Die Verführung des Ritters (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
480 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-2523-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Verführung des Ritters - Kris Kennedy
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Kann wahre Liebe die größte Feindschaft überwinden?

England, 1152. Gwyn flieht vor der Hochzeit mit einem ungeliebten Mann und landet in den starken Armen des Ritters Griffyn. Zwischen den beiden entspinnt sich eine leidenschaftliche Romanze. Doch dann erfährt der Ritter, dass die schwarzhaarige Schönheit die Tochter seines größten Feindes ist ...
'Eine wunderbare Geschichte über Verrat und Leidenschaft.' Hannah Howell

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<p>Kris Kennedy ist Ehefrau, Mutter, Psychotherapeutin und Autorin. Sie glaubt, dass jede Frau es verdient, von einem guten Buch in eine andere Welt entführt zu werden. Sie stammt aus Philadelphia, lebt inzwischen aber mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einem Hund im Bundesstaat Washington im Nordwesten der USA.<br></p>

Kris Kennedy ist Ehefrau, Mutter, Psychotherapeutin und Autorin. Sie glaubt, dass jede Frau es verdient, von einem guten Buch in eine andere Welt entführt zu werden. Sie stammt aus Philadelphia, lebt inzwischen aber mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einem Hund im Bundesstaat Washington im Nordwesten der USA.

Kapitel 1


Sechs Monate später, Oktober 1152
London, 250 Meilen südlich des Stammsitzes derer von Everoot, genannt das Nest

Das Gedränge war beängstigend. Die Gäste mochten allesamt Adelige sein, aber sie waren genauso laut und derb wie eine Horde betrunkener Tagelöhner.

Sie trug ein grünes Kleid aus kostbarer Seide, die wie ein smaragdgrüner Wasserfall schimmerte. Das Mieder schmiegte sich so eng um ihren Leib wie die Ärmel ihre Arme bis zu den Ellbogen umschlossen, ehe sie sich weit auffächerten und in eleganten Falten ihre Handgelenke umspielten. Das ebenholzschwarze Haar fiel ihr in Locken bis weit auf den Rücken, nur einzelne Strähnen umschmeichelten ihre Wangen. Ein dünner Silberreif um ihre Stirn hielt den zarten Schleier aus hellgrüner Spitze fest. Nach außen war sie das Musterbeispiel einer sittsamen Frau von bester Abstammung und von außergewöhnlicher Schönheit.

In ihrem Innern jedoch herrschte Aufruhr, und ihre Nervosität drohte überzukochen.

Guinevere de l'Ami, die Tochter des erlauchten Grafen von Everoot, stand dicht an der Wand des Saales und umklammerte ihren leeren Weinkelch so heftig, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Einem vorbeigehenden Baron lächelte sie gleichgültig zu, woraufhin dieser auf sie zusteuerte und ganz und gar nicht gleichgültig lächelnd seine grau verfärbten Zähne zeigte. Gwyn sank das Herz. Ein junger Knappe ging an ihr vorbei. Sie beugte sich vor.

»Darf ich?«, fragte sie mit einem Lächeln und nahm ihm den Weinkrug aus der Hand.

Sein bartloses Kinn sackte herab. Er starrte erst auf seine Hand, dann auf Gwyn, die sich bereits ihren Weg durch die Menge bahnte, den Weinkrug fest in den Händen haltend. Sollte jemand versuchen, ihn ihr wegzunehmen, würde sie ihn auf dessen Kopf zerschmettern.

Sie fand eine kleine Fensternische direkt neben der neuesten Errungenschaft in diesem alten, zugigen Gemäuer: einer Feuerstelle. Sie versuchte, zwei Dinge zugleich in die Tat umzusetzen: mit der Wand hinter ihrem Rücken zu verschmelzen und sich ordentlich zu betrinken. Sie verzog das Gesicht, weil der Wein tranig schmeckte, nahm dann aber doch einen großen Schluck.

Um sich für das Kommende zu wappnen, gab es viele Möglichkeiten.

Hingegen gab es nur wenige Orte, genauer gesagt, nur wenige so großartige Orte, die besser als dieser dazu geeignet waren, sich mit Wein zu stärken. Sie befand sich auf dem Fest des Königs, das dieser am Ende einer zermürbenden Woche voller Sitzungen mit seinen mächtigen Ratgebern gab. Männer wie der reiche Graf von Warwick oder der mächtige Graf von Leicester waren zu diesem Fest gekommen. Männer, die so viel Macht hatten wie ihr Vater. Es waren die wenigen, unschätzbar wertvollen Getreuen, die dem König inmitten dieses schrecklichen, blutigen Bürgerkriegs geblieben waren.

