Ein Lord zwischen Spiel und Liebe (eBook)

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2021 | 2. Auflage
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH (Verlag)
978-3-96817-955-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Lord zwischen Spiel und Liebe - Katherine Collins
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Ein leidenschaftlicher Lord und eine Witwe, die ein skandalöses Geheimnis hütet …
Dunkel und fesselnd, die etwas andere historische Romanze von Katherine Collins

London, 1826: Lady Molly Batton hat ein Geheimnis: Seit ihr Gatte vor vier Jahren verstorben ist, führt sie ein Freudenhaus, das er ihr hinterlassen hat. Geplagt von Geldsorgen und konfrontiert mit der alleinigen Verantwortung für ihre kleine Tochter Aubrey, bleibt Molly keine andere Wahl. Um ihren Ruf in der angesehenen Gesellschaft nicht zu gefährden, führt sie den Club Noir als maskierte und in schwarze Gewänder gehüllte Madame Noir. Doch eines Tages taucht der charmante Lord Everham im Club Noir auf und ihr Geheimnis scheint bald nicht mehr sicher zu sein …

Lord Everham ist ein Spieler und liebt Herausforderungen. Als er von seinem Cousin, dem Duke of Wakefield, in ein außergewöhnliches Etablissement eingeladen wird, verliebt er sich sofort in die geheimnisvolle und unnahbare Madame Noir. Getrieben von seinem leidenschaftlichen Interesse, versucht Lord Everham ihre wahre Identität zu entschlüsseln und ihr Herz zu gewinnen. Werden die beiden zueinander finden, oder steht ihnen die Vergangenheit dabei im Weg?

Dies ist eine überarbeitete Neuauflage des Romans Lord Everhams Spiel um die Liebe.

Erste Leser:innenstimmen
„Spannend, mitreißend und verführerisch … Ich konnte den Liebesroman gar nicht aus der Hand legen.“
„Historische Romantik vom Feinsten!“
„Packender Schreibstil, liebenswerte Charaktere und genau die richtige Portion Tiefgang.“
„Das war mein erster Roman von Katherine Collins, aber definitiv nicht der letzte!“



Katherine Collins lebt mit ihren zwei kleinen Töchtern in einem kleinen Dörfchen inmitten des Vest. Seit 2014 veröffentlicht sie historische Liebesromane sowohl in Verlagen, als auch als Selfpublisher. Unter dem Pseudoym Kathrin Fuhrmann schreibt die Autorin Liebesgeschichten, die mal mit Crime und mal mit Fantasy unterlegt sind.

Prolog


Ein letzter Tritt


London, Shoreditch, Winter 1822

Lady Molly Batton, verwitwete Gattin eines stets klammen Baronets, sah sich um.

Alles, was Gene Batton ihr und ihrer gemeinsamen Tochter Aubrey neben einem schäbigen Stadthaus in einer gerade noch respektablen Gegend hinterlassen hatte, war dieses Gebäude. Ein weiteres Haus, aber sicherlich kein respektables.

Die Gassen zu beiden Seiten waren voller Unrat. Es stank bestialisch und obwohl das Haus an sich zu schlafen schien, war es drum herum einfach nur laut. Kutschen ratterten über den Backstein der Straße, Kutscher schrien einander wüste Beschimpfungen und den Tieren harsche Befehle zu. Peitschen klatschten, Pferde wieherten schrill und übertönten die freizügigen Frauen, die sich nur ein paar Schritte weiter lautstark anboten.

„Mein Gott“, wisperte Molly und zweifelte einmal mehr an ihrem Verstand. Dieses Haus war sicherlich nicht der Weg aus ihrem finanziellen Desaster.

„Oh Molly“, flüsterte Enola, deren hübsche braune Augen mit ähnlicher Niedergeschlagenheit auf dem schäbigen Grundstück lagen wie Mollys eigene. Enolas Nägel bohrten sich in Mollys fadenscheinigen Umhang. „Was glaubst du, was das für ein Haus ist?“

Molly hatte eine schlimme Befürchtung, wollte diese aber ihrer jungen Schwägerin nicht mitteilen. Enola beugte sich vor, die Augen sensationslustig geweitet und gleichsam gebannt wie abgestoßen.

Das arme Kind, befand Molly, so unbedarft und rein, dass ihr nicht einmal der Hauch eines unfeinen Gedankens kam. Sie selbst ahnte, dass hier keinesfalls der richtige Ort war, um aus der Mietskutsche zu steigen. Obwohl ihr ein kalter Schauer über den Rücken jagte und sie eindringlich warnte, richtete sie sich den Hut und klappte die dicke Spitze hinunter, die ihr Gesicht verbergen sollte. Zumindest dazu taugte die teure neue Trauerausstattung, sie bliebe gewissermaßen inkognito.

