Der Kapitän der Zarin (eBook)

Historischer Abenteuerroman

(Autor)

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2022 | 1. Aufl. 2022
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3017-4 (ISBN)

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Der Kapitän der Zarin - Frank Adam
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David Winter hat die Bombay-Marine verlassen und ist 1789 auf der Suche nach neuen Abenteuern. Durch einen alten Kameraden findet er den Weg in die baltische Flotte. Er wird zum Kommandanten einer Fregatte ernannt und führt seine Mannschaft tapfer in den russisch-schwedischen Krieg. Bereits nach kurzer Zeit gewinnt er die Gunst der Zarin, schafft sich aber auch mächtige Gegner. David ahnt nicht, dass sich das Blatt schon sehr bald wenden wird ...

David Winters Abenteuer sind ein Spiegelbild seiner Zeit, des rauen Lebens in der Royal Navy, aber auch romantischer Gefühle, des heldenhaften Mutes und der Kameradschaft auf See. Vom Eintritt in die Royal Navy über die Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges bis in die napoleonischen Kriege verfolgen wir David Winters Aufstieg vom Seekadetten bis zum Admiral.

Aufregende Abenteuer auf See, eingebettet in die faszinierende Geschichte der Marine.

Für alle Fans von C.S. Forester, Alexander Kent, Patrick O'Brian und Richard Woodman. Weitere Bücher von Frank Adam bei beTHRILLED: die Sven-Larsson-Reihe.

eBooks von beTHRILLED - spannungsgeladene Unterhaltung.



<p>Frank Adam ist das Pseudonym von Prof. Dr. Karlheinz Ingenkamp (1925-2015). Er hat Geschichte und Psychologie studiert und als Erziehungswissenschaftler ein bekanntes Forschungsinstitut geleitet. Im Ruhestand wandte er sich seinem Hobby, der Geschichte der britischen Flotte, zu, und hat erfolgreich zwei historischer Seekriegs-Reihen geschrieben: die Abenteuer des David Winter und Sven Larssons Erlebnisse im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.</p>

Frank Adam ist das Pseudonym von Prof. Dr. Karlheinz Ingenkamp (1925-2015). Er hat Geschichte und Psychologie studiert und als Erziehungswissenschaftler ein bekanntes Forschungsinstitut geleitet. Im Ruhestand wandte er sich seinem Hobby, der Geschichte der britischen Flotte, zu, und hat erfolgreich zwei historischer Seekriegs-Reihen geschrieben: die Abenteuer des David Winter und Sven Larssons Erlebnisse im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.


Der Auftrag


(Juni 1788)

Hufschläge hallten vor dem Haus. Rufe, Lachen, Pferdewiehern. Durch die offen stehende Tür des Gasthauses trat ein mittelgroßer Mann im legeren Sommeranzug ein, rief noch etwas nach draußen und blickte dann suchend in den Schankraum. Noch bevor sich seine Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, eilte der Wirt auf ihn zu und sagte beflissen: »Einen schönen guten Tag, Kapitän Winter, Sir.«

Der Eintretende nahm die leichte Mütze ab und dankte. »Ihnen auch, Parker. Haben Sie einen kühlen Apfelsaft für uns, bevor wir aufs Boot gehen?« Hinter ihm schoben sich ein etwas größerer, blonder Mann und ein kleinerer Mann durch die Tür. Der erste fiel auf, weil er den linken Fuß nachzog, der zweite, weil er eine ungewöhnliche Kappe trug, die Kopfbedeckung der Malaien.

»Willkommen, die Herren«, begrüßte der Wirt auch sie und führte sie zu einem Tisch am Fenster. Aus dem Nebenraum erscholl lautes Gebrüll. Die Gäste hatten sich noch nicht gesetzt und blickten den Wirt fragend an.

»Eine Gruppe von Absolventen der Marineakademie in Portsmouth, meine Herren. Junge Midshipmen, die schon seit Stunden in sich hineintrinken.«

Gerade hatte David Winter lächelnd »Hoffentlich vertragen sie es« gesagt, da flog die Tür des Nebenraumes auf, und ein junger, schlanker Bursche stolperte in den Schankraum. »Wirt!«, schrie er. »Bring er uns Bier, aber dalli!«

Die schwarzen Haare hingen ihm wirr in sein schmales, jetzt vom Trunk gerötetes Gesicht. Die blaue Uniformjacke hatte er aufgeknöpft.

Er stierte die neuen Gäste an, grunzte abfällig und schrie wieder: »Bier! Oder soll ich ihm das Fell gerben?«

»Sofort, mein Herr. Ich bediene nur erst die Herren hier.«

Der Midshipman schüttelte ungläubig den Kopf, trat einen Schritt näher und fragte drohend: »Will er mich wegen der dreckigen Zivilisten warten lassen, Kerl?« Drohend hob er die Hand.

