H. C. Hollister 55 (eBook)

Ihr bester Mann

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-3094-5 (ISBN)

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H. C. Hollister 55 - H.C. Hollister
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Warren Drummond entschließt sich nach langen Jahren erfolgreicher Arbeit, seinen Job als Sicherheitsagent der Adams Express Company aufzugeben, um sich seinen Traum vom Aufbau einer eigenen Frachtlinie zu erfüllen. Colorado ist zu dieser Zeit noch ein gesetzloses Land und genau das Richtige für einen Mann, der sich mit harten Fäusten, einem schnellen Revolver und einem unbeugsamen Willen ein Königreich erwerben will - für einen Mann wie Warren Drummond also.
Aber dann stößt er auf Jessica Oakland, die sich zusammen mit einem korrupten und intriganten Partner bemüht, das Werk ihres Vaters, die Oakland-Frachtlinien, nicht völlig zerfallen zu lassen. Und er stößt auf einen Mann, der genau dasselbe Ziel verfolgt wie er selbst, dessen Methoden jedoch darin bestehen, die Schwachen und Hilflosen in den Dreck zu treten. Von diesem Zeitpunkt an vollzieht sich in Warren eine Wandlung, die ihn nicht nur vor innere Konflikte stellt, sondern ihn auch durch harte Kämpfe um die Zukunft eines Landes führt, das nicht einem habgierigen und skrupellosen Piraten ausgeliefert sein soll.


IHR BESTER MANN

Warren Drummond entschließt sich nach langen Jahren erfolgreicher Arbeit, seinen Job als Sicherheitsagent der Adams Express Company aufzugeben, um sich seinen Traum vom Aufbau einer eigenen Frachtlinie zu erfüllen. Colorado ist zu dieser Zeit noch ein gesetzloses Land und genau das Richtige für einen Mann, der sich mit harten Fäusten, einem schnellen Revolver und einem unbeugsamen Willen ein Königreich erwerben will – für einen Mann wie Warren Drummond also.

Aber dann stößt er auf Jessica Oakland, die sich zusammen mit einem korrupten und intriganten Partner bemüht, das Werk ihres Vaters, die Oakland-Frachtlinien, nicht völlig zerfallen zu lassen. Und er stößt auf einen Mann, der genau dasselbe Ziel verfolgt wie er selbst, dessen Methoden jedoch darin bestehen, die Schwachen und Hilflosen in den Dreck zu treten. Von diesem Zeitpunkt an vollzieht sich in Warren eine Wandlung, die ihn nicht nur vor innere Konflikte stellt, sondern ihn auch durch harte Kämpfe um die Zukunft eines Landes führt, das nicht einem habgierigen und skrupellosen Piraten ausgeliefert sein soll.

Eigentlich hatte es damit angefangen, dass Chico Melton beschloss, einen Mann auszunehmen. Nur so zum Spaß. In diesem Punkt konnte er sich immer der Zustimmung seiner beiden hartbeinigen Kumpane sicher sein. Ein Mann kommt eben vor Langeweile fast um, wenn er tagelang in einem verschlafenen Nest im Nordwesten von Arizona herumlungert und nichts weiter zu tun hat, als auf eine ganz bestimmte Information zu warten. Und als dann etwa zwei Stunden später nach einer besonders scharfen Runde Vic Hubbard sein Blatt aufdeckte – siegessicher und in dem erhebenden Bewusstsein, sich gerade einen nicht unerheblichen Einsatz ergaunert zu haben – da also griff auch der Fremde nach seinen Karten und deckte sie Blatt für Blatt auf. Vic Hubbard und Bert Ritchie traten fast die Augen aus dem Kopf, und selbst Chico Melton, der für sich in Anspruch nahm, der härteste Brocken dieses abgebrühten Trios zu sein, musste schlucken, als er die grinsende Unverschämtheit des Fremden sah, und ächzte anerkennend:

»Allmächtiger, du mogelst wirklich nicht schlecht, Vic, aber dieser Bursche mogelt besser.«

Allein der Umstand, dass Chico eine krassere Ausdrucksweise vermied, hätte seinen beiden Kumpanen zeigen sollen, dass er diese Angelegenheit gern auf friedliche Weise bereinigt hätte. Andernfalls hätte er nämlich schlicht und einfach von Falschspiel gesprochen. Aber sowohl Vic Hubbard als auch Bert Ritchie konnten dieser Lösung nichts abgewinnen.

