E-Book 76-80 (eBook)

Butler Parker Box 15 - Kriminalroman
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
320 Seiten
Martin Kelter Verlag
978-3-7409-9186-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

E-Book 76-80 -  Günter Dönges
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Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten. Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv - spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht! E-Book 1: Shark, Sharp Girls E-Book 2: Hexenwochenende E-Book 3: Lady in Red E-Book 4: Ausgetrickst E-Book 5: No Deal

Günter Dönges hat mit den unsterblichen Kriminalromanen um Butler Parker eine Serie geschaffen, die ihresgleichen sucht. Feinsinnige, charmant geschilderte Fälle um den charismatischen Butler Parker, der mit Hilfe seines Schirmes die gefährlichsten Ganoven sprichwörtlich zu Fall bringt, zeigen den Schriftsteller auf der Höhe seiner Schaffenskraft. Günter Dönges hat in vielen anderen Genres Proben seiner Meisterschaft geliefert.

Günter Dönges hat mit den unsterblichen Kriminalromanen um Butler Parker eine Serie geschaffen, die ihresgleichen sucht. Feinsinnige, charmant geschilderte Fälle um den charismatischen Butler Parker, der mit Hilfe seines Schirmes die gefährlichsten Ganoven sprichwörtlich zu Fall bringt, zeigen den Schriftsteller auf der Höhe seiner Schaffenskraft. Günter Dönges hat in vielen anderen Genres Proben seiner Meisterschaft geliefert.

Ein Zweifel war so gut wie ausgeschlossen.

Dieses Haus mußte einfach einem Disney-Film entstammen. Dafür sprachen schon die vielen Giebel und das Dutzend kleiner Türmchen, die das Schindeldach zierten. Die Fensterscheiben bestanden aus gewölbtem Butzenglas, und man vermißte eigentlich nur noch den Besenstiel mit der darauf reitenden Hexe.

Das Gemäuer stand an der Grenze zwischen den Slums und den sogenannten besseren Stadtteilen. Es machte einen abweisenden, ja fast drohenden Eindruck, was wohl mit dem schwarzweißen Fachwerk zusammenhing, das eigenartigerweise überhaupt nicht freundlich wirkte.

»Irgendwas vermisse ich«, sagte Rander, als er aus Parkers hochbeinigem Wagen stieg.

»Wahrscheinlich handelt es sich um den pechschwarzen Kater und die obligaten Schwefeldämpfe«, erinnerte der Butler gemessen.

»Das ist es!« Rander nickte lächelnd.

»Meine bescheidene Wenigkeit vermißt zusätzlich einige eingeworfene Fensterscheiben«, bemerkte Parker.

»Wieso vermissen Sie die?«

»Ich denke an die Straßenjungen, die in der Nahe spielen«, redete der Butler weiter. »Scheiben dieser Art wären für die betreffende Jugend das, was der Volksmund ein gefundenes Fressen nennt.«

»Tatsächlich!« Rander nickte. »Die Dame des Hauses scheint respektiert …«

»… und gefürchtet zu werden, Sir! Wenn Sie erlauben, werde ich jetzt die Klingel bemühen.«

Parker wartete diese Erlaubnis natürlich nicht ab, sondern begab sich über die drei Stufen hinauf zur schwarzen Tür und zog am Gestänge der altertümlichen Klingel.

Im Innern des Hauses wurde so etwas wie ein rostiges Stück Blech angeschlagen. Sekunden später schwang die schwere Tür lautlos auf und gab den Weg frei in einen langen, düsteren Korridor.

Parker, der etwas zurückgetreten war, um seinen Herrn vorbeizulassen, schaute sich unauffällig nach den Straßenjungen um, die sich in der Nähe befanden und mit einer leeren Blechbüchse Fußball spielten.

Diese Jugendlichen hatten prompt mit dem Spiel aufgehört und starrten fasziniert auf das spitztürmige Haus. Sie schienen dabei wie von einer unsichtbaren Wand zurückgehalten zu werden. Sie trauten sich nicht näher heran.

»Wo bleiben Sie denn, Parker?«

»Sofort, Sir!«

Parker betrat nun ebenfalls den düsteren Korridor und wunderte sich kaum, daß die Tür lautlos hinter ihm zurück ins Schloß schwang.

Im Korridor roch es fast penetrant nach Weihrauch und Räucherstäbchen, nach Zedernholz und Rosenöl.

