Verrat an Frankreichs Küsten (eBook)

Historischer Abenteuerroman

(Autor)

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2022 | 1. Aufl. 2022
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3018-1 (ISBN)

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Verrat an Frankreichs Küsten - Frank Adam
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September 1792: Ein Krieg mit Frankreich liegt in der Luft. Das blutige Regime der französischen Revolution erfüllt Europa mit Entsetzen. Doch England und seine Flotte unterstützen die Aufständischen in den französischen Provinzen nur halbherzig. Kapitän David Winter und seine Männer von der Fregatte Shannon erleben neben den Kämpfen auf See auch Verrat und blutige Auseinandersetzungen an Land, als sie die Landung der Emigrantenregimenter in der Bucht von Quiberon unterstützen ...

David Winters Abenteuer sind ein Spiegelbild seiner Zeit, des rauen Lebens in der Royal Navy, aber auch romantischer Gefühle, des heldenhaften Mutes und der Kameradschaft auf See. Vom Eintritt in die Royal Navy über die Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges bis in die napoleonischen Kriege verfolgen wir David Winters Aufstieg vom Seekadetten bis zum Admiral.

Aufregende Abenteuer auf See, eingebettet in die faszinierende Geschichte der Marine.

Für alle Fans von C.S. Forester, Alexander Kent, Patrick O'Brian und Richard Woodman. Weitere Bücher von Frank Adam bei beTHRILLED: die Sven-Larsson-Reihe.

eBooks von beTHRILLED - spannungsgeladene Unterhaltung.



<p>Frank Adam ist das Pseudonym von Prof. Dr. Karlheinz Ingenkamp (1925-2015). Er hat Geschichte und Psychologie studiert und als Erziehungswissenschaftler ein bekanntes Forschungsinstitut geleitet. Im Ruhestand wandte er sich seinem Hobby, der Geschichte der britischen Flotte, zu, und hat erfolgreich zwei historischer Seekriegs-Reihen geschrieben: die Abenteuer des David Winter und Sven Larssons Erlebnisse im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.</p>

Frank Adam ist das Pseudonym von Prof. Dr. Karlheinz Ingenkamp (1925-2015). Er hat Geschichte und Psychologie studiert und als Erziehungswissenschaftler ein bekanntes Forschungsinstitut geleitet. Im Ruhestand wandte er sich seinem Hobby, der Geschichte der britischen Flotte, zu, und hat erfolgreich zwei historischer Seekriegs-Reihen geschrieben: die Abenteuer des David Winter und Sven Larssons Erlebnisse im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.


Das Wetterleuchten der Revolution


(September 1792)

Der elegant gekleidete ältere Herr mit der weiß gepuderten Perücke nickte nachdrücklich und führte die Hände so zusammen, dass sich die Spitzenmanschetten bewegten und der Applaus angedeutet wurde, gleichzeitig aber kein Geräusch die Konzentration störte.

Es war eine vornehme Versammlung, die sich in den Räumen der Royal Society in London zusammengefunden hatte, um einem Vortrag des Herzogs von Bourgoyne über die wahren Absichten der Umstürzler in Frankreich zu lauschen. Der Umsturz, die Rebellion, die Revolution, wie immer es einige nannten, hatte in diesem September 1792 viel von der ursprünglichen Sympathie verloren, mit der man sie anfangs in Britannien begrüßt hatte.

»Nicht Steuergerechtigkeit, nicht die Stärkung bürgerlicher Freiheiten und Rechte sind das Ziel dieser Umstürzler, meine Herren, sondern eine Diktatur gottloser Fanatiker, die nicht nur Frankreich, sondern ganz Europa unterwerfen wollen. Der Krieg gegen Österreich ist nur der erste Schritt.« Der Herzog, der mit Nachdruck in einem akzentgefärbtem, aber fehlerfreien Englisch gesprochen hatte, stärkte sich mit einem Schluck Wasser.

Etwa vierzig Herren lauschten seinen Worten. Die meisten waren älter, aber in der ersten Reihe saßen auch jüngere Männer, einer von ihnen recht wettergebräunt. Er hatte seine Blicke umherschweifen lassen und konzentrierte sie jetzt wieder auf den Redner.

»Wenn es noch eines Argumentes bedurft hätte, um die Naivität derjenigen bloßzustellen, die in diesem freien Lande von einer notwendigen Revolution sprachen, dann kann ich ihnen jetzt gleich drei anbieten: Erstens die Erstürmung des Königsschlosses und die Einkerkerung Seiner Majestät. Zweitens die Mordwelle, die der sogenannte Justizminister Danton jetzt ausgelöst hat und die mehr als zweitausend Unschuldige bedroht. Und drittens die Abschaffung des Königtums, die der sogenannte Nationalkonvent in Kürze beschließen wird, wie ich aus zuverlässiger Quelle erst gestern erfahren habe.«

Beeindruckt nickten mehrere der Zuhörer, aber da sprang plötzlich in der ersten Reihe ein junger Mann auf, schrie mit lauter Stimme: »Tyrannenknecht! Tod den Unterdrückern!« Er zog ein Messer aus dem Jackett und stürzte auf den Redner zu. Gleichzeitig wurde eine Saaltür mit lautem Krach aufgestoßen, und ein Trupp Männer stürmte herein, laut »Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit« schreiend.

