Stormwarnung (eBook)

Er mordet für den guten Zweck
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
405 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7541-8840-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Stormwarnung -  Martin Wendel
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Junge Polizistin beauftragt Privatdetektiv mit der Beschattung ihres Verlobten. Als dieser bei einem Anschlag getötet wird, arbeitet sie mit dem Privatermittler zusammen, um die Mörder zu fassen. Sie ahnt jedoch nicht, dass es sich bei dem sympathischen Schnüffler um den berühmt-berüchtigten Serienkiller handelt, dem sie und ihr Polizeiteam seit über einem Jahr erfolglos hinterherjagen! Auf der gemeinsamen Suche nach den Attentätern entwickeln sie sogar Gefühle füreinander. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Wahrheit ans Licht kommt... In STORMWARNUNG begegnen euch folgende Charaktere: - eine eifrige, junge Polizistin, deren Verlobter getötet wird - ein sympathischer Privatdetektiv, Millionenerbe aus Adelshause und Serienkiller zugleich - eine Jurastudentin und Femme Fatale - ein saucooler, korrupter Kommissar, der mit... - ...einem ruchlosen Unterweltboss und Menschenhändler zusammenarbeitet - zwei muskelgestählte Auftragskiller und Massenmörder - ein schmieriger Frauenvergewaltiger und Heiratsschwindler - ein eiskalter Kindermörder und Kinderpornograf - eine angehende Chirurgin, die eigenen Organhandel betreibt - drei schwerkriminelle Einbrecher-Brüder - ein karrieregeiler Enthüllungsjournalist - ein notorischer Fremdgeher und Vergewaltigungsversucher - und zuallerletzt das Unglaubwürdigste: ein ehrenwerter Politiker ;)

Drehbuch- und Buchautor Martin Wendel wurde im späten 20. Jahrhundert auf dem Planeten Erde geboren. Er studierte Germanistik und Anglistik und nutzt seine Kreativität und Fantasie, um unterhaltsame Geschichten zu schreiben, die Menschen begeistern und Denkanstöße liefern. Seit Jahren versucht er, so nachhaltig und ressourcenschonend wie möglich zu leben.

Martin Wendel ist Drehbuchautor und Autor.

 

 

In dieser fiktionalen Geschichte gibt es Schilderungen, die teilweise nur schwer zu ertragen sind. Dennoch sind in der Realität tagtäglich Menschen, vor allem im Kreise der Polizei, diesen schrecklichen Ereignissen und Bildern ausgesetzt. Ich wünsche niemandem solche unschönen Erfahrungen zu machen. Die folgende Erzählung soll in sicherer Umgebung zumindest einen kleinen Eindruck vermitteln, wie Betroffene sich fühlen müssen und somit Empathie, Mitgefühl schaffen. Spannende Unterhaltung!

 

(1) Trauer, Wut und Hoffnung


 

Nackt liegt sie da. Still. Unschuldig. Mit ihren süßen 16 Jahren. Ein blonder Engel mit ausgebreiteten Flügeln. Wie ein Model. Ihre sportliche, schlanke Figur, ein Traum. Ihre großen blau-grünen Augen. Ihre ellenlangen Haare zu einem Zopf geflochten. Ihre zarten, rosafarbenen Lippen. Aufgeplatzt. Ihr Mund an beiden Seiten bis über die Wangenknochen aufgeschlitzt. Ihre Kehle zerfetzt. Darunter Würgemale, blaue Flecken auf ihrem Dekolletee, an ihren Schenkeln. 33 Messerstiche übersäen ihren ehemals makellosen und nun entstellten Körper. Ihre beiden Hände abgetrennt. Ihre Vagina zerstückelt.

Sie war Elisa.

Abgelegt zwischen stinkenden Müllcontainern in der Gosse. Der prasselnde Regen spült das inzwischen kalte Blut in die Rinne, fort in die Kanalisation. Vorbei an dem nachtaktiven, gefräßigen Rattenrudel, das an ihren Augenlidern, Zehen und offenen Wunden nagt.

Ein grausamer, tieftrauriger Anblick, den zum Glück kaum jemand von uns in seinem Leben erfahren muss. Bilder, die sich ins Gedächtnis einbrennen, einen nie wieder loslassen. Man möchte seine Augen verschließen. Vor der Wahrheit. Man will sie nicht sehen. Doch manche müssen. Genau so fand sie ihr Vater Paul in jener späten, düsteren Nacht. Als kalte Leiche, für immer von ihm gerissen. Schreckliche Gefühle, die nicht annähernd zu beschreiben sind. Elisa ist tot. Sie ist nicht nur gestorben. Auch wenn der Tod am Ende immer gleich ist. Das Wie ist es, was für die betroffenen Angehörigen so viel bedeutet. Ob ruhig in der Nacht eingeschlafen oder vergewaltigt, gefoltert, bis nahezu aufs Unkenntliche entstellt, ist ein riesiger Unterschied. Immer wieder die Gedanken, welche Horrorqualen sie in den letzten Atemzügen ihres noch kindlichen Lebens durchleben musste.

