Magier im Zwielicht: 1400 Seiten Fantasy Paket -  Alfred Bekker,  Frank Rehfeld,  W. A. Hary,  Alexander Naumann

Magier im Zwielicht: 1400 Seiten Fantasy Paket (eBook)

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2022 | 1. Auflage
1400 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-5992-5 (ISBN)
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Magier im Zwielicht: 1400 Seiten Fantasy Paket von Alfred Bekker, Frank Rehfeld, Alexander Naumann, W.A.Hary Über diesen Band: Dieser Band enthält folgende Fantasy-Sagas: Dunkelerde (Alfred Bekker/W.A.Hary) Der Magier von Arakand (Alfred Bekker) Der Magier Aylon (Frank Rehfeld) Die Krieger der Göttin (Alexander Naumann) Da er keine mentale Aura besitzt, wie die anderen Magier, ist man Aylon innerhalb des Magierordens nicht wohl gesonnen; von einem fanatischen Inquisitor wurde sogar ein Anschlag auf ihn verübt. Als Aylon endlich von seinem Ziehvater, dem Magier Maziroc, erfährt, wer seine Eltern waren, beschließt er, das Erbe seines Vaters anzutreten und verlässt kurz vor seiner Magierweihe heimlich Cavillon, den Stammsitz der Ishar-Magier. Mit seinem Freund Floyd, einem ehemaligen Clankrieger der gefürchteten Hornmänner, begibt er sich auf eine lange, gefährliche Reise zum Ödland von Sharolan, wo sich jenseits des Luyan Dhor Gebirges mitten im Todesstreifen die Zitadelle seines Vaters befinden soll. Dass ihm ein unheimliches, bösartiges Schattenwesen folgt, das verhindern will, dass er sein Ziel erreicht, ahnt Aylon nicht ...

Sie standen auf dem höchsten Turm von Arakand. Von dort aus pflegte der Gottkaiser die Arme zu heben und das Ritual durchzuführen, mit dem die zweite Sonne fortgewiesen wurde. Und wenn dann der Gottkaiser die entscheidenden Worte sprach und die zweite Sonne sich daraufhin in den nächsten Tage entfernte, dann war damit die Bestätigung erbracht, dass der Gottkaiser noch immer die besondere Gunst des Namenlosen Gottes besaß und dass er nach wie vor die Macht hatte, die Welt vor der sengenden Hitze des zweiten Lichts zu schützen.

Der Gottkaiser blickte für einen Moment hinauf zum Himmel. Der Ring, der die Welt von Arakand auf Äquatorhöhe umgab, warf seinen Schatten. Und dieser Schatten zog sich quer durch die Stadt und traf exakt den großen Mittelturm.

Die erste Sonne stand beinahe im Zenit, sodass die Himmelsgrenze durch sie hindurch verlief und zum Teil überstrahlt wurde.

Aber die Zweite Sonne war momentan in der nördlichen Hälfte des geteilten Himmels. Und sie war weit weg. Sie wirkte kleiner als es schon langem der Fall gewesen war. Wie ein kleiner Bruder des Hauptgestirns. Und es gab nichts, was im Moment von diesem kleinen Gestirn, das zur Zeit von seiner Größe und Leuchtkraft her eher an den Mond erinnerte, auf die gewaltige Kugel aus purer Höllenglut schließen ließ, die das sogenannte Zweite Licht zu anderen Zeiten sein konnte.

„Man sagt, dein Name wäre Vaosdo Kallyari“, sagte der Gottkaiser, dessen Schädel vollkommen kahl und mit eintätowierten Zeichen übersät war. Dazu trug er einen Bart, denn es hatte sich über die Jahrhunderte die Sitte eingebürgert, dass sich der Gottkaiser einen Bart stehen ließ, sein Haupt ansonsten aber haarlos blieb.

„Unter diesem Namen bin ich bekannt“, sagte der andere Mann, der geduldig gewartet hatte, bis der Gottkaiser ihn angesprochen hatte.

