Die Unverbesserlichen - Der große Coup des Monsieur Lipaire (eBook)

Spiegel-Bestseller
Neues vom Krimi-Bestseller-Duo - eine herrlich schräge Gaunerkomödie an der Côte d'Azur
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
460 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2802-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Unverbesserlichen - Der große Coup des Monsieur Lipaire -  Volker Klüpfel,  Michael Kobr
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Charmante Dilettanten: Monsieur Lipaires Gauner-Truppe träumt vom großen Coup an der Côte d'Azur - doch irgendwas geht immer schief Ein Rätsel, das zum Familienschatz einer südfranzösischen Adelsdynastie führt, versteckt im Kanallabyrinth der malerischen Küstenstadt Port Grimaud? Das klingt zu formidable, um wahr zu sein. Gelegenheitsgauner Guillaume Lipaire sieht endlich seine Chance, schnell an viel Geld zu kommen. Er versammelt ein ungewöhnliches Team um sich, das ihm dabei helfen soll, das Rätsel zu lösen: Wassertaxifahrer Karim, Eisverkäuferin Jacqueline, Ex-Fremdenlegionär Paul, Delphine, die den örtlichen Handyladen betreibt, und die 84-jährige Lebedame Lizzy. Zusammen sind sie die Unverbesserlichen von der Côte d'Azur. Dumm nur, dass keiner von ihnen weiß, wie man einen großen Coup aufzieht und ihnen die Adeligen langsam, aber sicher auf die Schliche kommen. Ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel durch den pittoresken Urlaubsort beginnt, bei dem eine Katastrophe die nächste jagt. 'Volker Klüpfel und Michael Kobr ist mit Die Unverbesserlichen eine äußerst sympathische Kriminalkomödie gelungen, ein perfekter Einstieg in eine neue Reihe, die komplett anders ist als die Allgäu-Krimis. Leichter Retro-Charme unter der Sonne Südfrankreichs - genau das richtige für graue Novembertage.' Maren Ahring, NDR Kultur 'Wie immer bei Klüpfel und Kobr sind auch die eigenwilligen Nebenfiguren mit viel Liebe fürs Detail gezeichnet, sie verleihen der amüsanten, mit Schwung und Witz erzählten Gaunerkomödie erst die richtige Würze.' Sabine Reithmaier, Süddeutsche Zeitung Nach dem Allgäu mit Kommissar Kluftinger entführt uns das Bestsellerduo Klüpfel & Kobr an die traumhaft schöne Côte d'Azur.  Das Lesevergnügen in Frankreich geht weiter:  Band 1: Die Unverbesserlichen. Der große Coup des Monsieur Lipaire, November 2022 Band 2 : Die Unverbesserlichen. Die Revanche des Monsieur Lipaire, Mai 2023

Altusried hat einen prominenten Sohn: Kommissar Kluftinger. Volker Klüpfel, Jahrgang 1971, kommt wenigstens aus dem gleichen Ort. Nach dem Abitur zog es ihn in die weite Welt - nach Franken: In Bamberg studierte er Politikwissenschaft und Geschichte. Danach arbeitete er bei einer Zeitung in den USA und stellte beim Bayerischen Rundfunk fest, dass ihm doch eher das Schreiben liegt. Seine letzte Station vor dem Dasein als Schriftsteller war die Feuilletonredaktion der Augsburger Allgemeinen. Die knappe Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie, mit der er im Allgäu lebt. Sollte noch etwas Zeit übrig sein, treibt er Sport, fotografiert und spielt Theater. Auf der gleichen Bühne wie Kommissar Kluftinger.

