Emerald Witches (eBook)

Seidenblume

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
416 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60252-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Emerald Witches -  Laura Labas
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Die Hexen des Opalzirkels haben ein uraltes Monster aus seinem Gefängnis befreit, um die Stadt Seoul ihrer finsteren Macht zu unterwerfen. Während sich unzählige Hexen auf der Flucht befinden, begibt sich die junge Hana aus dem Smaragdzirkel in Gefahr, um den Dämon Bobby zur Rechenschaft zu ziehen, durch dessen Verrat sie ihre Magie verloren hat. Doch das Monster kommt ihr in die Quere und entführt sie. Von Feinden umgeben muss Hana nicht nur einen Weg finden, um sich zu befreien, sondern auch Bobby auf ihre Seite ziehen. Nur mit seiner Hilfe kann sie ihre Stadt vor dem Untergang bewahren.

Laura Labas wurde 1991 in der Kaiserstadt Aachen geboren. Schon früh verlor sie sich im geschriebenen Wort und entwickelte eigene fantastische Geschichten, die sie mit ihren Freunden teilte. Mit vierzehn Jahren beendete sie ihren ersten Roman. Spätestens da wusste sie genau, was sie für den Rest ihres Lebens machen wollte: neue Welten kreieren. Heute schreibt sie nach ihrem Master of Arts in Englisch und in Deutscher Literaturwissenschaft immer noch mit der größten Begeisterung und Liebe und vertieft sich in Fantasy, Drama und Romance. Mehrere ihrer Romane standen auf der Shortlist zum Lovelybooks Leserpreis.

1. Kapitel


Ich wehrte mich gegen Subin, als würde mein Leben davon abhängen. Es gab keinen anderen geordneten Gedanken in mir als den, dass ich zu Bobby zurückkehren musste.

Ich musste herausfinden, ob er noch lebte.

Ich musste sichergehen, dass er nicht meinetwegen gestorben war.

Subin hielt mich mit aller Macht fest an sich gedrückt, während ich mit den Fingernägeln über ihre Arme kratzte und versuchte, sie mit meinem Ellbogen zu treffen. Ich hatte nichts anderes mehr in mir außer meine Körperkraft, die durch die blutende Wunde an meiner Seite rasant abnahm.

Wenn ich meine Magie gehabt hätte, hätte ich zurückkehren können. Ich hätte mich erfolgreich gegen Subin zur Wehr setzen und von dem Haechi springen können. Aber Choi Rose hatte mir mein Potenzial mit dem Stab der Verdammnis genommen. Ich war nichts mehr.

Mit Schrecken erkannte ich, dass wir im strömenden Regen bereits über den Hangang flogen. Wir waren schon so weit vom Hauptquartier der Hexen von Seoul in Gangnam entfernt. Wie sollte ich in meinem Zustand allein zu Bobby zurück?

Ich wollte ihn schütteln und ihn anschreien. Er hatte mich betrogen und an Choi Rose verkauft, um das Heilwasser für seine Schwester zu bekommen. Gleichzeitig wollte ich ihn in den Arm nehmen.

Ich wollte ihn nicht loslassen.

Warum?

Tränen mischten sich mit den Regentropfen auf meinen Wangen. Bacon wankte im starken Wind trotz der riesigen Flügel, die links und rechts aus ihrem blauen Fell gesprossen waren. Das Haechi hatte nur ein Ziel vor Augen. Uns in Sicherheit zu bringen.

Ich krallte meine Finger in Bacons Fell, das mit blau-grauen Schuppen durchsetzt war. Mir schwindelte es. Ich musste der Wahrheit ins Auge blicken. Weder Bacon noch Subin, meine beste Freundin, würden auf mich hören.

Sie hatten für mich eine Entscheidung getroffen, die ich selbst hatte treffen wollen.

»Pass auf!«, schrie Subin.

Zuerst glaubte ich, sie würde mich ermahnen, doch ihr Aufschrei galt Bacon. Vor uns war eine riesige goldene Lichtsäule erschienen, und wir steuerten geradewegs darauf zu.

