Die geheime Reise

Autobiographischer Roman und Reisetagebuch

(Autor)

Oliver Lubrich (Herausgeber)

Buch | Hardcover
256 Seiten
2022
DVB Verlag
978-3-903244-22-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die geheime Reise - Marcel Jouhandeau
24,00 inkl. MwSt
"Die geheime Reise" ist die Geschichte einer verbotenen Liebe, die zu unbestimmter Zeit an einem unbekannten Ort zu spielen scheint. Aber der poetische Roman von Marcel Jouhandeau ist auch eine Kriminalerzählung. Denn er enthält versteckte Indizien, die den Erzähler verraten und den historischen Zusammenhang sichtbar machen: Im Herbst 1941 nimmt ein französischer Schriftsteller an einer Rundreise durch Nazi-Deutschland teil, die propagandistischen Zwecken dient und zu einer Veranstaltung mit Joseph Goebbels in Weimar führt. Er verliebt sich in den deutschen Offizier, der sie organisiert. Und er scheint zu ahnen, dass er sich mit den Falschen eingelassen hat. Marcel Jouhandeau (1888-1979) hat seine Kollaboration zugleich kunstvoll verschlüsselt und subtil angedeutet. "Die geheime Reise" handelt von der Verführungskraft des Faschismus und von der Schwierigkeit, sich ihrer bewusst zu werden."Die geheime Reise" von Marcel Jouhandeau erschien erst nach dem Zweiten Weltkrieg im französischen Original. Im Verlag Das vergessene Buch wird sie nun zum ersten Mal in deutscher Übersetzung wiederentdeckt, zusammen mit dem Originalreisetagebuch von 1941 übersetzt, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Oliver Lubrich(John F. Kennedy, Das geheime Tagebuch, DVB 2021) "Im Juni wird ein Roman des französischen Autors Marcel Jouhandeau erscheinen, der 1941 einer Einladung von Goebbels zum Europäischen Dichtertreffen in Weimar gefolgt war und diese Kollaboration in dem erstmals ins Deutsche übersetzten Roman 'Die geheime Reise' thematisierte. Die Verführung durch den Nationalsozialismus - was der Markt wohl dazu sagt?"- Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Marcel Jouhandeau (* 26. Juli 1888 in Guéret, Département Creuse; † 7. April 1979 in Rueil-Malmaison, Frankreich) beschrieb das abgründige Le­ben in der französischen Provinz (Chaminadour, 1934) und seine turbulente Ehe mit einer Tänzerin in Paris (Chroniques maritales, 1938). Er bekannte sich zur Homosexualität (De l’Abjection, 1939; Chronique d’une passion, 1944) und verfasste antisemitische Traktate (Le Péril juif, 1937). Walter Benjamin übersetzte seine Erzählungen, Ernst Jünger wurde während der deutschen Besatzung sein Freund. Jean-Paul Sartre verglich ihn mit Jean Genet. Viele Jahre arbeitete Jouhandeau als Lateinlehrer. Zahlreiche Werke von ihm erschienen im renommierten Verlag Gallimard. Im Herbst 1941 nahm Marcel Jouhandeau an einer organisierten Rundreise durch Nazi-Deutschland teil. Sein poetischer Roman "Le Voyage secret" (1949), in dem er seine Kollaboration zugleich verdrängt und gesteht, erscheint hier erstmals in deutscher Übersetzung und erstmals zusammen mit dem bislang unver- öffentlichten Reisetagebuch, das ihm zugrunde liegt. 1975 wurde Marcel Jouhandeau als Ehrenmitglied in die "American Academy of Arts and Letters" gewählt.

Prof. Dr. Oliver Lubrich ist Professor für Komparatistik an der Universität Bern. Er schrieb über "Shakespeares Selbstdekonstruktion" und "Postkoloniale Poetiken", über "Botanik in Bewegung" und "Emotionen auf Expeditionen". Mit Primatologinnen und Ethnologen untersuchte er "Die Affekte der Forscher", mit Neurowissenschaftlern unternahm er Labor-Studien zur experimentellen Rhetorik. Er gab zahlreiche Werke von Alexander von Humboldt heraus, unter anderem "Zentral-Asien" und die "Sämtlichen Schriften" (dtv 2019). In "Reisen ins Reich, 1933–1945" und "Berichte aus der Abwurfzone, 1939–1945" (in der Anderen Bibliothek) dokumentierte er die Zeugnisse internationaler Autoren aus Nazi-Deutschland, zum Beispiel von Virginia Woolf, Albert Camus, Jean Genet und Samuel Beckett. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen "Thomas Wolfe – Eine Deutschlandreise" (Manesse 2020), "Humboldt oder Wie das Reisen das Denken verändert" (Matthes & Seitz 2021) und "Das geheime Tagebuch" von John F. Kennedy und Lem Billings (DVB 2021).

„…die moralische Analytik, die Jouhandeau in seinen Geschichten durchführte, ist ungetrübt von seinem eigenen Versagen. Der vorliegende, hervorragend kommentierte Band könnte insofern den erneuten Anstoß dazu geben, eine ganze Region des Erzählens wiederzuentdecken.“

– Jürgen Kaube, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

Erscheinungsdatum
Übersetzer Oliver Lubrich
Zusatzinfo Mit 30 bislang unveröffentlichten Fotos, Abbildungen und Dokumenten
Verlagsort Wien
Sprache deutsch
Maße 120 x 190 mm
Gewicht 300 g
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Autobiographischer Roman • Frankreich • Goebbels • Homosexualität • Kollaboration • Liebe • Nationalsozialismus • Reisetagebuch • Verdecktes Schreiben • Wehrmacht • Widerstand
ISBN-10 3-903244-22-8 / 3903244228
ISBN-13 978-3-903244-22-1 / 9783903244221
Zustand Neuware
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