Konrad und Albrecht -  Ursula W Ziegler,  Jan-Christoph Ziegler

Konrad und Albrecht (eBook)

Fast frischer Fisch - Ab nach Hause!
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2022 | 3. Auflage
168 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7557-3217-4 (ISBN)
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Im Land der Ahnen Auf der Suche nach ihren Ahnen verließen Konrad und Albrecht mit ihren Rabinnen den sagenumwobenen Odinswald und siedeln sich im Norden im Land zwischen den Meeren an. Sie hatten sich das Leben im Land ihrer Ahnen anders vorgestellt. Zwar bietet der Wind die Möglichkeit ihre Flugtechniken zu verbessern, aber die vielen Windräder, die streitsüchtigen Möwen und diebischen Dohlen setzen Konrad und Albrecht ordentlich zu. Das Land hält allerlei zu meckern für Albrecht bereit, dessen Partnerschaft mit seiner Rabin Freya bald auf dem Spiel steht. Die Suche nach der Vergangenheit ihrer Ahnen führt die Rabenfreunde beinahe in den Tod. Jedoch auch zu der Erkenntnis, dass sie aus Odins Heer entstammen und in ferner Vergangenheit dessen Boten auf der untergegangenen Königsinsel des hohen Nordens waren. Ohne ständigen Regen und Nebel wären sie wohl geblieben. Aber die Sehnsucht nach dem geliebten Odinswald führt die ungleichen Freunde mit ihrem mittlerweile herangewachsenen Schwarm zurück in ihre eigene mystische Heimat. Spannung, Unterhaltung, Weisheit - das ist es, was die Rabenfreunde Konrad und Albrecht in ihren neuen Episoden erleben.

Ursula W Ziegler, Lebensberaterin, Heilerin, Autorin, Künstlerin: "Geschichtenerzählerin" ist Ursula W Ziegler schon seit Kindesbeinen an. Mit der Jahrtausendwende begann sie die Geschichten, die ihr das Leben zuspielte, aufzuschreiben sowie in Form von Bildern Ausdruck zu verleihen. In ihren Beratungen und Workshops bringt sie ihre Fähigkeiten und ein holistisches Bild des Lebens ein. Das Leben führte Ursula W Ziegler über mentale Techniken und den Tzolkin (Maya-Kalender) in die Bereiche der Energiearbeit, des Bewusstseins und zur allumfassenden Liebe. Ihre wesentliche Stärke ist, Menschen und Situationen mit dem Herzen aufzunehmen, mit dem Geist zu erfassen - in Klarheit und Achtung vor dem Leben. Sie führt dabei den Menschen zurück in die Harmonie, in seine Liebe. Ursula W & Jan-Christoph Ziegler: "Wir glauben an die Unfehlbarkeit der Liebe und an die Macht des Geistes und daran, dass der Mensch mit der Macht der Liebe seinen Geist so konditionieren kann, dass die Erde und das gesamte Weltall zu einem Paradies werden." "Unser Schwerpunkt war und ist die Liebe zu allem, was ist und unsere Lebens-Philosophie ist für uns gelebte Wirklichkeit. In diesem Sinne 'lebenlieben' wir unsere Arbeit."

Dritte Episode


Konrad und Albrecht hatten sich mit ihren Frauen einen Schlafplatz am Waldrand ausgesucht. Er bot ihnen Schutz und Sicherheit und da er sowohl in der Nähe eines Dorfes lag wie in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wald, war die Wahrscheinlichkeit groß, immer etwas Essbares zu finden und von Zeit zu Zeit Unterhaltung zu haben.

Was sie recht spät bemerkt hatten, war die Tatsache, dass ihr Baum direkt an einem großen Parkplatz lag. So gab es Tage, an denen ständig irgendwelche Autos ankamen und unterschiedliche Menschen ausstiegen.

Gerade waren die vier Raben dabei das Für und Wider einer Rückkehr zu erörtern, als die ersten PKWs vorfuhren. Bei einem blieb der Motor länger an, andere stellten ihn sofort ab. Albrecht war genervt. Am liebsten wäre er auf und davon geflogen. Doch sie waren fremd in diesem Gebiet und mussten nehmen, was noch frei war. Also hieß es erst einmal bleiben.

Konrad indessen beäugte neugierig die ankommenden Menschen. „Das Haus dort“, bemerkte er nach einiger Zeit, „scheint ein Restaurant zu sein.“

„Und was ist ein Restaudings?“, wollte Albrecht bissig wissen.

Bevor Konrad jedoch etwas antworten konnte, erhoben sich Sigrun und Freya, kreisten einmal um den Baum und verabschiedeten sich.