Bacon machte eine scharfe Linkskurve, doch die Magiewelle, die von der Lichtsäule ausging, ergriff uns und schleuderte uns ab vom Kurs. Ich verlor sowohl den Halt um Bacon als auch um Subin und fiel in die Tiefe.

Die Geschichte meines Lebens. Fallen und fallen und fallen. Es gab nie mehr ein Ausatmen. Nie mehr sicheren Boden unter meinen Füßen.

Ich hatte Bobby mein Herz gegeben, und er hatte es in Brand gesetzt.

Hart kam ich auf der Wasseroberfläche auf, ehe ich tiefer sank. Schmerz durchfuhr meine Gliedmaßen, meinen Oberkörper. Ich konnte nicht schwimmen, aber ich hielt instinktiv den Atem an. Dunkelheit umgab mich. Orientierungslosigkeit ließ mich panisch werden, als ich wild mit Armen und Beinen ruderte.

Meine Finger streiften Stoff, bevor ich einen Moment später Subin erkannte. Licht der Hannam-Brücke drang bis zu uns durch. Subin umfasste meine Hand und versuchte, uns nach oben zu ziehen.

Obwohl alles in mir schmerzte, mein Herz, meine Seele und mein Körper, dachte ich nicht einen Moment darüber nach, aufzugeben. Ich wollte meinen Eltern das Leid ersparen, aber ich war auch noch nicht bereit, meine Hoffnung zu Grabe zu tragen.

Wir hatten uns unbeabsichtigt wieder der Lichtsäule genähert, die auch bis tief ins Wasser reichte. Eine unsichtbare, magische Wand stieß uns wie ein gleich gepolter Magnet zurück.

Einen kurzen Moment an der Oberfläche, ehe wir wieder in die Tiefe gedrückt wurden. Verzweifelt hielt ich mich an Subins Handgelenk fest. Ihre Augen waren weit aufgerissen, doch sie schien mich nicht zu sehen.

Gold glänzte in ihren Pupillen, und ich wurde in ihre Vision gezogen, die nicht möglich hätte sein sollen und die ich nicht verstand.

Wir sahen Woong, den Trickster, den Choi Rose aus der dritten Hölle befreit und der sie daraufhin getötet hatte. Ihre Leiche lag hinter ihm unbeachtet zwischen den Scherben. Er stand an der zersplitterten Fensterfront des Wolkenkratzers und blickte auf die Lichtsäulen, die überall in der Stadt erschienen waren. Insgesamt sieben, in verschiedenen, leuchtenden Farben.

Hinter Woong konnte ich hauptsächlich Opalhexen erkennen, die verletzt und gefesselt auf dem Boden knieten. Umma konnte ich unter ihnen nicht ausmachen. Sie hatte mir gesagt, sie würde fliehen. War es ihr gelungen?

Die erste goldene Lichtsäule, die uns vom Weg abgebracht hatte, löste sich auf, und wenige Augenblicke später erschien wie aus dem Nichts ein Mann neben Woong. Schwarze Flügel sprossen aus seinem muskulösen weißen Rücken. Er hielt den Kopf gesenkt, sodass das rote Haar in seine Stirn fiel. Langsam kniete er sich hin. Bis auf schwarze Hosen trug er keine Kleidung. Runen, die wie Glut auf seiner Haut glommen, zogen sich über seinen gesamten Körper. Weitere Lichtsäulen lösten sich auf, mehr Fremde erschienen kniend vor ihrem … vor Woong.

»Die sieben Herdenmeister wieder vereint«, sagte der Trickster und berührte fast beiläufig einen Anhänger um seinen Hals, den ich vorher nicht wahrgenommen hatte. Woong war nackt dem tintenschwarzen Becken entstiegen und hatte nichts am Leib getragen. Oder er hatte uns lediglich eine Illusion gezeigt. Schließlich war er der Meister der Illusionen, ein Jangnandämon. Die brutalste und stärkste Art von Dämon.

