Die verlorene Bibliothek (eBook)

Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
512 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-2688-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die verlorene Bibliothek - A. M. Dean
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Wissen ist Macht. Und Macht ist tödlich ...

Der Standort der untergegangenen Bibliothek von Alexandria ist ein Geheimnis, das Arno Holmstrand sein Leben lang gehütet hat. Nun liegt er im Sterben. Sein Erbe soll die Geschichtsprofessorin Emily Wess antreten. Während sie die halbe Welt bereist, um Hinweise zu entschlüsseln, die ihr Mentor Arno Holmstrand ihr hinterlassen hat, wird eine geheimnisvolle, mächtige Vereinigung auf sie aufmerksam, die sich 'Der Rat' nennt.
Der Rat hat seine Handlanger überall. Diese werden morden, um an das antike Wissen in der Bibliothek zu gelangen. Und Emily Wess besitzt, was sie wollen ...

Ein packender Verschwörungsthriller für alle Fans von Dan Brown, Simon Toyne und Mario Giordanos Apocalypsis.

»... eine herausragende Geschichte durch die Jahrhunderte, historisch überzeugend, politisch bestechend, mehr als lesenswert.« ASTRID VAN NAHL, ALLITERATUS

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.




<p>A.M. Dean ist einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antiken Kulturen und Religionsgeschichte. Er hat an vielen renommierten Universitäten gelehrt. Derzeit arbeitet er an seinem nächsten Thriller.<br></p>

A.M. Dean ist einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antiken Kulturen und Religionsgeschichte. Er hat an vielen renommierten Universitäten gelehrt. Derzeit arbeitet er an seinem nächsten Thriller.

KAPITEL EINUNDZWANZIG


MINNESOTA – 15:00 UHR CST

»Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen dafür bin«, sagte Emily und schaute zum Fahrersitz des geräumigen Mazda. Vor ein paar Stunden war sie schüchtern in das Büro von Aileen Merrin gegangen und hatte sie gefragt, ob sie sie wohl schnell zum Flughafen fahren könne. Ursprünglich hatte Emily geplant, ihren Wagen für den kurzen Besuch bei Michael in Chicago am Flughafen unterzustellen, doch nun, da sich ihre Pläne so dramatisch geändert hatten, musste sie für neue Arrangements sorgen. Schließlich hatte sie keine Ahnung, wie lange sie in England bleiben würde.

»Kein Problem«, erwiderte Aileen. »Ich habe heute keine Vorlesungen mehr, und um ehrlich zu sein, bin ich nach allem, was passiert ist, auch ganz froh, mal rauszukommen.« Sie lächelte, doch ihren haselnussbraunen Augen war die Anspannung deutlich anzusehen.

»Haben Sie ihn gut gekannt?«, fragte Emily, die wusste, dass Aileen Holmstrands Ermordung härter getroffen hatte als die meisten anderen.

»Eigentlich nicht besser als alle anderen auch«, antwortete Aileen. »Natürlich kannte ich seinen Ruf schon seit Jahren. Aber wirklich kennengelernt habe ich ihn erst, als er zu uns gekommen ist. Er war ein …« Sie suchte nach dem richtigen Wort. »Er war ein spektakulärer Mann.« Sie wurde nachdenklich, und als sie sich zu Emily umdrehte, war ihr Ausdruck sanft und fürsorglich. »Wissen Sie, Sie und er, Sie sind sich recht ähnlich.«

Emily konnte sich einen unpassenderen Vergleich kaum vorstellen.

»Wie denn das? Wir beide waren Welten voneinander entfernt.« Emily konnte sich in akademischen Kreisen zwar behaupten, aber sie wusste auch, wo ihre Grenzen lagen.

»Nun, Sie sind jung«, erwiderte Aileen, »und Arno nicht. Er hatte den Höhepunkt seiner Karriere schon lange hinter sich. Ich denke, zumindest dafür können wir dankbar sein.«

Emily schwieg und ließ Aileen ein wenig Zeit für ihre Gefühle.

