Manhattan 2059 - Eternity (eBook)
446 Seiten
beBEYOND (Verlag)
978-3-7517-1628-4 (ISBN)
New York in naher Zukunft - eine Stadt am Abgrund!
Die Cops Liberty Capriso und Mike Quillan verrichten ihren Dienst in Manhattan, dem gefährlichsten Teil der Stadt. Schlimmer noch: Eine neue, brandgefährliche Droge verbreitet sich rasant. Die Polizei sucht fieberhaft nach den Hintermännern.
Da wendet sich Bürgermeisterin Goldberg an die Ermittler: Sie konnte nur knapp einem Anschlag auf ihr Leben entgehen! Steckt das organisierte Verbrechen dahinter? Oder hat ihre scharfe Kritik an Präsident Stoddard sie zum Ziel gemacht? Schon einmal haben Liberty und Mike dessen Pläne durchkreuzt. Doch während Mike im Umfeld der Bürgermeisterin ermittelt, soll Liberty weiter die Drogenflut bekämpfen. Allerdings gibt es da noch etwas, das sie nicht loslässt: die Suche nach ihrem untergetauchten Bruder ...
Manhattan 2059 - Eternity: Mike und Liberty ermitteln wieder! Dieser Band enthält drei brandneue, bisher unveröffentlichte Folgen der SF-Thriller-Serie.
Auch als Hörbuch bei allen gängigen Streaming-Anbietern und Online-Shops erhältlich!
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<p><strong>Dan Adams</strong> ist das Pseudonym von Jürgen Bärbig, geboren 1971. Er war Stipendiat der Bastei Lübbe Academy und nahm 2014 an der einjährigen Masterclass teil. Für Bastei Lübbe schrieb er die spannende Western-Serie "Three Oaks". Unter seinem Klarnamen erscheint die "Wikingerblut"-Saga um die Wikingerbrüder Kjelvar und Thorvik. Mit seiner actionreichen SF-Thriller-Serie "Manhattan" entwirft er ein düsteres, packendes Szenario der nahen Zukunft.</p>
Dan Adams ist das Pseudonym von Jürgen Bärbig, geboren 1971. Er war Stipendiat der Bastei Lübbe Academy und veröffentlichte als erstes die spannende Western-Serie "Three Oaks". Unter seinem Klarnamen erscheint die "Wikingerblut"-Saga um die Wikingerbrüder Kjelvar und Thorvik. Mit dem actionreichen SF-Thriller "Manhattan 2058" und der Fortsetzung "Manhattan 2059" entwirft er ein düsteres, packendes Szenario der nahen Zukunft.
Manhattan
Fünf Monate später …
Mai 2059
Die Zwillingstürme des Monterey gehörten zu den luxuriösesten Hotels auf der South Side von Manhattan. Mit Blick auf den Atlantik, Lady Liberty, Ellis Island und den Küstenverlauf von Staten Island erhob es sich zweihundert Stockwerke über den nahen Battery Park.
Auf jeder zehnten Etage verbanden Brücken die Türme miteinander.
Die Luft über der Bay und zwischen den Wolkenkratzern war erfüllt vom Summen unzähliger Luxus-Air-Cs.
Im Financial District galt der Schein mehr als das Sein.
Armut existierte hier nicht. Nicht offiziell. Die Selbstmordrate lag allerdings höher als in jedem anderen District.
Wer im Monterey abstieg, gehörte zur reichen Oberschicht. Zwar reichte es immer noch nicht, um sich mit denen von Staten Island auf eine Stufe zu stellen, aber es war ein Leben, von dem die Armen aus den Randzonen nicht einmal zu träumen wagten.
Das Monterey war ein Mikrokosmos, in dem man alles bekommen konnte, was es für Geld zu kaufen gab.
Neben einem Wellnessbereich lockten zahlreiche Geschäfte und Walk-in-Kliniken für die schnelle Schönheits-OP zwischen zwei Terminen. Und auch für die pikanten Wünsche seiner Gäste stellte es einen eigenen Escort Service zur Verfügung.
Es war Abend geworden.
Die Kerzen auf den Tischen in der luxuriösen Businesslounge in der hundertfünfundachtzigsten Etage waren bereits zur Hälfte heruntergebrannt.
Diskrete Farbspiele verwandelten die Wände von weich fließendem Wasser nacheinander in einen Bach, zu schäumender Gischt an einem Strand, zu weiß vorbeiziehenden Wolken an einem blauen Himmel.
Die adrett gekleideten Kellner servierten teuren Rot- und Weißwein, dazu Champagner und Whiskey, der goldgelb in phosphoreszierenden Gläsern schimmerte.
Die Algencremesuppe war verspeist worden, der Hummer war köstlich gewesen. Nun warteten die Gäste auf den Nachtisch und die Ansprache von Bürgermeisterin Goldberg, die sie in ihrer Einladung angekündigt hatte.