„Ich werde hineingehen, Enola, du bleibst bitte in der Droschke.“ Molly unterdrückte ein abgrundtiefes Seufzen. Sie mochte sich nicht mit diesem Problem beschäftigen, das sie weder voll erfassen konnte noch wollte. Leider bliebe ihr keine Wahl. Es gab nicht viele Erklärungen dafür, dass jemand ein zweites Haus besaß und jene, die ihr sogleich in den Sinn kam, war wenig schmeichelhaft. Allerdings sollte es sie auch nicht wundern, dass Gene eine Geliebte unterhielt. Der Vertrauensbruch berührte Molly nicht einmal. Es war ihr nur zu recht, dass sich ihr Gatte anders orientierte und sie hätte sich gewünscht, er hätte sie ganz aus seinem Bett entlassen. Ein anderer Faktor an dieser Geschichte machte sie jedoch wütend: Das wenige Geld, das ihnen sein kleines Gut in den Hampshires einbrachte, für Vergnügungen hinauszuwerfen, war schlicht selbstbezogen und unverantwortlich gewesen. Leider entsprach dies Genes Charakter nur zu genau.

Molly stieg aus und hüllte sich enger in ihren Umhang, den Kopf hielt sie zusätzlich gesenkt, auch wenn sie nicht zu erwarten brauchte, an einem derart unrespektablen Ort bekannten Gesichtern zu begegnen. Das Haus besaß keine Stufen und so stand sie nach wenigen Schritten bereits direkt vor der heruntergekommenen Tür.

Der Klopfer landete nach einer zögerlichen Berührung laut klirrend vor ihren Füßen. Mit einem kleinen Aufschrei sprang sie zurück und legte sich die Hand auf das laut pochende Herz. So ein Unglück!

Sie erwartete, sogleich einem wütenden Knecht oder zumindest der Dame des Hauses gegenüberzustehen, so fraglich deren gesellschaftliche Position auch war. Aber nichts rührte sich. Molly bückte sich zögerlich nach dem Klopfer und schlug ihn gegen die Tür. Eine Reaktion blieb auch weiterhin aus. Sich umsehend, haderte sie mit der Situation. Sie konnte doch nicht einfach eintreten, schließlich gehörte es sich, auf Einlass zu warten!

Nach qualvoll langen Augenblicken der Unentschlossenheit klopfte sie erneut. Der eiserne Ball, der in die Fassung des Gargoyle-Gesichtes gehörte, fühlte sich in Mollys Hand ebenso schwer an wie die Last, die bereits auf ihren Schultern ruhte. Noch ein letzter Anlauf, denn so wenig sie sich mit dieser Sache – der Geliebten und der Tatsache, dass hier ihr weniges Geld verschwand – abfinden konnte, so dringlich war es, die Situation baldig zu klären. Denn das eine, was sie nicht hatte, war Geld, was sie verschenken konnte.

Bestärkt durch die pressende Notwendigkeit schlug sie kräftig gegen die Pforte. Endlich tat sich etwas und Molly streckte die Schultern. Ein heruntergekommener Bursche öffnete die Tür.

Molly starrte ihn an, er starrte zurück. Er war halbwüchsig, vielleicht vierzehn Jahre alt, dünn und schlaksig und stand sicherlich vor Dreck. Molly zwang sich, sich vorzustellen. „Ich bin Lady Batton. Meinem Gemahl gehörte dieses Haus und ich bin gekommen, um es in Augenschein zu nehmen.“

Die braunen Augen des Knaben weiteten sich erschrocken. „Oh, My… My…“

„Bitte führe mich zu der zuständigen … Person hier.“ Sie erwartete eine Haushälterin oder etwas in der Art, schließlich würde ein solches Haus wohl keinen Butler haben. Sie seufzte bei dem Gedanken. Sie hatten auch keinen und ihre Haushälterin war gleichsam ihre Köchin und ihr Hausmädchen. „Also?“ Sie hob eine Braue, die wohl unter ihrem Schleier nicht auszumachen war.

„Ja, Mildy.“

„Mylady“, korrigierte Molly, trat ein und sah sich sogleich nervös um. Sie stand vor einer engen Garderobe in einem mehr als dunklen Flur. Der Gang war lang und wurde hinter der Ecke breiter. Eine Treppe führte in das obere Stockwerk und von dort drang etwas Licht zu ihr durch. Die Tapeten waren in einem fürchterlichen Zustand, der Teppich nicht minder. Keine Frage, Genes Geliebte hatte nicht besser gehaust als seine Gattin. Diese Tatsache beruhigte sie jedoch nicht. Noch immer glühte ob seiner beständigen Abwesenheit, seiner Trunksucht und verschwenderischer Unbedachtheit unbändiger Ärger in ihr. Und dies waren nur die schlimmsten Untugenden, derentwegen er sicherlich nicht besonders vermisst werden würde.