Seit sechzehn Jahren war der englische Adel nun schon in zwei Lager gespalten. Familien waren auseinandergebrochen, Freundschaften zerstört worden, Erbschaften verloren gegangen. Räuber beherrschten die Straßen und plünderten die Dörfer. Hinzu kam, dass das Land ausblutete und verdorrte. Aber jetzt würde es noch schlimmer kommen.

Die Nachricht verbreitete sich bereits: Der mächtige Graf von Everoot war gestorben. Und seine Erbin, Guinevere de l'Ami, war eine alleinstehende Frau.

Sie stürzte den nächsten Schluck Wein herunter.

In dem großen, weitläufigen Saal dieser Londoner Festung war es mit Einbruch der Dämmerung dunkler geworden. Als die Sonne sich dem Horizont näherte, verströmte sie ein letztes Mal einen rosafarbenen Hauch, der durch das offene Fenster neben Gwyn fiel und den Saal in ein Licht tauchte, das sie an verblühende Rosen erinnerte. Und an Blut, das sich mit Wasser mischte.

Gwyn schenkte noch mehr Wein in ihren Kelch und dachte verdrießlich darüber nach, wie sie in diesem Moment daran Gefallen finden konnte, so blutrünstige Beschreibungen für einen Sonnenuntergang zu ersinnen.

Vielleicht führte die Tatsache, dass sie vor nicht einmal zwei Wochen ihren geliebten Vater verloren hatte, zu einem so unlogischen Verhalten, dachte sie erschöpft.

Aber wenn dann auch noch die eigene Burg belagert wurde, konnten solche Gedanken durchaus aufkommen. Selbst wenn man auf dem Fest des Königs weilte, 250 sichere Meilen von dieser Burg entfernt. Und doch brach es ihr schier das Herz.

Sie hätte es wissen müssen.

Marcus fitzMiles, Lord d'Endshire, hatte die Woche nach dem Tod ihres Vaters genutzt, sie mit seiner Aufmerksamkeit und Fürsorge zu überschütten wie ein Almosenier. Schon da hätte sie ahnen müssen, dass etwas Schreckliches auf sie zukam. Marcus fitzMiles war der nächste Nachbar und Verbündete ihres Vaters. Er war aber auch der habgierigste Baron in König Stephens vom Krieg gebeutelten Reich und fraß die kleinen Lehen auf wie Pinienkerne. Und bis Gwyn am Vorabend in London eingetroffen war, hatte er als Einziger gewusst, dass ihr Vater gestorben war. Der einzige Mensch, der wusste, wie ungeschützt Everoot jetzt war. Wie ungeschützt Guinevere war.

Sie hätte es wissen müssen.

Sie hob das Kinn und starrte blind vor sich hin. Ihre Augen brannten. Sie durfte das nicht zulassen. Nicht so schnell nach Papas … Nein, nicht so bald. Ihr Hals schmerzte, und sie kämpfte gegen die Enge in ihrer Kehle an, die sie würgen ließ. Nicht jetzt.

Sie hatte es ihm versprochen.

Andererseits habe ich an Papas Totenbett so manches Versprechen gegeben, das ich schlichtweg nicht verstanden habe, dachte sie verzweifelt. Aber man stritt nicht mit dem sterbenden Vater, wenn er darum bat, die Schatulle mit den Liebesbriefen, die er und ihre vor langer Zeit verstorbene Mutter sich geschrieben hatten, wie einen Schatz zu hüten. Oder wenn er sagte, er hätte sich geirrt, so schrecklich geirrt. (Was hatte er nur damit gemeint?) Oder wenn er sie flehentlich um etwas bat mit Worten, die er nur noch unverständlich hatte herausbringen können:. »Rade. Guh. Saw.« Was auch immer das hieß. Sie hatte neben seinem Bett auf dem kalten Steinboden gekniet und ihm alles versprochen.

Gwyn schluckte schwer. Anspannung, Angst und ein altes, sehr altes Gefühl der Scham verbanden sich in ihr zu einer rot glühenden Flamme. Sie krampfte die Finger um den Stiel des Weinkelches. Wo blieb denn nur der König, verdammt? Jede Minute, die verstrich, war eine Minute mehr, die fitzMiles blieb, um seinen bisher größten Happen zu verschlingen: Gwyns Zuhause.