»Aber Sie beide hatten so viele gemeinsame Interessen und ähnliche Herangehensweisen«, fuhr die ältere Frau fort, richtete sich gerade auf und versuchte, ihre Fassung wiederzuerlangen. »Ich erinnere mich noch gut an Ihre Bewerbung. Das Lehrerfieber hatte sie schon früh erwischt, genau wie Arno. Wie alt waren Sie, als Sie zum ersten Mal daran gedacht haben, Lehrer oder Professor zu werden? Zehn? Fünfzehn?«

»Ja, das stimmt«, bestätigte Emily. »Ich habe diesen Weg schon seit langer Zeit verfolgt.« Sie hatte nicht gewusst, dass Holmstrand einen ähnlichen Hintergrund gehabt hatte. So lange sie denken konnte, hatte Emily ein Lehramt gewollt. Als Schülerin im ländlichen Ohio hatten die Grundschullehrer sie inspiriert. Sie hatte die Naturwissenschaften geliebt, weil ihr Lehrer im dritten Schuljahr Naturwissenschaften geliebt hatte, und sie hatte Kunst geliebt, weil ihr Lehrer im fünften Schuljahr ihr gezeigt hatte, wie viel Freude einem das Thema bringen konnte. Zurückblickend war sie nicht sicher, ob sie all das geliebt hatte, weil sie es selbst so toll gefunden hatte, oder ob sie sich von ihren Lehrern hatte anstecken lassen; aber wie auch immer … Daraus war ihre Liebe zum Unterrichten erwachsen, und daran hatte sich bis heute nichts geändert.

»Arnos Interessen reichten ebenfalls bis in seine Kindheit zurück«, bemerkte Aileen. »Und genau wie Sie hat er sie voller Eifer verfolgt. Natürlich hat die Welt damals noch anders ausgesehen. Aber Sie sind beide Ihren Interessen gefolgt, wenn auch auf unterschiedliche Art. Und Sie haben beide die Kämpfe gemocht.«

»Die Kämpfe?«

Aileen grinste.

»Die Schlachten, die Konflikte, die großen Momente. Geschichte in Aktion.«

Das war in der Tat eine gute Charakterisierung von Emilys Interessen. Als sie auf die Universität gegangen war, hatte sie engen Kontakt zu den alten Griechen, Römern, Ägyptern, Arabern, Assyrern und Hethitern bekommen. Und als diese fremden Völker zu ihren Freunden geworden waren, hatte sie ihre wahre Liebe entdeckt: die Zusammenstöße der alten Kulturen, ihre Konflikte und ihre Kriege. Griechen gegen Römer; Araber, die Ägypten erobern; Assyrer, die die Israeliten unterdrücken. Die Kämpfe, vor allem der Trotz der scheinbar Unterlegenen, hatten etwas an sich, das einfach perfekt zu Emilys Charakter passte. Es war ein ähnlicher Kampfgeist, der sie als Teenager zu einer hervorragenden Sportlerin gemacht und dafür gesorgt hatte, dass sie als Erwachsene die von Männern dominierte akademische Karriereleiter emporgestiegen war.

»Und tun Sie jetzt nicht so, als würde Ihre Karriere nicht den gleichen Lauf nehmen«, fuhr Aileen fort, »trotz Ihrer Jugend. Ein Rhodes Scholar in Oxford, ein Ph.D. in Princeton.«

»An das alles erinnern Sie sich?«, fragte Emily. »Und das nur anhand meines Bewerbungsgesprächs vor zwei Jahren?«

»Manche Menschen machen schlicht Eindruck«, erklärte Aileen und lächelte. Dann kehrten ihre Gedanken wieder zu Holmstrand zurück. »Arno war das einzige Mitglied unserer Fakultät, dessen Vorlesungen von genauso vielen Kollegen wie Studenten besucht wurden.«

Emily nickte wissend. In Arnos erstem Jahr an der Fakultät hatte auch sie mit geradezu religiösem Eifer an jeder seiner Vorlesungen teilgenommen. Arno war einer jener Menschen gewesen, die nicht anders gekonnt hatten, als abzuschweifen, und so war jede seiner Vorlesungen rasch zu einer Reise in die Erinnerung geworden … in eine Erinnerung, wie nur wenige sie vorweisen konnten.

Doch persönlich hatte Emily ihn nie wirklich gekannt, und sie war neidisch auf Aileen und ihre Vertrautheit mit dem Mann. Emily kannte hauptsächlich seinen Ruf und seine Macken, wie man sie bei einem alten Professor häufig fand, und die sie – das musste sie gestehen – insgeheim sogar bewunderte. So war Arno zum Beispiel für seine Aphorismen berühmt gewesen. Immer wieder hatte er kleine Weisheiten in seine Vorlesungen eingestreut, manchmal um ein bestimmtes Fakt zu betonen, aber auch um die Vorlieben eines alten Mannes auszudrücken. »Wissen dreht sich nicht im Kreis«, hatte er beispielsweise gesagt, »Ignoranz aber schon.« Oder: »Wissen gründet im Alten, doch deutet stets zum Neuen.« Letzteres hatte ihm auch als erster Satz bei seiner Antrittsvorlesung gedient, und seine Ansicht, dass Wissen sich nicht im Kreis drehe, war integraler Bestandteil jeder seiner Vorlesungen gewesen, die Emily besucht hatte.