David Winter, der bisher den Burschen eher amüsiert beobachtet hatte, mischte sich ein. »Ich bin Leutnant Winter von der königlichen Flotte, zuletzt Kapitän der Bombay-Marine. Mäßigen Sie sich, mein Herr! Sie werden Ihr Bier gleich erhalten.«

»Ich bin Graf Kafelnikow und lasse mir von Ihnen nichts sagen«, brüllte der Angesprochene womöglich noch lauter. »Für mich sind Sie ein lausiger Zivilist.« Und jetzt wurde auch sein schwerer Akzent deutlicher, der zunächst durch die lallende Aussprache verdeckt war.

»Aber, mein Herr«, flehte der Wirt. »Das ist Kapitän Winter, ein berühmter Seeoffizier.«

Doch der trunkene Graf ließ sich nicht aufhalten. Er griff ein Glas von einem der Tische und schmetterte es an die Wand.

Der Kapitän lächelte nicht mehr. Ärgerlich und laut befahl er: »Nehmen Sie sich zusammen! Sie tragen den Rock des Königs. Verhalten Sie sich entsprechend, sonst lasse ich Sie dem Hafenadmiral vorführen!«

Aus dem Nebenraum liefen einige andere Midshipmen hinzu. Zumindest einer schien den Kapitän zu kennen, flüsterte den anderen etwas zu und griff mit ihnen nach den Armen des Randalierers.

Aber dieser schüttelte sie ab und stürzte sich auf David. Der wich zur Seite aus, trat dem Angreifer mit dem rechten Bein die Füße weg und schlug ihm mit der Hand in den Nacken, dass er auf den Boden fiel und liegen blieb.

David fragte: »Wer ist der Dienstälteste?«

Ein anderer Midshipman näherte sich betreten. »Midshipman Brant, Sir. Entschuldigen Sie bitte. Er feierte seine bevorstehende Heimkehr und wusste nicht mehr, was er tat.«

»Wohin soll er heimkehren, Mr. Brant?«

»Nach Russland, Sir, in die Flotte der Zarin.«

David sah sich fragend zu seinem Begleiter um, der den Kopf schüttelte, und entschied dann: »Nun gut, ich will vergessen, dass er mich angriff. Bringen Sie ihn zur Vernunft, ehe er noch mehr Unheil anrichtet! Sagen Sie ihm, dass ihn der Angriff auf einen ranghöheren Offizier vor das Kriegsgericht gebracht hätte, wenn er im Dienst unserer Flotte verblieben wäre.« Und er wandte sich ab, um endlich den Apfelsaft zu genießen, für den Parkers Gasthaus bekannt war.

Der etwas größere, blonde Mann setzte sich neben ihn, während der junge Mann mit der Malaienkappe als letzter ihnen gegenüber Platz nahm. David wandte sich an ihn. »Nun, Hassan, war ich schnell genug?«

»Für einen Russen reichte es, Tuan, mit einem malaiischen Piraten gerieten Sie in Probleme.« Hassan, Diener, Schatten und immer mehr auch Freund von David, lächelte.

Der blonde Mann wandte sich an David. »Was den Nahkampf angeht, so ist Hassan nie zufrieden. So streng sollten wir einmal mit ihm sein, wenn er die Enten mit seinen Fehlschüssen erschreckt.«

David hob sein Glas und nickte ihm zu. William Hansen, der große blonde Mann mit der Prothese am linken Fuß, hatte nun seit vierzehn Jahren fast immer seinen Weg in der Flotte begleitet. Morgen sollte er sich mit Davids Cousine verloben. Wer hätte das gedacht, als er selbst junger Midshipman und William Toppgast auf der Shannon war? William hatte sich emporgedient. Bootsmann, Midshipman, Leutnant waren die Stationen eines harten Weges. Und schließlich zerschmetterte eine Kugel seinen linken Fuß, als sie in Indien das Piratenlager stürmten, in dem Davids Frau den Tod gefunden hatte. Ich kenne keinen Mann, der Tapferkeit, seemännische Fähigkeiten und Charakterstärke in solchem Maß wie William in sich vereint, dachte David. Julie könnte keinen besseren finden.

»Ich werde am nächsten Wochenende mit Julie aufs Gut kommen, wenn es dir passt, David«, sagte William. Das Gut war das Landhaus, das David vor gut zwei Monaten von seinem in Indien erworbenen Geld gekauft hatte. Ein größerer landwirtschaftlicher Betrieb gehörte zum Besitz, und so nannten es die beiden ›das Gut‹. Oft sagten sie das in deutscher Sprache, denn William war von Geburt Friese wie David Hannoveraner.

