König Ludwig und der verschwundene Mops (eBook)

Ein Fall für Herzogin Sophie und den Märchenkönig

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
159 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-1681-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

König Ludwig und der verschwundene Mops - Kirsten Kaiser
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Ruhe, Erholung und die unberührte Natur - das wünscht sich Ludwig II. nach den Aufregungen der letzten Wochen. Dafür reist er extra in sein Königshaus auf den Herzogstand. Doch dann geschieht das Unglaubliche: Sein über alles geliebter Mops Sigi wird entführt!

Der Erpresser will den vierbeinigen Liebling nur im Tausch gegen einen berühmten Diamantring freilassen und schickt sogar ein blutiges Ohr mit - igittigitt! Doch der gemeine Hundedieb hat die Rechnung ohne den Kini und seine ermittelnde Entourage gemacht ...
Dies ist der dritte Band der Neuschwanstein-Krimi-Reihe rund um Herzogin Sophie und den legendären König Ludwig II. von Bayern. Ein exzentrischer Monarch, eine Adelige mit Grips, Charme und dem richtigen Riecher für Verbrechen aller Art - und das alles mit dem Prunk und Pomp des 19. Jahrhunderts. Herrlich bayerisch, unkonventionell und charmant.
ÜBER DIE SERIE

Bayern, Ende 19.Jh.: Ludwig ist Erfinder, Freigeist, Architekt - ach ja, und König von Bayern. Was für eine lästige Verantwortung! Viel lieber würde er den ganzen Tag Wagner hören, fliegende Kutschen konstruieren oder Märchenschlösser bauen. Na gut, zumindest Schlösser kann er bauen. Und was für welche! Doch nicht zuletzt deshalb ist Bayern finanziell angeschlagen und von Feinden umzingelt. Also sind seine königlichen Pflichten gefragt.

Und als wäre das nicht genug, muss er neuerdings auch noch die Arbeit der Gendarmerie übernehmen. Egal, ob tote Preußen oder entführte Hunde - auf seinen Schlössern geschehen allerhand mysteriöse Verbrechen und seltsame Missetaten. Gottlob, dass er seine Cousine Herzogin Sophie an seiner Seite weiß. Gemeinsam mit ihr überführt der König jeden Halunken und Scharlatan ...

Weitere Folgen aus dieser Serie:

König Ludwig und der tote Preuße
König Ludwig und der gläserne Dolch
König Ludwig und der brennende Diamant
König Ludwig und das tödliche Mysterium
Für Fans von BUNBURRY, CHERRINGHAM und TEE? KAFFEE? MORD!
ebooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



<p>Kirsten Kaiser wurde 1975 in Berlin geboren und lebt und arbeitet dort als Juristin. Seit ihrer Kindheit liebt sie das Schreiben, die Berge und das Land des Märchenkönigs, Ludwig II. von Bayern. </p>

Kapitel 1


Auszug aus dem Tagebuch Ludwigs des II.:

»Oh du herrlichster Tempel der Natur

ist mein karges Leben hier geheiligt nur

fließt in mein Herz die grüne Wonne

wie die strahlend-göttlich Sonne

und erwärmt meine ...?

(Nonne? Regentonne? Verflixt. Vermerk: Sauerstoffinfusionen direkt ins königliche Hirn, damit Dichtfähigkeit verbessert wird? Vorstellung schrecklich, aber alles für die Kunst!)«

Natur. Freiheit. Oh, wie hatte Ludwig danach gelechzt. Und nun, endlich, war ihm gegen alle ministerialen Widerstände die Flucht aus seinen bedrückenden königlichen Zwängen hinaus in die geliebten Berge gelungen. Dem einzigen Ort, an dem er wirklich er selbst sein durfte. Und diese phänomenale Aussicht! Ludwig der II., König von Bayern, lehnte sich über das hölzerne Geländer der fast acht Meter großen Aussichtsplattform auf dem Dach seines Königshauses auf dem Herzogstand. Die Plattform ermöglichte einen wunderbaren Blick auf den im Tal liegenden Kochelsee. Auf dessen Oberfläche spiegelten sich im Licht des späten Nachmittags die Wolkenformationen wider, die über Ludwigs Kopf hinwegzogen. Hinter dem See begann das Alpenvorland mit seinen weiten Flächen, dessen Bäume sich bereits rot und gelb färbten und daran erinnerten, dass der Herbst mit kleinen Schritten Einzug hielt. Der König schloss für einen Moment die Augen und genoss das Rauschen der Fichten im Wind, das gelegentliche Wiehern der Pferde, die unten vor dem Haus standen, und die Wärme der Herbstsonne auf seiner Haut. Tief sog er die würzige Luft ein. Dieser Wohlgeruch der ätherischen Öle des Harzes, von feuchter Erde und leicht vermoderten Blättern. Was konnte vorzüglicher, was berauschender sein? Wer würde hier nicht aufleben?

