E-Book 96-100 (eBook)

Butler Parker Box 19 - Kriminalroman
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
320 Seiten
Martin Kelter Verlag
978-3-7409-9323-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

E-Book 96-100 -  Günter Dönges
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Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten. Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv - spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht! E-Book 1: Der Pate E-Book 2: Provokant E-Book 3: Die Demontage E-Book 4: Trockene Katzen E-Book 5: Stoppt den den Amokläufer

Günter Dönges hat mit den unsterblichen Kriminalromanen um Butler Parker eine Serie geschaffen, die ihresgleichen sucht. Feinsinnige, charmant geschilderte Fälle um den charismatischen Butler Parker, der mit Hilfe seines Schirmes die gefährlichsten Ganoven sprichwörtlich zu Fall bringt, zeigen den Schriftsteller auf der Höhe seiner Schaffenskraft. Günter Dönges hat in vielen anderen Genres Proben seiner Meisterschaft geliefert.

Günter Dönges hat mit den unsterblichen Kriminalromanen um Butler Parker eine Serie geschaffen, die ihresgleichen sucht. Feinsinnige, charmant geschilderte Fälle um den charismatischen Butler Parker, der mit Hilfe seines Schirmes die gefährlichsten Ganoven sprichwörtlich zu Fall bringt, zeigen den Schriftsteller auf der Höhe seiner Schaffenskraft. Günter Dönges hat in vielen anderen Genres Proben seiner Meisterschaft geliefert.

Butler Parker schwitzte Blut und Wasser.

Der Strolch im hellen Sommeranzug riß dem kleinen Kind die Puppe aus der Hand und knallte sie zu Boden. Dann kickte er sie mit dem Fuß gegen die Hauswand und lachte spöttisch. Er baute sich breitbeinig vor dem Vater des Kindes auf und wartete auf dessen Angriff.

Der Vater, ein kleiner dicklicher Mann, verschwitzt aussehend und bestimmt nicht ein Held, hörte den Schrei seines Kindes und warf sich auf den Strolch, der darauf nur gewartet zu haben schien. Der gelackt aussehende Mann im hellen Sommeranzug fing den Vater mit einem Fausthieb ab und schmetterte ihn zu Boden. Dann trat er dem stöhnenden Mann noch in die Seite und kümmerte sich nicht weiter um ihn.

Das kleine Kind hatte die mißhandelte Puppe an sich gerissen und lief auf den am Boden liegenden Mann zu. Die Frau des Stöhnenden, eine große, hagere Person, war von weiteren Kindern umgeben. Alle sahen ärmlich, aber sauber aus. Und sie alle schauten zu, wie die Möbel aus den beiden Fenstern einer im vierten Stock liegenden Wohnung nach unten auf die Straße geworfen wurden.

Hier zerschellten sie krachend, splitterten auseinander und zerbarsten bis zur Unkenntlichkeit.

Dieses schreckliche und sinnlose Schauspiel hatte viele Zuschauer, die im Halbkreis standen und damit die Fahrbahn blockierten.

Die Menschen, alle ganz offensichtlich diesem Wohnviertel entstammend, verhielten sich schweigend. Von südländischer Begeisterung oder Fröhlichkeit war keine Rede. Man sah zu, betroffen, verängstigt und vor Schreck wie gelähmt.

Butler Parker aber schwitzte Blut und Wasser.

Einmal, weil er empört war. Einem Kind die Puppe zu entreißen und sie zu treten, gehörte seinem Gefühl nach zu den Todsünden. Zum anderen aber schwitzte er auch, weil er die Reaktion eines seiner beiden weiblichen Fahrgäste kannte. Am liebsten hätte Parker Vollgas gegeben und wäre losgefahren. Doch die Menschenmauer hinderte ihn daran. Er wußte nur zu gut, welche Männer dort oben in der Wohnung am Werk waren.

Mafiosi!

Sich mit diesen Leuten anzulegen, bedeutete im Grunde die konsequente Vorbereitung zum Selbstmord. Parker machte sich da keine Illusionen. Sie befanden sich in Rom. Und damit im klassischen Land der Mafia. Zudem trug Parker die Verantwortung für zwei Damen, die im Fond seines hochbeinigen Wagens saßen. Diese beiden Damen durfte er nicht gefährden.

Doch es war bereits zu spät.