Paul und seine Frau Sandra trauern um ihre einzige Tochter, ihr Ein und Alles. Elisa war einzigartig. Eine herzensgute junge Frau, die sich um ihre Mitmenschen kümmerte und – im Gegensatz zu oftmals zitierten rebellischen Teenagern – ihre Eltern über alles liebte. Sie war ein Naturtalent, sportlich und galt als kommender Star. Sie besaß neben ihrer mitreißenden Ausstrahlung auch eine enorme Intelligenz, um die Welt zu verändern. Sie engagierte sich für benachteiligte Kinder, bedrohte Tiere und setze sich für ihr höchstes Gut ein. Unser aller Heimat: Unsere Erde. Sie war top in der Schule und dennoch konnte niemand ihrer Mitschüler neidisch auf sie sein. Sie war eben Elisa. Man konnte sie nur lieben. Eine großartige Zukunft lag vor ihr. Das sahen alle so. Von ihren Eltern über ihre Trainerin bis zu ihren Lehrern.

Umso größer ist die Trauer jetzt. Es ist nun eine Woche her, in der Paul und Sandra keine Minute geschlafen haben. Gequält von Selbstvorwürfen, als Elisas Überreste in einer Urne im Erdreich für immer verschwinden.

Elisa machte sich an jenem Abend, es war kurz nach 21 Uhr, nach dem Turntraining allein auf den Weg nach Hause. Es waren ja gerade mal knapp fünf Kilometer. Was sollte schon passieren? Normalerweise fuhr sie diese Strecke mit ihrem Fahrrad. Doch diesmal war es anders. Paul brachte sie zur Turnhalle und fuhr weiter ins Büro seines Marketingunternehmens in der City, keine 10 Kilometer entfernt. Auf dem Rückweg sollte er seine Tochter wieder abholen. Doch dazu kam es nicht mehr. Seine Videokonferenz mit einem Kunden aus Übersee dauerte etwas länger und er war nicht rechtzeitig für sie da. Nach getaner Arbeit sah er auf dem Display seines Smartphones einen verpassten Anruf, den er sich auf der Mailbox anhörte, als er vom Büro zu seinem Wagen im Parkhaus eilte, um seine Tochter nicht noch länger warten zu lassen. Elisas letzte Worte. Ihre ruhige Stimme. Ein allerletztes Mal:

„Hi Papa, ich nehm‘ an, du musst noch länger arbeiten. Macht nix. Ich jogge den Weg nach Hause. Ich lasse meine Sporttasche im Spind. Das Wetter ist noch schön und sollte halten. Ah, die frische Nachtluft tut so gut. Also, bis nachher.”

So war sie. Kein Vorwurf oder Gemecker. Noch einen Monat, dann hätte sie ihren Führerschein und ihr eigenes kleines E-Auto gehabt. So zumindest wurde gemunkelt. Und so hätte sie ihre Eltern entlasten können, die sie neben dem normalen Training im Verein dreimal in der Woche zum 60 Kilometer entfernten Olympiastützpunkt fuhren. Dabei empfanden Paul und Sandra dies nie als Belastung, sondern als Freude und Stolz bei ihrer Tochter zu sein und sie, wo immer es geht, zu unterstützen. Auf dem Weg zu einer erwachsenen, empathischen und sympathischen jungen Frau.

 