»Oh edle Mutter Natur, atemberaubender Odem der sanften Winde, die Bäume, die Wipfel, höchste Lust und Gnade. Wie herrlich. Wie wunderbar. Meine Seele frohlockt«, deklamierte Ludwig ergriffen. Nach ein paar Sekunden der Stille öffnete er die Augen, drehte sich um und stemmte die Hände in die Hüften. »Jetzt sag doch auch mal was, Karlchen. Oder bist du heimlich verstorben?«

»Ich lebe und bin beglückt wie Ihr, Eure Majestät«, behauptete Karlchen, Ludwigs Kammerdiener, mit einem steinernen Gesichtsausdruck, der das Gegenteil verhieß. Der weißhaarige Mann hielt mit einer Hand seinen im Wind flatternden Wollschal fest und mit der anderen die goldglänzende, nagelneue Festtagsleine von Siegfried, Ludwigs königlichem Mops.

»Du wirkst dennoch ein wenig angespannt, wenn ich das sagen darf.« Der König schaute forschend auf sein deutlich kleineres Gegenüber herunter. »Sind es die Knochen? War der Ritt herauf zu beschwerlich für dich?«

»Es geht mir ausgezeichnet, Eure Majestät. Danke der Nachfrage. Aber der schneidende Wind hier oben ...« Karlchen zog den warmen Mantel, den er über seinem Trachtenwanderanzug aus dicker Schurwolle trug, enger um sich.

»Das ist nicht dein Ernst! Dieses laue Lüftchen ist dir schon zu viel, Karlchen?« Ludwig hob das Gesicht probeweise in den Wind, spürte aber nur einen zarten Hauch auf seiner Haut.

»Laues Lüftchen, Eure Majestät? Das ist mindestens Windstärke sieben ...« Karlchen verlor das Gleichgewicht und ruderte mit den Armen. Der um ihn herumlaufende Siegfried hatte seine Leine wie ein Lasso um die Knöchel des Dieners gewickelt.

»I wo, das ist höchstens eine vier«, beruhigte Ludwig Karlchen und hielt ihn am Ellbogen fest, damit er nicht fiel. Interessiert schaute er dabei zu, wie der Diener versuchte, sich aus dem Leinengewirr zu befreien. Sigi sabotierte seine Versuche frohgemut, indem er Karlchen zwischen den Beinen hindurchlief und die Leine dadurch immer enger um ihn schlang. »Gib mal her, sonst kippst du noch um.« Ludwig nahm Karlchen die Leine ab, wickelte sie vom Diener und zog den Mops zu sich herüber, der sich prompt auf den Hintern setzte, dann aber stoisch über den Boden schleifen ließ.

»Es wäre nicht das erste Mal, Majestät«, schnaufte Karlchen. »Mein Allerwertester schmerzt immer noch vom letzten unerfreulichen Sturz im Schlosspark.«

»Tatsächlich? Er hat dich zu Fall gebracht? Du schlimmer Finger.« Ludwig beugte sich zu Siegfried herunter, zupfte spielerisch an den schwarzen kleinen Ohren und kam wieder in die Höhe. Gemeinsam mit seinem Mops trat der König auf die andere Seite der Plattform. Von dort aus sah man aufgetürmte dunkle Wolkenberge, die Ludwig zu gern fotografiert hätte, weil sie derart dekorativ bedrohlich wirkten. Vielleicht konnte er Augusto, den Universalgelehrten am Hof, überreden, einmal eine Fotografierreise mit ihm hierher zu machen? Es waren nur schlappe sechzig Kilometer von Schloss Berg. Die schaffte man zu Pferde leicht in einer Nacht, wenn man unterwegs nichts Überflüssiges tat, wie zum Beispiel essen, trinken oder seine Notdurft verrichten.

»Eure Majestät?« Karlchen war dem König gefolgt und hinter ihn getreten.

»Was ist?« Ludwig wandte sich bedauernd von der Aussicht ab, während in der Ferne ein leises Grollen erklang.

Der lange Kerl von Ludwigs Leibwache, der bislang schweigend neben der Außentreppe gestanden hatte, das Gewehr völlig überflüssigerweise im Arm, weil hier oben außer ihnen sowieso keine Menschenseele war, spähte mit zusammengezogenen Augenbrauen nach oben.

»Vielleicht sollten wir hinunter und ins Haus gehen, Eure Majestät? Es scheint, ein Gewitter zieht auf.«

»Auf keinen Fall. Ich will die Natur in ihrer Reinheit genießen, solange es geht. Keine Zivilisation, kein Luxus. So muss es sein.« Ludwig warf den Kopf in den Nacken.

»Dessertwein zum Nachtisch, Eure Majestät?« Ludwigs dicker Sommelier, der eine Flasche hellen Wein in die Höhe hielt, schaute über den Rand der Plattform. Er klammerte sich mit der freien Hand an das Geländer der Außentreppe, die aufs Dach führte.