Ich wusste nicht, was Herdenmeister bedeutete, aber die rohe Gewalt, die die knienden Sieben ausstrahlten, verhieß nichts Gutes für die Zukunft der Hexen. Jäh blickte Woong von der Skyline der Stadt auf und schien direkt mich anzusehen. Ein süffisantes Lächeln erschien auf seinen vollen Lippen. Er strich mit einer Hand sein blondes Haar zurück.

»Da bist du ja«, raunte er leise, als würde er nicht wollen, dass ihn die anderen verstanden. »Ganz gleich, wohin du läufst und wo du dich versteckst, ich werde dich immer finden. Ich werde dich kriegen. Versprochen.«

Prustend versuchte ich, Luft zu holen.

Ich hatte Subin verloren, und statt Luft atmete ich Wasser ein. Hektisch schlug ich um mich. Meine Lunge brannte. Dieses Mal drang kein einziger Lichtstrahl bis zu mir. Ich würde sterben. Ich würde wirklich sterben.

Der einzige Trost war, dass Woong seinen Willen nicht bekäme und mich nicht foltern könnte, wie er es zweifellos vorhatte. Nur weil ich die direkte Nachfahrin von Prinzessin Bari war. Der Sagengestalt, die Woong angeblich ausgetrickst und eingesperrt hatte.

Die Kräfte verließen mich. Kälte betäubte meine Glieder. Ich spürte nicht mal mehr meine einst schmerzenden Wunden. Ein letztes Mal riss ich meine Augen auf, in der Hoffnung, etwas zu erkennen.

Ich ertrank.

Das Gesicht, das vor mir auftauchte, war Bobbys. Der Moment des Sterbens schenkte mir seine Anwesenheit. Wie sollte ich da traurig sein?

Doch sein schelmisch grinsendes Gesicht wurde von einer breiten Schnauze und langen Fangzähnen zerschlagen. Bacon hatte mich gefunden. Sie tauchte unter mir, sodass ich kraftlos auf ihren Rücken sank, als sie mit mir durch die Oberfläche brach. Ich hustete, während ich gleichzeitig versuchte, Atem zu holen. Mein Magen krampfte sich zusammen, aber das Wasser wurde erst erfolgreich aus meinen Lungenflügeln gepresst, als ich festen Boden unter mir spürte.

Wir hatten das Ufer erreicht.

Ich kämpfte mich zitternd auf alle viere, bevor ich würgte und würgte. Ein Schwall Wasser folgte auf den nächsten. Ich versuchte, mich an der Wirklichkeit festzuhalten, doch sie entglitt mir mit jeder Sekunde mehr.

Irgendwann hörten die Krämpfe auf. Das Zittern blieb, und meine Zähne klapperten lautstark aufeinander. Ich brach zusammen und rollte mich mit letzter Kraft auf den Rücken. Der Regen prasselte auf mein Gesicht.

Ich war nicht tot.

Trotzdem besaß ich nicht die Kraft, mich umzusehen. Über mir ragte eine Brücke auf, vermutlich die Hannam-Brücke. Wo war Subin?

Als ich nach ihr rufen wollte, verließ lediglich ein Krächzen meinen Mund. Es fiel mir schwer, wach zu bleiben, aber ich kämpfte gegen die Erschöpfung an. Wenn Woong mich in diesem Zustand fand, würde ich ihm nichts entgegensetzen können. ...

Erscheint lt. Verlag 26.1.2023
Reihe/Serie Die Hexen von Seoul
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Auftakt Fantasy Reihe • Belletristik Neuerscheinung 2023 • Dämonen • deutsche Fantasy • Fantasy Dilogie • Fantasy für Frauen • Hexe • Hexen • Hexen Fantasy • Korea Fantasy • Magie • Romantic Fantasy • Seoul • Südkorea • Urban Fantasy • Young Adult
ISBN-10 3-492-60252-5 / 3492602525
ISBN-13 978-3-492-60252-5 / 9783492602525
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