Notärztin Andrea Bergen 1453 (eBook)

Ein Versprechen nachts um vier

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-3147-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Notärztin Andrea Bergen 1453 - Hannah Sommer
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Beinahe jeden Abend weint sich Nina in den Schlaf, während sie verzweifelt auf ihren Freund wartet. Mittlerweile ist sie sich ganz sicher: Bastian hat eine andere! Er betrügt sie, weil man ihr die Folgen des schweren Unfall immer noch ansieht.
Ganz anders geht es ihrer Cousine Ramona. Hals über Kopf hat sie sich in einen Mann verliebt, den sie kaum kennt, und als sie an diesem Morgen in seinen Armen erwacht, könnte ihr Glück kaum größer sein: Denn ihr Liebster hat ihr versprochen, dass er sie schon bald nicht mehr im Morgengrauen verlassen wird und sie dann endlich eine gemeinsame Zukunft haben werden. Nichts wünscht sich Ramona mehr, als dass sich dieses Versprechen endlich erfüllt. Allerdings gibt es da etwas, was sie nicht weiß: Ihr Schatz ist in Wahrheit nämlich gar nicht frei und wird das Versprechen, das er ihr gab, nicht halten können ...


Ein Versprechen nachts um vier

Meine Freundin Ramona steht sich selbst und ihrem Glück im Weg! Weil sie demnächst für einige Zeit an ein Frankfurter Krankenhaus wechselt, um einen zweiten Facharzt zu machen, will sie sich hier bei uns am Rhein nicht auf eine feste Beziehung mit ihrem Bastian einlassen – obwohl sie rettungslos in diesen Mann verliebt ist! Seit Monaten verbringen Bastian und Ramona leidenschaftliche Liebesnächte zusammen, doch beide nennen das, was sie verbindet, nur lapidar »Affäre«. Dabei weiß ich, dass gerade Ramona sich viel mehr von Bastian wünscht ...

Heute habe ich ihr geraten, endlich ehrlich zu ihm zu sein und offen zu ihren Gefühlen für ihn zu stehen – doch Ramona ist weinend zusammengebrochen! Ich weiß nicht genau, was zwischen den beiden vorgefallen ist, doch es scheint keine gemeinsame Zukunft für Romana und Bastian mehr zu geben ...

»Na endlich, die letzte Kiste.« Ramona Astner stemmte die Hände in die Hüften und sah die Umzugskiste, die vor ihr auf dem Wohnzimmerboden stand, nachdenklich an.

Was sich wohl alles darin befand? Vor drei Wochen war sie endlich in ihr neues Zuhause im Ärztewohnheim gezogen, das unweit des Elisabeth-Krankenhauses lag. Das war praktisch, denn Ramona arbeitete dort als Ärztin für Innere Medizin. Davor hatte sie übergangsweise eine kleinere Wohnung in der Stadtmitte gehabt und die meisten ihrer Sachen seit einem halben Jahr in einem Lagerraum untergestellt.

Anders war es nach ihrer Scheidung von ihrem Mann Matthias nicht möglich gewesen. Aber Ramona war damals alles recht gewesen, was bedeutete, nicht mehr länger mit ihm zusammenzuwohnen. Sie hatte einen Schlussstrich ziehen wollen, und dazu gehörte es auch, auszuziehen und einen eigenen Haushalt zu führen.

Immer wieder war es zwischen Ramona und Matthias zu Streitereien gekommen, die Stimmung stets angespannt. Was einmal Liebe gewesen war, hatte sich in Gleichgültigkeit gewandelt, und Ramona hatte irgendwann beschlossen, die Reißleine zu ziehen und sich von ihrem Mann zu trennen.

Anfangs hatte sie noch im Arbeitszimmer geschlafen, aber dann hatte sie von ihrer Freundin und Kollegin Andrea Bergen kurzerhand von der freien Wohnung in der Stadtmitte erfahren und ihre Chance genutzt.

Und es war richtig gewesen, endlich auszuziehen und Matthias damit klar zu signalisieren, dass ihre Ehe endgültig vorbei war, auch wenn das bedeutet hatte, dass sie einen Großteil ihrer Sachen erst einmal hatte einlagern müssen. Umso mehr freute sie sich jetzt darüber, was sie in den letzten Tagen aus den vielen Umzugskisten, die sie nach und nach ausgeräumt hatte, wieder zutage beförderte.