»Selbstverständlich. Und sage dem Assistenzkoch, ich möchte frische Früchte und Schokoladenpudding dazu!«, rief Ludwig.

»Sehr wohl, Eure Majestät.« Der Sommelier nickte und stieg die Treppe schwankend wieder hinunter.

»Eure Majestät erlauben ...« Karlchen trat an Ludwig heran und zupfte ein paar Fichtennadeln aus dem Revers seines Wanderjacketts, die sich dort verfangen hatten. Grimmig betrachtete er ein kleines Loch, das eine Nadel in der weichen Wolle von Ludwigs Jacke hinterlassen hatte. »Das kommt davon, wenn man Bäume umarmt«, murmelte der Diener verstimmt.

Für Ludwig war klar, dass Karlchens Knochen ihn malträtierten. Sonst war der Diener nicht so übellaunig.

Ein dicker Regentropfen traf die Nasenspitze des Königs.

»Es regnet gleich. Und zwar heftig, Eure Majestät.« Karlchen schnippte die Nadeln weg und schaute mit gerunzelter Stirn nach oben.

Ludwig musste zugeben, dass sich der Nachmittagshimmel ernstlich verdunkelte. Aber das war kein Grund, feige die Flucht ins Innere anzutreten. Zumindest nicht, bevor das Abendessen bereitet war. »Das bisschen Wasser wird uns schon nicht umbringen. Außerdem haben Sigi und ich zu tun.« Ludwig ließ die Leine los, damit sich der Hund ungehindert bewegen konnte. Das umlaufende Geländer war mopssicher konstruiert. Er holte einen kleinen Ball aus Hartgummi aus seiner Jackentasche und warf ihn über Sigis Kopf hinweg ans andere Ende der Plattform. Sigi folgte dem Flug des Objektes mit seinen vorstehenden Augen und nahm regungslos zur Kenntnis, wie der Ball neben ihm aufprallte und dann wegrollte.

Ludwigs Leibwache stoppte den Ball mit dem Fuß, hob ihn auf und gab ihn an den König zurück. »Eure Majestät.«

»Danke.« Ludwig seufzte leise und steckte den Ball ein. Sigis chronische Apportierschwäche machte ihm Sorgen. Und nicht nur die. Er schaute auf seinen Mops, der verstohlen an die Schuhsohlen des Gardisten heranrobbte. Man konnte deutlich erkennen, wie traumatisiert das arme Möpschen war. »Sein Selbstvertrauen liegt in Scherben. Meinst du nicht auch, Karlchen?« Ludwig blickte fragend zu seinem Diener.

»Siegfrieds, Eure Majestät?«

»Wessen sonst, Karlchen? Und es ist ja auch kein Wunder nach den jüngsten Ereignissen.« Ludwig spielte darauf an, dass Siegfried vor einiger Zeit auf Hohenschwangau von dem widerwärtigen Attentäter von Hagen mit einem von Ludwigs Hemden gefesselt und in den Schrank gesperrt worden war.

»Glaubt Ihr nicht, er sollte sich inzwischen erholt haben, Eure Majestät? Zeit genug hatte er.«

»Die Zeit heilt leider nicht alle Wunden, Karlchen. Und ich fürchte, das Maria-Stuart-Debakel vor ein paar Wochen hat seine Traumata noch verstärkt.« Ludwig zog einen Teil seines cremefarbenen Seidenhemdes unter dem Ärmelaufschlag hervor. »Siehe und staune.«

Siegfried ließ davon ab, die Gardistenstiefel zu beknabbern, hob den Kopf, zog die Lefzen hoch und begann leise zu knurren.

»Quod erat demonstrandum, Karlchen.« Ludwig stopfte die Seide wieder unter...

Erscheint lt. Verlag 29.7.2022
Reihe/Serie Neuschwanstein-Krimi
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Alpenkimi • Attentat • Attentat auf den König • Bayerische König • Bayernkrimi • Cosy Crime • Cozy Crime • cozy crime deutsch • Diamantring • Ermittler-Duo • Ermittler-Krimi • Erpressung • Herzogsteig • Historische Krimis • Hohenschwangau • humorvolle Krimis • Hundedieb • Hundeentführung • Hundenarr • Hundeschau • Königshaus • Krimi Bayern • Krimi deutsch • Kriminalfall • Krimis • krimiserie deutsch • lustige Krimis • Mops • Mord • Mordfall • Pfalz • Privatermittler • Regiokrimi • Royale Ermittler • Schloss Neuschwanstein • Sonnenkönig • Windsor ermitteln • Windsor Komplott
ISBN-10 3-7517-1681-5 / 3751716815
ISBN-13 978-3-7517-1681-9 / 9783751716819
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