Volker Klüpfel und Michael Kobr kennen sich schon länger, als sie sich nicht kennen: seit ihrer gemeinsamen Schulzeit im Allgäu-Gymnasium in Kempten. Nach dem Studium wurde Klüpfel Journalist, Kobr Realschullehrer. Inzwischen sind sie beide Vollzeit-Autoren und vor allem durch die Krimis mit Kommissar Kluftinger bekannt. Doch die beiden haben auch ohne den grantigen Allgäuer reüssiert: mit dem Urlaubsroman »In der ersten Reihe sieht man Meer« und mit dem Thriller »Draußen«.

#2: Karim Petitbon


Zum dritten Mal innerhalb einer Minute warf Karim Petitbon einen Blick auf das zerkratzte Display seines Smartphones. Das Ergebnis blieb immer dasselbe: Er würde es nicht rechtzeitig schaffen. Es war bereits kurz vor acht, und egal, wie kräftig er den Hebel seines Wassertaxis auch nach vorn drückte – mehr als die paar Knoten, die er machte, waren mit dem schwachbrüstigen Elektroboot einfach nicht drin. Eigentlich hätte er die Fahrt gerne genossen, denn in der Dämmerung durch die Kanäle zu schippern gehörte zu den schönsten Privilegien, die ihm sein Job bot. Wenn der Himmel sich in ein fast kitschiges Rosa verfärbte, die Hitze des Tages einer erfrischenden Brise wich und die Schiffe von ihren Ausflügen auf dem Meer zurückkamen.

Vor allem von den großen Segeljachten konnte er nicht genug bekommen, er kannte alle Details, ihre Namen, ihre Länge, wusste, wie tief ihre Kiele gingen. Dennoch verspürte er keinen Neid auf die Besitzer, denn er war sich sicher, dass er selbst einmal einen großen voilier sein Eigen nennen würde. Irgendwann würde er nicht mehr diese coches d’eau im Auftrag der Verwaltung durch die Kanäle lenken. Irgendwann würde er nichts tun als segeln, würde Regatten gewinnen mit einer atemberaubenden Rennjacht.

Dabei gab es keinen plausiblen Grund für eine solche Annahme: Er kam aus ärmlichen Verhältnissen, und seit sein Vater vor ein paar Jahren überraschend gestorben war, schlugen seine Mutter und er sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Doch es gab da jemanden, der ihn gelehrt hatte, seine Träume mit Konsequenz zu verfolgen, anstatt sie aufzugeben. Dieser Jemand war Guillaume Lipaire, und er hatte wirklich »mit Konsequenz« gesagt. Das war eines seiner Lieblingswörter – genau wie »Disziplin« und »Pünktlichkeit«. An der mangelte es Karim leider ein wenig, wie ihm ein erneuter Blick auf die Uhrzeit auf seinem Handy zeigte.

Dabei bemühte er sich wirklich, denn er wollte seinen väterlichen Freund nicht enttäuschen, auch wenn der es einem mit seinen deutschen Tugenden nicht immer leicht machte, diesem Anspruch zu genügen. Aber er hatte sich um Karim gekümmert, als der eine Vaterfigur brauchte, und daraus war eine Freundschaft geworden, auch wenn sie rund vierzig Jahre trennten. Eine Freundschaft – und eine lukrative Geschäftsbeziehung. Ständig hatte Lipaire irgendwelche Aufträge für ihn, kleine Erledigungen, deren Entlohnung Karim stets eisern beiseitelegte. Jedenfalls den Teil davon, mit dem er nicht seine Mutter unterstützte. Genau deswegen war er so nervös, als ihm klar wurde, dass er wieder zu spät kommen würde, was einen Vortrag Lipaires zur Folge haben würde, der ihm …

»Mein Guter, sagen Sie mir: Was habe ich heute im Ort verpasst?«

Karim Petitbon zuckte zusammen, als die Stimme seines Fahrgastes ihn aus seinen Gedanken riss. Er hatte die alte Dame in seiner Eile ganz vergessen. Doch nun drehte er sich um und lächelte die Frau an, die da mit ihrem struppigen, schwarzen Pudel auf der Bank des Wassertaxis saß. Irgendwie hatte er einen Draht zu Lizzy Schindler, auch wenn sie mit weit über achtzig fast viermal so alt war wie er. Karim mochte ihren Akzent. Irgendjemand hatte ihm erzählt, sie komme ursprünglich aus Österreich. Sogar ihren Hund Louis Quatorze, der mittlerweile unter noch schlimmeren Hüftproblemen als sein Frauchen litt, hatte er irgendwie ins Herz geschlossen.

