H. C. Hollister 57 (eBook)

Sundown-Brand

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-3096-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

H. C. Hollister 57 - H.C. Hollister
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Im Bremserhäuschen eines Güterwagens kehrt Dan Clayborn nach Cheyenne zurück, fest entschlossen, sein Recht auf den Sundown-Brand, sein Recht auf seine Ranch und auf seinen eigenen Grund und Boden geltend zu machen. Jahrelang hat er dem Green River Becken fernbleiben müssen. Nun, da die Stunde seiner Rückkehr gekommen ist, sammeln sich bereits seine Feinde.
Obwohl Dan Clayborn vor der Station von Cheyenne abspringt und sich auf Umwegen bei Dunkelheit in die Stadt begibt, erwartet ihn ein Aufgebot. Und wahrhaftig, es sind harte und geschickte Leute, die ihn im Hof des Mietstalls von Cheyenne einkreisen. Aber Dan Clayborn weiß, dass dies nur der Anfang ist und dass er allein gegen eine Übermacht steht. Er weiß auch, dass die Idee von einem Frieden im Green River Becken, der nur auf Nachgiebigkeit beruht, nichts weiter ist als nur ein schöner Traum. Dan Clayborn wird kämpfen müssen, doch er weiß auch zu kämpfen!


SUNDOWN-BRAND

Im Bremserhäuschen eines Güterwagens kehrt Dan Clayborne nach Cheyenne zurück, fest entschlossen, sein Recht auf den Sundown-Brand, sein Recht auf seine Ranch und auf seinen eigenen Grund und Boden geltend zu machen. Jahrelang hat er dem Green-River-Becken fernbleiben müssen. Nun, da die Stunde seiner Rückkehr gekommen ist, sammeln sich bereits seine Feinde.

Obwohl Dan Clayborne vor der Station von Cheyenne abspringt und sich auf Umwegen bei Dunkelheit in die Stadt begibt, erwartet ihn ein Aufgebot. Und wahrhaftig, es sind harte und geschickte Leute, die ihn im Hof des Mietstalls von Cheyenne einkreisen. Aber Dan Clayborne weiß, dass dies nur der Anfang ist und dass er allein gegen eine Übermacht steht. Er weiß auch, dass die Idee von einem Frieden im Green-River-Becken, der nur auf Nachgiebigkeit beruht, nichts weiter ist als nur ein schöner Traum. Dan Clayborne wird kämpfen müssen, doch er weiß auch zu kämpfen!

Das helle, metallische Rattern der Schienenstöße nimmt unmerklich einen dunkleren Ton an. Der Fahrtwind, der durch das kleine, undichte Fenster des Bremserhäuschens hereinstreicht, verliert seine fauchende Kraft, und als Dan Clayborne über die lange, sich windende Schlange gewölbter Wagendächer nach vorn blickt, sieht er den hellen Dampfschleier weit aus der Dampfpfeife der Lokomotive quellen, als die Maschine mühsam die Steigung vor der Brücke in Angriff nimmt.

Das Bremserhäuschen, welches wie ein Schwalbennest hoch am letzten Waggon des Zuges klebt, ist nicht gerade eine komfortable Unterkunft, zumal außer einem Mann auch noch ein Sattel, Satteltaschen und eine Deckenrolle darin Platz finden müssen.

Kurz darauf ist für Dan Clayborne die Zeit zum Aussteigen gekommen. Er hat triftige Gründe, den Zug zu verlassen, noch ehe die Station in Greenriver oder auch nur die Verladekorrals erreicht sind.

Weit beugt er sich zur Seite und späht voraus. Der herbe Duft von sonnentrockenem Gras und Sagebusch steigt zu ihm empor. Es ist der gute Geruch der Green-River-Weide, den er lange Zeit vermisst und scheinbar vergessen hat. Jetzt, da er ihn in sich aufnimmt, weiß Dan Clayborne plötzlich, dass sich dieser Duft in ihm zu einem Eindruck geformt hat, den er die ganze Zeit unbewusst mit sich herumgetragen hat. Zum ersten Mal kommt ihm der Gedanke, dass es für ihn eigentlich eine Heimkehr ist, doch er spürt auch, dass es eine bittere Heimkehr werden wird.

