Der Mörder weiß es auch nicht besser: 7 Strand Krimis -  Alfred Bekker,  Theodor Horschelt,  Pete Hackett,  Horst Bieber,  Cedric Balmore

Der Mörder weiß es auch nicht besser: 7 Strand Krimis (eBook)

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2022 | 1. Auflage
1000 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-5820-1 (ISBN)
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Der Mörder weiß es auch nicht besser: 7 Strand Krimis von Alfred Bekker, Horst Bieber, Pete Hackett, Theodor Horschelt, Cedric Balmore Über diesen Band: Dieser Band enthält folgende Krimis: Trevellian und der Regisseur des Todes (Pete Hackett) Mord an Bord (Alfred Bekker) Trevellian - statt harter Dollars eine Leiche (Cedric Balmore) Prügel aus erstr Hand (Theodor Horschelt) Der Fall mit den Todesbriefen (Alfred Bekker) Glück und Zufall (Horst Bieber) Gestern wurde Ihre Leiche gefunden (Cedric Balmore) Zunächst sollten Mac Dolan und sein Partner eigentlich nur den vermeintlichen Selbstmord des jungen Jerry Dolton aufklären, doch plötzlich stecken sie mitten in den Ermittlungen gegen eine Jugend-Gang, die von jemanden sehr geschickt manipuliert wird. Aber wer ist es, der für gleich mehrere Tote sorgt, den Privatdetektiv töten will und schließlich sogar June, die Sekretärin, entführt hat?

Die Entführer riefen nicht beim Bürgermeister an. Der AD setzte uns davon in Kenntnis, dass sie sich beim Chefredakteur der New York Times gemeldet hatten. Bei der Forderung von zehn Millionen Dollar blieb es. Das Geld sollte auf ein Nummernkonto bei einer Bank in Lima überwiesen werden. Sollte das Geld nicht innerhalb einer Woche eingegangen sein, werde man Mistress Jennifer Manson tot vor die Tür des Police Departments legen.

»Der Anrufer ließ keinen Zweifel offen, dass es ihm mit seiner Drohung sehr ernst ist«, sagte Mr. McKee.

»Das scheint mir auch so«, pflichtete ich bei. »Wir haben also eine Woche Zeit, um die Frau zu befreien. Hat man den Stadtverordneten schon in Kenntnis gesetzt?«

»Nein. Das überlasse ich Ihnen, Gentlemen.«

Arthur Mansons Augen nahmen einen fiebrigen Glanz an, als wir ihm von der Forderung berichteten. Er atmete stoßweise, als würde ihn eine unsichtbare Hand würgen. »Woher soll ich zehn Millionen Dollar nehmen? Großer Gott! Meine arme Frau. Diese Banditen werden sie umbringen. Ich kann nicht zahlen.« Er schlug beide Hände vor das Gesicht. Ein Laut, der sich anhörte wie trockenes Schluchzen, entrang sich ihm. Dann ließ er die Hände wieder sinken. »Befreien Sie meine Frau, G-men. Tun Sie alles, was in Ihrer Macht steht. Ich kann keine zehn Millionen Dollar aufbringen. Die Schufte werden Jenny töten. Sie dürfen das nicht zulassen.«

»Sie haben Feinde«, sagte ich.

Verdutzt schaute er mich an. Plötzlich schoben sich seine Brauen zusammen, in seine Mundwinkel kerbte sich ein herber Ausdruck. »Sicher«, murmelte er. »Es gab jüngst eine Maßnahme, in deren Rahmen es zu einigen Enteignungen von Grundstücken kam, weil es das öffentliche Interesse so verlangte.«

Nun war ich an der Reihe, erstaunt zu sein. »Sie sprechen von der Golfanlage in Linden Hill, nicht wahr?«

»So ist es. Es gab dort einige landwirtschaftliche Nutzflächen, und einige Grundstücksbesitzer wollten partout nicht verkaufen. Also wurden sie zwangsenteignet und in der Höhe abgefunden, in der auch diejenigen abgefunden wurden, die verkauften.«

»Die New Yorker Zeitungen waren voll davon. Es gab sogar eine Initiative gegen den Bau des Golfplatzes.« Milo legte den Kopf ein wenig schief. »Wo bitte liegt beim Bau dieser Anlage das öffentliche Interesse?«

Darauf gab der Politiker keine Antwort. Er knetete seine Hände und fixierte uns abwechselnd. Seine Backenknochen mahlten.

