Rokesby - Wie heiratet man eine Bridgerton? (eBook)

Roman | Die Vorgeschichte zu Bridgerton

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
352 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-7499-0515-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Rokesby - Wie heiratet man eine Bridgerton? -  Julia Quinn
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Rauschende Feste, ruchlose Verehrer und rührende Hochzeiten - das Must-Read für alle Fans historischer Romane.

Georgiana Bridgertons Ruf ist ruiniert, weil ihr letzter Verehrer ein wenig über die Stränge geschlagen ist. Wenn sie nicht fortan von der Gesellschaft geächtet werden will, muss sie den Schuft jetzt heiraten. Allerdings bietet sich ihr plötzlich ein Ausweg, als ihr Jugendfreund Nicholas Rokesby, Sohn des Earl of Manston, um ihre Hand anhält; natürlich nur, weil der Earl, Georgies Patenonkel, das von ihm verlangt. Auch wenn Georgie Nicholas wirklich schätzt, sie kann gar nicht anders, als Nein zu sagen. Doch schon die nächste Nacht bringt ihren Entschluss gehörig ins Wanken ...



Julia Quinn, auch als zeitgenössische Jane Austen bezeichnet, studierte zunächst Kunstgeschichte an der Harvard Universität. Ihre überaus erfolgreichen historischen Romane präsentieren den Zauber einer vergangenen Epoche und begeistern durch ihre warmherzigen, humorvollen Schilderungen.

2. KAPITEL

Angesichts dieser väterlichen Ansage schossen Nicholas eine ganze Menge Dinge durch den Kopf.

Was hast du gerade gesagt?

Bist du übergeschnappt?

Du musst übergeschnappt sein.

Ja, ich bin mir sicher, dass du übergeschnappt bist.

Moment Mal, habe ich da gerade recht gehört?

Und alles mündete in: BIST DU VOLLKOMMEN VERRÜCKT GEWORDEN?

Was er sagte, war jedoch nur: »Wie bitte?«

»Du musst sie heiraten«, wiederholte sein Vater.

Und bewies damit a), dass Nicholas ihn nicht falsch verstanden hatte und b), dass sein Vater tatsächlich vollkommen verrückt geworden war.

Nicholas stürzte den Brandy in einem Zug hinunter. »Ich kann Georgiana nicht heiraten«, sagte er.

»Warum nicht?«

»Weil … weil …« Es gab so viele Gründe, dass Nicholas sie unmöglich zu einer einzigen Aussage zusammenfassen konnte.

Sein Vater hob eine Augenbraue. »Bist du schon mit einer anderen verheiratet?«

»Natürlich nicht!«

»Hast du einer anderen die Ehe versprochen

»Um Himmels willen, Vater …«

»Dann sehe ich keinen Grund, warum du deiner Pflicht nicht nachkommen kannst.«

»Es ist nicht meine Pflicht!«, fuhr Nicholas auf.

Sein Vater sah ihn streng an, sehr streng, und Nicholas kam sich wieder vor wie ein Kind, das wegen irgendeines kleinen Vergehens ausgescholten wurde.

Aber hier handelte es sich um keine Kleinigkeit. Hier ging es um eine Ehe. Und auch wenn es richtig und ehrenhaft sein mochte, Georgiana Bridgerton zu heiraten – sein mochte –, war es ganz gewiss nicht seine Pflicht.

»Vater«, versuchte er es noch einmal, »ich bin nicht in der Lage zu heiraten.«

»Natürlich bist du das. Du bist siebenundzwanzig Jahre alt, bei klarem Verstand und bei guter Gesundheit.«

»Ich wohne in einem Zimmer in Edinburgh. Ich habe nicht mal einen Kammerdiener.«

Sein Vater winkte ab. »Das lässt sich leicht beheben. Wir können dir ein Haus besorgen. Dein Bruder kennt ein paar Architekten, die uns dabei unterstützen können. Eine ausgezeichnete Investition für uns.«

Einen Augenblick konnte Nicholas ihn nur anstarren. Nun redete sein Vater von Immobilienanlagen?

