Der Hexer - Engel des Bösen (eBook)

Die Kult-Reihe als Sammel-Edition
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
752 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3281-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Hexer - Engel des Bösen -  Wolfgang Hohlbein
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Bei einer Seance kommt Robert Craven einem fremden Geist auf die Spur, der sich im Körper einer toten Frau eingenistet hat. Das Geistwesen, das sich ihres Körpers bedient, sammelt unzählige Ratten als graue Armee um sich. Als Robert und sein Freund Howard die Pläne des Geistes gefährden, wirft dieser ihnen sein Heer entgegen. Doch als wäre dies noch nicht genug, erwartet die beiden auf dem nahe gelegenen Friedhof von St. Aimes eine weit größere Gefahr ...

Der legendäre Hexer-Zyklus - komplett und in chronologischer Reihenfolge erzählt, mit vielen Hintergrundinformationen des Autors:

Der Hexer - Die Spur des Hexers
Der Hexer - Der Seelenfresser
Der Hexer - Engel des Bösen
Der Hexer - Der achtarmige Tod
Der Hexer - Buch der tausend Tode
Der Hexer - Das Auge des Satans
Der Hexer - Der Sohn des Hexers
Der Hexer - Das Haus der bösen Träume

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.




<p>Wolfgang Hohlbein, am 15. August 1953 in Weimar geboren, ist der erfolgreichste deutsche Fantastik-Autor der Gegenwart. Seine Romane wurden in 34 Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Frau Heike und seinen Kindern in der Nähe von Neuss, umgeben von einer Schar Katzen, Hunde und anderer Haustiere.<br><br></p>

Wolfgang Hohlbein, am 15. August 1953 in Weimar geboren, lebt mit seiner Frau Heike und seinen Kindern in der Nähe von Neuss, umgeben von einer Schar Katzen, Hunde und anderer Haustiere. Er ist der erfolgreichste deutsche Autor der Gegenwart. Seine Romane wurden in 34 Sprachen übersetzt.

Engel des Bösen


Das rote, flackernde Licht der Fackel schien den Totenschädel in Blut zu tauchen, und die zuckenden Schatten der hin und her tanzenden Flamme füllten die leeren Augenhöhlen mit scheinbarem Leben.

Nur scheinbar? Howard erstarrte. Die Fackel in seiner Hand begann zu zittern. Ganz plötzlich bewegte sich der Schädel! Ein helles, schabendes Geräusch drang durch den grauen Knochen, und mit einem Male rollte der Totenschädel zur Seite, wippte noch ein paar Mal hin und her, und der Unterkiefer klappte wie zu einem hässlichen Grinsen herab.

Aus dem offen stehenden Mund des Schädels kroch eine haarige, schwarze Ratte und huschte davon.

Howard unterdrückte im letzten Moment einen Aufschrei. Die Ratte verschwand aus dem Halbkreis des Fackelscheins, aber ihre Schritte waren noch sekundenlang als leises Trappeln und Schaben zu hören. Und selbst danach bildete Howard sich noch ein, die Blicke unsichtbarer kleiner Augen aus der Dunkelheit heraus zu fühlen.

Trotz der Kälte, die den Gang wie ein gläserner Hauch ausfüllte, perlte Schweiß auf Howards Stirn, und seine Handflächen fühlten sich feucht und klebrig an. Er hielt die Fackel viel fester, als nötig gewesen wäre. Sein Blick irrte unablässig durch den niedrigen, gewölbten Stollen, saugte sich an der samtschwarzen Wand aus Dunkelheit fest, die im gleichen Tempo vor dem flackernden Fackellicht zurückwich, in der sie sich bewegten, und versuchte Umrisse zu erkennen, wo nur Schwärze und Finsternis waren.

»Wohin … führt dieser Gang?«, fragte er. Seine eigene Stimme kam ihm fremd vor; die bizarre Akustik dieses unterirdischen Stollens verzerrte sie, und ihr Klang verriet mehr von seiner Nervosität, als ihm recht war.

Cohen, der wenige Schritte vor ihm ging und mit seinen breiten Schultern den Stollen beinahe auszufüllen schien, blieb mitten im Schritt stehen, drehte sich halb um und grinste flüchtig, ehe er antwortete. »Nach unten, Mister Lovecraft. Weiter nach unten.«

Howard wollte auffahren, aber Stanislas Cohen machte eine rasche, beruhigende Geste und fügte hinzu: »Zur Subway, um genau zu sein. Wenn auch zu einem Teil, den kaum noch jemand kennt.«

Howard sah den weißhaarigen Hünen fragend an. »Kaum noch? Wissen Sie, Cohen, ich bin Amerikaner und nur zurzeit in London, aber die Subway –«

»Ich weiß, was Sie sagen wollen«, unterbrach ihn Cohen. »Man hat gerade vor ein paar Jahren erst angefangen, die U-Bahn zu bauen.«

