Tom Prox 97 (eBook)

Der Satan geht um!

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-3599-5 (ISBN)

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Tom Prox 97 - Frank Dalton
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So aufgeklärt die Menschen im Westen längst sein mögen - so sehr sind sie doch noch immer empfänglich für Aberglauben und die Angst vor dem vermeintlich Unerklärlichen.
Diese Erfahrung müssen Tom Prox und seine beiden Sergeanten, Snuffy Patterson und Ben Closter, wieder einmal machen, als sie zufällig in einen mysteriösen Fall geraten. Das Auftauchen eines geheimnisvollen, edlen Hengstes, der sich scheinbar in Luft auflösen kann, scheint großes Unglück über zwei seit Jahrzehnten befreundete Rancher zu bringen. Geht es anfangs 'nur' um eine Scheune, die plötzlich Feuer fängt, oder um an Rinderpest erkrankte Tiere, so geraten die beiden Männer schon bald selbst in allerhöchste Lebensgefahr. Und auch die Ghosts scheinen das drohende Verderben nicht aufhalten zu können ...


Der Satan geht um

Von Frank Dalton

So aufgeklärt die Menschen im Westen längst sein mögen – so empfänglich sind sie immer noch für Aberglauben und Geistergeschichten.

Diese Erfahrung müssen Tom Prox und seine beiden Sergeanten, Snuffy Patterson und Ben Closter, wieder einmal machen, als sie zufällig in einen mysteriösen Fall geraten. Das Auftauchen eines geheimnisvollen, edlen Hengstes, der sich angeblich in Luft auflösen kann, scheint großes Unglück über zwei seit Jahrzehnten befreundete Rancher zu bringen. Geht es anfangs »nur« um eine Scheune, die plötzlich Feuer fängt, oder um an Rinderpest erkrankte Tiere, so geraten die beiden Männer schon bald selbst in allerhöchste Lebensgefahr. Und auch die Ghosts scheinen das drohende Verderben nicht aufhalten zu können ...

Sie lagen am Rande einer großen Talmulde. Von ihrem Platz aus senkte sich das Gelände, bis es den Servace River erreichte, der in der Mitte dahinfloss. Auf der anderen Seite stiegen in einiger Entfernung die Berge der Selvryn Mountains bis zu mehreren hundert Metern Höhe empor. Das Tal war von üppigem Gras bewachsen, über dessen großen Flächen in grauweißen Schwaden der Abendnebel lag.

»Halten wir einen Augenblick«, schlug der Ghostchef vor. »Ich möchte gern einen Blick auf die Karte werfen. Ich glaube, wir erreichen die Sieben-Steine-Ranch am schnellsten, wenn wir am Rand der Mulde entlangreiten.«

»Was mir ungemein sympathisch wäre!« Der lange Patterson grinste. »Gegen Waschküchen jeglicher Art habe ich eine Abneigung, seit ich als Kind einmal in eine Wanne mit heißer Seifenlauge fiel.«

»Wahrscheinlich das erste Mal in den ersten zehn Jahren deines unnützen Lebens, dass du gründlich gesäubert wurdest!«, spottete sein Kollege Ben Closter.

Snuffy würdigte ihn keiner Antwort, dafür bedachte er ihn mit einem Blick, von dem er meinte, er würde tödlich wirken.

»Falls du glaubst, dass ich mit den Ohren schlackere, wenn du Kalbsaugen machst, bist du verdammt im Irrtum, Langer!«, stichelte der Dicke.

Der aber gab nur ein verächtliches »Ha!« von sich. Dann begann er sich eine Zigarette zu drehen, und da er das konnte, ohne hinzusehen, schaute er gelangweilt über den Servace River hinweg.

