Die Legende der Götter (eBook)

Der Feuersturm

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
470 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7546-5137-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Legende der Götter -  Chris Modd
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Magie, Verrat und der Kampf ums Überleben verschmelzen in einer epischen Geschichte über Götter, Macht und das Schicksal eines ganzen Königreiches. Nach dem verheerenden Überfall eines unbekannten Feindes aus dem Süden liegt ein Großteil des Königreichs Lindao in Schutt und Asche. Der König zieht sich in seine Bergfestung zurück, Gesetzeslose streifen plündernd durchs Land und der mächtigste Bauer des Reichs schart Söldner um sich. Ein Bürgerkrieg droht, das Land zu zerreißen und der Kriegsveteran Ole muss sich bald entscheiden, auf wessen Seite er steht. Auf einer abgelegenen Burg sucht die junge Mia gleichzeitig nach ihrer Bestimmung und lernt die vergessenen Künste der Magie. Dabei entdeckt sie, dass der mysteriöse Angreifer aus dem Süden in Wahrheit ein alter Feind ist und ihr Schicksal von einer Legende bestimmt wird, die längst in Vergessenheit geraten war.

Vielschichtige Figuren, überraschende Wendungen und das Erschaffen von einzigartigen Welten sind das Markenzeichen von Chris Modd. Fantasyromane zu schreiben ist für ihn mehr als eine Abwechslung vom Alltag. Es ist die Möglichkeit, die Leser auf eine spannende Reise durch magische Orte und packende Abenteuer zu entführen. Chris Modd ist 1990 in Norddeutschland geboren und lebt in Hamburg.

Vielschichtige Figuren, überraschende Wendungen und das Erschaffen von einzigartigen Welten sind das Markenzeichen von Chris Modd. Fantasyromane zu schreiben ist für ihn mehr als eine Abwechslung vom Alltag. Es ist die Möglichkeit, die Leser auf eine spannende Reise durch magische Orte und packende Abenteuer zu entführen. Chris Modd ist 1990 in Norddeutschland geboren und lebt in Hamburg.

Prolog


Der Tag, an dem die Hochzeit stattfinden sollte, versprach der schönste des Jahres zu werden. Die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen über die reiche Handelsstadt, die umliegenden Wiesen und über das angrenzende Gebirge, auf dessen Spitzen noch der Schnee glänzte. Auf den hohen Dächern saßen die Vögel und begrüßten freudig den Sommer. Ein leichter Windhauch sorgte dafür, dass es nicht heiß auf den Straßen wurde, wo sich bereits in den frühen Morgenstunden die ersten Schaulustigen auf den Weg machten. Die Menschen waren ausgelassener Stimmung und freuten sich auf das anstehende Fest.

Die Stadt Sueben verdankte ihren Wohlstand dem Handel mit den Erzeugnissen aus den umliegenden Eisen- und Silberminen. Doch der Reichtum wurde durch harte Arbeit erkauft. Ein Hochzeitsfest des Adels war eine seltene, aber willkommene Abwechslung.

Seit Wochen gab es unter den Bürgern kein anderes Gesprächsthema. Die reichen Kaufleute diskutierten über ein passendes Geschenk für die Prinzessin und ihren Bräutigam, während ihre Frauen sich die schönsten Kleider schneidern ließen. Unter den armen Minenarbeitern kursierte hingegen das Gerücht, dass nach der Trauung ein Festmahl für die gesamte Stadtbevölkerung aufgetischt werden sollte. Nur die Handwerker fluchten bei jeder Gelegenheit über die Arbeit, die das Fest mit sich brachte. Abends zählten sie jedoch insgeheim die Münzen und erfreuten sich an ihren wachsenden Einnahmen.

Seit Tagen reisten Besucher in die Stadt und in den Gasthäusern waren alle Betten belegt. Abends war kein Platz mehr in einer Taverne zu finden und jeder Wirt nutzte dies schamlos aus und verlangte für eine Mahlzeit den doppelten Preis, für ein Bett gar das Vierfache.

Auch Mia freute sich auf die Hochzeit. Ihr war das Festmahl nicht wichtig, von dem ihre Mutter sprach. In ihren zwölf Lebensjahren war der Hunger zu einem ständigen Begleiter geworden. Sie wollte unbedingt einen Blick auf die Prinzessin Isabella erhaschen, wenn sie in ihrem prächtigen Hochzeitskleid in einer goldenen Kutsche vorgefahren wurde, bewacht von hundert Soldaten in glänzender Rüstung. So hatte es zumindest Sam geschildert. Der Waisenjunge war einer ihrer wenigen Freunde.