»Soviel ich weiß, sind gerade erst ein paar Meilen fertig«, bestätigte Howard. »Aber ein Gang, den kaum noch jemand kennt, bedingt ein ziemliches Alter.«

»Ich weiß«, antwortete Cohen. »Aber Sie werden schon sehen, was ich meine. Kommen Sie – wir haben nicht viel Zeit.«

Sie gingen weiter. Howard hielt sich dicht hinter Cohen, und trotz der Dunkelheit und der Massen von Schutt und Abfall, die den Boden bedeckten und das Gehen teilweise zu einem halsbrecherischen Abenteuer werden ließen, kamen sie schnell voran. Howards Orientierungssinn war genauso durcheinandergeraten wie sein Zeitgefühl, seit sie das unterirdische Labyrinth betreten hatten, aber sie mussten weit mehr als eine Meile zurückgelegt haben, als Cohen abermals stehen blieb, den Zeigefinger auf die Lippen legte, seine Fackel löschte und Howard mit Gesten bedeutete, es ihm gleich zu tun.

Howard legte gehorsam die Fackel zu Boden und hob den Fuß, zögerte aber, sie auszutreten. Für einen kurzen Moment glaubte er einen Totenschädel zu sehen, aus dessen leeren Augenhöhlen schwarze Ratten hervorquollen. Er schüttelte die Vorstellung ab, aber es gelang ihm nicht vollkommen; ein dumpfes, bohrendes Gefühl der Beunruhigung blieb zurück, das beinahe schlimmer war als wirkliche Angst. Die Vorstellung, hier unten schutzlos der Dunkelheit ausgesetzt zu sein, war ihm unerträglich. Aber es musste sein. Cohen hatte ihm lang und breit genug erklärt, wie licht- und geräuschempfindlich sie waren. Was ihnen beiden geschehen konnte, wenn ihr Vorhaben fehlschlug, hatte er ihm nicht erklärt.

Aber das war auch nicht nötig. Howards Phantasie reichte durchaus, es sich in allen Einzelheiten auszumalen. Leider.

»Nun machen Sie schon!«, flüsterte Cohen ungeduldig, als Howard noch immer unentschlossen von der ohnehin nur noch glimmenden Fackel und der Wand aus Schwärze hin und her blickte, die den Gang wenige Schritte vor ihnen abschloss.

Mit einem resignierenden Seufzen senkte er den Fuß auf das Ende der Fackel.

Die Dunkelheit schlug wie eine erstickende Woge über ihnen zusammen. Und danach – wie ein zweiter, noch wuchtigerer Hieb – die Furcht. Es war ein bizarres Gefühl: Für Sekunden hatte Howard seine Gedanken nicht mehr unter Kontrolle, und seine überreizte Phantasie gaukelte ihm Dinge vor, die nicht da waren – das Rascheln und Schleifen großer, pelziger Leiber, die sie in der Dunkelheit umschlichen; ein leises, irgendwie boshaftes Quieken und Zischeln, das fast übermächtige Gefühl, beobachtet, nein, schlimmer noch – belauert zu werden …

Howard presste die Kiefer so fest aufeinander, dass seine Zähne hörbar knirschten. Sekundenlang blieb er noch mit geballten Fäusten und fast krampfhaft zusammengekniffenen Lidern stehen, ehe er es wagte, sich zu entspannen und vorsichtig die Augen zu öffnen.

Im ersten Moment sah er weiter nichts als undurchdringliche Schwärze, dann glaubte er einen sanften Hauch grünlichen Lichtes zu erkennen, irgendwo vor und unter ihnen, in unbestimmbarer Entfernung. Stoff raschelte, direkt neben ihm bewegte sich ein Schatten, und eine Hand berührte ihn an der Schulter.

»Alles wieder in Ordnung?«, fragte Cohen leise.

Howard nickte, dann fiel ihm ein, dass Cohen die Bewegung in der Dunkelheit schwerlich sehen konnte, und er sagte: »Ja. Aber wie … wie kommen Sie darauf, dass irgendetwas mit mir nicht in Ordnung wäre?«

Cohen löste die Hand von seiner Schulter, richtete sich neben ihm zu seiner vollen Größe auf und lachte leise. Es klang nicht sehr belustigt. »Weil Sie halb verrückt sind vor Angst, Lovecraft«, antwortete er. »Sie brauchen es gar nicht abzustreiten. Das geht hier unten jedem so. Selbst mir. Ich war schon unzählige Male hier unten, und es ist jedes Mal genauso schlimm wie am ersten Tag.« Er schwieg einen kurzen Moment, und als er weitersprach, war seine Stimme hörbar verändert.