Wer macht sowas? Wieso? Wieso Elisa? Diese Fragen stellen sich Paul und Sandra, Tag für Tag. Und sie bekommen keine Antwort. Weder ihr Verstand, noch die klugen Köpfe der ermittelnden Polizeibeamten oder Seelsorger können weiterhelfen. Es gibt bislang keinerlei Hinweise oder Zeugen der grausamen Mordtat. Und so bleiben sie hilflos, allein gelassen. Auch, weil sie den Eindruck haben, dass sich die verantwortlichen Beamten nicht wirklich Mühe geben, den Mord aufzuklären und den Täter zu finden. Natürlich tun sie das. Doch für sie ist Elisa eben nur ein weiterer Fall. Ein Fall von vielen in unserer rauen, brutalen Welt. Paul und Sandra haben den Eindruck allerdings auch, da sie an jenem Abend nicht ernst genommen wurden, als sie die Polizei darüber verständigt hatten, dass ihre Tochter verschwunden sei. Die nette Dame am Telefon hat ihnen eingeredet, dass dies öfter vorkomme, sie sich keine Sorgen machen müssten, alles gut werden würde und Elisa am nächsten Tag wohl wieder auftauchen würde. So wie in 99 Prozent der Fälle. Sie sei mit Sicherheit nur bei ihrer Freundin und so weiter und so fort mit dem beschwichtigen Gerede. Heruntergeleierte Standardphrasen. Doch die nette Frau der Polizei kannte Elisa nicht. Alle Versuche seitens Sandra, sie zu überzeugen, dass es nicht Elisas Art sei, sich nicht zu melden und sie genau dieses eine Prozent sein könnte oder ist, scheiterten am Telefon. Und so machten sich schließlich die Eltern selber und allein auf die Suche nach ihrer Tochter, bis ihr Vater sie Stunden später tot in der Gasse einer Nebenstraße auffand. Er war es. Nicht die Polizei, dein Freund und Helfer. Und vielleicht hätte Elisa noch gerettet werden können, könnte noch leben, wenn wirklich alles Menschenmögliche unternommen worden wäre. Allein diese Vorstellung, diese Möglichkeit und der Unmut machen ihre Trauer noch größer. Und es scheint, als sollte es keine Gerechtigkeit geben. Elisa ist tot. Und ihr Mörder ist da draußen. Irgendwo. Ungestraft. Vielleicht sind sie ihm sogar schon begegnet? Auf der Beerdigung? Was, wenn der Killer sie verfolgt? Er wieder zuschlägt? Für Paul und Sandra ist das Leben nicht mehr dasselbe und wird es nie mehr sein. Ein Leben voller Kummer und Angst. Und immer wieder schleicht sich die Frage in ihre Köpfe: Wer ist das Monster?

Die Antwort sollten sie bekommen. Genau jetzt.

 

Am frühen Samstagmorgen, als die Sonne aufgeht und sich einen Kampf mit dem schleierartigen Frühnebel liefert, findet Paul einen Brief im Briefkasten und bringt ihn zusammen mit der Zeitung ins Haus. Er setzt sich zu Sandra, die sich auf ihrem Stuhl nach hinten zur Anrichte lehnt und zwei Sandwichtoastscheiben in den Toaster schiebt, an den Frühstückstisch in der Küche und zeigt ihr den Brief.

„Der war im Briefkasten. Anonym, ohne Absender.” Paul fühlt mit seiner Hand. „Da scheint etwas drin zu sein. Soll ich ihn öffnen?“

Sandra rückt näher an ihren Ehemann. „Ja, aber sei vorsichtig.”

Paul öffnet den Brief, der nicht zugeklebt ist und zieht eine Papierseite heraus, faltet sie auf. Der Text ist in Courier New geschrieben.

Hallo liebe Sandra und lieber Paul,

gleich vorweg: Habt keine Angst, ich will euch mit diesem Schreiben bloß helfen.

Paul hält inne und den Brief von sich weg. „Was soll der Schwachsinn?“

Sandra nimmt den Brief. „Lass mich mal.“

Ich habe mitbekommen und in der Presse verfolgt, was euch und eurer geliebten Tochter Elisa widerfahren ist. Ihr habt mein Mitgefühl. Ich kann mir vorstellen, dass ihr euch alleingelassen fühlt, weil die Polizei ihren Job nicht macht. Ich kenne das. Ich kann mich leider nicht persönlich vorstellen – zu meinem, aber vor allem zu eurem Schutz. Aber ich habe etwas für euch, das euch hilft, vielleicht mit dem Schmerz und der Trauer umzugehen. Zumindest ein wenig. So etwas wie Gerechtigkeit zu erfahren. Dieses Schreiben ist nur für euch bestimmt und ihr dürft es niemandem zeigen. Auch nicht der Polizei. Auf der Rückseite –

Sandra wendet kurz das Blatt und dreht es dann wieder um, um weiterzulesen.

– habe ich euren Zielort markiert. Er ist keine 10 Kilometer entfernt. Der Schlüssel öffnet die Tür. Die Tür zu eurem Frieden. Oder zumindest ist es ein erster Schritt auf dem Weg dorthin.

Ihr werdet einen Mann sehen, der dort gefesselt auf einem Stuhl sitzt. Er wird flehen und betteln. Er wird alles versuchen, damit ihr ihn befreit. Doch lasst euch nicht von ihm täuschen. Ihr könnt mit ihm machen, was ihr wollt. Der Polizei übergeben oder Rache üben. Er ist mein Geschenk an euch: Der Mörder von Elisa!

Paul und Sandra sehen einander an. Sprachlos,...

Erscheint lt. Verlag 17.3.2022
Reihe/Serie Max Storm
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bestseller • Krimi • Psychothriller • Serienkiller-Thriller • Spannung
ISBN-10 3-7541-8840-2 / 3754188402
ISBN-13 978-3-7541-8840-8 / 9783754188408
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