Mia wollte mehr über die anstehende Hochzeit erfahren und machte sich bereits bei Sonnenaufgang auf den Weg zu Sam. Fröhlich pfeifend folgte sie der bunt geschmückten Straße hinunter zum Fluss, wo Sam häufig schlief. Auch diesen Morgen traf sie ihn dort.

Sein zerzaustes, blondes Haar sah aus, als ob er gerade aufgestanden war. Seine hübschen, blauen Augen strahlten stets gute Laune aus und er winkte Mia zu sich heran.

»Ich habe mir schon gedacht, dass du vor der Hochzeit nochmal wiederkommst«, sagte er, während Mia sich neben ihn ans Flussufer setzte.

»Ich habe dir auch was mitgebracht.« Stolz zog sie einen alten Brotkanten unter ihrem zerschlissenen Kittel hervor und reichte ihn Sam. Der zog überrascht die Augenbrauen hoch.

»Da wird dein Vater sauer sein, wenn er sieht, dass du euer Frühstück mitgenommen hast.«

Mia zuckte nur mit den Schultern. Ihr Vater war ständig sauer. Früher hatte er in den Minen gearbeitet und konnte seine Familie ernähren. Allerdings war vor ein paar Jahren ein Teil des Stollens eingebrochen und zerquetschte ihm die Beine. Seitdem konnte er nicht mehr arbeiten und seine Laune verfinsterte sich mit jedem Tag, den sie nur durch Almosen überlebten.

»Erzähl mir mehr über die Prinzessin«, forderte Mia ihn auf, um sich von den dunklen Gedanken abzulenken.

Sam war etwas älter als Mia und groß genug, dass er sich bis spät in die Nacht in den Tavernen rumtreiben konnte. Dabei schnappte er allerhand Informationen von den Reisenden auf, wobei er hauptsächlich eingeschlafene Trinker um ein paar Münzen erleichterte.

»Isabella ist die Nichte des Königs. Sie soll einen fremdländischen Prinzen heiraten, der von irgendeiner Insel im Norden kommt. Sie selbst scheint von der Hochzeit nicht sonderlich angetan zu sein.«

Mia nickte ungeduldig. »Das weiß ich doch alles. Wenn du nicht noch mehr zu berichten hast, kannst du mir das Brot zurückgeben.«

»Du bist ganz schön ungeduldig«, lachte Sam und reichte ihr die Hälfte des Brotkantens. »Ich habe gehört, dass König Tankred nicht zu der Hochzeit kommen wird. Angeblich möchte er dafür sorgen, dass die uneingeschränkte Aufmerksamkeit dem Brautpaar gehört. Allerdings behaupten einige, dass des Königs Bruder Roland ihn nicht auf der Hochzeit seiner Tochter sehen wollte.«

Mia verschluckte sich fast an dem harten Stück Brot, das sie mühevoll zerkaute. Das war eine Neuigkeit.

»Ja, ich war ebenfalls überrascht«, fuhr Sam genüsslich fort. Er liebte es ebenso sehr Klatschgeschichten zu erzählen, wie Mia sie hörte. »Isabella ist die einzige Tochter von Roland und es heißt, er würde seine Tochter über alles lieben. Er ist strikt dagegen, seine Tochter aus politischem Kalkül mit jemanden zu verheiraten, den sie gar nicht kennt. Doch König Tankred hat sich über die Meinung seines Bruders hinweggesetzt und diese Ehe arrangiert.«

»Und dadurch nehmen sie uns unsere Prinzessin weg«, fluchte Mia. Da die Prinzessin in Sueben geboren wurde und ihr ganzes Leben in der Stadt verbracht hatte, bezeichneten die Bürger sie gerne als ihre Prinzessin.

Sam nickte geistesabwesend, denn seine Gedanken waren bereits weitergeschweift. »Ich muss jetzt los. Heute ist ein guter Tag zum Arbeiten.«

Mia wusste, was Sam als Arbeiten bezeichnete und missbilligte es. Sie hatte einmal versucht, es ihm auszureden. Doch auf die Frage, warum er hungern sollte, während seine Opfer das fehlende Geld nicht einmal bemerkten, hatte sie keine Antwort gefunden.

»Du musst mir noch sagen, wo ich einen guten Blick auf die Prinzessin und ihre goldene Kutsche werfen kann.«

Sam dachte kurz nach. »Die Trauung findet vor der Markthalle statt, damit alle Besucher zusehen können.«

Die Markthalle war das größte Gebäude in Sueben. Es übertraf sogar den Palast, der auf einer Anhöhe innerhalb der Stadt thronte und von eigenen Festungsmauern umgeben war. Trotzdem war die riesige Markthalle das prächtigste Gebäude, das den Reichtum und Einfluss der Handwerker und Händler unterstrich.

