Historical Exklusiv Band 95 (eBook)

Meister der Verführung
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
512 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1095-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Exklusiv Band 95 - Juliet Landon, Sarah Mallory
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EINE HÖCHST UNMORALISCHE WETTE von JULIET LANDON
Caterina ist fasziniert. Meisterhaft gleiten Chase Bostons Finger über die Tasten des Klaviers. Hat sie den attraktiven Baronet falsch eingeschätzt? Sein Spiel bringt eine Saite in ihr zum Klingen, von dessen Existenz Caterina bisher nichts ahnte. Alles verzehrende Leidenschaft erfüllt sie. Doch für diese Erkenntnis scheint es zu spät zu sein: Kurz zuvor hat sie seinen Heiratsantrag noch empört abgelehnt ...

LORD RANDALLS LETZTER KUSS von SARAH MALLORY
Auch wenn Justin Latymor, Lord Randall, das königliche Regiment befehligt - Mary denkt gar nicht daran, ihm zu gehorchen! Das lässt die junge Lehrerin ihn bei jeder Gelegenheit wissen, während er sie nach Brüssel begleitet, wo er seine Truppe gegen Napoleon anführen muss ... Doch als er sie am Vorabend von Waterloo zärtlich küsst, spürt Mary, dass Justin hinter seinem unbeugsamen Willen ein Herz aus Gold verbirgt. Bleibt ihnen etwa nur eine einzige Nacht des Glücks?



Juliet Landon hat Anleitungen für Stickarbeiten veröffentlicht. Die Umstellung ins Romangenre war für sie kein großer Wechsel, die Anforderungen sind ähnlich: große Fantasie, einen Sinn für Design, ein Auge fürs Detail, genauso wie Liebe zu Farben, Szenen und Recherche. Und ganz wichtig, bei beidem muss man bereit sein, innere Gedanken und Gefühle mit anderen zu teilen. Hingabe ist genauso wichtig für Juliet: Da sie auf dem Land lebt, ist die Leidenschaft ihre Zeit damit zu verbringen, zu picknicken oder Sightseeing zu machen anstelle des Schreibens sehr groß. Im alltäglichen Leben ist Juliet Landon eine professionelle Stickerin und Lektorin. Wenn sie das eine nicht tut, tut sie das andere. Oft beides am gleichen Tag. Ihre Romane spielen meistens im mittelalterlichen Zeitalter. Gewöhnlich 1350 und es ist kein Wunder, das die Stickereien, die sie entwirft, angelsächsische Motive sind. Aber wie fing es an? Wie jede Geschichte, mit einer Recherche. Juliet Landon beschäftigte sich eingehend mit der frühen angelsächsischen Geschichte. Sie erfuhr von vielen Geschehnissen, die ihr im Geschichtsunterricht in der Schule verborgen geblieben waren, aber einen großen Einfluss auf die Historie hatten. Nuancen und Charaktereigenschaften von Ereignissen und Menschen der damaligen Zeit wurden ihr plötzlich bewusster. Und natürlich waren auch die Gesetze und Verhaltensweisen der damaligen Zeit ganz andere als heute und die Möglichkeiten für gute und tiefgehende Geschichten waren reichlich. Juliet Landon ist in Yorkshire geboren und ihr erster Roman spielte im mittelalterlichen York. Für ihn erhielt sie 1994 den 'Golden Laure Award' und mit ihrem zweiten war sie im Jahr danach von Harlequin Mills & Boon für den 'Romantic Fiction Writers Award' nominiert. Heute hat Juliet Landon noch hunderte von Ideen in ihrem Kopf, die alle in der Zukunft zu Papier gebracht werden müssen.

2. KAPITEL

Caterina lenkte die Apfelschimmel geschickt durch das schmiedeeiserne Tor, das in die Ulmenallee von Sheen Court führte. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Sara ihren Schutenhut festhielt. „Nimm ihn ab!“, rief sie ihr lachend zu. „Wen soll es schon stören? Lass dir so wie ich den Wind durchs Haar wehen.“

Gutmütig lächelnd entgegnete Sara: „Gern, wenn ich dabei aussähe wie du, aber ich sehe nur aus, als ob ich besser einen Hut getragen hätte.“

„Unsinn, jeder weiß, wie hübsch du bist!“

Mit ihren neunzehn Jahren war Sara sehr darauf bedacht, immer besonders gut auszusehen, während sie versuchte, ihrer Schwester nachzueifern, die in den vergangenen Jahren Haltung erworben und einen ganz eigenen Stil entwickelt hatte. Zu Saras Verdruss gehörte sie selbst zu den ätherischen Blondinen, denen das sturmzerzauste Äußere und ein kühner Kleiderstil nicht so gut standen. Das passte besser zu Caterinas sinnlichen Kurven, die ihr selbst leider fehlten. Allerdings gab es reichlich junge Herren, die ihre Zierlichkeit bevorzugten, vor allem, wenn ihnen dadurch Gelegenheit gegeben wurde, den hilfreichen Kavalier zu spielen. Die gleichen Dienste Caterina anzubieten war viel weniger befriedigend, da immer der Eindruck blieb, sie fände es eher amüsant und unnütz als rührend und hilfreich. Für die zarte, feenhafte Sara war die Liebe wie ein Menuett, getragen, kunstvoll und anmutig und mit einem vorgegebenen Ende. Für Caterina war Liebe eher ein Ritus, bei dem das Sein und nicht das Denken wichtig war. Sie wartete darauf, dass sie ihr wieder begegnen möge, doch dann mit einem Mann, der den gleichen urtümlichen Rhythmus vernahm wie sie.