In seinen Augen war sie eine echte Dame mit Stil und Größe. Viele im Ort sahen das anders und lästerten unverhohlen über sie, wenn sie mit ihren abgetragenen Glitzerklamotten vorbeiflanierte, bemüht, alle in dem Glauben zu lassen, sie führe noch immer das Leben einer Grande Dame an der Côte d’Azur.

»Nein, Madame Lizzy, alles ruhig«, antwortete er. »Na ja, bei den van Mools in der Neununddreißig hing heute der Haussegen schief, weil der Mann sich zu wenig für die neue Katze interessiert und lieber mit dem Boot rausfährt, was seine Frau hasst, seitdem sie so schnell seekrank wird. Und bei Ihnen?«

Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ach, hör mir auf, Karim! Saint-Tropez ist nicht mehr das, was es war. Lauter Tagestouristen, kaum mehr Einheimische und vor allem kaum mehr Leute mit Stil, wenn du weißt, was ich meine. Heute muss man sogar schon bei Dior anstehen. Dabei kaufen die doch nichts, sie wollen nur … schauen.« Sie verzog das Gesicht bei dem letzten Wort und schwenkte ein Tütchen der Designermarke vor seinem Gesicht.

Karim nickte lächelnd. Die abgewetzte Dior-Tüte trug Lizzy Schindler schon seit Monaten mit sich herum. Samt Louis fuhr die alte Dame immer wieder hinüber in den mondänen Nachbarort, wo sie sich dann auf eine Bank am Hafen setzte und die Leute beobachtete, um nach ihrer Rückkehr den Bewohnern von Port Grimaud von einem ausschweifenden Jetset-Tag vorzuschwärmen. Karim hatte sie einmal in Saint-Tropez gesehen, allein an einem leeren Baguette mümmelnd. Das Bild hatte ihm einen Stich ins Herz versetzt. »Wir sind da, Madame Lizzy«, verkündete er, machte das Boot an der Anlegestelle am Marktplatz fest und reichte ihr die Hand zum Aussteigen. Obwohl er es furchtbar eilig hatte, nahm er sich Zeit für sie.

»Danke, Karim, du weißt, was sich gehört.« Damit ging sie von Bord.

»Selbstverständlich, Madame«, antwortete er und hievte den altersschwachen Pudel an Land. »Erholen Sie sich gut von Ihrem anstrengenden Tag.«

Lizzy Schindler winkte ihm gönnerhaft und setzte sich schlurfend in Bewegung, wobei sie den störrischen Hund unter lauten »Louiiiiiis«-Rufen hinter sich herzog.

Sofort verfiel Karim in hektische Betriebsamkeit, denn es war bereits eine Minute vor acht, und auch wenn er keinen weiten Weg bis zum Haus in der Rue de l’Île Longue hatte: Er hätte schon einen Helikopter gebraucht, um es noch rechtzeitig zu schaffen.