»Ich weiß nicht, was es ist«, sagte er. »Es muss irgendetwas mit diesen Gängen zu tun haben. Vielleicht eine Art Gas, das hier unten in der Luft liegt.« Seine Stimme hörte sich nicht so an, als glaube er selbst an die Begründung, die er sich zurechtgelegt hatte. Aber die Worte brachten Howard auf etwas anderes, das Cohen gesagt und was er schon fast vergessen hatte.

»Wie meinen Sie das – diese Gänge? Vorhin –«

»Ich weiß, was ich vorhin gesagt habe«, unterbrach ihn Cohen. »Kommen Sie, es ist viel einfacher, wenn Sie selbst sehen, was ich gemeint habe.« Er drehte sich herum, ergriff Howard am Handgelenk und führte ihn wie ein kleines Kind hinter sich her. Trotz der beinahe vollkommenen Dunkelheit bewegte er sich mit traumwandlerischer Sicherheit. Entweder, überlegte Howard, hatte er Augen wie eine Katze, oder er war schon so oft hier gewesen, dass er buchstäblich jeden Fußbreit Boden kannte. Die zweite Erklärung schien ihm wahrscheinlicher.

Howards Geduld wurde auf keine allzu harte Probe gestellt. Der sonderbare Schein nahm rasch an Intensität zu und wurde zu einem fast taghellen, sanft grünen Licht, das den gewölbten Stollen auf einer Länge von mehr als fünfzig Schritten erhellte. Und dann sah Howard auch, woher er kam: Der Gang erstreckte sich gerade vor ihnen, so weit der Blick reichte (und sicher noch ein gutes Stück weiter), aber in einer Entfernung von kaum zwanzig Schritten klaffte im Boden ein kreisrundes, gut zwei Yards großes Loch, aus dem das grünliche, sonderbar flackernde Licht drang.

Nein, verbesserte sich Howard in Gedanken. Nicht drang. Floss. Es war das einzige Wort, das ihm passend erschien. Vorhin, als er den grünen Schein das erste Mal bemerkt hatte, war er ihm nur sonderbar vorgekommen; jetzt wirkte er bedrohlich. Es war das absonderlichste Licht, das er jemals gesehen hatte. Es schien sich – obgleich Howard sehr wohl wusste, dass dies eine physikalische Unmöglichkeit war – langsam zu bewegen, träge, wie in schwerfälligen, wellenförmigen Schüben, als wäre es gar kein richtiges Licht, sondern eine Art leuchtendes Gas oder Wasser. Und es war unangenehm.

»Was ist das?«, wisperte er.

Cohen blieb abrupt stehen, drehte mit einem wütenden Ruck den Kopf und starrte ihn an. »Sie sollen still sein, zum Teufel!«, zischte er. »Wir sind ihnen sehr nahe.« Er deutete auf den Schacht, der jetzt keine drei Schritte mehr vor ihnen lag. »Können Sie klettern?«

Howard nickte. Cohen machte eine Grimasse, die wie ein unausgesprochenes wenigstens etwas aussah, ging rasch bis zum Rand des Schachtes und kniete umständlich nieder. Als Howard neben ihm anlangte, sah er, dass eine Anzahl rostiger Eisenringe an seiner gegenüberliegenden Seite in die Tiefe führte. Sie waren nicht genau untereinander, sondern versetzt angeordnet und – obgleich ihm der Abstand seltsam falsch erschien – doch so, dass man sie mit einigem Geschick als Leiter benutzen konnte. Howard vermochte allerdings nicht zu erkennen, wo sie endeten, denn das fremdartige Licht war hier sehr viel intensiver, sodass sich der Schacht schon nach wenigen Yards in wirbelnden grünen Schleiern aufzulösen schien.

Cohen nickte ihm noch einmal aufmunternd zu, ging – ohne sich dabei aus der Hocke zu erheben, was seine Art der Fortbewegung...

Erscheint lt. Verlag 16.12.2022
Reihe/Serie Hexer-Saga von Bestseller-Autor Wolfgang Hohlbein
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte All Age Fantasy • blutig • Buch der tausend Tode • Cthluhu-Zyklus • Dämonen • Das Auge des Satans • Das Böse • Das Haus der bösen Träume • Der achtarmige Tod • Der Seelenfresser • Der Sohn des Hexers • Die Spur des Hexers • Drachenkrieger • Engel des Bösen • Epic Fantasy • Fantasy Bestseller • Fantasy Roman • Geister • Gruselroman • Hexer-Zyklus • High Fantasy • Horror • horror thriller • Jason Dark • Kräfte • Lovecraft • Low Fantasy • Magie • Paranomal • Robert Craven • Sinclair • Splatter • Zauber • Zeitreise • Zeitreisen • Zombies
ISBN-10 3-7517-3281-0 / 3751732810
ISBN-13 978-3-7517-3281-9 / 9783751732819
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