Ex Hex (eBook)

Die TikTok-Sensation - Roman
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2023 | 1. Auflage
320 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-28440-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ex Hex -  Erin Sterling
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Als Vivienne Jones von Rhys Penhallow verlassen wird, tut sie, was jede junge Hexe an ihrer Stelle getan hätte: Sie lässt sich ein Bad ein, mixt sich einen ordentlichen Drink und verflucht den Mistkerl, der ihr das Herz gebrochen hat. Neun Jahre später ist Vivi immer noch nicht über Rhys hinweg, und als dieser zum jährlichen Herbstfest nach Graves Glen zurückkehrt, beschließt sie, ihn zu ignorieren. Leichter gesagt als getan, denn Vivis alter Fluch entfaltet mit Rhys Besuch erst seine volle Wirkung, und plötzlich ist das ganze Städtchen in Gefahr. Um den Fluch zu brechen, müssen Rhys und Vivi - zunächst äußerst widerwillig - zusammenarbeiten. Doch schon bald merken die beiden, dass die Funken nicht mehr nur in den Leylinien unter der Stadt sprühen ...

Erin Sterling ist das Pseudonym der erfolgreichen »New York Times«-Bestsellerautorin Rachel Hawkins. Geboren in Virgina und aufgewachsen in Alabama, arbeitete sie nach ihrem Studium zunächst als Lehrerin, bevor sie sich ganz dem schreiben widmete. Mit ihrem ersten Fantasy-Roman »Ex Hex« landete sie sofort auf der »New York Times«-Bestsellerliste. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Alabama.

Prolog


Mische niemals Wodka und Hexerei.

Das wusste Vivi natürlich. Nicht nur hatte Tante Elaine ihr das tausendmal gepredigt, es war außerdem auf die Geschirrtücher, T-Shirts und, ironischerweise, Schnapsgläser gedruckt, die Tante Elaine in ihrem Laden Something Wicked in der Innenstadt von Graves Glen, Georgia verkaufte.

Es war der Satz, den man vielleicht am ehesten als das Familienmotto der Familie Jones hätte bezeichnen können.

Aber, überlegte Vivi, während sie sich tiefer in die Badewanne sinken ließ und an dem Wodka-Cranberry-Gebräu nippte, das ihre Cousine Gwyn für sie gemixt hatte, es musste doch sicher Ausnahmen für gebrochene Herzen geben.

Und ihres fühlte sich im Moment voll und ganz zerbrochen an. Vielleicht sogar zerschmettert. In winzig kleine Herzstückchen, die in ihrer Brust herumklapperten, und alles nur, weil sie der Anziehungskraft eines niedlichen Akzents und eines Paars äußerst blauer Augen nicht hatte widerstehen können.

Schniefend schnippte sie noch einmal mit den Fingern, und der Raum füllte sich mit dem Duft von Rhys’ Aftershave, etwas Zitroniges und Würziges, das sie nicht so recht bestimmen konnte, obwohl es sich offenbar hartnäckig genug in ihrem Kopf festgesetzt hatte, dass sie es jetzt einfach nur mit ihrer Magie herbeirufen konnte.

Selbst jetzt noch, tief in Gwyns Badewanne mit den Löwentatzen, erinnerte sie sich, wie sich bei diesem Geruch alles in ihrem Kopf drehte, wenn sie das Gesicht an seiner Brust vergrub, und wie warm seine Haut sich anfühlte.

»Vivi, nicht schon wieder!«, rief Gwyn aus dem Schlafzimmer. »Ich bekomme Kopfschmerzen davon!«

Vivi sank noch tiefer ins Wasser, ließ es über die Ränder der Wanne schwappen und löschte damit beinahe eine der Kerzen, die sie rundherum aufgestellt hatte.

Eine weitere Lektion von Tante Elaine – das beste Heilmittel für alles waren Kerzen und ein Bad, und obwohl Vivi jede Menge Rosmarin und mehrere Handvoll rosafarbenes Salz ins Wasser gegeben und außerdem fast jede Kerze, die Gwyn besaß, angezündet hatte, fühlte sie sich kein bisschen besser.

Allerdings, das musste sie zugeben, war der Wodka eine gewisse Hilfe, und sie lehnte sich zur Seite, um noch einen Schluck durch den leuchtend violetten, spiralförmig gewundenen Strohhalm zu nehmen.

»Gönn mir doch auch mal was!«, rief sie zurück, als das Glas leer war, und Gwyn, deren pinkfarbenes Haar über die Schultern fiel, streckte den Kopf durch die Tür.