Allerdings merkte Ramona auch, dass sie viele von den Sachen gar nicht mehr benötigte. Einen Teil inserierte sie im Internet, den Rest spendete sie gemeinnützigen Organisationen. Seitdem fühlte sie sich um so vieles leichter. Wenn sie sich jetzt in ihrer Wohnung umsah, hatte sie das Gefühl, endlich wieder frei atmen zu können. Alles war so viel heller, luftiger und gemütlich. Und das lag wahrlich nicht nur an den sonnengelben Sofakissen, die sie sich vor ein paar Tagen gekauft hatte.

Sofakissen – auch so etwas, was Matthias unnötig fand. Genauso unnötig wie ihre Idee, einen zweiten Facharzt zu machen.

»Wozu brauchst du denn noch einen weiteren Facharzttitel?«, hatte Matthias sie verständnislos gefragt, als sie ihm von ihrem Herzenswunsch erzählt hatte. »Du hast doch schon einen.«

Ramona hatte ihm von den diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten erzählt, die sich für sie daraus ergeben würden und wie viel ihr das medizinisch bringen würde, doch als Matthias sie gefragt hatte, ob sie dann auch mehr Geld verdienen würde, hatte sie bloß enttäuscht den Kopf geschüttelt. Er hatte gar nicht verstanden, worum es ihr wirklich gegangen war. Sie wollte sich weiterentwickeln, den Menschen helfen, ihre Patienten ganzheitlich betrachten.

»Weißt du, was das für ein Aufwand ist?«, hatte er sie gefragt. »Du hast doch schon während deines Medizinstudiums kaum Zeit für uns gehabt. Und jetzt willst du noch einmal so viel lernen? Wo bleibe dann ich? Wo bleiben wir? Soll ich die Abende in Zukunft wieder allein vor dem Fernseher verbringen?«

Wenn Ramona nur an das Gespräch dachte, kochte es in ihrem Inneren. Als hätte ihre Ehe noch aus etwas anderem bestanden! Die meiste Zeit hatte Matthias vor dem Fernseher gesessen. Lust, etwas zu unternehmen, hatte er kaum gehabt, weder ein Restaurantbesuch noch ein Ausflug ins Kino hatte noch stattgefunden. Ja, nicht mal zu einem Spaziergang hatte er sich aufraffen können. Immer hatte er gesagt, dass er nach seinem Arbeitstag im Fotostudio zu müde sei, und an den anderen Tagen hatte Ramona Spät- und Nachtschichten gehabt.

Ramona seufzte leise. Auch wenn es ein großer Schritt gewesen war, endlich die Scheidung einzureichen, es war richtig gewesen. Das spürte sie mit jedem Tag, den sie nun allein war. Natürlich fehlte ihr es manchmal, jemanden zum Reden zu haben, wenn sie nach Hause kam, jemand, der da war und sie in den Arm nahm. Aber sie war sich sicher, dass es mit jedem Tag leichter werden würde.

Entschlossen klappte sie den Deckel der Kiste beiseite und sah auf die Dinge, die sich darin befanden: Deko, Handtücher, ein paar Teller und Henkelbecher, Kleidung. Eine bunt gemischte Kiste, denn Ramona hatte viele zerbrechliche Dinge einfach in die Sachen gewickelt, die ohnehin da waren und die sie mitnehmen wollte. Sie griff nach einem hellblauen Handtuch und schlug die Enden auseinander. Zum Vorschein kam eine Blumenvase, die sie nie gemocht hatte.

»Das kann beides weg«, entschied sie, faltete das Handtuch zusammen und legte es zusammen mit der Vase in eine andere leere Kiste. Die Henkelbecher würde sie der Kaffeeküche im Krankenhaus spenden. Da gab es immer Bedarf, denn gelegentlich ging der ein oder andere Becher dort zu Bruch.

Dann nahm sie das letzte Teil aus der Umzugskiste: ein Kleid aus einem weichen, weißen Jersey. Es hatte lange Ärmel und war hochgeschlossen, und Ramona hatte es damals besonders wegen seiner schlichten Eleganz beeindruckt. Doch getragen hatte sie es nach dem Kauf nie. Es hatte sich einfach nicht die richtige Gelegenheit dafür ergeben. Eigentlich hatte sie es zu einem Restaurantbesuch mit Matthias anziehen wollen, doch dazu war es dann ja nie gekommen. Stattdessen hing das Kleid seitdem im Schrank und war nach ihrem Umzug in die Kiste gewandert und dort vergessen worden.

