G. F. Unger Western-Bestseller Sammelband 39 (eBook)

3 Western in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-2998-7 (ISBN)

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G. F. Unger Western-Bestseller Sammelband 39 - G. F. Unger
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3 spannende Westernromane lesen und sparen!
G.F. Unger ist der erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Und das zu Recht!
Niemand vermag es wie er, die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens und die Stärke der unerschrockenen Männer, die sie erschlossen, zu beschreiben. Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2464 bis 2466.
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 192 Taschenbuchseiten.
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Ein Fremder kommt nach Silver City

Es ist später Vormittag, als Jesse Brennan die Wasserscheide des Passes erreicht.

An der Felswand steht die Pferdewechselstation der Postlinie. Von hier aus sind es nur noch knapp zwanzig Meilen bis Silver City, das fast am Westende des Tales liegt. Zur Station gehören zwei Corrals und ein Schuppen. Eine Baumröhrenleitung bringt Wasser aus einer Felsspalte zu den Tränketrögen.

Jesse Brennan reitet hinüber, um seinen zähen Braunen saufen zu lassen. Er sitzt ab, trinkt einige Handvoll, wäscht sich das Gesicht ab und dreht sich dann eine Zigarette.

Groß, schlank und hager, so steht er neben Pferd und Wassertrog, und bei aller entspannter Lässigkeit wirkt er doch so, als könnte er in Sekundenbruchteilen reflexartig reagieren.

Vom Corral her kommen zwei Männer mit einem Sechsergespann. Man erwartet also eine Postkutsche.

Einer der Männer kommt zu Jesse Brennan an den Wassertrog. Es ist ein nicht sehr großer Mann mit abfallenden Schultern. Doch Jesse Brennan lässt sich nicht täuschen. Er kennt diese Sorte gut …

»Sie haben doch nichts dagegen, dass ich mein Pferd tränke?«, fragt Jesse Brennan sanft, und er hat längst erkannt, wie scharf er gemustert wird und wie der erste schnelle Blick dem Brandzeichen seines Pferdes galt.

Der Stationsagent schüttelt den Kopf. »Wasser gibt es umsonst«, sagt er langsam, und er betrachtet Jesse Brennan immer noch. »Wollen Sie nach Silver City?«

»Vielleicht«, murmelt Jesse Brennan.

»Es gibt nur zwei Zugänge in das Silver Valley, Fremder«, erwidert der Stationsmann leise. »Sie sind zugleich auch die Ausgänge. Wissen Sie das?«

»Ich hörte es.« Jesse Brennan nickt. »Nur zwei Wege führen ins Silver Valley hinein oder aus ihm hinaus. Und ich möchte vorerst einmal hinein. Etwas dagegen?«

Seine knappe Frage ist wie eine Herausforderung, und der so hart wirkende Stationsmann bekommt schmale Augen. Doch dann atmet er ruhig aus und sagt: »Was sollte ich dagegen haben? Im Silver Valley leben mehr als fünftausend Menschen, und die Stadt Silver City quillt auf wie ein böses Geschwür. Es kommt auf einen Mann mehr oder weniger gar nicht an.«

Er schnippt mit den Fingern. Dann tritt er von Brennan weg und sieht der Postkutsche entgegen, die auf demselben Weg heraufgefahren kommt, den Jesse Brennan geritten kam.

Alle Postkutschen fahren hier sechsspännig wegen der Berge und mit einem bewaffneten Begleitmann wegen der Straßenräuber.

Auf dem Bock dieser Kutsche ist nur der Fahrer. Doch hinter ihm auf dem Kutschdach, wo Koffer, Taschen und Bündel von einem Gitter vor dem Herunterfallen bewahrt werden und auch daran festgebunden sind, da liegt die bewegungslose Gestalt eines Mannes.

Als die Postkutsche dann hält, sagt der Fahrer bitter vom hohen Bock nieder: »Das war Jim Parker. Als die Banditen uns anhielten, um die Lohngelder für die Aurora-Mine zu bekommen, da wollte er sein Gewehr abfeuern. Die Banditen aber hatten einen Schützen im Hinterhalt, der schneller schoss als Parker. Und dabei hatte ich ihm vorher gesagt, dass es keinen Sinn hätte, gegen solch eine starke Bande sein Glück zu versuchen. Er wollte es nicht glauben. Er ist tot. Und die Lady in der Kutsche sagte dann – als die Banditen das Lohngeld holten – den Kerlen ihre Meinung. Doch ich glaube nicht, dass sie sich schämten oder nun mit ihrem Geschäft aufhören werden. Was mich betrifft, so habe ich genug. Dies ist schon der zweite Begleitmann, den man mir von der Kutsche geschossen hat. Ich mache das nicht mehr mit. Los, gib mir das neue Gespann! Ich will die Kutsche und den toten Jim Parker noch bis nach Silver City fahren.«

Er verstummt mit der Endgültigkeit und Bitterkeit eines Mannes, der ein für alle Mal genug hat.

Indes klettern einige Fahrgäste aus der Kutsche, um sich für die Zeit des Gespannwechsels etwas die Beine zu vertreten. Sie alle wirken noch sehr erschrocken und verstört. Ein Mädchen oder eine junge Frau ist dabei, recht erfreulich anzusehen, hübsch und apart, mit blauen Augen zu schwarzen Haaren und einigen Sommersprossen auf der kleinen, eigenwilligen Nase.

»Gibt es denn in diesem Land keinen Sheriff?« Mit dieser Frage wendet sie sich an den Stationsmann und wendet sich ab, um seinem Sohn zu helfen, das Gespann auszutauschen.

Indes trinken die Fahrgäste aus den hölzernen Schöpfkellen und diskutieren erregt über den Lohngeldraub und den Mord. Es sind Handelsreisende, ein Spieler, zwei Minenarbeiter – und die junge Dame.