Und weil sie sich nicht damit abfinden konnten oder wollten, taten sie das, was man in gewissen Kreisen in einem solchen Fall zu tun pflegte: Sie schnappten nach ihren Colts.

In diesem Augenblick spürte Bert Ritchie plötzlich eine Fußspitze, die sich unter dem Tisch hinter seine Beine hakte und sie mit so unwiderstehlichem Schwung emporriss, dass er mitsamt dem Stuhl nach hinten kippte und krachend auf den sandbestreuten Dielen landete.

Vic Hubbard hatte unterdessen in seiner Bewegung schlagartig innegehalten, noch bevor er den Lauf seines Colts aus dem Halfter freibekommen hatte.

Er machte keine gute Figur, als er seine behaarten Pranken langsam bis in Schulterhöhe hob und in dieser Haltung erstarrte. Um Missverständnisse zu vermeiden, zog es auch Chico vor, seine Hände ruhig auf die Tischplatte zu legen.

Und der Grund für dieses merkwürdige Verhalten? Das kleine schwarze Loch einer Revolvermündung, das unvermittelt über der Tischkante auftauchte und auf Vic Hubbards Nasenwurzel zeigte.

»Aber, aber, Jungs – wer wird denn so furchtbar humorlos sein?«, sagte der Fremde.

Der Fremde zog mit der Linken gemächlich den Einsatz von der Tischmitte zu sich heran, deutete auf sein Blatt und sagte:

»Ein Full mit Damen und Siebenen ist doch besser als drei Asse, nicht wahr?«

Da endlich hatte Chico Melton seine Fassung zurückgewonnen und krächzte: »Macht nur keinen Ärger, Leute! Wir können jetzt keinen Wirbel gebrauchen.«

Ein Lächeln kräuselte die Lippen des Fremden.

»Ihr habt auch gar keinen Grund dazu«, bemerkte er kühl. »Denn schließlich habe ich mir gerade nur zurückgeholt, was ihr vermutlich als eine Art Lehrgeld betrachtet habt. Ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe bereits ausgelernt.«

»Yeah«, kicherte Chico Melton. »Und es kann wirklich keine schlechte Schule gewesen sein, scheint mir, in dem einem Mann so hübsche Tricks beigebracht werden.«

Sein warnender Blick veranlasste nun auch Bert Ritchie, seine ursprüngliche Absicht aufzugeben. Mürrisch richtete er sich auf und stellte seinen Stuhl wieder zurecht. Für den Fremden war das ein Anlass, nun auch seine Waffe wieder im Halfter verschwinden zu lassen. Der mexikanische Wirt der Bodega kam auf seinen Wink mit einer neuen Flasche herangeschlurft.

»Also, wenn ihr mich fragt«, baute Chico Melton die zaghaften Friedensverhandlungen aus: »Cheerio, Mister, es war ein prächtiger Spaß.«

Der Fremde hob sein Glas, nippte daran und schob es wieder von sich. Seine grauen Augen musterten das Trio skeptisch.

Da war zunächst einmal Chico Melton – klein, gedrungen, mit einem breitflächigen, listigen Gesicht.

Vic Hubbard war knochig und hager, und seine faltige Physiognomie wies gewisse Ähnlichkeit mit einem Pferdeschädel auf.

Anders Bert Ritchie. Obgleich er eigentlich am meisten betroffen war, spielte ein stereotypes Grinsen um seinen Mund. Seine ganze Erscheinung war unauffällig und farblos, aber da er zu diesem Rudel gehörte, musste es damit eine Bewandtnis haben.

Es war schon eine verrückte Situation: Da saßen nun drei betrogene Betrüger, drei Burschen, die einen Mann hatten ausnehmen wollen, um sich die Zeit zu vertreiben. Und ihr verwegen grinsendes Gegenüber ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass es all diese faulen Tricks noch besser beherrschte. Was eigentlich zu einer Auseinandersetzung hätte führen müssen, endete in trauter Eintracht, und die Idee dazu stammte offensichtlich von Chico Melton.