Vor ihnen tauchte die hell in der Sonne schimmernde Fassade von Sheen Court auf. Ein von korinthischen Säulen getragener Portikus überdachte die dreigeteilte Freitreppe, vor der Caterina den Phaeton zum Halten brachte. Sofort eilten Lakaien herbei, um die Pferde zu übernehmen, und ihnen folgte gemächlich ein hochgewachsener Gentleman, von zwei gefleckten Windhunden umsprungen.

„Schau, Lord Elyot“, flüsterte Sara. „Ich weiß nie, was ich mit ihm reden soll.“

„Das ist nicht Lord Elyot“, entgegnete Caterina, „es ist sein jüngerer Bruder, Lord Seton Rayne.“

Weit riss Sara die Augen auf. „Oh … du meinst Seton? Der, den du …“

„Still! Das ist ewig her. Ich wusste gar nicht, dass er heimgekehrt ist.“

„Wo war er denn?“

„Bei der Armee.“ Während er näher kam, hob er grüßend eine Hand, und Caterina rief: „Lord Rayne! Was machen Sie hier?“

„Ah, ich habe hier mal gewohnt, wissen Sie noch?“ Mit blitzenden Zähnen lachte er ihr zu.

„Himmel, ja. Fast hatte ich es vergessen“, neckte sie, aus dem Wagen kletternd.

Er reichte ihr die Hand. „Kommen Sie, lassen Sie sich helfen, Miss Caterina Chester, und stellen Sie mich Ihrer reizenden Begleiterin vor, oder haben Sie auch Ihre Manieren vergessen?“ Mit raschem Griff fing er sie auf und erwiderte ihre schwesterliche Umarmung.

Sie hatte sich oft gefragt, wie sie beide sich seit ihrem letzten Treffen wohl verändert haben würden. Damals, als er zu seinem Regiment musste, hatte sie sich genauso freundschaftlich von ihm verabschiedet wie die anderen Freunde und Familienmitglieder, obwohl ihre Gefühle für ihn ganz anderer Art waren. Aber damals hatte sie sich auch geschworen, nie wieder um einen Mann zu weinen, und den Schwur hatte sie bisher gehalten.

Sie war siebzehn gewesen, er fünfundzwanzig, und alles war sehr zivilisiert abgelaufen, voller Verständnis und Güte von seiner Seite und mit viel Einsicht von ihrer. Er hatte gesagt, dass sie zu jung für ihn sei, dass er für lange Zeit fort müsse und dass er sie nicht verdiene. Weder damals noch heute glaubte sie, dass Liebe viel mit Verdienst zu tun hätte, aber sie hatte seine Erklärung als vernünftig akzeptiert, weil ihr nichts anderes übrig blieb.

Damals als unfertiges, linkisches, unschuldiges Mädchen konnte sie ihm nicht genügen, wenn auch bereits sehr hübsch, reichte sie nicht an die hinreißende Schönheit heran, die sie heute war. Natürlich hatten sie keine Intimitäten getauscht, sodass sie ihm nichts vorzuwerfen hatte, außer dass er sie nicht liebte. Nachdem ihr Verhältnis zueinander dann geklärt war, verhielten sie sich in den letzten Wochen vor seiner Abreise eher wie Bruder und Schwester, wobei scherzhaftes Necken ihre vorherige einseitige Anbetung auf tröstliche Weise ersetzte.

Diese unerfüllte Liebe zu überwinden war für Caterina eine harte Lehre gewesen, die sie mit Tante Amelies Unterstützung nach und nach meisterte und mit bewundernswerter Würde zu tragen lernte, denn all das geschah, als sie gerade in die Gesellschaft eingeführt und gleichzeitig ihre erstaunliche Singstimme entdeckt wurde, durch die sie einige Berühmtheit erlangte.

Heute nun, da sie sich mit Lord Rayne messen konnte, stellte sie fest, dass, wenn ihr Herz nicht ganz ruhig schlug, es nur an ihrer großen Wiedersehensfreude lag und er tatsächlich nur geschwisterliche Gefühle in ihr entfachte. Voll neugierigem Interesse, wie er sich verändert haben mochte, beobachtete sie, wie er Sara aus dem Wagen half und stellte ihn dann vor.

Die Zeit in der Armee hatte ihn äußerlich wenig verändert, er war schlanker geworden, sehniger, mit militärischer Haltung; die gebräunte Haut spannte sich über seinen Wangenknochen, und ein paar Fältchen hatten sich um seine Augen eingenistete, nicht durch Kummer, sondern durch Wind und Sonne verursacht.