»Du darfst es als Hochzeitsgeschenk betrachten. Aber vielleicht ist es dir lieber, erst einmal eins zu mieten – dann bist du nicht so festgelegt, was euren Wohnort anbetrifft.«

Nicholas legte sich eine Hand an die Stirn und presste Daumen und Mittelfinger gegen die Schläfen. Er musste sich konzentrieren. Nachdenken. Sein Vater redete noch, ließ sich aus über Integrität, Pflicht, Erbpachtverträge und Mietpreise. Nicholas schwirrte der Kopf.

»Hast du irgendeine Ahnung, was ein Medizinstudium einem alles abverlangt?«, fragte er und schloss die Augen hinter der Hand. »Ich habe keine Zeit für eine Ehefrau.«

»Sie braucht deine Zeit nicht, sie braucht deinen Namen.«

Nicholas ließ die Hand sinken. Sah seinen Vater an. »Du meinst das wirklich ernst.«

Sein Vater warf ihm einen Blick zu, als wollte er fragen, ob er ihm wohl nicht richtig zugehört habe.

»Ich kann nicht jemanden heiraten mit der dezidierten Absicht, sie zu ignorieren.«

»Ich hoffe, dass dies nicht der Fall sein wird«, erwiderte sein Vater. »Ich versuche nur zu erklären, dass deine Kooperation diesbezüglich keinen nachteiligen Einfluss auf dein Leben in dieser entscheidenden Phase haben muss.«

»Das waren aber furchtbar viele Worte, um mir zu sagen, ich solle mich als schlechter Ehemann erweisen.«

»Nein, es waren furchtbar viele Worte, um dir zu sagen, du sollst dich schlussendlich als Held einer jungen Frau erweisen.«

Nicholas verdrehte die Augen. »Wonach ich hingehen und mich als schlechter Ehemann erweisen kann.«

»Wenn das dein Wunsch ist«, sagte sein Vater ruhig.

Nicholas war sich nicht sicher, wie lang er seinen Vater ungläubig anstarrte. Erst als ihm bewusst wurde, dass er langsam mit dem Kopf schüttelte, zwang er sich dazu, sich abzuwenden. Er ging zum Fenster und schaute blicklos hinaus. Er wollte seinen Vater jetzt nicht ansehen. Er wollte nicht über ihn oder seinen verrückten Vorschlag nachdenken.

Nein, ein Vorschlag war es ja nicht, oder? Es war ein Befehl. Sein Vater hatte nicht gesagt: »Würdest du Georgiana heiraten?«

Er hatte gesagt: »Du musst sie heiraten.«

Das war nicht dasselbe.

»Du kannst sie in Kent zurücklassen«, sagte sein Vater nach einer, wie er wohl befand, angemessen rücksichtsvollen Dauer des Schweigens. »Sie braucht dich nicht nach Edinburgh zu begleiten. Vermutlich würde sie dich gar nicht nach Edinburgh begleiten wollen. Ich glaube nicht, dass sie je dort war.«

Nicholas wandte sich um.

»Natürlich wäre das ganz dir überlassen«, fuhr sein Vater fort. »Schließlich bist du es, der das Opfer bringt.«

»Es kommt mir ganz schön merkwürdig vor, dass du anscheinend glaubst, mich so überreden zu können«, erklärte Nicholas.

Aber offenbar führten sie zwei verschiedene Gespräche, denn sein Vater entgegnete: »Es geht doch nur um eine Ehe.«

Darauf schnaubte Nicholas nur laut und sagte: »Sag das zu Mutter, und dann komm zurück und sag es noch einmal zu mir.«

Die Miene seines Vaters wurde verdrossen. »Wir reden von Georgiana. Warum bist du nur so widerspenstig?«

»Ach, ich weiß nicht … Vielleicht weil du mich von meinen Studien weggerufen hast, mich quer durch England und Schottland gejagt hast und mich bei meiner Ankunft nicht etwa darauf hingewiesen hast, dass ich eventuell die Lösung für ein schwieriges Problem liefern könnte. Du hast mich nicht gefragt, was ich von einer Heirat halten würde. Du hast mir einfach befohlen, eine Frau zu heiraten, die praktisch meine Schwester ist.«

»Aber sie ist nicht deine Schwester.«

Nicholas machte eine abwehrende Bewegung mit der Hand. »Hör auf«, sagte er. »Hör bitte einfach auf.«

»Deine Mutter ist auch der Meinung, dass das die beste Lösung ist.«

»O Gott.« Sie hatten sich gegen ihn verschworen.