Nach ein paar Minuten hatte er sein Ziel erreicht und drehte vor dem Anlegesteg an der breiten Terrasse bei. Sie gehörte nicht zu irgendeinem Haus, sondern zum Anwesen der Vicomtes. Es stach aus der Reihe der kleinen, niedrigen Fischerhäuschen heraus. Einst hatte es dem Architekten gehört, der die Stadt entworfen hatte. Und der hatte sich etwas Besonderes gegönnt: nicht weniger als das mit Abstand größte und außergewöhnlichste Anwesen weit und breit. Im Gegensatz zu den anderen wirkte es modern, war dominiert von einem rechteckigen Turm samt Fahnenmast und lag auf einer Art Halbinsel, vor der sich mehrere Kanäle zu einem kleinen Hafenbecken formierten. Das Gelände besaß einen weitläufigen Garten mit Palmen und einer ausladenden Schirmpinie sowie gleich mehrere Anlegestege für Boote, die im Moment jedoch alle unbenutzt waren. Das Beste aber, fand Karim, war die Bootsgarage, in die man vom Kanal aus einfahren konnte, um direkt ins Haus zu gelangen. So etwas gab es nur einmal in Port Grimaud, auch wenn die Einfahrt für sein Wassertaxi ein wenig zu eng war. Er musste vorn an einem der Liegeplätze festmachen.

Als er das Boot vertäute, tauchte über ihm ein Schatten auf. Karim musste sich ein Grinsen verkneifen, als Guillaume Lipaire vorwurfsvoll auf seine Armbanduhr tippte.

»Junge, Junge! Schon mal geschaut, wie spät es ist?«

Karim zog die Schultern hoch. »Würd ich ja, aber bei dem bisschen, was du mir zahlst, kann ich mir einfach noch keine Rolex leisten.«

»Sparen liegt dir wohl nicht?«

»Nicht so wie dir.« Karim Petitbon zog sein Handy heraus und kontrollierte die Uhrzeit: sechs Minuten nach acht. »Oje, du hast recht, in der Zeit hättest du ja locker noch zwei Flaschen geborgten Wein zischen können.«

»Eineinhalb. Schön, dass du’s einsiehst. Nächstes Mal bitte pünktlich, ja?«

»Jawoll, sofort, schnell, schnell.« Karim salutierte zackig und lachte. Guillaume konnte seine deutsche Herkunft beim besten Willen nicht verleugnen, sosehr er sich auch bemühte, für einen Franzosen gehalten zu werden. Doch seine überzogene Pünktlichkeit verriet ihn immer wieder.

Der Junge schwang sich auf den hölzernen Steg, wo er mit Guillaume abklatschte. Der stand offensichtlich unter Strom. »Also, pass auf: Die Pflegerin vom alten Vicomte hat mich heute früh angerufen. Sie kommen schon morgen an.«

»Verstehe. Wer denn alles?«

»Alle, Karim, alle!«

»Oh, das hatten wir ja schon lange nicht mehr, oder?«

»Du sagst es. Das Haus war bis letzte Woche vermietet, und ich bin noch nicht zur Endreinigung gekommen. Wir müssen uns sputen, hörst du, Junge?«

»Geht klar, auch wenn wir bei dem riesigen Kasten eine Weile beschäftigt sein werden. Aber vielleicht ist ja ein Expresszuschlag drin?« Weil von Lipaire keine Antwort kam, fragte Karim: »Hast du schon angefangen?«

Sein Gegenüber schüttelte den Kopf und deutete auf die Zigarre in seiner rechten Hand. »Ich bin einfach noch nicht dazu gekommen.«

»Bin ich also eigentlich zu früh, hm?«

Sie warteten, bis er fertig geraucht hatte, durchschritten den Garten bis zum gepflasterten Bereich, der direkt ans Haus grenzte, dann...

Erscheint lt. Verlag 27.10.2022
Reihe/Serie Die Unverbesserlichen
Die Unverbesserlichen
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Army of Thieves • Bestseller • Bestsellerduo • Cosy Crime • Cote d'Azur • Côte d’Azur • Frankreich Krimi • Gaunerkomödie • Ocean's Eleven • Port Grimaud • Saint Tropez • Spiegel • Strand • Südfrankreich • Urlaubskrimi
ISBN-10 3-8437-2802-X / 384372802X
ISBN-13 978-3-8437-2802-7 / 9783843728027
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