Auch hatte Arno die Angewohnheit gehabt, Schlüsselelemente in seinen Seminaren dreimal zu wiederholen. Tatsächlich war das sogar zu einem Markenzeichen von ihm geworden. »Es gab kein Goldendes Zeitalter in Rom. Kein Goldenes Zeitalter. Kein Goldenes Zeitalter.« Als man ihn während eines Seminars zu den Oxyrhynchus Papyri, das Emily ganz besonders genossen hatte, einmal darauf angesprochen hatte, hatte Holmstrand nachdrücklich geantwortet: »Wenn man etwas dreimal sagt, dann wissen die Leute, dass man es ernst meint. Sagt man es nur einmal, kann es genauso gut ein Versehen sein. Zweimal schlicht Zufall. Aber wenn ein Mann etwas dreimal sagt, dann ist er sich seiner Sache sicher.«

Dreimal. Damals hatte Emily gelächelt, und als sie sich jetzt daran erinnerte, lächelte sie wieder.

»Die Vergangenheit lebt«, lautete noch so ein Juwel der Weisheit, »wenn man sich an sie erinnert. Wissen hat Leben und Macht, solange es vor dem Vergessen bewahrt wird.« Dieser Spruch hatte Emily derart beeindruckt, dass sie ihn im nächsten Jahr in ihren Lehrplan geschrieben hatte. Ein großer Geist musste nicht nur geschätzt, sondern auch benutzt werden.

Emilys Erinnerungen an Holmstand kulminierten in einem Austausch zum Thema Technologie. Es war nur eine flüchtige Erinnerung, die aber trotzdem bei ihr haften geblieben war. Vor ein paar Monaten hatten sie und Arno parallel etwas im elektronischen Katalog der Carleton College’s Guild Library gesucht. Ein bebrillter, weißhaariger alter Professor im Tweedanzug wirkte an sich schon fehl am Platze hier, doch Arno an einem Computer war noch einmal etwas vollkommen anderes. Der alte Mann wirkte völlig verwirrt von all der Technik, und es sah aus, als würde jeder Tastendruck diese Verwirrung noch vergrößern; trotzdem durchforstete er das System mit bemerkenswerter Schnelligkeit. Das war wieder so ein seltsames Paradox bei diesem Mann.

Er drehte sich zu Emily um – es war eine ihrer seltenen persönlichen Begegnungen gewesen – und rief: »Diese Kataloge sind einfach erstaunlich, wissen Sie?«

Emily, die viel zu erschrocken war, um eine vernünftige Antwort darauf zu geben, nickte nur.

»Ist Ihnen je aufgefallen«, fuhr Arno fort, »wie viele Universitäten auf der Welt die gleiche archaische Software verwenden? Zwar gibt es Versionsunterschiede, aber im Kern ist es stets dasselbe. Ich habe diese verrückten Geräte schon in Oxford benutzt, in Ägypten und jetzt in Minnesota, und nicht ein einziges Mal haben die Dinger so funktioniert, wie sie funktionieren sollen. Es ist dasselbe System, Emily, überall.«

Emily erinnerte sich daran, schüchtern gegrinst zu haben. Mal ganz abgesehen von seinem Ärger über die Technik, der alte Professor hatte ihren Namen gekannt! Eine Ehre, die sie kaum hatte fassen können.

Doch das war das einzige private Gespräch gewesen, das sie je geführt hatten, und das machte Holmstrands Briefe nur noch mysteriöser. Warum hatte er angesichts seines Todes ausgerechnet Emily kontaktiert? Wenn er wirklich die Bibliothek von Alexandria entdeckt hatte, einen der größten verlorenen Schätze der Antike, warum hatte Arno dieses Wissen dann ausgerechnet mit einer so jungen Kollegin wie ihr geteilt? Und warum der vorsichtige Tonfall...

Erscheint lt. Verlag 22.2.2022
Übersetzer Rainer Schumacher
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel The Lost Library
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Ägypten • Alexandria • Antike • Antikes Wissen • Apocalypsis • Bedrohung • blutig • Blutlinie • Cody McFadyen • Dan Brown • Der verborgene Schlüssel • ethan cross • Fitzek • Gänsehaut • Geheimnis • Hinweise • Illuminati • Mario Giordano • Psycho • Psychothriller • Rätsel • Sakrileg • Schlitzer • Serienmörder • Simon Toyne • spannend • Spannung • Thriller • todeskünstler • Vatikan • Verschwörung • Verschwörungsthriller
ISBN-10 3-7517-2688-8 / 3751726888
ISBN-13 978-3-7517-2688-7 / 9783751726887
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