Sie presste die Lippen aufeinander und wagte sich tiefer in den Flur. Immerhin galt dies alles nun als ihr Eigentum, mochte auch eine andere Person in ihm leben.

Tatsächlich befand sich hinter dem Mauervorsprung ein breiter Flur. Molly sah zurück, irritiert über den Sichtschutz. Dabei glitt ihr Blick über ein skandalöses Gemälde. Eine halb entblößte Frau saß auf einem nicht minder nackten Mann. Rittlings. Molly riss schnell die Augen von dem Bild los und entdeckte dabei weitere. Und eine Tür. Schnell steuerte sie darauf zu und schlüpfte eilig hindurch. Vor ihr lag ein großer Raum mit vielen Tischen und noch mehr Stühlen. Es stank und Rauch schwängerte die staubige Luft. Molly hustete und zog sich schnell wieder zurück. Was war das hier nur für ein Ort!

„Madame?“

Mit einem Schrei fuhr sie herum. Ein knochiger, alter Mann in halbwegs anständigem Aufzug machte einen Diener vor ihr. „Grayston, Madame. Darf ich Sie bitten, mich in die Küche zu begleiten?“

„Küche?“, quiekte sie entsetzt.

„Es gibt leider keinen anderen Ort, an dem es halbwegs respektabel wäre …“

Mollys Entschlossenheit sank und sie schlang die Arme um sich. Ein ganzes Haus und der respektabelste Ort war die Küche? Wollte sie wissen, wo sie hier gelandet war?

„Also gut“, flüsterte sie. „Bitte weisen Sie mir den Weg.“

Grayston übernahm die Führung und in der niedrigen Küche, die ebenfalls dringendst der Aufmerksamkeit einiger fleißiger Hände bedurfte, gab er einem jungen Mädchen Anweisung, Tee aufzusetzen.

Dann wendete er sich Molly zu. Seine von grauen langen Haaren durchzogenen Brauen zogen sich bei einer schnellen Musterung unter besseren Lichtverhältnissen zu. Er räusperte sich und deutete mit einer behandschuhten Hand auf den einzigen Stuhl im Raum, der an einem schmalen Tisch stand. „Bitte Madame, nehmen Sie Platz.“

Molly sank mit zittrigen Knien auf den Stuhl. Der zweite Rundumblick machte den schmalen, dreckigen Raum noch unerquicklicher und gab Molly auch einen Hinweis auf den fauligen Geruch, der in der Luft lag. Essensreste waren schlicht in die Ecke gekippt worden und zogen bereits Tiere an, die sich auch auf den Arbeitsplatten niederließen. Molly drehte es den Magen um und sie entschied, den Tee oder irgendetwas sonst nicht anzurühren, was man ihr hier anbieten mochte. Sie umfasste ihre zittrigen Finger und legte sie mitsamt ihres Retiküls und dem schweren Eisenklopfer, von dem sie nicht wusste, ob sie ihn dem alten Mann einfach überreichen sollte, auf ihrem Schoss ab. „Mr Grayston, ich bin …“, hob sie weniger fest an, als es ihr lieb gewesen wäre.

„Die Besitzerin dieses Etablissements“, unterbrach er sie mit einem schnellen Blick auf das Mädchen. Wohl ein Hinweis, vor der Bediensteten nicht offen zu sprechen. Molly entließ den Atem. Zum einen gehörte es sich nicht, eine Dame zu unterbrechen, dennoch waren gewisse Informationen besser geheim zu halten. Zum anderen waren seine Worte ebenso verstörend wie seine rüde Unterbrechung.

„Etablissement?“, fragte sie mit zittriger Stimme. Das klang nicht gut. Es war nicht gut, das bezeugte die Miene ihres Gegenübers. Seine Lippen pressten sich zusammen und seine buschigen Brauen hoben sich über seiner Nasenwurzel. Hatte er Mitleid mit ihr?

Molly überkam es eisig über ihren ohnehin frierenden Leib und sie wagte es nicht, ihre Frage zu formulieren.

„Mädchen!“, trieb Grayston, der noch immer in respektablen Abstand zu Molly stand, die Magd an, die bereits die Tassen mit heißem Wasser ausspülte und sie aufgeschreckt schnell auf dem Tisch platzierte. „Wir können den Tee...

Erscheint lt. Verlag 4.11.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Britis-c-h-yorkshire-england • historic-al-romance • historisch-e-liebesroman-e • liebe-s-frauen-romantik-romance-roman • lord-marquis-viscount-lady • regeny-liebesroman-e • verführ-er-ung
ISBN-10 3-96817-955-2 / 3968179552
ISBN-13 978-3-96817-955-1 / 9783968179551
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