Auf dem Gut arbeitete nicht nur Charly, Davids früherer Bursche als Kutscher, auch andere Seeleute hatten dort Unterschlupf gefunden. Neben Elias, der seinen Tierverstand in den Stallungen einsetzte, waren es Zimmerleute, Segelmacher und auch Mr. Duff, der Stückmeister, nebenbei ein guter Allround-Handwerker.

Mr. Rall dagegen fuhr als Maat auf dem Schiff, das Mr. Blane kommandierte, für die Reederei von Davids Onkel. Und ein neues Schiff würde bald in Dienst gestellt werden, das William von seinem Prisengeld bauen ließ und dessen erste Fahrten er wohl selbst befehligen würde. Nach der Hochzeit würde die Reederei ›Barwell, Hansen und Co.‹ heißen. Im ›Co.‹ war auch Davids Anteil verborgen.

William war glücklich. Man konnte es ihm auch ansehen, wie er braungebrannt, die blonden Haare lässig hinten zu einem Knoten zusammengebunden, neben David saß. Er hatte Julie seit vielen Jahren bewundert. Dass sie nach dem Selbstmord des leichtsinnigen George so früh Witwe wurde, hatte ihn im fernen Indien tief bekümmert. Dennoch hatte er sich nach seiner Rückkehr keine Hoffnung auf ihre Zuneigung gemacht, er, ein Krüppel mit Holzfuß.

Aber Julie war eine andere geworden, eine hart arbeitende, nüchterne und erfolgreiche Geschäftsfrau, eine Sensation in dieser Zeit. Sie analysierte nicht nur ihre Geschäfte mit ihrem scharfen Verstand, sie prüfte auch die Menschen, bevor sie ihnen vertraute.

William, seit Jahren als Davids Gefährte bekannt, beeindruckte sie zunächst durch seine Treue, seine Anständigkeit, sein Mitgefühl. Und dann lernte sie seine Willenskraft kennen, wie er mit der neuen Fußprothese eisern übte, bis ihm kaum noch eine Behinderung anzumerken war. Sie schätzte seinen Verstand, seine Urteilskraft, mit der er in allen seemännischen Fragen Rat erteilen konnte, und sie sah ihn auch etwas mit Davids Augen, für den Williams Tapferkeit, Treue und Ehrlichkeit außerhalb jeden Zweifels standen. Und aus der Wertschätzung wurde Zuneigung, an die William zunächst gar nicht glauben wollte, bis eine herzliche Liebe beide verband.

David hatte die Annäherung der beiden mit Freude und Sympathie beobachtet. Beide bedeuteten ihm viel, und ihre Verbindung schien ihm ein Glücksfall zu sein. Nun war auch die Gefahr geringer, dass Julie zu viel von ihrer Weiblichkeit verlieren könnte, wenn sie nur für das harte Geschäft der Reederei lebte. Aber sie würde auch nach der Heirat weiter die Reederei mitleiten, aber nun an Williams Seite. Auch das war ungewöhnlich und erschien Davids Onkel unnatürlich.

Davids Gedanken wanderten zu Kamala, seiner so jung ermordeten indischen Frau. Auch sie mit ihrer umfassenden Bildung und ihrem wachen Intellekt wäre wohl immer eine Partnerin in der Gestaltung des gemeinsamen Lebens gewesen und nie ein Anhängsel des Mannes ohne eigene Meinung.

»Woran denkst du, David?«, fragte William, dem die Abwesenheit seines Freundes nicht entgangen war.

»An Kamala«, antwortete dieser leise.

William legte ihm die Hand auf den Arm und sagte: »Ich denke auch oft an sie. Was für...

Erscheint lt. Verlag 24.6.2022
Reihe/Serie Die Seefahrer-Abenteuer von David Winter
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuerroman • Admiral:Master and Commander • alexander kent • amerikanische Marine • Bolitho • Charles Hayden • C.S. Forester • David Winter • Flotte • Historical • Historienroman • Historischer Abenteuerroman • Historische Romane • Historischer Roman • Historischer Seefahrer-Roman • Historisches Buch • Horatio Hornblower • Hornblower • Jack Aubrey • Jahrhundert Trilogie • Julian Stockwin • Kaiserlich Russische Marine • Kapern • Kapitän • Karlheinz Ingenkamp • Ken Folett • Ken Follet • Ken Follett • Kreuzzüge • Kriegsschiff • Marine • Marinehistorie • Mittelalter • Patrick O'Brian • Rebecca Gable • Richard Bolitho • Sean Thomas Russell • Seefahrer • Seefahrer-Roman • Seefahrersaga • Seefahrt • Seeschlacht • Seestreitmacht • Segelschiff • Sven Larsson • Thomas Kydd • Warringham
ISBN-10 3-7517-3017-6 / 3751730176
ISBN-13 978-3-7517-3017-4 / 9783751730174
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