Das Chaos konnte kaum schlimmer sein. Der Redner starrte mit offenem Mund wie gelähmt auf den Attentäter. Die Zuhörer schrien vor Schreck. Einige wollten davonlaufen, aber der junge, wettergebräunte Mann aus der ersten Reihe war blitzschnell aufgesprungen, schnitt dem Attentäter den Weg zum Rednerpult ab, schlug ihm mit einem kräftigen Tritt die Beine weg, sodass er lang zu Boden stürzte, traf ihn, als er sich wieder aufrichten wollte, mit einem Schlag der Handkante am Halsansatz, lief weiter zum Rednerpult, griff zwei der Kristallvasen, die dort mit Blumen zur Ausschmückung standen, und schleuderte sie nacheinander in den anstürmenden Trupp hinein.

Sein Nachbar war ihm zu Hilfe geeilt und hatte seinen Stuhl ergriffen, den er abwehrbereit den Heranstürmenden entgegenstreckte. Der andere hatte noch zwei Kristallvasen geworfen und zwei der Angreifer dadurch ausgeschaltet, während andere, sich Blumenwasser aus den Augen wischend, wieder voranstürzten. Aber nun hatte der Verteidiger die Gipsbüste eines berühmten Physikers ergriffen, schleuderte sie ebenfalls den Angreifern entgegen, packte dann die Holzsäule, auf der die Büste gestanden hatte, und schwang sie wie ein Beidhandschwert über dem Kopf. Sein Kamerad stand mit erhobenem Stuhl neben ihm. Die Angreifer stutzten, und dann waren die Diener heran, die von dem Geschrei bei ihrem Geschwätz im Gesinderaum aufgeschreckt waren, und überwältigten die Angreifer.

Der Tumult hatte sich gelegt, die erregten Zuhörer hatten wieder Platz genommen, aber ihre aufgeregten Gespräche konnten erst gestoppt werden, als der Vorsitzende wieder und wieder die Glocke geschwungen hatte.

Sir Joseph Banks, Präsident der Royal Society, hob die Hände und sagte: »Meine Herren! Sie alle waren Zeugen eines unerhörten Vorfalls, mit dem die Freiheit des Wortes in diesen Räumen, die wie wenige andere dem freien Gedankenaustausch gewidmet sind, geknebelt werden sollte. Dass dieser verabscheuungswürdige Versuch gescheitert ist, dass unserem verehrten Gast nichts geschehen ist, verdanken wir vor allem zwei unerschrockenen Zuhörern.«

Er wandte sich nun an den Herrn, der den Stuhl geschwungen hatte: »Mylord, die meisten Anwesenden werden Sie kennen als Herzog von Chandos und einen der Lords der Admiralität, selbst bewährter Flottenoffizier, aber stellen Sie uns bitte Ihren Begleiter vor, damit wir ihm für sein schnelles und tatkräftiges Handeln danken können.«

Der Herzog von Chandos stand auf und sagte: »Herr Präsident, meine Herren, ich habe die Ehre, Ihnen Mr. David Winter vorzustellen, Kapitän der königlichen Flotte, bewährt auf fast allen Ozeanen, geachtet von seinen Kameraden wegen seines unerschrockenen Mutes. Ich hoffe, dass es mir gelingt, ihm bald zu dem ersehnten Kommando zu verhelfen, damit er seine Geistesgegenwart und seine Tapferkeit wieder zum Wohle Englands einsetzen kann.«

Und nun war die Versammlung nicht nur vornehm, sondern begeistert. Man klatschte laut, rief »Bravo!«, und David Winter verbeugte sich. Wer in seiner Nähe stand, konnte sehen, wie er unter seiner Bräune errötet war. Der Herzog von Bourgoyne und Sir Joseph traten auf ihn zu und schüttelten ihm herzlich die Hand. Als der Beifall langsam verebbte, sollte der Vortrag fortgesetzt werden, aber der Redner war doch zu erregt, sodass er schnell zum Ende kam und die Versammlung sich nun zu den Büfetts mit den Getränken und den Zigarren begeben konnte.