Er war es denn auch, der sich und seine Partner vorstellte.

»Und du, Mister«, erkundigte er sich. »Wie heißt du, und wo kommst du her?«

»Frag den Wind, woher er weht«, murmelte er mit einem belustigten Grinsen. »Frag ihn, über wie viele Hügel und Grenzen er hinweggestrichen ist, dann habt ihr auch meine Antwort. Und wenn ihr wollt, könnt ihr mich Hawk nennen.«

Dieser scharfäugige Satteltramp hatte so gesprochen, als ob er mehr verschwieg als nur seinen wirklichen Namen. Hawk – »Falke«, das klang schon ein bisschen merkwürdig. Aber er war ebenso gut wie die Namen anderer Burschen, die sich nach ihren Heimatstaaten »Iowa« oder »Kansas« nannten. Wenn ein Mann als »Mr. Smith« leben wollte, dann hatte er meist schwerwiegende Gründe dafür, und für diese Dinge hatten Chico Melton und seine Partner großes Verständnis.

»All right, Hawk«, sagte Chico. »Lassen wir es dabei.« Dann wandte er sich den beiden anderen zu und ermunterte sie: »Seid ihr nicht auch der Meinung, dass in unserem Verein noch Platz ist für eine harte Nummer, die der Staub auf dem langen Trail weise gemacht hat?«

Bert Ritchies Gesicht blieb ausdruckslos. Vic Hubbard hingegen erwiderte gallig: »Ich fand, dass es bisher unter uns ganz gemütlich war.«

»Ich habe den Eindruck, hier liegt ein Missverständnis vor«, meldete sich der Fremde. »Sofern jemand annehmen sollte, dass ich mich in die bessere Gesellschaft einschleichen will, dem kann ich nur sagen ...«

Chico Melton ließ ihn nicht ausreden. »Siehst du!«, fuhr er Vic Hubbard triumphierend an. »Du mit deiner idiotischen Angst vor Schnüfflern! Ich sage dir, ein kaltschnäuziger Bursche, der solche Tricks beherrscht, hat auch sonst was auf dem Kasten, und ein viertes Eisen würde sich in unserem Club bestimmt nicht schlecht machen.«

»Yeah«, bestätigte der Bursche mit dem grämlichen Gesicht. »Und gleichzeitig eine Verkleinerung der Anteile von einem Drittel auf ein Viertel ...«

»Und wenn schon«, trumpfte Chico Melton giftig auf. »Immer noch besser, als wenn dir dein Anteil in heißem Blei ausgezahlt würde, nicht wahr?«

Der hagere Fremde mit dem lederhäutigen Gesicht und dem sandfarbenen Haar beobachtete die sich anbahnende Auseinandersetzung mit einem amüsierten Grinsen.

»Euer Vertrauen ehrt mich, Leute. Aber wer sagt euch denn, dass ich an der Aufnahme in euren Club interessiert sei?«

»Ich«, sagte Chico selbstbewusst. »Ich sage dir das, Mister. Wenn du erst einmal erfahren hast, worum es hier geht, dann wirst du auch erkennen, dass jeder Bursche von der harten Gilde sich nach einer solchen Chance die Finger lecken würde. Und einem Chico Melton kannst du jedes Wort glauben. Oder willst du etwa behaupten, dass du den Namen noch nie gehört hast?«

»Gehört – nein«, gab er gleichmütig zurück. »Ich habe ihn gelesen. Wenn ich mich recht erinnere, war das irgendwo in New Mexico oder Colorado. Da saß ich in...

Erscheint lt. Verlag 22.3.2022
Reihe/Serie H.C. Hollister
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • 2020 • Abenteuer-Roman • Bestseller • billy-jenkins • bud-spencer • buffalo-bill • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • gf unger • G. F. Unger • H C Nagel • Indianer • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • tom prox • Unger • Western • western-bestseller • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-3094-X / 375173094X
ISBN-13 978-3-7517-3094-5 / 9783751730945
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