»Mein Schatz, ich liebe dich, aber du bist gerade mal drei Monate mit dem Kerl ausgegangen.«

»Und wir sind erst seit neun Stunden getrennt«, erwiderte Vivi, ohne zu erwähnen, dass es eigentlich neun Stunden und sechsunddreißig, fast siebenunddreißig Minuten waren. »Mir stehen mindestens noch fünfzehn weitere Stunden zu, bevor ich aufhören muss zu schmollen. So steht es in den Regeln.«

Gwyn rollte mit den Augen. »Und deshalb geht man nicht mit Hexenjungs aus«, sagt sie. »Vor allem nicht mit Penhallow-Hexenjungs. Diese Arschlöcher haben vielleicht die Stadt gegründet, aber es sind immer noch verdammte Hexenjungs.«

»Verdammte Hexenjungs«, stimmte Vivi zu und blickte traurig auf ihr leeres Glas, während Gwyn wieder im Schlafzimmer verschwand.

Gwyn war wesentlich vertrauter mit der ganzen Hexensache als Vivi. Während ihre Cousine bei Tante Elaine aufgewachsen war, einer glücklich praktizierenden Hexe, hatte Vivis Mutter, Elaines Schwester, ihre magischen Fähigkeiten geheim gehalten. Erst nach ihrem Tod, als Vivi zu Elaine und Gwyn gezogen war, hatte sie diese Seite ihrer selbst zu erforschen begonnen.

Und das bedeutete, dass sie nicht Bescheid gewusst hatte über Hexenjungs und dass einen davon in einer lauen Sommernacht bei einer Sonnwendfeier zu treffen, gleichzeitig das Beste und Schlimmste sein konnte, was einem passieren konnte.

Vivi hob die Hand, wackelte mit den Fingern, und kurz darauf erschien ein verschwommenes, waberndes Bild über dem Wasser.

Schöne Gesichtszüge, dunkles Haar, funkelnde Augen und ein verwegenes Grinsen.

Vivi warf ihm einen finsteren Blick zu, bevor sie erneut schnipste und eine kleine Sturmflut aus dem Badewasser emporstieg und das Gesicht mit einem Platschen und einem Funkenregen verschwinden ließ.

Sie wünschte, sie könnte die Erinnerung an ihn auch so mühelos auslöschen, aber selbst traurig und benebelt vom Wodka, wie Vivi war, wusste sie es besser, als mit dieser Art von Magie herumzuspielen. Außerdem waren da ein paar dieser kleinen Stückchen ihres Herzens, die die letzten drei Monate gar nicht vergessen wollten, die festhalten wollten an der Erinnerung an jene Nacht, in der sie sich begegnet waren, an die melodische Art, wie er ihren Namen gesagt hatte, immer Vivienne, niemals Vivi, und wie er in dieser ersten Nacht gefragt hatte Darf ich dich küssen? und wie sie antwortete Jetzt? und wie er dann mit einem sanften Lächeln sagte Am liebsten jetzt, aber ich richte mich nach deinen Plänen, und wie sollte eine Frau so was widerstehen? Vor allem eine, die neunzehn und bei ihrem ersten Sonnwendfest war? Vor allem, wenn der Mann, der diese Worte sagt, groß und lächerlich attraktiv und dazu noch Waliser ist?

Es war illegal, genau das war es, und sie würde definitiv eine Beschwerde beim Hexenrat einreichen, sobald sie …

»Vivi!«, schrie Gwyn aus dem Schlafzimmer. »Du bringst die Lampen zum Flackern.«

Ups.

Vivi setzte sich auf, zog den Stöpsel aus Gwyns Wanne und hoffte, ein Teil ihres Elends würde einfach mit dem Wasser in den Abguss hinunterwirbeln.

Vorsichtig stieg sie über die Kerzen und zog den Bademantel, den Gwyn ihr geliehen hatte, von einem Haken an der Wand, und als sie den schwarzen Seidengürtel um ihre Taille band, fühlte sie sich schon ein klein wenig besser. Deshalb war sie hierher zu Elaines und Gwyns Hütte im Wald oben in den Bergen über Graves Glen gekommen, statt zurück in ihr Wohnheimzimmer am College zu gehen. Hier oben in der gemütlichen kleinen Behausung mit ihren Kerzen und Katzen roch jeder Raum nach Kaminrauch und Kräutern, und Vivi fühlte sich zu Hause.