„Du hast den Ruf, ein Magier zu sein.“

„Ich bin ein Magier, o erhabener Gottkaiser.“

„Du solltest wissen, dass ich der Gottkaiser bin und als solcher nicht an die Macht der Magie glaube. Denn die einzige Macht, der wir vertrauen sollen, ist die Macht des Namenlosen Gottes.“

„Ich kann deine Stadt vor dem Ansturm der Barbaren retten, o Gottkaiser“, sagte Vaosdo Kallyari. „Und wer das vermag, der mag sich einen Magier nennen.“

„Du warst in Boranien. Und man hat dich fortgejagt.“

„Ich war in vielen Ländern. Nicht nur in Boranien.“

„Die Mauern meiner Stadt sind zehn Schritte dick. Warum sollte ich die Barbaren fürchten? Meine Vorgänger haben das auch nicht getan.“

„Eure Vorgänger hatten es mit Gegnern zu tun, die die Macht des Gottkaisers fürchteten. Aber die da draußen, das sind die Jünger des Gelähmten Propheten. Die werden nicht zögern, Arakand niederbrennen und Euch zu töten.“

Der Gottkaiser nickte.

Er kam auf sein Gegenüber zu. „Erkläre mir deine Magie, Vaosdo Kallyari“, verlangte er.

„Sie besteht letztlich nur aus der Ausnutzung der Naturgesetze“, sagte Kallyari. „Ich bin nicht ein Magier, sondern auch ein Heiler und Arzt.“

„Ich hörte, dass der König von Boranien deinetwegen seine Frau verlor.“

„Gerüchte.“

„Wirklich?“

„Wie ich schon sagte: Ich kann Euch Eure Stadt und und Eure Herrschaft retten. Meine Magie vermag das...“

„Ihr meint, Ihr könnt die Armeen der Ketzer-Barbaren vernichten?“

„Ja.“

„Dann kommen die Galbadoriner und machen mich zu ihrem Sklaven.“

„Auch sie kann ich Euch vom Leib halten. Denn mir steht die furchtbarste Waffe zur Verfügung, die sich denken lässt.“

Der Gottkaiser sah den angeblichen Magier mit einem skeptischen Gesichtsausdruck an. „Nun gut, ich will es mit Euch versuchen“, sagte er.

*

Ein paar Tage später zogen die Drachenvögel über Arakand. Große Flugreptilien aus dem hohen Norden und dem tiefen Süden.

Wenn die Drachenvögel den Schatten der Himmelsgrenze erreichten, der die Mitte der Welt anzeigte und parallel zur Hauptstraße Arakands verlief, dann bedeutete das nichts Gutes.

Es bedeutete, dass sich die Zweite Sonne schon sehr weit entfernt hatte.

Es bedeutete, dass das Wetter schlechter werden, dass der Regen zunehmen und die Ernte-Erträge zurückgehen würden. Und es bedeutete, dass die Ratten aus ihren Löchern kamen, um nicht zu ertrinken. Und dass mit ihnen der böse Hauch aus dem Boden stieg und Scharen unsichtbarer Insekten.

Und die Pestilenz.

Die durchdringenden Rufe der Drachenvögel waren eine Warnung. Die guten Zeiten, da die Zweite Sonne sich in einem Abstand zur Welt von Arakand befand, in der sie die Länder weder verbrannte, noch erkalten und mit Schnee, Regen, und Sturm schlagen ließ, waren vorbei.

Und manch einer würde sich die Zeiten herbeisehnen, in der das Glutfeuer des Zweiten Sonnenlicht so nahe war, dass es die Welt zu verbrennen drohte.

Dem überlieferten Glauben nach hatte der Gottkaiser die Macht, diesem Feuer Einhalt zu gebieten und es wieder fort zu weisen, auf dass es für viele Jahre in die Ferne des Kosmos entschwand, um in manchen Jahren dann am Himmel nicht größer als ein Mond zu erschienen.

Ein Winzling gegenüber der Ersten Sonne, ihrem Zwilling.

Um das Feuer abzuwehren hatte der Gottkaiser die ihm gegebene Macht.

Aber gegen den Hauch des Bösen, der aus dem Boden kroch, konnte selbst er nichts tun.

Wen kann es wundern, dass die Versuchung in diesen Zeiten groß war, sich einer Ketzer-Lehre anzuschließen....