Lady Agatha Simpson, die streitbare Dame aus England, hatte bereits energisch die hintere Wagentür aufgestoßen und marschierte durch eine Gasse der schweigenden Menge direkt auf den gelackten Strolch zu.

Dabei schwang sie unternehmungslustig ihren gestickten Pompadour, der an ihrem linken Handgelenk baumelte.

Lady Agatha, mit dem englischen Hochadel verschwistert und verschwägert, war etwa 60 Jahre alt, was aber überhaupt nichts besagte. Sie war groß, fast vollschlank zu nennen und hatte ein ausgeprägtes Gesicht, das von einem energischen Kinn beherrscht wurde. Eine Adlernase und dunkle, kluge Augen vervollständigten den äußeren Eindruck.

Lady Agatha, die sich ganz nach Belieben wie eine Herzogin oder wie eine Landstreicherin benehmen konnte, trug ihr übliches teures, aber ausgebeultes Kostüm. Ihre Füße steckten in ausgetretenen, bequemen Tretern. Dennoch strahlte sie eine Souveränität aus, der man sich nicht entziehen konnte.

Diese Dame also marschierte auf stämmigen Beinen genau auf den lackierten Strolch zu und schwang ihren Pompadour.

»Mister Parker! Bitte, das gibt ein Unglück«, stieß der zweite weibliche Fahrgast aus, der im Fond von Parkers hochbeinigem Monstrum zurückgeblieben war und jetzt allerdings ebenfalls hastig ausstieg.

Es handelte sich um Kathy Porter, die als Gesellschafterin von Lady Simpson fungierte. Sie erinnerte an ein ängstliches, scheues Reh, hatte kupferrotes Haar und sah bezaubernd aus. Sie mochte etwa 25 Jahre alt sein und lebte in ständiger Angst, Lady Agatha könnte irgendwelche Dummheiten machen. Wieder mal, wie das so oft der Fall war. Lady Agatha war nämlich eine kriegerische Dame, die Verwicklungen liebte und sie geradezu suchte.

Parker hatte sich der beiden Damen angenommen, nachdem sein bisheriger junger Herr, Mike Rander, hauptsächlich wieder als Anwalt tätig war. Parker hatte sich überreden lassen, bei Lady Agatha als Butler zu arbeiten. Inzwischen hatte er daran sogar Gefallen gefunden, wenn auch mit leichten Abstrichen, um der Wahrheit die Ehre zu geben. Lady Simpson beschäftigte ihn nämlich ungemein und ließ ihn kaum zu Atem kommen.

Wie jetzt und hier.

Lady Agatha hatte inzwischen den gelackten Strolch erreicht, der sich überrascht-erstaunt zu ihr umdrehte und nicht reagierte, als die ältere Dame ihm sehr konsequent ihren Pompadour auf den Kopf schlug.

Der Gelackte ging sofort in die Knie und verdrehte die Augen. Er hatte den Glücksbringer zu spüren bekommen, der sich in diesem Handbeutelchen befand. Dieser Glücksbringer war, wie man sich vielleicht denken kann, ein ordinäres Hufeisen in Spezialausführung. Es war geeignet, selbst einen starken Ochsen in die Knie zu zwingen.

*

»Ich bin äußerst empört, Mister Parker«, stellte Lady Agatha fest, ohne sich weiter um den Gelackten zu kümmern, der inzwischen verkrümmt und regungslos auf dem Boden lag. »Ich bestehe darauf, daß Sie diese sinnlose Zerstörung beenden.«

Sie deutete auf eine kleine Kommode, die gerade auf der Straße zerschellte. Der Vater der schreienden Kinder stand inzwischen wieder auf den Beinen und hielt sich das schmerzende Knie. Er starrte entsetzt auf den jungen Mann am Boden, dann auf Lady Agatha.

Parker setzte sich die schwarze Melone zurecht und legte sich den Universal-Regenschirm korrekt über den linken Unterarm. Dann marschierte er zum Hauseingang und verschwand im Korridor. Lady Agatha widmete sich inzwischen den weinenden Kindern und schaute zwischendurch erwartungsvoll nach oben zu den beiden weit geöffneten Fenstern.

Ein Küchentisch und zwei Stühle erschienen auf der Fensterbank, um dann herunter auf die Straße zu fallen. Es krachte und splitterte, als die Möbelstücke sich in ihre Bestandteile zerlegten.