Ja, es ist kein einfaches Mädchen. Denn ihre Kleidung hat jenen Schnitt, wie man ihn nur in den erstklassigen Modehäusern des Ostens bekommt. Ihre Haltung und ihre Bewegungen sind sehr harmonisch und beherrscht zugleich. Ihre Aussprache verrät die Neu-Engländerin und sorgfältige Schulbildung. Solche jungen Ladys reisen eigentlich nur mit Gesellschafterinnen, Gouvernanten oder ähnlichen Schutzpersonen.

Doch sie ist allein und sie beteiligt sich erregt an der Unterhaltung der Männer, ziert sich nicht und blickt nur manchmal scheu zum Kutschdach empor, wo der Tote und seine Stiefel zu sehen sind.

Jesse Brennan steht mit seinem Pferd rauchend auf der anderen Seite des Wassertroges, hört zu und wirkt sehr zurückhaltend. Manchmal sieht ihn einer der Fahrgäste an, will etwas sagen oder fragen, doch dann unterlässt er es. Denn Jesse Brennan hat zwei kühle rauchgraue Augen und ein hageres, ruhiges und verschlossenes Gesicht, unter dem so sehr viel verborgen sein kann wie in der dunklen Tiefe eines Sees, dessen Oberfläche nichts verrät – gar nichts.

Er wirkt wie ein Mann, der im Sattel lebt und ständig reitet. Doch man würde ihn nicht für einen Cowboy oder Rancher halten. Er mag etwa dreißig Jahre alt sein, mit einigen dunklen Linien im Gesicht und leicht gekräuselten Haaren von kastanienbrauner Farbe. Er mag etwa sechs Fuß groß sein und bei aller Hagerkeit hundertachtzig Pfund wiegen.

Der Revolver an der linken Seite wirkt auf den ersten Blick recht normal und gar nicht auffällig. Er trägt ihn nicht auf die herausfordernd wirkende Art wie so mancher Revolverschwinger in diesem Land. Und dennoch erkennt man, wenn man Kenner ist, dass sich die Waffe in einem besonderen Holster befindet, das ein Meister nach den Maßen des Mannes fertigte. Die dunkle, schmucklose und auf den ersten Blick so normal wirkende Waffe ist offensichtlich sehr gepflegt und der Kolben wirkt eine Idee größer. Wahrscheinlich wurde auch der Kolben genau für die Hand Jesse Brennans gefertigt.

Er lässt nun den Zigarettenrest zu Boden fallen und tritt ihn sorgfältig aus. Inzwischen wurde die Kutsche frisch bespannt. Die Fahrgäste steigen wieder ein.

Der Stationsmann und sein Sohn sehen der Kutsche wortlos nach, wie sie schon bald ihre gefährliche Abfahrt beginnt und die erste Kehre hinter sich bringt. Dann treten sie etwas zurück und blicken Jesse Brennan an.

»Nun, Fremder«, sagt der Stationsmann langsam. »Sie kamen kurz vor der Kutsche. Haben Sie etwas von den Banditen bemerkt? Sind Sie vielleicht der Mann, den das Hauptbüro der Postgesellschaft zu uns senden wollte?« Er fragt es scharf und fast gierig.

Aber Jesse Brennan beantwortet die Fragen nicht. Er reitet wortlos davon.

Der Stationsmann wendet sich zum Stationshaus. »He, Jube, komm heraus! Du musst nach Silver City reiten!«

Ein blonder hübscher Bursche von etwa achtzehn Jahren kommt heraus, und dieser Bursche trägt zwei Revolver im Kreuzgurt auf eine herausfordernd wirkende Art. Er bewegt sich eitel und stolz wie ein Pfau. Doch in seinem hübschen Gesicht wirken die Augen kalt und starr. Auch sind um seine Mundwinkel die Kerben zu erkennen, die auf einen gewissen Zynismus oder sogar kalte Rücksichtslosigkeit schließen lassen.

»Du brauchst mir nicht erst zu sagen, Vater, dass ich nach Silver City reiten soll«, sagt er eitel und aufsässig. »Wir werden schon herausbekommen, was für ein Pilger da ins Silver Valley geritten kam.«

Nach diesen Worten stolziert er zum Pferdecorral, um sich einen verrückt gefleckten Pinto einzufangen.

Sein Vater und sein Bruder blicken ihm nach.

Dann sagt Kirby Massay zu seinem Vater Boris Massay: »Dem ist seine Revolverfertigkeit in den Kopf gestiegen. Vater, du wirst ihn bald nicht mehr leiten können. Er wird dir ausbrechen, und dann wird er sich noch größer vorkommen und in seiner eitlen Dummheit einige Fehler begehen. Ich glaube, wir sollten ihm die Kanonen wegnehmen und ihn so schlimm verprügeln, dass er klein und hässlich wird und sich nie wieder einbildet, ein zweiter Wild Bill Hickok zu sein.«

»Lass nur, Kirby«, brummt Boris Massay. »Ich werde Jube immer leiten und lenken können. Und er ist mit seinen Revolvern noch schneller und besser, als er es selber weiß. Jube könnte es mit den größten Revolverkämpfern aufnehmen. Wir ergänzen uns sehr gut, wir drei Massays. Ich habe einen guten Kopf. Du bist riesenstark, Kirby. Und Jube braucht keinen Revolverkämpfer zu fürchten. Wir werden es noch sehr weit bringen. Ich habe lange genug gewartet, bis meine Söhne endlich...

Erscheint lt. Verlag 22.3.2022
Reihe/Serie Western-Bestseller Sammelband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • sonder-edition • Staffel • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-2998-4 / 3751729984
ISBN-13 978-3-7517-2998-7 / 9783751729987
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