»Es ist die einzige Lösung.«

»Einen Moment«, murmelte Nicholas. Erneut presste er sich die Finger an die Schläfen. Sein Kopf fing an zu hämmern. »Ich brauche jetzt einfach einen Moment.«

»Wir haben keinen …«

»Verflixt und zugenäht, würdest du vielleicht mal einen Moment den Mund halten, damit ich nachdenken kann?«

Sein Vater riss die Augen auf und wich einen Schritt zurück.

Nicholas blickte auf seine Hände. Sie zitterten. So hatte er noch nie zu seinem Vater gesprochen. Er hätte es nicht für möglich gehalten. »Ich brauche einen Brandy«, sagte er. Einen ordentlichen diesmal. Er ging zurück zur Anrichte und füllte sein Glas fast bis zum Rand.

»Die ganze Reise von Schottland habe ich mich gefragt«, meinte er schließlich nachdenklich, »was um alles in der Welt passiert sein könnte, dass man mich auf so geheimnisvolle und gleichzeitig so nachdrückliche Weise nach Hause beordert. Ich habe mich gefragt, ob wohl jemand gestorben sein könnte.«

»Niemals würde ich …«

»Nein«, unterbrach Nicholas. Er wollte jetzt nichts von seinem Vater hören. Das war seine kleine Rede, sein Sarkasmus, und er würde sich dafür die Zeit nehmen, die er brauchte.

»Nein«, sagte er noch einmal. »Gestorben war sicher niemand. In einem solchen Fall hätte mein Vater niemals eine so kryptische Nachricht verfasst. Aber was könnte es sonst sein? Was hätte ihn dazu veranlassen können, mich zu einem so unglaublich ungünstigen Zeitpunkt nach Hause zu rufen?«

Lord Manston öffnete den Mund, doch Nicholas brachte ihn mit einem strengen Blick zum Schweigen.

»Obwohl ungünstig es ja noch nicht einmal ansatzweise trifft. Wusstest du, dass ich meine Examen verpasse?« Nicholas hielt inne, aber nicht lange genug, um anzudeuten, dass diese Frage etwas anderes als rein rhetorisch war. »Meine Professoren haben sich bereit erklärt, sie bei meiner Rückkehr nachzuholen, aber ich musste ihnen natürlich gestehen, dass ich nicht wüsste, wann ich zurückkommen würde.« Er trank einen großen Schluck Brandy. »Also, das war wirklich eine unangenehme Unterredung.«

Nicholas sah zu seinem Vater hinüber, forderte ihn beinahe heraus, ihn zu unterbrechen. »Ich glaube nicht, dass sie mir diese Nachfrist gewähren wollten«, sprach er weiter, »aber hierbei hat es sich um einen jener Fälle gehandelt, in denen es von Vorteil ist, der Sohn eines Earls zu sein. Natürlich macht man sich damit keine Freunde. Keiner mag den Burschen, der seine Verbindungen spielen lässt, um sich um seine Examen herumzumogeln. Selbst wenn dieser Bursche jede Absicht hat, seine Examen zu einem späteren, wenn auch, wie ich vielleicht bereits erwähnt habe, ungewissen Zeitpunkt abzulegen.«

»Ich habe mich schon dafür entschuldigt, dass ich dich aus deinen Studien herausreißen musste«, sagte Lord Manston angespannt.

»Ja«, erwiderte Nicholas ausdrucklos, »in deinem höchst detailreichen Brief.«

Sein Vater starrte ihn einen Augenblick an und fragte dann: »Hast du deinen Launen...

Erscheint lt. Verlag 23.8.2022
Reihe/Serie Rokesby
Übersetzer Petra Lingsminat
Sprache deutsch
Original-Titel First Comes Scandal
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adel • Bridgerton • bücher für frauen • Frauenroman • Frauenunterhaltung • Historical Romance • historisch • Historischer Liebesroman • Historischer Roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • liebesromane bücher • Rokesby • Roman • Romance • Roman Frauen • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7499-0515-0 / 3749905150
ISBN-13 978-3-7499-0515-7 / 9783749905157
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