In der Markthalle selbst durften nur die angesehensten Händler ihre Waren anbieten. Goldschmiede mit ihren funkelnden Schmuckstücken, Schneider mit Kleidern aus feinster Seide und Schreiner, die ihre Möbelstücke mit Silber und Edelsteinen verzierten.

Für die Bauern, Metzger, Weber und Gerber war vor der Markthalle ein großer gepflasterter Platz, auf dem jeden Tag die Menschen die Sachen des täglichen Bedarfs einkauften. Der Platz hatte eine so zentrale Bedeutung, dass alle Hauptstraßen der Stadt sternenförmig darauf zuliefen.

»Der Marktplatz wird so voll sein, dass ein kleines Mädchen wie du nichts sehen wird. Doch auf der gegenüberliegenden Seite der Halle stehen die Wohnhäuser der reichen Herren mit ihren Balkonen. Such dir einen aus, wo keiner draufsitzt und klettere hinauf.«

»Und wenn ich entdeckt werde?«, fragte Mia angstvoll.

Sam verdrehte die Augen. »Dann läufst du weg.«

Kurz bevor die Sonne am höchsten stand, erreichte Mia wieder die kleine Hütte, in der ihre Familie wohnte. Eigentlich hatte sie direkt zu den Hochzeitsfeierlichkeiten gehen wollen, damit sie nichts verpasste. Aber schließlich trieb sie das schlechte Gewissen nach Hause.

Sie bereute die Entscheidung in dem Moment, als sie die Tür öffnete. Die Hütte bestand aus einem einzigen kargen Raum. Ein Tisch und ein kleiner Hocker waren die einzigen Möbelstücke, geschlafen wurde auf dem Boden. An dem Tisch saß ihr Vater mit wutverzerrtem Gesicht. Er warf gerade einen Becher nach ihrer Mutter, die schluchzend an der Rückwand der Hütte kauerte und schützend ihre Arme über den Kopf hielt.

»Da bist du ja, du kleiner Teufel«, knurrte ihr Vater, als er Mia bemerkte. »Hast du uns wieder das Essen gestohlen.«

»Lass sie in Ruhe«, rief ihre Mutter. »Ich habe dir schon gesagt, dass ich das Brot gegessen habe.«

Mia bewunderte ihre Mutter dafür. Ihr Vater war häufig gewalttätig gegen sie. Doch sie stellte sich immer schützend vor Mia.

»Ich weiß genau, dass du lügst«, erwiderte ihr Vater nur. Dann winkte er Mia zu sich heran.

Sie schaffte es häufig, ihren Vater zu besänftigen und gegen sie hatte er noch nie die Hand gehoben, weshalb sie vorsichtig ein paar Schritte näher kam. Sobald sie in Reichweite war, packte ihr Vater sie am Arm und zog sie brutal zu sich heran. Dazu war keine Anstrengung notwendig, da Mia ausgemergelt und kaum mehr als Haut und Knochen war.

»Du weißt schon, dass das unser letztes Brot war, das du mitgehen lassen hast.«

»Aber es gibt heute zu Ehren unserer Prinzessin ein Festmahl«, versuchte ihre Mutter zaghaft einzuwenden.

»Schweig! Mich interessiert im Moment viel mehr, wo das Essen ist, das ich schon hatte.«

Langsam bekam Mia es mit der Angst zu tun. In den Augen ihres Vaters blitzte etwas, das sie bisher nicht kannte. Sie schluckte ihre Angst hinunter und antwortete wahrheitsgetreu. »Ich habe das Brot mit dem armen Sam geteilt.«

Die Faust traf Mia so schnell und unerwartet im Gesicht, das sie nicht mehr reagieren konnte. Ihr Kopf ruckte getroffen nach hinten und ein gleißender Schmerz durchfuhr ihre linke Gesichtshälfte. Sie wäre durch den halben Raum geschleudert worden, doch ihr Vater hielt sie eisern umklammert.

»Du gibst einem verlausten Taugenichts unser letztes Brot«, schrie ihr Vater sie an, wobei Mia von mehreren Speicheltropfen getroffen wurde. Ein weiterer Schlag traf Mia in der Magengrube und ließ sie vor Schmerz nach...

Erscheint lt. Verlag 29.4.2022
Reihe/Serie Der Feuersturm
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Abenteuer • Böse • deutsche Fantasy Reihe • eBook • Elemente • episch • Fantasy • Fantasy Reihe • Fantasy Roman deutsch • Feuer • GUT • High Fantasy • Intrige • Magie • Magierin • Roman • Saga • Schwert • Spannung • starke Heldin • Verschwörung • weibliche Protagonistin • worldbuilding
ISBN-10 3-7546-5137-4 / 3754651374
ISBN-13 978-3-7546-5137-7 / 9783754651377
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