Lord of Shadows - Verführung der Finsternis (eBook)

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2022 | 1. Aufl. 2022
416 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-2698-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lord of Shadows - Verführung der Finsternis - Alix Rickloff
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Ist die Liebe stark genug, um den Kampf gegen die Finsternis zu gewinnen?

Sabrina Douglas lebt zurückgezogen an der irischen Küste. Dort lernt sie im Verborgenen ihre magischen Kräfte einzusetzen. Es gibt kaum etwas, das ihre ruhigen Tage stört - bis ein verletzter Mann am Strand gefunden wird. Er hat sein Gedächtnis verloren, aber sie beide spüren, dass zwischen ihnen eine geheimnisvolle Verbindung besteht. Eine Verbindung, die ihre Herzen erschüttert und ihre Leidenschaft auflodern lässt - und die ihnen den Zugang zu einer dunklen Magie eröffnet, die alles Leben zerstören könnte ...

'Die Leser werden vor Zufriedenheit seufzen.' ROMANTIC TIMES

Wild, romantisch und ungezähmt: ein magischer Liebesroman vor der Kulisse Irlands im 19. Jahrhundert. Alix Rickloff entführt ihre Fans in eine Welt voller Magie und Leidenschaft - der perfekte Mix aus BRIDGERTON und Christine Feehan.

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<p>Alix Rickoff schrieb ihren ersten Roman in der vierten Klasse. Dann kam sie allerdings vom Weg ab, studierte nach Beendigung der Schule Europäische Geschichte und Anthropologie und arbeitete im Direktmarketing. 2002 fand sie zurück zu ihrer eigentlichen Bestimmung und entschied sich, Schriftstellerin zu werden.<br><br><br></p>

Alix Rickoff schrieb ihren ersten Roman in der vierten Klasse. Dann kam sie allerdings vom Weg ab, studierte nach Beendigung der Schule Europäische Geschichte und Anthropologie und arbeitete im Direktmarketing. 2002 fand sie zurück zu ihrer eigentlichen Bestimmung und entschied sich, Schriftstellerin zu werden.

Kapitel Eins


Vor der südwestlichen Küste Irlands
November 1815

Er hatte gebetet, dass der Sturm ihn töten möge. Um einen kräftigen Blitzschlag, der seinen Körper in so viele Teile zersplittern würde, dass keine noch so starke Magie ihn je wieder zusammensetzen könnte.

Doch seine Gebete waren vergeblich gewesen. Er war weit hinaus über die Reichweite göttlicher Hilfe.

Die schäumenden Sturmwellen hatten sich zu einer schwarzen, nur noch leicht dahinrollenden Dünung gelegt, die gerade noch Übelkeit herbeiführen konnte, aber nicht den Tod. Die sich nach Osten verziehenden Wolken nahmen ihre Blitze mit und hinterließen einen von eisigen Sternen glitzernden Himmel mit einem tief am Horizont hängenden vollen Mond. Ein malerischer Anblick, doch seine Stimmung verlangte nach der Zerstörungswut eines Zyklons, die besser zu dem dunklen Wahnsinn passen würde, der ihm das Gehirn vergiftete.

Der Sturm hatte sie vom Kurs abgetrieben. Er hatte das Fluchen der Seemänner gehört und das Stirnrunzeln des Kapitäns gesehen, als er auf dem Hinterdeck des Schiffes herumgestrichen war. Sie lagen hinter ihrem Zeitplan zurück, das Schiff war angeschlagen und reparaturbedürftig und der Hafen von Cobh noch anderthalb Tage entfernt, vorausgesetzt, der Wind hielt sich.

Da die Götter ihn also offenbar im Stich gelassen hatten, blieb es ihm selbst überlassen, sich Erlösung zu verschaffen.

Ein blitzschneller, schmerzloser Untergang war ihm versagt geblieben, doch es gab noch andere Wege nach Annwn. Versteckte dunkle Wege, die genauso sicher in das Land der Toten führten.

Er musste sie nur entdecken.

An die Reling gelehnt, ließ er den Blick über die See schweifen, wo er die Antwort auf jeder Welle geschrieben fand. Aber konnte es ihm gelingen? Würden sich die Schutzzauber, die ihn am Leben erhielten und unantastbar machten, im nassen, kalten Reich des Seegotts Lir auflösen und den Trost bringen, den er sich ersehnte? Oder würde der Versuch zu endlosem Leiden einer anderen Art im unerbittlichen Sog der Ozeangezeiten führen?

Die Sterne, die sich silbern und golden auf der Wasseroberfläche widerspiegelten, kringelten und wellten sich, als zeichnete eine Hand Gebilde aus Licht und Wasser, und verwandelten das Mondlicht in die blassen Züge einer Frau. Der Schaum des Ozeans trieb über ihr Gesicht wie ein Schleier dunklen Haares. Aber sie sandte ihre Liebe durch diesen trennenden Schleier aus und leuchtete hell in einer von Schatten überdeckten Welt.