»Was ist denn das dort?«, murmelte er plötzlich verwundert. »Sieht ja verdammt gespensterhaft aus!«

»Das ist vielleicht ein Gaul!«, entfuhr es Ben verblüfft. »Ich gäbe was drum, wenn ich den hätte!«

An der tiefsten Stelle der Mulde, dicht am Ufer des Flusses, war ein Schimmelhengst aufgetaucht, ein Tier, dessen Anblick das Herz jedes Pferdeliebhabers höher schlagen lassen musste. Ganz ohne Fehl gebaut, bewegte sich der Hengst mit spielerischer Lautlosigkeit. Seine Bewegungen waren formschön und edel. Ab und zu wandte er sichernd den Kopf nach rechts oder links.

Der Nebel geriet in Bewegung, und die grauen Schwaden reichten dem Tier bis an den Leib, und dort, wo sie dichter wurden, verschwand es mitunter völlig darin. Obwohl von edler Schönheit war, wirkte seine Erscheinung doch irgendwie bedrückend, ja, gar bedrohlich.

»Sieh dir das nur an, Chef! Die Karte läuft dir nicht davon, aber das Tier könnte weg sein, ehe du es zu Gesicht bekommen hast.«

Tom Prox schaute auf, Staunen im Blick.

»Allerhand!«, stieß er bewundernd hervor, und sofort, als hätte es ihn verstanden, ließ das Pferd ein weithin schallendes Wiehern ertönen. Dann trabte es auf den Fluss zu, schien ins Wasser zu steigen und war verschwunden.

»Schade«, meinte Ben Closter. »Das war ein Anblick, den ich gern noch länger genossen hätte.«

In seine Worte hinein scholl ein Schrei, der die Männer aufhorchen ließ.

»So schreit nur ein Mensch in höchster Not!«, stellte Ben fest.

»Es kam von der Stelle, an der der Hengst verschwunden!« ist, erwiderte Snuffy.

Der Ghostchef steckte die Karte wieder in die Satteltasche und ritt die Böschung zum River hinunter. Die Sergeanten folgten. Die Nebelschwaden reichten ihnen jetzt bis an die Brust. Am Ufer hielten sie und spähten angestrengt über das Wasser. Der Fluss war an dieser Stelle sehr breit, aber flach. Mitten darin lag eine Insel, auf der einige Bäume standen, von denen jetzt jedoch nur die Kronen zu sehen waren, alles andere hatte der über dem Wasser besonders dichte Nebel unsichtbar gemacht.

»Ob dieses Satanspferd zur Insel ist?« Snuffy äugte angestrengt hinüber. »Von oben her sah es so aus. Versuchen wir doch, es einzufangen!«

»Die Sieben-Steine-Ranch ist mir wichtiger«, entgegnete Tom, hatte aber noch nicht ausgesprochen, als der Schrei, der sie an den Fluss gelockt hatte, von Neuem erscholl.

»Das kam drüben von der Insel!«, erklärte Ben Closter bestimmt. »Der Teufel mag wissen, was dort vorgeht!«

»Also hinüber!« Vorsichtig ritt Tom ins Wasser.

Der Fluss war zwischen Ufer und Insel nicht besonders tief, selbst an der tiefsten Stelle reichte das Wasser den Pferden kaum bis an den Leib. Die Tiere traten sehr vorsichtig auf, denn der Flussgrund war mit Felsgeröll bedeckt. Sie freuten sich, als sie auf der Insel an Land steigen konnten.

»Jetzt haben wir, was wir brauchen!«, knurrte Snuffy erbost. »Hier ist überhaupt nichts mehr zu sehen.«

Sie waren in derart dichte, grauweiße Schwaden geraten, dass sie kaum weiter als drei Schritte sehen konnten.

»Hallo!«, rief Tom, und seine Stimme klang, vom Nebel verändert, seltsam fremd und gepresst. »Braucht jemand Hilfe?«

»Hilfe!«, kam es sofort zurück, doch die Freunde glaubten, es handle sich um ein Echo. Behutsam ritten sie weiter, gerieten an dichtes Gesträuch, hörten die Stimme noch einmal, und nun aus nächster Nähe.

»Wir steigen am besten ab. Falls der arme Kerl am Boden liegt, zertrampeln wir ihn am Ende.« Tom holte seine elektrische Stablampe hervor und ließ sie aufstrahlen, steckte sie aber sofort wieder weg, da sich das Licht als machtlos gegen diese dichte Watte erwies.