Sie brauchte mehr Wein, drehte sich um - und lief direkt in Marcus fitzMiles hinein, den Graf d'Endshire.

»Himmel noch mal!«, rief sie ungehalten, als Wein über den Rand ihres Kelches schwappte. Einige Barone schauten zu ihr hin.

»Lady Guinevere«, begrüßte Marcus sie mit sanfter Stimme und nahm ihr den Kelch aus der tropfnassen Hand.

»Gebt her.« Sie entriss ihm den Kelch.

Ein routiniertes Lächeln umspielte seinen Mund. Er breitete die Arme aus und mimte die verwirrte Unschuld. »Aber selbstverständlich, Mylady. Ihr dürft so viel haben, wie Ihr wollt.«

»Vielen Dank, dass Ihr mir zurückgebt, was mir gehört. Wie auch das Nest.«

»Ahhhh.« Er neigte den Kopf leicht nach vorne. »Ihr habt also davon gehört.«

»Gehört? Gehört?«

Marcus warf einen flüchtigen Blick in die Runde. »Ja, in der Tat. Ihr habt davon gehört. Wie auch jeder andere davon erfahren wird, wenn Ihr Eure Stimme nicht mäßigt.«

»Ich soll meine Stimme mäßigen? Seid versichert, dass meine Stimme sich so laut erheben wird, dass selbst der König mich hört, Marcus. Oder jeder andere, der zuhören will. Bis Euch die Ohren klingen!«

Kühl betrachtete er sie von oben bis unten. »Gut möglich, dass Ihr diejenige seid, die brennt, Gwyn.«

Ihre Augen verengten sich zu engen, funkelnden Schlitzen. Ihre Finger, die den Stiel des Weinpokals hielten, verfärbten sich weiß. Wäre der Kelch ein Mann gewesen, er wäre jetzt eines grausamen Todes gestorben. »Ich? Brennen?«

»Wiederholt Ihr denn alles, was ich sage?«, monierte er mit gerade dem richtigen Maß Neugier, sodass sie den Mund zumachte.

»Dann machen wir es anders. Ihr wiederholt jetzt, was ich sage, damit wir sicher sind, dass Ihr es begreift, Marcus«, sagte sie mit gefährlich leiser Stimme. »Ihr werdet das Nest niemals besitzen.«

Er schüttelte den Kopf und lächelte so sanft, als geruhte er, ein Kind zu korrigieren, das sich irrte. »Nein, Mylady, Ihr missversteht mich. Ich ging davon aus, dass Eure Burg des Schutzes bedurfte, während Ihr und so viele Eurer Ritter abwesend wart.«

»Ihr habt Eure Armee zum Nest geschickt, um mich zu beschützen?«

»Im Grunde genommen, liebe Guinevere, scheint Ihr gut beschützt zu sein, weil Euch eine stattliche Anzahl Kämpfer zur Seite steht. Eine erkleckliche Zahl, wenn ich das so sagen darf, mit der Ihr in die Stadt eingezogen seid. Und eine kluge Entscheidung, denn so habt Ihr jeden, der nach dem Tod des Grafen an der Stärke von Everoot zweifeln könnte, gleich eines Besseren belehrt. Nein, Mylady, Ihr seid wahrlich gut bewacht.« Sein Mund verzog sich erneut zu einem Lächeln. »Es war Eure Festung, auf die das nicht zutraf.«

Sie ballte die Hände zu Fäusten. Der Pokal in ihrer Hand neigte sich, und der Wein floss auf den Fußboden. Sie schenkte dem keine Beachtung.

»Bauern und Dummköpfe haben sich vielleicht von Eurer Machtdemonstration beeindrucken lassen, mit der Ihr in die Stadt eingezogen seid«, fuhr er fort. Dann machte er eine Pause. »Ich...

Erscheint lt. Verlag 28.6.2022
Reihe/Serie Ritter aus Liebe und Leidenschaft
Übersetzer Juliane Korelski
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel The Conqueror
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bezwinger meines Herzens • England • Feinde • Feindschaft • Gefangene der Sehnsucht • Gefühl • Gefühle • gefühlvoll • Gegenwartsliteratur • Große Liebe • Historische Liebesromane • Kimberly Killion • Leidenschaft • Liebe • Liebesroman • Liebesromane Bestseller • Liebesromane deutsch • Mittelalter • Ritter • Romance • Romanhefte • Romantasy • Romantik • Unterhaltung • Verlangen • Verrat
ISBN-10 3-7517-2523-7 / 3751725237
ISBN-13 978-3-7517-2523-1 / 9783751725231
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