War sie seinen dürftigen Erinnerungen entsprungen, oder war sie nur ein Traum? Für ihn unmöglich zu erkennen. Namen und Gesichter geisterten durch sein Bewusstsein wie Gespenster, manchmal so lebhaft wie die Existenz, in der er gefangen war. Bisweilen stießen seine beharrlichen Bemühungen, sich zu erinnern, jedoch nur auf Leere, und es blieb ihm allein überlassen, die dämonische Wut zu bekämpfen, die wie Säure in ihm brannte. Den Zorn der Verdammten.

Er erwartete, dass die Frau sich jede Sekunde wieder auflösen würde in den Wellen, doch sie blieb. Ihre Augen waren blau wie Kornblumen, ihr Lächeln entschärfte für einen Moment die Hoffnungslosigkeit, die ihm das Herz zusammenkrampfte, und er erkannte, dass er hier und jetzt den angebotenen Weg beschreiten musste. Bevor sie verschwand, bevor sie von der heulenden Bösartigkeit vertrieben wurde und er wieder einmal, seiner Erinnerungen oder auch nur des Trostes seiner Erinnerungen beraubt, zurückgelassen wurde. Zumindest würde er sich so der Ungewissheit des Todes nicht allein stellen müssen.

Entschlossen hob er ein Bein über die Reling und blickte sich um, um sicherzugehen, dass er nicht beobachtet wurde. Aber an Deck blieb alles still. Eine bessere Chance würde er nicht bekommen.

Um sich außer Reichweite des Schiffes zu bringen, stürzte er sich mit einem harten Stoß gegen die Bordwand ins Wasser und stieß wie ein Pfeil bis tief unter die Wellen.

Das Wasser machte ihn schlagartig hellwach. Die eisige Kälte traf ihn wie ein Faustschlag in den Magen und war wie Tausende scharfer Stiche, die jeden einzelnen Nerv durchbohrten. Während er in einer Wolke aus Blasen den Atem ausstieß, sank er tiefer. Seine Lunge brannte, und seine Muskeln verkrampften sich, als er gegen den instinktiven Drang zu atmen – und zu leben – ankämpfte.

Er wehrte sich gegen den klaustrophobischen Druck des Wassers, aber die betäubende Kälte der See machte jede Bewegung zur Qual und letztendlich unmöglich.

Das Lächeln der Frau zog ihn in die Tiefe.

Wasser füllte seine Lunge. Sein Körper gab auf, und der Tod kam wie eine Geliebte.

Er erwiderte ihr Lächeln. Und als er durch den Schleier zwischen ihnen trat, konnte er sie endlich in die Arme nehmen.

»Sabrina! Wo stecken Sie schon wieder? Antworten Sie, oder die Götter mögen Ihnen beistehen …«

Normalerweise hätte eine solche Drohung Lady Sabrina Douglas aus ihrem Versteck herausschießen lassen wie eine Kugel aus einer Waffe. Aber heute nicht. Heute war es anders. Es war der Sechzehnte des Monats, und heute vor sieben Jahren war ihre Welt aus den Fugen geraten, und seitdem war nichts je wieder wie zuvor gewesen.

Normalerweise vergeudete sie nicht viel Zeit damit, Erinnerungen an die Vergangenheit nachzuhängen. Die Priorin der Schwestern des Hohen Danu sagte, es sei sinnlos, sich mit Fragen nach dem Was-wäre-wenn auseinanderzusetzen. Man könne sich so in den unendlichen Möglichkeiten von Ursache und Wirkung verstricken, dass die Wirklichkeit gefährlich lebensfern wurde. Selbst zum Wahnsinn könnten solche Ratespiele führen, meinte sie.

Doch heute forderte Sabrina diesen Wahnsinn geradezu heraus. Sie hatte sich dazu gezwungen, sich alles, was an jenem lang zurückliegenden Novembertag geschehen war, vom Anfang bis zum Ende in Erinnerung zu rufen und es in hektischem Gekritzel aus ihrem Kopf in ihr Tagebuch einfließen zu lassen. Bei Schwester Brighs erstem Ruf war sie mit ihren Aufzeichnungen jedoch gerade erst bis zur Mittagszeit jenes unheilvollen Tages gekommen.

»Sie undankbare, undisziplinierte Range! Kommen Sie sofort heraus!«

Wenn Schwester Brigh schimpfte, kam Sabrina sich nicht wie die zweiundzwanzigjährige Frau vor, die sie war, sondern eher wie eine ungehorsame Zehnjährige. Aber andererseits betrachtete Schwester Brigh ja jeden, der jünger als sie selbst war, als aufsässiges Kind, was beinahe die gesamte bandraoi-Gemeinschaft mit einschloss. Schwester Brigh war hundert Jahre alt, wenn nicht sogar noch älter. Nur Schwester Ainnir kam ihr altersmäßig gleich. Die beiden waren wie vermooste Überbleibsel aus vergangenen Jahrhunderten.