„Wir sprechen heute Abend weiter“, meinten beide, „dann ist es wieder ruhiger hier.“ Und weg waren sie. Überrascht konnten Konrad und Albrecht nur noch ein kurzes Kraack hinterherrufen.

Dann kamen schon wieder neue Autos. Wagentür auf, Menschen raus, Autotür zu. Jedes Mal dieselbe Prozedur. Nur die Menschen die ausstiegen, verhielten sich immer wieder anders.

„Was machen die da drinnen?“, wollte Albrecht wissen, „in diesem Restau…. Wie heißt das wieder?“

Konrad wusste nicht, ob er gleich antworten sollte oder es lieber vergessen. Albrecht war gereizt und ein falsches Wort konnte fatale Folgen haben. Vorsichtig begann er deshalb:

„Ich denke, dass es ein Restaurant ist, ein Haus, in das die Menschen gehen, wenn sie Hunger haben.“

Albrecht sah zuerst seinen Freund an und dann die Menschen die gerade ausstiegen. Schwerfällig stützte sich eine ältere Frau auf einen Stock und der Mann, der auf der anderen Seite des Autos ausstieg, hielt sich für einige Augenblicke am Dach seines Wagens fest, ehe er mit schwerem Gang der Frau folgte.

„Ist heute Oma Opa Tag?“ Albrecht schüttelte verwundert den Kopf und ahmte den Schritt des Mannes nach.

Konrad gefiel das überhaupt nicht. Aufgebracht flatterte er hoch und krackte laut: „Wir werden, wenn wir krank und schwach sind, vom Habicht gefressen, die Menschen nun mal nicht.“

„Ist das ein Vorteil?“ Albrecht sah ihn von der Seite an.

„Das weiß ich nicht“, giftete Konrad zurück. „Ich weiß nur, dass mich deine Art ankotzt.“

Hoppla! Das war eine Ansage, die Albrecht von seinem Freund nicht kannte. Was war nur los mit ihm? Lange sah er ihn an. »Vielleicht« dachte sich Albrecht, »bekommt meinem Freund der ständige Fisch nicht.« Nachfragen wollte er jedoch nicht. Da fiel ihm etwas ein.

„Ich habe vorhin gesehen, dass im Ort hinter der Anhöhe Stände mit Grünzeug aufgebaut wurden. Wollen wir mal dorthin fliegen und sehen, ob was für uns abfällt?“

Konrad antwortete ihm mit einem Blick, der jeden Käfer in sein Loch flüchten lassen würde, doch er nickte zustimmend. Ohne ein weiteres Wort erhoben sich beide. Albrecht drehte über dem Auto, das am längsten seinen Motor laufen ließ, eine kleine Runde und entleerte seinen Darminhalt genau darüber. Zum Glück hatte es Konrad nicht gesehen.

Tatsächlich hatten die Marktbestücker einige angefaulte Äpfel und Rüben, die sie den Raben zum Fressen hinwarfen. Kaum hatten Konrad und Albrecht jedoch begonnen sich daran zu laben, als ein ganzer Schwarm Dohlen herangebraust kam. Im Nu war ein großes Gezanke und Geschrei im Gange. Zuerst verteidigten Konrad und Albrecht jeden Bissen, doch schnell waren die Dohlen in der Überzahl und beide hatten keine Lust mehr zu kämpfen. Die vielen Schnäbel, die auf sie einhackten, taten sehr weh. Verdrossen überließen sie die Leckereien ihren gierigen Verwandten.

„Da bist du als stolzer Rabe mit einer Gattung verwandt, die dir nichts gönnt“, sinnierte Albrecht verstimmt.

„Ich könnte sie alle in der Luft zerreißen“ krackte Konrad grimmig. „Die gehen mir so was von auf den Schwanz, dass ich schon bei ihrem bloßen Anblick zuhacken könnte. Die gönnen dir nichts. Noch nicht einmal das kleinste Krümelchen.“

Oh, oh. Albrecht zog seinen Kopf etwas ein. So kannte er den sonst so ausgeglichenen Konrad nicht. Irgendetwas musste wirklich geschehen sein, das ihn so sehr verstimmte. Beide landeten auf dem Kirchturm und besahen sich die Gegend. Nicht weit entfernt entdeckten sie einen Friedhof. Sofort waren die Feindseligkeiten der Dohlen vergessen. Dort lag frisches Futter, das selten schlecht schmeckte. Wenige Flügelschläge reichten aus, um dorthin zugelangen. Langsam und gemächlich stolzierten beide herum. Sie wussten, wenn sie sich Zeit ließen, war die eine oder andere Maus bereit, um in ihrem Magen zu landen. Selbst die Würmer, die es hier gab, hatten ein besonders Aroma, das genießbar war. So wurde wieder einmal ein Rabenmagen zur Gänze voll.