Fast zwei Minuten wartet er noch, dann sieht er die Büsche neben dem Schotter dichter werden, wirft seinen Sattel ab und springt wie ein Schwimmer mit vorgestreckten Händen in die Dunkelheit.

Als seine Finger die Blätter der Büsche spüren, reißt er die Unterarme als Deckung vor das Gesicht und krümmt sich zusammen. Der Aufprall ist hart, aber Dan Clayborne rollt sich geschickt wie eine Katze ab. Über die linke Schulter, mit zur Seite gelegtem Kopf, dreht er seine Rolle durch peitschendes Gebüsch und liegt schließlich still. Als er sich wieder aufrappelt, leuchtet das rote Schlusslicht des Zuges schon etwa fünfzig Yards entfernt durch die Dunkelheit.

Die Suche nach seinem Colt, der ihm aus dem Halfter gerutscht ist, nimmt nur kurze Zeit in Anspruch. Seinen verschwitzten Stetson findet er auf einen dürren Ast gespießt. Schließlich lädt er sich seinen Sattel auf die Schulter und marschiert los. Dan Clayborne sucht sich seinen Weg durch die Büsche am Rand des Schotters und sieht schließlich die dunklen Silhouetten der ersten Verladekorrals vor sich auftauchen. Er biegt weit zur Seite aus. Er befürchtet, dass jemand mit seiner Ankunft rechnet und ein Empfangskomitee bereitgestellt haben könnte, und dessen Mitglieder könnten durchaus auf den Gedanken kommen, dass ihr Opfer sich einem zu herzlichen Empfang direkt an der Station entziehen und deshalb schon etwas früher aussteigen würde. Dementsprechend ist es nicht geraten, hier einfach bis zum letzten Augenblick an der Bahnlinie entlangzutappen.

Dan Clayborne schlägt einen weiten Bogen nach Norden, überquert die Poststraße in raschen Sätzen unmittelbar vor den ersten Häusern der Stadt und gelangt durch ein Maisfeld und einige Gärten bis zum Korral von Archie Graves' Mietstall.

Das hintere Tor des Schuppens, der zur Unterbringung von Wagen dient, ist geöffnet. Dan schlüpft in die Dunkelheit hinein, tastet nach einer Deichsel und legt aufatmend seinen Sattel darauf. Während er dann einen Moment überlegt, ob es angebracht sein könnte, sich gleich bei Archie Graves nach einem Pferd umzusehen, spürt er plötzlich jenes seltsame Prickeln der Nackenhaare, dessen Bedeutung ihm längst vertraut ist.

Er selbst könnte im Augenblick nicht einmal sagen, woher dieses unvermittelte Gefühl drohender Gefahr rührt, weil er in Gedanken mit anderen Dingen beschäftigt war, aber tatsächlich war es ein kaum vernehmbares Schaben und Rascheln an der Außenwand des Schuppens, das sein Gehör aufgenommen hat. Und gerade das Gedämpfte und Verstohlene dieses Geräusches bewirkt in ihm eine instinktive Abwehrreaktion und lässt ihn plötzlich alle Sinne darauf konzentrieren.

Fast zwei Minuten steht er reglos in der Dunkelheit. Selbst sein Atem geht flach und unhörbar. Aber in diesem Moment ist nichts anderes zu vernehmen als das Rascheln und Quieken von Ratten auf dem Dachboden.

Ein anderer hätte daraus jetzt vielleicht den Schluss gezogen, dass er sich getäuscht hat. Dan Claybornes Schlussfolgerung hingegen sieht anders aus: Er registriert nur, dass er es mit einem äußerst wachsamen und geschickten Gegner zu tun hat, der in der plötzlichen Stille ebenfalls nur ein Warnsignal sieht.