Es störte den Butler nicht, daß die Holzdielen unter ihren Füßen knarrten. Und es wunderte ihn auch nicht, daß sich die Tür am Ende des langen Korridors ebenfalls lautlos und geheimnisvoll öffnete.

»Sehr beeindruckend, wenn ich es so ausdrücken darf, Sir«, meinte Parker, als sie in dem dahinterliegenden Raum waren. Dieser quadratische Raum war bis zur Decke hinauf mit Holz getäfelt, schwarzem Holz selbstverständlich. Auch hier der betäubende Duft wie im Korridor.

An den Wänden befanden sich alte Kirchenbänke, die überhaupt nicht zum Sitzen einluden. In der Mitte stand ein runder, schwerer Tisch mit einer Kristallvase, in der künstliche, blutrote Blumen standen.

Als der Butler sich zur Tür umdrehte, konnte er sie nicht mehr erkennen. Ihre Umrisse verschmolzen mit der Holzverkleidung der Wände. Man hatte den Eindruck, sich in einer fremden Welt zu befinden, zumal auch die Fenster fehlten.

»Wie in einer Gruft«, stellte Rander ironisch fest.

»Nach diesem Ausdruck, Sir, suchte ich gerade«, pflichtete der Butler seinem jungen Herrn bei.

Während er noch sprach, tastete er nach den Wänden an der Tür, konnte sie aber nicht finden, da auch das Licht nur sehr schwach war. Es wurde von einer alten Gaslampe mit Glühstrumpf geliefert, die still und leise summte.

Parker, der dieses Relikt einer vergangenen Zeit interessiert musterte, bemerkte plötzlich das Flackern und Zucken der kleinen Flamme im Glühstrumpf. Was nur bedeuten konnte, daß sie von einem stärkeren Luftzug getroffen worden war.

Parker wandte sich um und staunte intensiv.

Der respektlose Volksmund, den er so gern zitierte, hätte sicher vom Herunterfallen seines Unterkiefers gesprochen, was der Wahrheit sehr nahe gekommen wäre.

*

Rander und Parker sahen sich einer echten Hexe gegenüber, die übrigens ebenfalls einem Disney-Film entstammen mußte. Sie war uralt, zahnlos, gebeugt und besaß einen respektablen Buckel. Die Frau trug einen Flickenrock, der bis über die Knöchel ihrer Füße fiel. Ihr Oberkörper steckte in einer weiten Bluse, die mit goldenen Sternen übersät war.

Sie kicherte wenig einladend.

»Madame Natalie?« fragte Rander beeindruckt und höflich.

»Madame Natalie«, bestätigte die alte Hexe und kicherte erneut. »Sie wollen in die Zukunft sehen?«

»So etwas schwebt mir tatsächlich vor«, antwortete Rander, »mein Butler und ich hatten uns telefonisch angemeldet.«

»Ich weiß, ich weiß … Kommt, folgt mir!«

Sie deutete auf eine türähnliche Öffnung in der Holzverkleidung an der Wand. Diese Tür, die raffiniert in die Vertäfelung eingepaßt worden war, gab den Blick frei in einen kleinen Korridor, der wie ein großer Sarg aussah.

Die Alte humpelte voraus, ohne sich weiter um Rander oder Parker zu kümmern. Am Ende des Korridors stieß sie mit ihrem Stock, auf den sie sich stützte, eine Tür auf.

Josuah Parker war beeindruckt.

Er sah vor sich eine Art mittelalterliche Hexenküche. Der Boden bestand aus quadratischen Steinplatten. Die Decke war ein niedriges Gewölbe, von dem ausgestopfte zoologische Artikel aller Art herabhingen. Parker entdeckte ein präpariertes Jung-Krokodil, eine Eule, einige Fledermäuse und schließlich zu seiner grenzenlosen Überraschung sogar eine Boa, die allerdings keineswegs ausgestopft war. Sie machte seiner Ansicht nach einen ungemein regen Eindruck. Sie schlängelte sich nämlich träge über eine Art Büchergestell und hatte keine Schwierigkeiten, ihre schätzungsweise sechs Meter unterzubringen.

»Eine reizende Hausgenossin«, stellte Parker fest. Rander, der die Boa constrictor noch nicht gesehen hatte, zuckte wie unter einem elektrischen Schlag zusammen, zumal die liebe Hausgenossin ausgerechnet in diesem Moment zu züngeln begann.