„Hier wäre es auch in Ordnung zu nächtigen“, meinte Albrecht nach einer Weile. Er saß mit Konrad zusammen auf einer mächtigen Linde am Rand des Friedhofs. Doch kaum hatte er es ausgesprochen, flatterte er erschrocken hoch. Unter ihm begann ein Kind zu schreien, gleich darauf ein Zweites und Drittes, ein Geräusch, das in den Rabenohren Schmerzen hervorrief und erbärmlich klang. Beide blickten in einen Kindergarten.

„Lieber nicht“, Albrecht erhob sich mit leichtem Flügelschlag und Konrad folgte ihm. Doch bis zum Abend war noch viel Zeit und so entschlossen sich beide Freunde, das Geschehen unter ihnen doch noch eine Weile zu beobachten ehe sie wieder zurückflogen.

Es waren sehr kleine Menschen, wie Albrecht belustigt feststellte, die sich zum Teil wie die Großen verhielten.

„Kinder“, korrigierte ihn Konrad, was er besser nicht getan hätte. Denn Albrecht lud seinen ganzen Frust und Zorn über ihm aus. Seltsamerweise blieb Konrad ruhig sitzen. Sonst erhob er sich stets blitzschnell und ward nicht mehr gesehen. Mitten in seiner Rage hielt Albrecht inne. Etwas stimmte nicht mit seinem Freund und er besah ihn sich endlich ganz aufmerksam. Konrad sah mit festem Blick stumm vor sich hin.

„Sieh dir diese Kinder an“, sagte er wie aus weiter Ferne, „sie verhalten sich genauso wie ihre Eltern. Siehst du den kleinen mit der grünen Jacke und der braunen Mütze? Der spielt sich auf, als sein er der Chef des ganzen Vereins.“

Albrecht blickte abwechselnd zu Konrad und zu den Kindern. Immer wieder schüttelte er dabei den Kopf. „Dahinten das Mädchen mit der Sirene als Stimme hat bestimmt zu Hause nichts zu sagen“, meinte er.

„Ja“, stimmte ihm Konrad zu, „oder sie hat rechtzeitig gelernt, dass sie so alles bekommt, was sie will.“

„Ziemlich eigenartig diese Menschen.“

„Hier ist es überaus laut und dahinten himmlisch ruhig“, meldete sich Konrad nach einiger Zeit des Beobachtens wieder zu Wort. Neugierig sahen sie dem Treiben im Kindergarten weiter zu. Was sie sahen verwirrte sie jedoch immer mehr. Die Erwachsenen saßen meist teilnahmslos dabei, wenn sich einige Kinder stritten und schritten nur dann ein, wenn diese aufeinander losgingen.

„Beim näheren betrachten“, meinte Albrecht irgendwann erstaunt, „ist es bei uns nicht viel anders als bei denen. Nur, dass wir als Altvögel uns nicht in die Kämpfe der Jungen einmischen. Wenn mal einer dabei umkommt, schade darum, aber dann ist es so. Vielleicht“, fuhr er nach einer ganzen Weile fort, „sollten wir es genauso machen wie die Menschen, dann gäbe es eventuell mehr von unserer Art.“

Zum Glück meldete sich der Magen bald wieder und ein erneuter Besuch des Friedhofs ließ manches Gesehene vergessen. Zurück zum Kindergarten wollten die Freunde indessen nicht mehr.

≈≈≈

Die Sonne stand schon tief, als sie ihren Schlafbaum wieder erreichten. Sigrun und Freya warteten bereits auf die Beiden. Bevor jedoch das gemeinsame Gespräch stattfinden konnte, brauchten die vier Freunde noch einiges an Geduld. Ständig fuhr ein Auto unter ihrem Baum hindurch. Glaubten sie, es sei vorbei, kam bereits das nächste. Albrecht wurde ungehalten und Konrad zog sich in sich zurück. Endlich kam Freya die rettende Idee. Sie schlug vor, einen Abendimbiss in der nahegelegenen Tannenschonung zu nehmen und das Gespräch auf den Bäumen dort zu führen. Sie hatte noch nicht richtig zu Ende gesprochen, als sich auch schon vier Raben in die Luft erhoben und laut krackend davonflogen.

Eine himmlische Ruhe empfing die Ankömmlinge. Sofort machten sie sich auf die Suche nach Nacktschnecken, die es auch in diesem...

Erscheint lt. Verlag 22.2.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7557-3217-3 / 3755732173
ISBN-13 978-3-7557-3217-4 / 9783755732174
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