Im Palazzo der Leidenschaft (eBook)

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2022 | 1. Aufl. 2022
367 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-2525-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Im Palazzo der Leidenschaft - Christine Feehan
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Eine leidenschaftliche Liebe - überschattet von einem unheilvollen Fluch ...

Nicoletta besitzt die Gabe des Heilens und des Erahnens von Unglück. Die junge Frau war sich immer sicher, dass ihre Gabe sie schützt und kein Mann sie je kontrollieren könnte. Doch dann schaut sie in die dunklen, faszinierenden Augen von Don Scarletti und bangt um ihre Zukunft. Denn Scarletti besitzt das Recht, seine Braut aus der Dorfbevölkerung auszuwählen, und seine Wahl fällt auf sie.
Unerwartet wird Nicoletta von einer unbekannten Leidenschaft gepackt. Dons Berührungen scheinen ihre Haut in Flammen zu setzen. Doch auch sie kennt die Gerüchte, die in dem kleinen italienischen Dorf kursieren: Ein Fluch soll auf der Familie liegen - denn alle Bräute der Scarlettis kamen unter mysteriösen Umständen ums Leben. Und obwohl Nicolettas Gefühle für Don immer stärker werden, muss sie sich fragen: Erwartet sie nun das gleiche Schicksal?

Düstere Spannung gepaart mit stürmischer Leidenschaft - ein weiterer sinnlicher Roman der Bestseller-Autorin Christine Feehan.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






<p>Christine Feehan lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren elf Kindern in Kalifornien. Sie schreibt seit ihrer frühesten Kindheit. Ihre Romane stürmen regelmäßig die amerikanischen Bestsellerlisten, und sie wurde in den USA bereits mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Auch in Deutschland erfreut sich die Autorin einer stetig wachsenden Fangemeinde.</p>

Christine Feehan lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren elf Kindern in Kalifornien. Sie schreibt seit ihrer frühesten Kindheit. Ihre Romane stürmen regelmäßig die amerikanischen Bestsellerlisten, und sie wurde in den USA bereits mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Auch in Deutschland erfreut sich die Autorin einer stetig wachsenden Fangemeinde.

1. KAPITEL


Der Rabe zog seine Bahnen entlang der Steilküste. Unter ihm schlugen die Wellen gegen die Klippe, und jede schien ein Stück höher zu steigen als die vorangegangenen, so als würden sie wutentbrannt versuchen, nach dem schwarzen Vogel zu greifen. Der änderte seinen Kurs und flog langsam kreisend über Felder voller Wildblumen, weiter über karge Hänge bis hin zur Baumgrenze. Dabei schien er keinem bestimmten Ziel zu folgen, während er langsam über den Himmel glitt und die schwarzen Federn auf seinem Rücken im Licht der allmählich untergehenden Sonne glänzten. Wolken zogen so vom Horizont herauf, als würden sie dem Vogel folgen, um das Land mit einem grauen Schleier zu überziehen.

Kaum hatte der Rabe den Wald erreicht, änderte er sein Verhalten und jagte zwischen den Ästen hindurch und um die Baumstämme herum, als wolle er sich ein Wettrennen mit der Sonne liefern. Einer fast geraden Linie folgend, hielt er auf einen Hain auf der anderen Seite des Bergs zu, um ganz gezielt einen dicken, knorrigen Ast anzufliegen. Dort ließ er sich nieder, legte beinahe majestätisch die Flügel an und betrachtete mit seinen glänzenden Augen interessiert die zierliche Frau, die sich unter dem Baum aufhielt.

Nicoletta verteilte sorgfältig Erde rings um den Farn, den sie an diesen Ort umgepflanzt hatte. Hier war der Boden fruchtbarer als bei ihr zu Hause, und er würde es ihr ermöglichen, ihre dringend benötigten, jedoch seltenen Pflanzen sprießen zu lassen. Die daraus gewonnenen Extrakte dienten ihr als Arzneien für die Menschen in den Dörfern und auf den umliegenden Bauernhöfen. Was einmal als ein kleiner, am Hang gelegener Garten begonnen hatte, war längst zu einer aufwendigen und zeitraubenden Beschäftigung geworden, musste sie doch alle Kräuter und Blumen umsetzen, die sie für ihre verschiedenen Heilmittel benötigte. Mit bloßen Händen hatte sie tief in die lockere Erde gegraben, während ihr die intensiven Aromen der Kräuter in die Nase stiegen. Ein Farbenmeer der Pflanzen, die sie hier gesät hatte, begegnete ihr, wohin sie den Blick auch richtete.