»Sollten Sie nicht besser zurück in den Wagen gehen, Mylady?« bat Kathy Porter, die neben Agatha Simpson erschienen war.

»Dummes Zeug«, gab Lady Agatha mit tragender Stimme zurück. »Wollen Sie mich denn um jedes Vergnügen bringen, Kindchen?«

»Der Mann wird gleich wieder zu sich kommen«, prophezeite Kathy Porter besorgt.

»Da kennen Sie meinen Glücksbringer aber schlecht«, widersprach Agatha Simpson grimmig, »wir können in aller Ruhe auf Parker warten. Finden Sie nicht auch, daß es dort oben in der Wohnung erstaunlich still geworden ist?«

Lady Agatha hatte richtig beobachtet. Weitere Möbelstücke tauchten nicht mehr auf. Die Räumung der Wohnung hatte eine Unterbrechung erfahren. Josuah Parker schien sich auf seine spezielle Art mit den Räumen zu unterhalten.

Dies stellte auch ein Mann fest, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand und die Szene beobachtete.

Dieser Mann war etwa 50 Jahre alt. Er trug einen dezenten, gutgeschnittenen Anzug, hatte eine leichte Stirnglatze und erinnerte an einen Anwalt. Der Augenzeuge reckte sich etwas hoch, als in der Tür des Mietshauses zwei leicht angeschlagene Männer erschienen.

Sie bewegten sich auf recht unsicheren Beinen und stolperten über den am Boden liegenden Mann.

Agatha Simpson, unternehmungslustig wie immer, schwang bereits ihren Pompadour.

»Dies erübrigt sich möglicherweise, Mylady«, ließ Parker sich vernehmen, der hinter den beiden Schlägertypen aus dem Haus kam. »Die beiden Herren leiden offensichtlich an einer kleinen Schwäche.«

Womit Parker nicht übertrieben hatte.

Die beiden Kerle stolperten und rutschten dann haltlos zu Boden. Sie beeilten sich, ebenfalls die Gelegenheit zu einem kleinen Schläfchen zu benützen.

Was Parker mit ihnen angestellt hatte, war nicht zu ersehen. Der Butler schien sich aber dabei nicht sonderlich angestrengt zu haben. Er machte einen völlig unversehrten und frischen Eindruck. Sein schwarzer Zweireiher saß korrekt, ebenfalls die schwarze Melone.

»Geben Sie den Leuten ein kleines Zehrgeld, Mister Parker«, bat Lady Agatha und deutete auf die Familie, die sich schweigend um den vor Angst schwitzenden Vater scharte. »Die Familie braucht doch gewiß neue Möbel.«

Parker, der über die Reisekasse von Agatha Simpson verfügte, zückte die Brieftasche und wollte die Auszahlung vornehmen, doch der Familienvater schüttelte fast entsetzt den Kopf und streckte abwehrend die Hände aus.

»Gehen Sie!« sagte er dann hastig und leise. Seine Stimme klang beschwörend. »Gehen Sie! Hoffentlich wird Ihnen nichts passieren. Wir werden für Sie beten!«

»Vielen Dank«, gab Parker zurück, »aber was könnte passieren? Einige Andeutungen wären vielleicht angebracht.«

»Gehen Sie«, wiederholte der Familienvater, »fahren Sie ganz schnell weg. Verlassen Sie Rom! Verlassen Sie Italien! Sie wissen ja nicht, auf was Sie sich da eingelassen haben.«

*

»Dieser Tag verspricht recht schön zu werden«, stellte Lady Simpson fest, als sie wieder im Wagen saß. Sie hatten die Vororte Roms hinter sich gelassen und näherten sich der Innenstadt. Antikes und Modernes wechselten in schneller Folge miteinander ab. Parker, der Rom gut kannte, ließ sich wieder vom Zauber dieser Stadt einfangen.

»Sie glauben, daß wir es mit der Mafia zu tun hatten?« erkundigte sich Lady Simpson bei Parker.

»Mit einiger Sicherheit, Mylady«,...

Erscheint lt. Verlag 26.4.2022
Reihe/Serie Butler Parker
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Al Capone • Amerika • Detektiv • Detektivgeschichten • Gangste • Krimi • Krimireihe • Martin Kelter Verlag • Melone • Regenschirm • rGeisterkrimi • Spürnase • Verbrecher
ISBN-10 3-7409-9323-5 / 3740993235
ISBN-13 978-3-7409-9323-8 / 9783740993238
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