Sie waren zu zwölft. Alle stammten aus New York oder aus der nahen Umgebung. Es waren Politiker, Konzernbosse, TV-Leute und Influencer.
Die Gespräche waren ebenso tiefgründig wie heiter, es wurde gelacht. Der Lauteste von allen war Tab Pembroke. Er war die Stimme Amerikas. Seine Net Show Ghulhunter wurde im ganzen Land gesehen. Todesmutige Kandidaten mussten ein Labyrinth voller Ghule durchqueren. Gelang ihnen das, winkten hunderttausend Dollar Preisgeld. Schafften sie es nicht, waren sie tot und wurden zerfleischt. Nur Premiumkunden konnten die Kameras freischalten, die bis zum Ende draufhielten.
Pembroke war ein selbstverliebter Arsch ohne Benehmen, den die Bürgermeisterin nicht leiden konnte, aber er war ein Meinungsmacher, der bei den Leuten gut ankam.
Seine ordinären Witze gingen den anderen Gästen gehörig auf die Nerven.
Aber er war wichtig für die Sache, also wurde peinlich gelächelt, und man war darum bemüht, nicht allzu verstimmt dreinzuschauen.
Nur zwei Männer, die Pembroke gegenübersaßen, machten aus ihrer Abneigung keinen Hehl. Der eine war der ehemalige Sicherheitschef von New York, Terence Milldale, der andere der New Yorker Police Commissioner William Stafford. Während Milldale jede Bemerkung Pembrokes mit einem bissigen Kommentar kommentierte, verdrehte Stafford nur die Augen und konzentrierte sich auf die Klaviermusik von Jordan Halfred III, der ein weiterer Gast war.
Dessen Finger flogen über die Tasten des Flügels, der extra für ihn in die Lounge geschafft worden war. Er spielte seine eigenen Stücke. Eine Mischung aus Klassik und Jazz. Am Flügel lehnte seine Begleitung, eine wunderschöne Frau in einem rückenfreien roten Kleid. Sie trug eine lange Kette um den Hals, die bis zum Bauchnabel reichte. Ihren linken Arm schmückte eine verchromte Dornenranke, die in die Haut eingearbeitet worden war und in einer Blüte auf der Schulter endete. Die Blätter änderten im Takt der Musik ihre Farbe. Halfred hatte sie der Bürgermeisterin als Anabelle Silk vorgestellt, die als Modedesignerin Cyberware und Biotechimplantate gestaltete.
Die Gastgeberin des Abends – Bürgermeisterin Goldberg – saß zusammen mit ihrem Mann Steven am Kopfende des Tisches.
Sie trug ein blau-rotes Kostüm, ergänzt durch einen mattweißen Stern als Anhänger. Die Farben waren bewusst ausgewählt, zeigten sie doch auf raffinierte Weise die Farben des Sternenbanners.
Goldberg stand auf, nickte Halfred zu, der zu spielen aufhörte und tippte mit dem Dessertlöffel gegen das Champagnerglas.
Die Gespräche verstummten, alle Aufmerksamkeit richtete sich auf sie. »Meine lieben Freunde«, sagte sie lächelnd. »Ich habe euch eingeladen, um euch Danke zu sagen. Danke, dass ihr mich in meinem Kampf gegen das Verbrechen in New York unterstützt und mithelft, diese Stadt wieder zu einem lebenswerten Ort machen zu wollen. Ich weiß, es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber ich bin zuversichtlich, dass wir erreichen werden, was wir uns vorgenommen haben.«
Zustimmender Applaus, den Goldberg mit einer beschwichtigenden Geste entgegennahm.
»Aber das ist es nicht allein. New York soll erst der Anfang sein. Ein Zeichen für Veränderung … zum Besseren. Für die Stadt und für unser Land.«
Fragend sahen die Gäste einander und dann Goldberg an, die ihr Champagnerglas erhoben hatte. »Auf New York, auf Amerika!«
Man prostete ihr zu und trank.
Nachdem Goldberg einen angemessen langen Augenblick gewartet hatte, fuhr sie fort: »Ich möchte mit euch über etwas sprechen, einen Gedanken … einen Wunsch, den ich schon seit geraumer Zeit mit mir herumtrage. Er betrifft unseren Präsidenten.«
Goldbergs Gäste schwiegen in gespannter Erwartung.
Sie atmete tief ein und entspannte die Hände, die sie unbeabsichtigt zu Fäusten geballt hatte. »Meine Freunde. Ich will ein Zeichen setzen, für die Einheit unseres Landes. Für den Frieden, und daher habe ich beschlossen, bei den Wahlen im nächsten Jahr gegen Präsident Stoddard anzutreten. Unser Land braucht eine Veränderung. Zwölf Jahre Stoddard sind genug. Die zurückliegenden Ereignisse haben mir gezeigt, was für ein verdammungswürdiger Mensch er ist. Er tritt alles, wofür unser großartiges Land steht, mit Füßen.