*

Ein paar Jahre später...

Arep bei Arakand...

Auf den Dächern einiger Häuser hatten sich ein paar geflügelte Affen versammelt. Ouroungour wurden die Geschöpf genannt und die meisten von ihnen waren von den Dieben der Stadt dressiert worden.

Die geflügelten Affen schienen aufgeregt zu sein. Ein Schauspiel wie das, was sich nun in der enge Straße zu ihre Füßen abspielen sollte, bot sich auch ihn nicht alle Tage...

*

Das flackernde Licht Dutzender Fackeln ließ unzählige Schatten tanzen. Flammen loderten auf und dunkler Rauch quoll aus den Fenstern des zweistöckigen, herrschaftlichen Hauses an dem Weg der Steine in Arep, der maragenuesischen Kolonie bei Arakand.

Khaaria di Baragenzo zitterte und murmelte dabei ein Gebet. Das lange, kastanienbraune Haar fiel ihr unfrisiert und angegraut durch die Asche, die man ihr aufs Haupt gestreut hatte, über die Schultern. Die Lippen der jungen Frau bewegten sich flüsternd.

„Oh Herr, was haben wir getan!“, flüsterte ihr Bruder Arco, gerade 22 Jahre alt und damit anderthalb Jahre älter als Khaaria. „Der jüngste Tag ist nahe und das Tier des leibhaftigen Bösen wütet in Arakand...“

Die Pestknechte mit ihren schweren Umhängen und den Schnabelmasken riefen durcheinander und luden dabei zwei menschliche Körper auf den Karren. Es waren die bleichen, von Beulen gezeichneten Leiber von Khaarias Eltern, die der faulige Pesthauch befallen und innerhalb kürzester Zeit dahingerafft hatte. Getrocknetes Blut war ihnen aus Mund und Nase geronnen. Khaaria wollte sich dem Wagen nähern, aber einer der Pestknechte hielt sie auf und stieß sie grob zurück. Tränen rannen ihr über das Gesicht.

„Bleibt, wo Ihr seid und freut Euch der Zeit, die der Herr Euch noch gelassen hat!“

Der Blick hinter den Augenlöchern der Schnabelmaske wirkte unruhig.

Khaaria schluckte. Sie hätte schreien mögen und konnte es doch nicht. Ein dicker Kloß steckte ihr im Hals und schien sie daran zu hindern, auch nur einen einzigen Ton herauszubringen. Nicht einmal ein Gebet wollte jetzt mehr über ihre Lippen kommen.

Ein kühler Wind wehte über das Goldene Trinkhorn, jenen vor einer Generation künstlich angelegten Meeresarm, in dem der von einer gewaltigen Eisenkette geschützte gottkaiserliche Kriegshafen lag. Diese Kette wurde bei Gefahr hochgezogen, um fremde Schiffe an der Einfahrt zu hindern und die eigene Flotte zu schützen. Es gab noch eine zweite, ältere Kette, die seit Jahrhunderten Arakand mit dem auf dem etamitischen Meeresufer gelegenen Stadtteil verband, der deshalb auch 'das Kettenende' genannt wurde. Auf diese Weise konnte auf Befehl des Gottkaisers jederzeit die Meerenge von Arakand geschlossen werden. Die einzige Durchfahrt durch den weltumspannenden Kontinent, den man den Gürtel der Welt nannte.

Die Kette am Hafen des Goldenen Trinkhorns war erst später befestigt worden. Zu einer Zeit, da die Flotte Arakands nicht einmal mehr in ihrem eigenen Hafen sicher gewesen war und Plünderer aus Boranien versucht hatten, sich der Schiffe zu bemächtigen.

Aber das Wasser des Goldenen Trinkhorns, das Arep von der eigentlichen Stadt trennte, schützte keineswegs vor dem Miasma, dem Hauch des Bösen, der aus den Tiefen der Erde hervorquoll und so viel Leid und Verzweiflung über die Menschen brachte. Wenn irgendwo...

Erscheint lt. Verlag 10.4.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7389-5992-0 / 3738959920
ISBN-13 978-3-7389-5992-5 / 9783738959925
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