Ramona fuhr mit den Fingerspitzen über den weichen, glatten Stoff. So viele Träume und Hoffnungen hingen an dem Kleid. Sie erinnerte sich sehr gut daran, was sie damals empfunden hatte, als sie es im Schaufenster an der Kleiderpuppe gesehen hatte. An das aufregende Kribbeln, als sie es in der Boutique schließlich anprobiert hatte, und an die Freude, als sie es dann endlich gekauft hatte. Sollte sie es jetzt einfach weggeben?

Eigentlich war es dafür doch zu schade, fand sie. Aber wollte sie, wenn sie das Kleid trug, immer an ihre zerplatzten Träume und unerfüllten Wünsche denken?

Seufzend nahm sie einen Bügel, zog das Kleid darüber und hängte es außen an ihren Schrank. Sie konnte sich ja noch überlegen, was sie damit machen wollte. Ramona faltete die Kiste auseinander und stellte sie an die Flurtür, um sie beim nächsten Mal mit zum Papiercontainer zu nehmen. Das war geschafft! Jetzt brauchte sie erst einmal einen Kaffee.

Sie ging in die Küche und brühte sich eine Tasse Kaffee auf. Als sie wenig später mit der dampfenden Tasse in ihrem Wohnzimmer stand und den Blick schweifen ließ, war sie zufrieden. Jetzt endlich war sie offiziell eingezogen. Alle Umzugskisten waren ausgeräumt, alle Dinge sortiert. Einem neuen Leben stand nun also nichts mehr im Weg. Einem Leben ohne Matthias. Ramona spürte dem Gedanken in sich nach. Seltsamerweise machte er sie weder traurig noch wehmütig. Es war einfach in Ordnung.

Sie lächelte. Jetzt war ihre Zeit, nun konnte sie sich endlich selbst verwirklichen. Ob sie sich womöglich doch für den zweiten Facharzt bewerben sollte? Sie könnte ja einfach mal sehen, ob irgendwo eine Stelle ausgeschrieben war und was sie für Unterlagen und Qualifikationen bräuchte ...

Ohne weiter darüber nachzudenken, griff sie nach ihrem Smartphone und startete eine Suche. Eine Klinik in Frankfurt bot eine Weiterbildungsmöglichkeit an, die sie interessierte, also öffnete sie die Seite und überflog die Beschreibung. Die Frist für die Bewerbung war noch nicht abgelaufen. Ob sie es wagen sollte? Sollte sie sich trauen?

Ach, warum nicht?, dachte Ramona, klickte die Formulare an und druckte sie aus. Rasch waren die Bögen ausgefüllt, und Ramona sah zufrieden auf die Blätter, die vor ihr auf dem Schreibtisch lagen. Jetzt fehlte nur noch ein Briefumschlag, und dann konnte sie alles zur Post bringen.

Das Klingeln ihres Smartphones riss sie aus ihren Gedanken.

»Hallo, Ramona, hier ist Andrea«, meldete sich die Notärztin des Elisabeth-Krankenhauses, als sie das Gespräch entgegengenommen hatte. »Ich mache gleich Feierabend und wollte dich fragen, ob du Lust hast, mit mir noch etwas trinken zu gehen.«

»Oh ja, gerne. Ich bin gerade mit der letzten Umzugskiste fertig...

Erscheint lt. Verlag 5.4.2022
Reihe/Serie Notärztin Andrea Bergen
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Arzt • arzt-krimi • Arztromane • Bergdoktor • Bestseller • Bianca • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • dr daniel • dr laurin • dr norden • Dr Stefan Frank • eBook • E-Book • eBooks • E-Books • Familiensaga • Fortsetzungsroman • Frauen • für • für Frauen • Großdruck • große-schrift • Happy End • Hedwig Courths Mahler • Heft-Roman • Historical • Julia • kaipurgay • Kelter • Kindle • Klinik • Klinik-roman • Krankenhaus • Krankenschwester • Kurfürstenklinik • Landarzt • Liebe • Liebesroman • Liebesromane • martin-Kelter • Medizin • Mira • Modern • Patient • patricia-vandenberg • Romance • romantisch • Schicksalsroman • Serie • spannend • Tiffany • Verlag
ISBN-10 3-7517-3147-4 / 3751731474
ISBN-13 978-3-7517-3147-8 / 9783751731478
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