tischkärtchen«, stellte er fest.

»Sehr schlau, unser Kleiner.« Friedrich gab ihm eine spielerische Kopfnuss.

»Das muss irgendein Weihnachtsessen gewesen sein«, fuhr Joost ungerührt fort, die Motive betrachtend.

»Die sind besonders hübsch gezeichnet. Die hat bestimmt Onkel Wilhelm gemacht«, sagte Rolf, der ebenfalls in Augenschein nahm, was seine Mutter in der Hand hielt.

»Wo hast du die nur her?« Emilie blickte gerührt zu Carl. Es handelte sich tatsächlich um Tischkärtchen, auf denen inmitten von weihnachtlichen Motiven in schwungvollen Buchstaben die Namen der Familie geschrieben standen, Carl und Emilie, Wilhelm und Friedrich – nur dass es sich um eine andere Generation handelte. Seine Brüder, nach denen er seine Söhne benannt hatte, lebten schon seit Jahren nicht mehr. Es waren schmerzliche Verluste, die ihm die Vergänglichkeit des eigenen Lebens vor Augen führten. Wilhelm war nur fünfundvierzig Jahre alt geworden und Friedrich gerade einmal vierzig.

»Hast du die auch auf dem Speicher gefunden, Papa?«, sagte Rolf und streckte die Hand aus. »Zeig mal, Mama. Onkel Wilhelm war wirklich ein Künstler.« Sie reichte ihm die Kärtchen, und er fächerte sie auf und betrachtete die Namen. »Wie alt die wohl sind?«

»Ich weiß es zufällig genau. Die stammen von 1854, sind also 35 Jahre alt. Damals kam ich zu Besuch aus Hamburg, wo ich gerade ein Volontariat machte – und ich habe bei genau diesem Weihnachtsessen eure Mutter kennengelernt.« Er drückte noch einmal Emilies Hand. »Du warst fünfzehn und Klassenbeste. Und das war schon beinahe alles, was ich von dir wusste.«

»Nein, mein Lieber, du täuschst dich. Ich war vierzehn«, sagte Emilie lächelnd. »Meine Mutter ist in dem Jahr gestorben. Oh, wie gut ich mich daran erinnere. Du hast großen Eindruck auf mich gemacht, genau wie Wilhelm im Übrigen.«

»Onkel Wilhelm?«, fragte Friedrich amüsiert. »Soll das heißen, du hättest auch ihn nehmen können?«

»Ich habe keinen von beiden ›genommen‹. Wie redest du nur?«, sagte sie tadelnd, lächelte aber dabei. »Das hätte ich auch gar nicht gekonnt. Ich war unglaublich schüchtern.«

»O ja, das warst du. Du hast kaum den Mund aufbekommen«, bestätigte Carl lachend. »Es dauerte noch ein paar Jahre, bis wir zusammengekommen sind.«

»Die Kärtchen könntet ihr doch fürs diesjährige Weihnachtsessen verwenden«, sagte Rolf und seufzte. »Wie schade, dass ich dann schon unterwegs sein werde.«

»Da haben wir aber alle sehr großes Mitleid mit dir, dass du noch vor Weihnachten auf Weltreise gehen musst«, frotzelte Friedrich. Er war fünfundzwanzig, also ein Jahr älter als sein Bruder, und längst nicht so weit herumgekommen wie dieser. Er hatte in Berlin Architektur studiert, was ihm nicht viel Gelegenheit zum Reisen...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2023
Reihe/Serie Die Ronnefeldt-Saga
Die Ronnefeldt-Saga
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Die Schokoladenvilla • Familiengeschichte • Familiengeschichte Tee • familiensaga trilogie • Familienunternehmen • Fenja Lüders • Frankfurter Altstadt • Frauenroman • Grüner Tee • historische Saga • Historisches Frankfurt • Kolonialwaren • Miriam Georg • Paulskirche • Römerberg • Ronnefeldt Buch • Schmöker Frankfurt • Schwarzer Tee • Starke Frauen • Teehandel • Teehaus • Teeladen • Tee Roman • Unternehmerinnen • Zeil
ISBN-10 3-10-491618-7 / 3104916187
ISBN-13 978-3-10-491618-7 / 9783104916187
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