Der Herzog von Chandos legte David Winter die Hand auf die Schulter und sagte: »Welch ein Glück, dass Sie immer noch so schnell und entschlossen handeln, David. Sir Joseph und der Franzose haben beide das Ohr des Königs. Nun wird man mir in der Admiralität nicht mehr andere Kandidaten entgegenhalten können, wenn ich Ihnen das Kommando verschaffen will. Nun sind Sie dran!«

David nickte, aber dann war er denen ausgeliefert, die sich um ihn drängten, ihm die Hände schüttelten und ihn beglückwünschten. Unter ihnen war auch Baron Jensen, dänischer Gesandter am Königshof und Vater von Britta, die David in den letzten Monaten und Wochen kaum aus dem Kopf ging. Baron Jensen fasste ihn um und sagte zu den Umstehenden: »Ich bin stolz, dass Kapitän Winter neben anderen Orden auch die dänische Medaille für Rettung aus Lebensgefahr trägt.« Und zu David fügte er hinzu: »Was werden sich meine Familie und die meines Schwagers freuen, wieder so Erfreuliches von Ihnen zu hören.«

Als David ein wenig Abstand gewinnen konnte, überlegte er, was wohl Baronesse Britta Jensen zu dem Vorfall sagen würde. Würde sie die höflich neutrale Haltung, die sie ihm gegenüber immer an den Tag legte, doch einmal aufgeben und echte Anteilnahme, echtes Interesse zeigen? Sie hatte ihn zuerst in Kopenhagen, im Haus der Nielsens, deren Sohn er vor dem Ertrinken und den Zähnen des Hais im Golf von Bengalen gerettet hatte, doch so bewundert. Nun ja, sie war jetzt drei Jahre älter, eine hinreißend schöne junge Dame von zweiundzwanzig Jahren, einer der Sterne der Londoner Gesellschaft. Aber sie war doch andererseits zu klug und zu natürlich, um sich von dieser Gesellschaft blenden zu lassen, in der fast alle nur Glücksspiel und oberflächliches Vergnügen suchten. Ob er ihr zu alt erschien, der er im nächsten Monat einunddreißig Jahre alt wurde?

Aber dann ergriff Martin, Herzog von Chandos, vor elf Jahren mit ihm Leutnant auf der Surprise, seinen Arm. »Kommen Sie, wir essen noch eine Kleinigkeit in meinem Klub, und Sie bereiten sich darauf vor, morgen Ihren Namen in den Zeitungen zu lesen.«

»Woher sollen die denn davon erfahren?«

»David, so schnell und tapfer Sie im Kampf sind, so naiv sind Sie in politischen Fragen. Selbstverständlich sind die französischen Emigranten schon zu den Zeitungsleuten unterwegs. So ein verabscheuungswürdiger Mordversuch kommt ihnen doch gerade recht, um die britischen Sympathisanten des Umsturzes mit ihren ›Korrespondierenden Gesellschaften‹ und ihren ›Freiheitsklubs‹ in Misskredit zu bringen. Na ja, mir kommt der Vorfall auch zupass, um zu zeigen, dass die Flotte überall die Freiheit schützt und dass man den richtigen Leuten das Kommando übertragen muss, um das ich schon lange ersuche.«

David lächelte ihn an. »Ohne Sie, Martin, hätte ich so wenig Hoffnung wie die anderen über sechshundert Kapitäne und Commander, die ohne Schiff an Land hocken und neidisch auf die hundertfünfzig blicken, für die wir Schiffe im Dienst haben.«

»Ja, es geht langsam voran mit der Flottenaufrüstung. Premierminister Pitt und sein Außenminister Lord Grenville glauben immer noch, dass die Schwächung...

Erscheint lt. Verlag 24.6.2022
Reihe/Serie Die Seefahrer-Abenteuer von David Winter
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuerroman • Admiral:Master and Commander • alexander kent • amerikanische Marine • Bolitho • Charles Hayden • C.S. Forester • David Winter • Flotte • Frankreich • Historical • Historienroman • Historischer Abenteuerroman • Historische Romane • Historischer Roman • Historischer Seefahrer-Roman • Historisches Buch • Horatio Hornblower • Hornblower • Jack Aubrey • Jahrhundert Trilogie • Julian Stockwin • Kapern • Kapitän • Karlheinz Ingenkamp • Ken Folett • Ken Follet • Ken Follett • Kreuzzüge • Kriegsschiff • Marine • Marinehistorie • Mittelalter • Patrick O'Brian • Rebecca Gable • Richard Bolitho • Sean Thomas Russell • Seefahrer • Seefahrer-Roman • Seefahrersaga • Seefahrt • Seeschlacht • Seestreitmacht • Segelschiff • Sven Larsson • Thomas Kydd • Warringham
ISBN-10 3-7517-3018-4 / 3751730184
ISBN-13 978-3-7517-3018-1 / 9783751730181
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