Lord Rayne hatte sich äußerlich jedenfalls weniger verändert als Caterina und sah immer noch genauso hervorragend aus wie früher, makellos gekleidet, das dunkle Haar raffiniert ungeordnet, und mit schlicht gebundenem strahlend weißem Krawattentuch.

Rosig überhaucht ließ Sara es zu, dass er sie unterhakte und mit ihr die Freitreppe hinaufstieg. Caterina an seiner anderen Seite fragte eifrig: „Seit wann bist du wieder zu Hause? Hast du die Armee verlassen? Und hat man dir schon ein Amt angeboten?“

Er drückte ihren Arm und schaute lächelnd auf die Masse kastanienfarbener Locken nieder, die ebenso widerspenstig waren wie ihre Besitzerin. Aufblickend präsentierte sie ihm ihren makellosen Teint, die von der Sonne zart überhauchten Wangen und die langen, dichten Wimpern. Wie sehr sie sich verändert hatte! Ihre Bewegungen waren nun nicht weniger anmutig als die ihrer eleganten Tante, ihre Haltung drückte Selbstsicherheit aus. „Nur ein paar Tage“, sagte er. „Aber das soll uns nicht verdrießen. Erzähl mir von den unziemlichen Anträgen, die du bekommen hast, Cat. Ich dachte, du hättest inzwischen einen Haufen Gören am Rockzipfel hängen.“

„Wie ordinär du bist“, schalt sie ihn. „Und schwindele gefälligst nicht. Du hast nicht eine Sekunde an mich gedacht, nicht wahr?“

„Doch, habe ich, ein- oder zweimal. Aber ich hätte nicht geglaubt … nun …“

„Nun was?“

„Dass du dich so herausgemacht hättest. Wir haben uns viel zu erzählen.“ Er wandte sich an Sara: „Singen Sie auch?“

„Nicht so gut, Mylord“, antwortete sie. „Meistens begleite ich Caterina auf der Harfe. Das fällt mir leichter.“

Lord Rayne lächelte nachsichtig und dachte, wie unähnlich die Schwestern einander waren. Da er Caterinas hohe Ansprüche kannte, wenn es ums Singen ging, glaubte er nicht, dass es leicht war, sie zu begleiten. „Signor Cantoni ist schon hier. Hättest du gern Zuhörer bei deiner Gesangsstunde?“

„Solange du nicht durch dein Schnarchen störst“, spottete Caterina.

Lady Elyot begrüßte ihre Nichten eher wie Schwestern, umarmte sie und fasste sie bei den Händen. Sie bemerkte das Entzücken ihres Schwagers sehr wohl. „So habt ihr euch also wiedergetroffen. Nun, Seton, hat sie sich verändert?“

„Sehr, dem Himmel sei Dank“, sagte Seton neckend.

„Immer noch kein Gentleman“, schoss Caterina zurück. „Er hat sich nicht verändert. Sara, erwarte nur keine Komplimente. Lord Rayne hat sogar das Einzige vergessen, das er kannte.“

Sara kicherte; sie verstand den Scherz, konnte sich mit ihrer Schwester bei witzigen Bemerkungen aber nicht messen. „Wir haben den Phaeton zurückgebracht, Tante Amelie. Cat hielt es für besser, weil wir ja morgen nach Wiltshire fahren. Und Hannah kommt doch nicht mit, weil die Zwillinge wieder irgendetwas ausbrüten.“

„Ach je, das tut mir leid. War Dr. Beale schon da?“ Lady Elyot schaute betroffen. Sie war nur wenig kleiner als Caterina und hinreißend anzusehen. Mit ihren dreißig Jahren brachte sie immer noch alle Männerherzen zum Schmelzen. Trotz ihrer drei Kinder hatte sie ihre schlanke, straffe Gestalt behalten und kleidete sich immer noch elegant und modisch. Unter ihrer Leitung war Caterina zu der selbstbewussten jungen Frau geworden, die sie heute war, was sie bis heute auf eine besondere Weise miteinander verband.

„Als wir fuhren, traf er gerade ein. Hannah will Tante Dorna bitten, als Anstandsdame für uns zu fungieren. Sie kommt sowieso mit“, erklärte Sara.

„Dorna als Chaperon?“ Amelie hob eine Braue. „Aber ich bin sicher, sie wird zusagen, wenn auch eher der Form halber als tatsächlich.“

„Solange diese ehrenvolle Pflicht nicht Dornas eigenes Vergnügen behindert“, meinte Lord Rayne. „Gott sei Dank bin ich auch eingeladen – man hat mich als ihren Partner vorgesehen –, aber ich bin sicher, sie hat keine Lust, ihren kleinen Bruder am Hals zu haben. Ich hatte mich ganz darauf eingerichtet, mir zum Zeitvertreib ein naives...

Erscheint lt. Verlag 3.5.2022
Reihe/Serie Historical Exklusiv
Historical Exklusiv
Übersetzer Carolin Gehrmann
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-1095-8 / 3751510958
ISBN-13 978-3-7515-1095-0 / 9783751510950
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