»Sabrina Douglas! Ich weiß, dass Sie mich hören können!«

Schwester Brigh war die weitaus Vermoostere der beiden – und die Lautere.

Sabrina seufzte und steckte den Stift ins Tagebuch, um die Stelle zu markieren.

Der sechzehnte November 1808 würde warten müssen, weil der sechzehnte November 1815 rief.

Die Rufe der Priesterin verklangen, als sie die Scheune verließ, um ihre Suche auf Außengebäude wie Molkerei, Wäscherei und Gärtnerschuppen auszudehnen. Das Kloster war groß. Die Prinzipalin der Novizinnen würde Jahre brauchen, um überall nachzusehen.

Sabrina erhob sich aus ihrem Versteck hinter den Strohballen und Getreidesäcken, klopfte den Staub von ihren Röcken und zupfte Schürze und Kopftuch zurecht, bevor sie zu der Geschäftigkeit des Klosterlebens zurückeilte. Und geradewegs in Schwester Brighs Hinterhalt geriet.

»Erwischt!« Brighs Fingernägel bohrten sich in die dicke Wolle von Sabrinas Ärmel und drückten fest genug zu, um ihr die Tränen in die Augen zu treiben. »Ard-siúr hat mich über eine Stunde nach Ihnen suchen lassen. Und hier stecken Sie und verbergen sich, als gäbe es keine vernünftige Arbeit zu erledigen.« Verärgert riss sie Sabrina das Tagebuch aus der Hand. »Kritzeln Sie schon wieder in diesem dummen Buch herum? Sie sind mehr als einmal verwarnt worden, dass Sie Ihre Zeit nicht mit unsinnigem Zeug vergeuden sollen.«

Sabrina versteifte sich und bedachte Schwester Brigh mit einem vernichtenden Blick. »Ich habe meine Zeit nicht vergeudet. Und ich hatte mich auch nicht versteckt.«

Der Einwand wurde ignoriert. »Hmmpf. Kommen Sie! Sie haben Ard-siúr lange genug warten lassen.«

Als sie durch den geschützten Kreuzgang gingen, versammelte sich eine Gruppe an den Außentoren. Überraschte und verwirrte Stimmen wurden laut, die sogar Schwester Brighs entschlossenen Blick von seinem Ziel ablenkten.

Sabrina verrenkte sich den Hals, um über die Menge hinwegsehen zu können. »Was geht da vor?«

»Ein Haufen Unsinn zweifelsohne«, antwortete Schwester Brigh und schnaubte verächtlich. »Zu meiner Zeit wäre das nicht passiert, da können Sie sicher sein.«

Womit sie vermutlich irgendwann während der letzten Eiszeit meinte. Schwester Brigh in Tierfelle gehüllt und mit einem Knüppel in der Hand. Bei der Vorstellung musste Sabrina sich ein Grinsen verkneifen.

Aber schon umklammerte die Schwester ihren Arm noch fester und verdoppelte ihr Tempo. Sie marschierte die Treppe hinauf, öffnete mit einem kaum zu hörenden Wort die Tür und schlug sie mit einem ebenso wirkungsvollen Flüstern wieder zu.

Am Verstand der alten Priesterin konnte man seine Zweifel hegen, aber ihre Magie war unangreifbar.

Die Temperatur fiel, sobald sie drinnen und aus der schwachen Nachmittagssonne heraus waren. Frost hing in dem Gang, der zu Ard-siúrs Arbeitszimmer führte, und bewirkte, dass Sabrinas nervöser Atem kleine Wölkchen in der kalten Luft erzeugte. Die Kälte drang sogar...

Erscheint lt. Verlag 26.8.2022
Reihe/Serie Die Erben von Kilronan - Paranormal Regency
Übersetzer Ulrike Moreno
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Lord of Shadows
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Christine Feehan • Dunkle Magie • Fantasy • Finsternis • Gefühl • Gefühle • gefühlvoll • Gegenwartsliteratur • Geheimnisvolle Versuchung • Große Liebe • Herzschmerz • Historische Liebesromane • Leidenschaft • Liebe • Liebesroman • Liebesromane Bestseller • Liebesromane deutsch • Magie • Magische Kräfte • Paranormal • Regency • Romance • Romanhefte • Romantasy • Romantik • romantisch • Unterhaltung • Verbindung • Verlockendes Dunkel
ISBN-10 3-7517-2698-5 / 3751726985
ISBN-13 978-3-7517-2698-6 / 9783751726986
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