Plötzlich schauderte sie, da ein blasser Schatten die letzten wärmenden Sonnenstrahlen von ihr abhielt. Gleichzeitig entstand vor ihrem geistigen Auge das Bild eines unheilvollen Vorzeichens, das von einer drohenden Katastrophe kündete. Betont langsam richtete sich Nicoletta auf, klopfte die feuchte Erde von den Händen und von ihrem langen, weiten Rock, erst dann hob sie den Kopf und betrachtete den Vogel, der hoch über ihr ganz still auf einem Ast saß und sie anschaute.

»Dann bist du also gekommen, um mich zu rufen«, sprach sie laut. Ihre Stimme klang in der Stille des Hains sanft und heiser zugleich. »Du überbringst mir nie gute Nachrichten, aber das verzeihe ich dir.«

Der Rabe wandte nicht den Blick von ihr, seine kleinen runden Augen funkelten lebhaft. Ein verirrter Sonnenstrahl strich über ihn und ließ sein schwarzes Gefieder für einen winzigen Moment schillern, ehe die grauen Wolken sich ganz vor die Sonne schoben.

Seufzend strich sie sich ihr langes, zerzaustes Haar aus dem Gesicht, das über ihren Schultern gleich einem Wasserfall bis tief in ihren Rücken fiel und sogar noch bis über ihre schmale Taille reichte. Ein paar kleine Zweige hatten sich in den seidigen Strähnen verfangen. So wie sie barfüßig dastand, so wild und unbändig, mit ihren dunklen Augen und den von der Sonne gebräunten zierlichen Gesichtszügen, erschien sie so geheimnisvoll und mystisch wie der schweigsame Rabe. Man hätte sie für eine junge hübsche Hexe halten können, die in ihrem üppigen, exotischen Garten stand und Zaubereien bewirkte.

Der Vogel sperrte den Schnabel auf und stieß ein lautes Krächzen aus, das in der Stille dieser Idylle in den Ohren wehtat. Einen Moment lang stellten die Insekten ihr unablässiges Summen ein, und die Erde selbst schien gebannt den Atem anzuhalten.

»Ich komme ja, ich komme ja«, sagte Nicoletta, griff nach einer Tasche aus dünnem Leder und hob den Kopf, um zum Himmel über ihr zu schauen. Sie streckte die Arme aus und drehte sich in jede der vier Himmelsrichtungen. Der Wind zupfte an ihrer Kleidung und fing sich in ihren Haaren, die sich wie ein Umhang um sie legten. Hastig machte sie sich daran, Blätter und Samenkörner verschiedener Pflanzen zu sammeln, um sie zu den getrockneten und gemahlenen Kräutern und Beeren zu geben, die sich bereits in ihrem Arzneibeutel befanden.

Sie lief den schmalen Trampelpfad hinunter. Ihre Röcke blieben immer wieder an den Büschen hängen, der Wind zerrte an ihren Haaren, dennoch bahnte sie sich problemlos ihren Weg durch den dichten Wald. Nicht ein einziges Mal kamen ihre zierlichen Füße mit einem Stein oder einer Wurzel in Berührung, die nur darauf zu warten schienen, sie zu Fall bringen zu können. Als sie sich einem Bach näherte, raffte sie kurzerhand ihren langen Rock bis zu den Knien und lief geschwind über die glatten, aus dem Wasser ragenden Steine im Bachbett. Nur hier und da ließ sie eine kleine Welle in die Höhe spritzen, die einem Regen aus funkelnden Diamanten glich.

Der Wald wich Wiesen, die wiederum kargen Felsen Platz machten, je näher sie dem Meer kam. Sie konnte die Brandung der Wellen hören, die so unablässig an die Klippen schlugen, als wollten sie um jeden Preis die gewaltigen Gipfel abtragen. Nicoletta unterbrach kurz ihren Weg ins Tal und blieb stehen, um einen Blick auf den ausladenden Palazzo zu werfen, der auf der nächsten Klippe über der tobenden See thronte. Das Bauwerk war immens und von erlesener Schönheit, gleichzeitig aber auch düster und unheilvoll, wie es sich dort aus den Schatten erhob. Man tuschelte, dass die großen Säle so manches Geheimnis in sich bargen und dass es für alle Fälle Geheimgänge gab, die einen direkt bis ans Meer führten.