»Hier!«, hörten sie es noch einmal, und zwar so nahe vor ihren Füßen, dass sie sofort stehenblieben.

Ben beugte sich nieder, und gleich darauf rief er erstaunt: »Ein Mann ...!«

»Verletzt?«, fragte Tom sachlich.

»Kann ich nicht sagen – man sieht ja nichts! Aber da er eben noch um Hilfe rufen konnte ...« Der Dicke griff zu und bekam eine Schulter zu fassen. »He, Gent! Ist Ihnen etwas? Warum stehen Sie nicht auf?«

»Silbervogel!«, kam es völlig verängstigt. »Ich glaube, es ist nur der Schreck, aber verletzt bin ich auch – am Kopf!«

Ben tastete ihn vorsichtig ab. »Eine tüchtige Beule, mehr nicht! Daran ist noch niemand gestorben. Wie haben Sie das Ding denn bekommen, Mann?«

»Ich nehme an, dass Silbervogel ...«

»Silbervogel? Das soll wohl der Schimmelhengst sein, right? Also, wenn der Sie mit den Hufen bearbeitet hätte, sähe Ihr Kopf jetzt anders aus! Allerhand Steine hier auf dem Boden. Wahrscheinlich sind Sie gestolpert und auf einen davon aufgeschlagen? Augenblick, ich helfe Ihnen auf die Beine!«

»Was tun Sie denn hier?«, fragte Tom Prox, als der Mann stand. Viel war nicht von ihm zu sehen, aber er glaubte, es mit einem mindestens sechzigjährigen Mann zu tun zu haben. »Wie kommen Sie auf die Insel?«

»Sie gehört doch mir!«, erwiderte der andere stolz. »Ich wollte diesen Gespensterhengst doch einmal aus der Nähe sehen ...«

»Nachdem Sie ihn nun beguckt haben – ist er ein Gespenst oder nicht?«

Tom bekam keine Antwort. Stattdessen fragte der andere misstrauisch: »Wer sind Sie eigentlich, und wie kommen Sie in diese Gegend? Ich kenne Sie nicht.«

»Das beruht wohl auf Gegenseitigkeit. Wir kennen Sie nämlich auch nicht. Sind auf der Durchreise und wollten zunächst bis Silverhill. Aber der Weg erwies sich doch als sehr weit, und so beschlossen wir, die Sieben-Steine-Ranch als Nachtquartier zu wählen.«

»Sie brauchen nicht erst bis dahin«, meinte der Mann nach kurzem Überlegen. »Sie können bei mir übernachten.«

»Und wo wohnen Sie, wenn ich fragen darf?«

»Auf der Holborne-Ranch. Ich bin ihr Besitzer.«

»Nach der Karte aber liegt die Holborne-Ranch doch ein ganzes Stück weiter als die Sieben-Steine-Ranch? Wir müssen doch an der vorüber, um auf Ihre Besitzung zu kommen.«

Der Mann lachte kurz auf. »Natürlich haben Sie recht, Gent. Aber auch das Servace-Tal gehört mir. Ich benutze es als Weide, und nicht weit von hier habe ich eine Hütte. Es wird heute sowieso unmöglich sein, noch weiterzukommen. Ich kenne mich in der Gegend aus. In spätestens einer halben Stunde ist der Nebel so dick, dass man nicht mal mehr die Hand vor den Augen sehen kann.«

»Mr. Holbornes Vorschlag hat etwas für sich, Tom!«, meinte Snuffy. »Wir wären sehr rasch unter Dach und Fach, und da morgen bekanntlich auch noch...

Erscheint lt. Verlag 7.6.2022
Reihe/Serie Tom Prox
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • billy-jenkins • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • gf unger • G. F. Unger • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Unger • Western • western-bestseller • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-3599-2 / 3751735992
ISBN-13 978-3-7517-3599-5 / 9783751735995
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