Zoll für Zoll schiebt Dans Hand sich zum Colt und zieht die Waffe aus dem Halfter. Er verzichtet darauf, den Hahn zu spannen, denn selbst das leise, metallische Knacken würde einem erfahrenen Mann die Richtung vorgeben, in die er seinen Schuss hinausjagen müsste. Wie ein lautloser Schatten sinkt Dan Clayborne in sich zusammen, löst die Sporen von seinen Stiefeln und hängt sie geräuschlos ans Sattelhorn. Erst dann richtet er sich wieder in eine geduckte Haltung auf und gleitet weiter zum Hof des Mietstalls. Selbst bei scheinbar tintenschwarzer Nacht gibt es noch Nuancen, und er ist sich darüber im Klaren, dass ihn hinter dem Schuppen heißes und aller Wahrscheinlichkeit nach auch tödliches Blei erwarten wird, sollte er ins Freie hinausreiten. Schlägt er jedoch die entgegengesetzte Richtung ein, so zwingt er auch seinen Gegner, den Standort zu wechseln.

Es ist erstaunlich, welch katzenhafte Geschmeidigkeit in dem großen, hageren Körper dieses Mannes steckt – selbst noch, nachdem er zwei Tage fast ununterbrochen in dem engen Käfig des Bremserhäuschens eines Eisenbahnwagens zugebracht hat und sich immer nur für wenige Augenblicke bewegen konnte, wenn der Zug auf irgendeinem Ausweichgleis einen kurzen Aufenthalt hatte.

Er ist sich ziemlich sicher, dass man ihn in Cheyenne gesehen und erkannt hat, und so wird die Nachricht von seiner bevorstehenden Rückkehr längst bis nach Greenriver vorgedrungen sein. Ist es da noch ein Wunder, dass Burschen wie Morton Keating und Elmer Brennan nichts dem Zufall überlassen? Selbstverständlich haben sie sich in einem solchen Fall nicht darauf beschränkt, nur die wenigen ankommenden Personenzüge oder den Express überwachen zu lassen. Aber dass sie sogar den Mietstall unter Bewachung gestellt haben sollten ...

Als Dan Clayborne den staubigen Hof erreicht, kommt ihm die Erleuchtung. Denn nun kann er durch das Tor auf die Straße hinausblicken, und dort erkennt er hinter einer Treppe des gegenüberliegenden Gehsteigs einen hartgesichtigen Burschen herumlungern, während gleichzeitig von der Seite her zwei andere heranschleichen und sich dabei möglichst im Schatten halten. Da weiß Dan Clayborne, dass er einen Fehler begangen hat, als er die Poststraße so dicht vor den ersten Häusern der Stadt überquerte. Morton Keatings Voraussicht war noch viel umfassender, als er es sich hatte träumen lassen. Vorsichtshalber – nur auf die vage Idee hin, dass sein Gegner schließlich auch zu Pferd kommen könnte – hat er einen Doppelposten am Stadteingang postiert. Diese Kerle müssen seinen Schatten gesehen haben, zumal zur gleichen Zeit der Güterzug in die Station einlief. Daraufhin ist ihm dann einer der Kerle gefolgt und lauert nun hinter dem Schuppen, während der andere für Verstärkung gesorgt hat.

Aber anscheinend gilt die Aufmerksamkeit dieser Burschen vorerst noch ganz der diesseitigen Häuserfront. Sie wissen lediglich, dass er irgendwo auf dieser Seite stecken muss, wo sie ihn jedoch genau suchen müssen, davon haben sie keine Ahnung. Und ihr Kumpan, der ihnen darüber Auskunft geben könnte, muss sich ruhig verhalten, wenn er nicht vorzeitig den Vorteil einer gedeckten Stellung aufgeben will.

Dan Clayborne erkennt seine Chance und handelt danach. Mit ein paar lautlosen Schritten gleitet er zur dunklen Front des Stalls hinüber, presst sich mit dem Rücken an die Wand und schiebt sich langsam weiter, bis er hinter einem abgestellten Wagen in Deckung ist.

Die beiden Männer vorn auf der Straße gehen weiter, ihr Partner aber, der einmal an der Treppe zum Gehsteig Posten gefasst hat, bleibt stehen, blickt sich mit...

Erscheint lt. Verlag 19.4.2022
Reihe/Serie H.C. Hollister
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • 2020 • Abenteuer-Roman • Bestseller • billy-jenkins • bud-spencer • buffalo-bill • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • gf unger • G. F. Unger • H C Nagel • Indianer • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • tom prox • Unger • Western • western-bestseller • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-3096-6 / 3751730966
ISBN-13 978-3-7517-3096-9 / 9783751730969
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