Der Palazzo war mehrere Stockwerke hoch, es gab Giebel, Türme und hohe Terrassen, und dann war da auch noch der berüchtigte große Hauptturm, über den man sich erzählte, dass er ein Gefängnis darstellte. Das Bauwerk auf der Klippe setzte sich aus schmalen ineinandergreifenden Steinen zusammen, deren ungewöhnliche Anordnungen etwas zu bedeuten schienen, anstatt lediglich die Mauern mit großen Fenstern zu unterbrechen. Diese Portale mit ihren fremdartigen Mustern lenkten einerseits jedes Mal Nicolettas Aufmerksamkeit auf sich und lösten andererseits bei ihr das Gefühl aus, beobachtet zu werden. In die Traufen, die Giebel und sogar in den Hauptturm waren stumme Wächter aus Stein eingelassen, Ehrfurcht gebietende Wasserspeier, die ihre Flügel ausgestreckt hielten und mit leeren, starren Augen die Landschaft betrachteten.

Nicoletta schüttelte den Kopf, da sie es nicht wagte, noch länger zu trödeln. Eine innere Stimme trieb sie zur Eile an. Sie drehte dem Palazzo den Rücken zu und folgte rasch dem Pfad, der von der Küste zurück ins Landesinnere führte. Die ersten Gebäude tauchten in Sichtweite auf, kleine, gepflegte Bauernhöfe und Häuser. Sie liebte deren Anblick genauso wie die Menschen, die dort lebten.

Eine ältere Frau kam ihr entgegen, als sie den Marktplatz der kleinen Siedlung erreichte. »Nicoletta! Sieh dich nur an! Wo sind denn deine Schuhe? Schnell, Kleine, du musst dich sputen!« Die Frau, die sie Kleine nannte, sprach oft in einem ermahnenden Ton, doch gleichzeitig begann sie, behutsam Zweige und Blätter aus Nicolettas langem Haar zu ziehen. »Schnell, dein Schuhwerk! Du musst dein Haar in Ordnung bringen, während wir weitergehen.«

Lächelnd beugte Nicoletta sich vor, um der Frau einen Kuss auf die faltige Wange zu drücken. »Maria Pia, du bist der Sonnenschein in meinem Leben. Trotzdem habe ich keine Ahnung, wo meine Sandalen sind.« Sie musste sie irgendwo unterwegs ausgezogen haben, womöglich bevor sie den Bach überquert hatte.

Mit einem leisen Seufzer entgegnete Maria Pia Sigmora: »Mädchen, du bist zwar unsere Heilerin, aber eines Tages wirst du noch unser Tod sein.«

Nicoletta war der ganze Stolz, das Leben und das Geheimnis des Dorfes. Sie war unbezähmbar, so wie der Wind oder das Wasser, das man mit seinen Händen auch nicht halten konnte. Die ältere Frau hob einen Arm und winkte in Richtung der am nächsten gelegenen Hütte. Sofort ertönte ausgelassenes Gelächter, und ein kleines Kind kam mit einem Paar dünner Ledersandalen aus der Behausung herausgelaufen. Die Schnüre zog es beim Rennen hinter sich her.

Kichernd drückte das dunkelhaarige Mädchen Nicoletta die Schuhe in die Hand. »Wir haben gewusst, dass du sie verlieren wirst«, erklärte es.

Unwillkürlich begann Nicoletta zu lachen, was so sanft und so melodisch klang wie das Plätschern des Wassers in einem der umliegenden Bäche. »Ketsia, du kleiner Kobold, jetzt sieh zu, dass du verschwindest, und hör auf, mich aufzuziehen.«

Maria Pia folgte bereits dem schmalen Pfad, der zurück zu den Klippen führte. »Beeil dich, Nicoletta, und flechte dein Haar. Ein Tuch, Mädchen! Du musst deinen Kopf bedecken. Und nimm mein Schultertuch. Du darfst keine Aufmerksamkeit auf dich lenken.« Sie rief ihr die Anweisungen über die Schulter...

Erscheint lt. Verlag 29.4.2022
Übersetzer Ralph Sander
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel The Scarletti Curse
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Braut • Dorf • Fluch • Gabe • Heilerin • Historische Liebesromane • Historischer Liebesroman • Hochzeit • Italien • Karpatianer • Leidenschaft • Liebe • Mysteriös • Palast • Schattengänger • Schicksal • The Scarletti Curse • Todesfälle
ISBN-10 3-7517-2525-3 / 3751725253
ISBN-13 978-3-7517-2525-5 / 9783751725255
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