»Setzen!« herrschte die Hexe ihre beiden Besucher an und deutete auf zwei Dreibeine, die vor einem dampfenden Kessel standen. Dieser mächtige Kessel wiederum, dessen Inhalt mit Sicherheit gereicht hätte, eine Horde von Pfadfindern mit Nahrung zu versorgen, hing an einer Kette, die ihrerseits an einem Dreibein befestigt war. Das Feuer unter diesem Kessel befand sich in einer Grube, die in den Steinplattenboden eingelassen war.

Der Rauch wurde von einem großen Trichter aufgenommen, dessen Esse irgendwo oben im Gewölbe verlief.

Rander und Parker setzten sich.

Sie sahen Madame Natalie aufmerksam zu, die ihre Anwesenheit inzwischen vergessen zu haben schien. Sie schlurfte, auf ihren Stock gestützt, über die Steinplatten und sah in einige Kistchen und Kästchen, die an der Wand auf dem Boden standen.

Die Boa hatte inzwischen den Boden erreicht und schlängelte sich auf die Beine des Butlers zu. Parker hatte das sichere Gefühl, daß sie Maß nahm.

Er nahm seinen Universal-Regenschirm etwas fester in seine schwarz behandschuhten Hände und ließ das Tier nicht aus den Augen. Er traute dieser seltsamen Hausgenossin nicht so recht über den Weg.

Madame Natalie war inzwischen zum großen Kessel zurückgekehrt und warf einige Kräuter in die brodelnde und dampfende Mischung, worauf der Inhalt des Kessels förmlich explodierte. Dunkle, übel riechende Rauchschwaden Wallten hoch zum Trichter.

»Eins ist vier und drei und sechs sind zwei«, behauptete die Hexe inzwischen mit fistelnder Stimme, »hell ist dunkel und rot ist schwarz!«

Parker verzichtete aus Höflichkeit, korrigierend einzugreifen. Vielleicht gehörten diese Beschwörungen zum Hexeneinmaleins, mit dem er allerdings nicht gerechnet hatte. Irgendwie kam er sich etwas veralbert vor.

»Tief ist die Hölle und nah der Himmel …« ließ die Hexe sich inzwischen weiter vernehmen, »nur, wer nicht glaubt, wird glauben!«

Rander warf seinem Butler einen leicht amüsierten Blick zu. Diese Hexe, so empfand er, verkaufte sich weit unter Wert. Rander fragte sich, warum Madame Natalie diesen irren Hokuspokus vom Stapel ließ. Sie konnte doch nicht damit rechnen, Eindruck zu schinden.

Die Hexe hatte inzwischen weitere Kräuter in den Nudeltopf geworfen und schlurfte jetzt zurück zu ihren schwarzen Kistchen und Kästchen. Sie kramte suchend darin herum.

Die Boa hatte Parkers schwarze Schuhe inzwischen erreicht und züngelte sie intensiv ab, worauf Parker die Spitze seines Universal-Regenschirms nahm und ihren Kopf nachdrücklich zur Seite schob. Dann piekte er sie im Nacken und sah wohlgemut zu, wie die Schlange sich ausgesprochen beleidigt entfernte.

Die Hexe schlurfte zurück zum Dreibein, das den Kessel trug. Sie schleuderte aus der hohlen Hand ein Pulver auf das Feuer unter dem Kessel, worauf es Rander und Parker schlecht wurde. So schlecht, daß sie innerhalb weniger Sekunden das Bewußtsein verloren.

*

Josuah Parker fühlte sich ausgesprochen wohl.

Er zischte durch die Luft, nur getragen von seinen Wünschen. Er kurvte gerade um das Kapitol von Washington und setzte zum Anflug auf Rio an. Er wunderte sich überhaupt nicht, wie schnell der Szenenwechsel erfolgte. Er hielt das für vollkommen richtig, um sich wenig später dann sehr zu fürchten.

Da war eine riesige Spinne, groß wie ein Fußball. Diese Spinne kroch äußerst hartnäckig an seinem...

Erscheint lt. Verlag 5.4.2022
Reihe/Serie Butler Parker
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Al Capone • Amerika • Detektiv • Detektivgeschichten • Gangste • Krimi • Krimireihe • Martin Kelter Verlag • Melone • Regenschirm • rGeisterkrimi • Spürnase • Verbrecher
ISBN-10 3-7409-9186-0 / 3740991860
ISBN-13 978-3-7409-9186-9 / 9783740991869
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