Zu lange habe ich seinen Lügen geglaubt. Als er den Weststaaten versprochen hat, sie im Kampf gegen die Dürre nicht im Stich zu lassen, habe ich ihm geglaubt. Selbst als er die Mauer bauen ließ, um uns gegen Plünderer und destruktive Elemente zu schützen, glaubte ich ihm.« Sie stellte das Champagnerglas zurück auf den Tisch. »Ich glaubte ihm sogar die fröhlichen Kindergesichter in den Flüchtlingslagern, denen er eine neue Heimat und eine neue Zukunft versprochen hatte. Inzwischen muss ich erkennen, dass er nie vorhatte, seine Versprechen einzuhalten! Ich sah nicht, was für ein Mann er ist, und vielleicht … vielleicht wollte ich es auch nicht sehen. Aber dann kam der Tag, an dem mir die Augen geöffnet wurden.« Sie rang um Fassung. »Jeder von euch erinnert sich bestimmt an die Übertragung und an Enzym 13. Erdacht von einem pervertierten System und einer Wissenschaft, die jegliche Moral verloren hat. Erinnert ihr euch an die ausgezehrten Gesichter der zum Tode Verdammten?« Sie sah von einem zum anderen. Viele nickten.
»Ich auch. Diese Gesichter verfolgen mich in der Nacht. Es sind weder die Black Guard noch LaMaar Bionetics, die die alleinige Schuld an dem tragen, was vorgefallen ist. Es ist Stoddard, der dafür die Verantwortung trägt. Wie üblich wäscht er seine Hände in Unschuld. Aber seiner Politik der Grausamkeit haben wir es zu verdanken, dass sich die Weststaaten von uns abgewendet haben und uns ein Bürgerkrieg droht. Wenn wir unser Land davor bewahren und Stoddard in seiner Machtgier aufhalten wollen, müssen wir etwas tun. Helft mir die Mauern einzureißen, die er aufgebaut hat, und reichen wir unseren Brüdern und Schwestern im Westen die Hand.« Sie sah erwartungsvoll von einem zum anderen. In vielen Gesichtern lag Skepsis, in manchen Ablehnung, in anderen Zustimmung. Goldberg ließ den kämpferischen Ton fallen und fuhr demütig fort. »Gelingt es uns, New York vom Verbrechen zu befreien, es zu einer freien Stadt zu machen, so wird es uns auch gelingen, Amerika von Ungerechtigkeit zu befreien. Aber ich werde nichts davon alleine schaffen, ich brauche euer Vertrauen, eure Freundschaft und euren Rückhalt. Kann ich auf euch zählen?«
Zuerst war da nur nachdenkliche Stille, und Goldberg spürte, wie ihr heiß wurde. Aber dann applaudierte man ihr.
»Präsidentin Goldberg!«, rief Pembroke, »sie soll hochleben. Zuerst retten wir New York, und dann treten wir Stoddard in den fetten Hintern!« Viele stimmten in den Applaus mit ein, aber nicht alle.
Goldberg entging nicht, dass ihr eigener Mann nur stumm dasaß und auf das Whiskeyglas in seinen Händen starrte. Auch Ex-Sicherheitschef Milldale klatschte nicht und verabschiedete sich kurz nach dem Ende ihrer Rede. Benice Pryde, die Vorstandsvorsitzende von Glale Aero Tank, machte ihre Verstimmung deutlich, indem sie Goldberg sagte, dass sie diese Art von Überraschungen überhaupt nicht schätze, und die Party daraufhin ebenfalls verließ.
Die anderen Gäste verbrachten den restlichen Abend damit, Nachtisch zu essen, zu reden, zu trinken und sie zu beglückwünschen. Es wurden Pläne geschmiedet und Vorschläge für das weitere Vorgehen gemacht.
Pembroke versicherte ihr, in seiner Show weiter Stimmung für ihre Kampagne gegen das Verbrechen und die Ghule zu machen. Und wenn das erledigt sei, würde er Stoddard fertigmachen. So wie er es sagte, schien ihr Vorhaben nicht schwerer zu...
Erscheint lt. Verlag | 29.4.2022 |
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Reihe/Serie | D.S.O. Cops | D.S.O. Cops - Science-Fiction-Thriller in einer düsteren Cyberpunk-Welt |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
Schlagworte | Attentat • Blade runner • Bruce Sterling • Cyberpunk • Dmitry Glukhovsky • Drogenkrieg • Dystopie • ghul • Johnny Mnemonic • Kartell • Marc Elsberg • Matrix • Metro 2033 • Nahzukunft • Neal Stephenson • Near future • neuromancer • Organisiertes Verbrechen • philip k dick • Science Fiction Romane • SciFi • SF • Shadowrun • snow crash • Supersoldat • USA • William Gibson |
ISBN-10 | 3-7517-1628-9 / 3751716289 |
ISBN-13 | 978-3-7517-1628-4 / 9783751716284 |
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