Vielleicht konnten Gwyn und sie ja Gesichtsmasken auftragen oder so was. Sich noch einen Drink genehmigen, oder auch fünf. Taylor Swift hören.

Oder, berichtigte Vivi sich, als sie aus dem Badezimmer kam und sah, wie Gwyn einen Kreis aus Salz auf den Boden streute, sie konnten auch tun … was immer das da war.

»Was machst du da?«, fragte sie und wedelte mit der Hand in Richtung Badezimmer. Eine Sekunde später kam ihr Glas mit wippendem Strohhalm herausgeschwebt, und Vivi schloss die Finger darum, ehe sie an Gwyns Schreibtisch trat, um sich einen weiteren Drink einzugießen.

»Wir belegen das Arschgesicht mit einem Fluch«, antwortete Gwyn grinsend.

»Er ist kein Arschgesicht«, gab Vivi zurück und kaute am Ende ihres Strohhalms herum, während sie den Kreis beäugte. »Also zumindest war er das anfangs nicht. Und ehrlicherweise war ich diejenige, die Schluss gemacht hat, nicht er.«

Schnaubend fasste Gwyn ihr Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen. »Du hast Schluss gemacht, weil er ein Arschgesicht ist. Er ist nach Graves Glen gekommen und hat dich verführt, und das alles, während sein Dad in Wales seine Hochzeit mit irgendeiner schicken Hexe plante. Und er wusste davon! Und hat es nicht für nötig befunden, es dir zu sagen! Nein, er ist und bleibt ein Arschgesicht, da sind wir uns alle einig.«

»Und alle bedeutet du.«

»Ich und Sir Purrcival«, sagte Gwyn und zeigte auf das kleine schwarze Kätzchen, das sich auf ihrem Bett zusammengerollt hatte. Bei der Erwähnung seines Namens hob es den kleinen Kopf und sah Vivi blinzelnd mit seinen intensiven gelbgrünen Augen an, ehe es ein winziges Miau ausstieß, das sich tatsächlich irgendwie nach einer Zustimmung anhörte.

Und Rhys war ja wirklich verlobt gewesen. Na ja, fast verlobt. Er hatte eine andere Bezeichnung verwandt. Er hatte es »versprochen« genannt. Hatte sie heute Morgen damit überfallen, als sie noch zusammengekuschelt in der Wärme seines Bettes lagen und er ihre Schulter küsste und murmelte, dass er für eine Woche oder so zurück nach Hause müsse, um ein paar Dinge zu regeln.

Und »ein paar Dinge« bedeutete offenbar »meinem Dad sagen, dass er meine Hochzeit mit einer völlig Fremden absagen soll«, und dann besaß er auch noch die Frechheit, bestürzt darüber zu sein, dass sie bestürzt war, und jetzt, wo sie darüber nachdachte … ja, sie sollten dieses Arschgesicht wirklich verfluchen.

»Stimmt«, sagte Vivi und verschränkte die Arme vor der Brust. »Was müssen wir tun?«

»Öffne die Fenster«, sagte Gwyn, trat an ihren Schreibtisch und griff nach einer Kerze in einem Glashalter, die Vivi bei den Vorbereitungen zu ihrem Ritualbad irgendwie übersehen hatte.

Vivi tat wie geheißen, und die kühle Septemberluft strömte in den Raum und trug den Geruch nach Kiefern mit sich. Über dem Gipfel des nächsten Berges stand der Mond, voll und weiß, und Vivi schenkte ihm ein kleines betrunkenes Winken, ehe sie den Kopf aus dem Fenster steckte, um zu Elaines Berg hinaufzublicken.

Dort oben, irgendwo in der Dunkelheit, befand sich das Haus von Rhys’ Familie, in dem er bis zu diesem Sommer nie gewesen war. Es war nicht beleuchtet, weil Rhys jetzt weg war.

Weg.

Zurück in Wales und dem Leben, das er geführt hatte, bevor er hergekommen war, um Sommerkurse am Penhaven College zu...

Erscheint lt. Verlag 18.1.2023
Reihe/Serie Graves-Glen-Reihe
Übersetzer Antonia Zauner
Sprache deutsch
Original-Titel The Ex Hex Book 1
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2023 • eBooks • Fantasy • Flüche • Hexen • Liebe • Liebesromane • Magie • Neuerscheinung • Romantasy • romcom
ISBN-10 3-641-28440-6 / 3641284406
ISBN-13 978-3-641-28440-4 / 9783641284404
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