Ich nickte. »Ihr Name kam in diesem Zusammenhang immer wieder aufs Tableau, Mister Manson.«

»Man hat mich deswegen bedroht«, knurrte der Stadtverordnete. »Es gab anonyme Drohanrufe. Aber ich hätte doch nie geglaubt, dass diese Schufte tatsächlich ...«

Seine Stimme brach. In seinen Augen begann es feucht zu schimmern. Seine Nerven lagen blank. Seine Psyche spielte nicht mehr mit.

»Nennen Sie uns Namen«, bat ich.

»Sherman«, kam es nach kurzer Überlegung. »Ja, Robert Sherman. Steven Baldwin, Gerald Whitestone, Louella Mangano, um nur einige zu nennen. Sherman drohte mir ganz offen. Er sagte, er würde mich am liebsten wie einen räudigen Hund erschlagen.«

»Wo wohnen diese Herrschaften?«

»Das habe ich nicht im Kopf. Aber das können Sie ganz leicht herausfinden. In der City Hall, in meinem Büro, gibt es Akten. Wenden Sie sich an meine Sekretärin ...«

Um es kurz zu machen: Sherman wohnte in Queens, Grenfell Street. Baldwin wohnte ebenfalls in Queens, Sawyer Avenue. Gerald Whitestones Wohnung lag in Manhattan, East Side, 39th Street. Louella Manganos Anschrift lautete Paerdegat 2nd Street, Brooklyn, New York.

Die Sekretärin von Arthur Manson war ganz aufgelöst. Mit weinerlicher Stimme sagte sie: »Der arme Mann. Wer kann ihm das nur angetan haben? Er hatte für jeden ein offenes Ohr, war absolut sozial eingestellt, und er wollte nur das Beste für die Stadt und ihre Bewohner.«

»Gab es viele Drohanrufe nach der Sache mit den Zwangsenteignungen in Queens?«, erkundigte ich mich.

»Einige. Die meisten beschimpften den Stadtverordneten nur. Aber einige drohten ihm sogar mit dem Tod.«

Außer den uns bereits bekannten Namen schrieben wir noch einige weitere auf, die im Zusammenhang mit den Zwangsenteignungen in Erscheinung getreten waren, dann verließen wir die City Hall wieder.

Wir beschlossen, zuerst Gerald Whitestone in Manhattan einen Besuch abzustatten. Bevor wir in die 39th fuhren, vergewisserte ich mich telefonisch, dass Whitestone zu Hause war. Wir trafen einen Mann von etwa sechzig Jahren. Er hatte keine Haare mehr auf dem Kopf, hervorstechendstes Merkmal in seinem Gesicht war eine große Hakennase, seine Wangen waren eingefallen und irgendwie erinnerte er mich an einen Geier.

»Natürlich habe ich in meiner Wut geäußert«, gab er zu, »dass ich Manson am liebsten in die Hölle schicken würde. Bei dem Gelände handelte es sich um Bauerwartungsland. Ich habe das Grundstück vor fünfzehn Jahren für ein Butterbrot erworben. Es hatte sich zwischenzeitlich im Wert vervierfacht, und es wäre sicher noch viel, viel mehr wert geworden. Eine Kaufhauskette zeigte schon Interesse daran. Ich hätte das Geschäft meines Lebens machen können. Aber dann kamen die exponierten Herrschaften des Golfclubs. Sie boten uns einen Preis, der eigentlich lächerlich war. Die meisten von uns lehnten ab. Angeblich diente der Bau der Anlage der Schaffung von Arbeitsplätzen. Das Gemeinwohl wurde bejaht. Den Rest kennen Sie, G-men.« Whitestone hob die Schultern, ließ sie wieder nach unten sacken und endete: »Mit der Entführung von Mansons Frau habe ich jedoch nichts zu tun. Wenn ich schon bis in sein Schlafzimmer eingedrungen wäre, dann hätte ich wahrscheinlich diesen Drecksack abserviert.«

Seine Stimme war zuletzt vom Hass verzerrt. Mit dem Wort Wut war wohl zu gelinde ausgedrückt, was er tatsächlich für Manson empfand. Er machte keinen Hehl daraus.

Als wir wieder im Wagen saßen, fragte Milo: »Was hältst du davon?«

»Sein Hass auf Manson ist mörderisch.«

»Das kann man wohl sagen. Ein Motiv hätte er. Dennoch halte ich ihn nicht für den Entführer.«

»Ich glaube auch nicht, dass er etwas mit der Entführung zu tun hat«, pflichtete ich bei. »Wobei wir es aber auch nicht ausschließen können.«

Wir benutzten den Queens Midtown Tunnel, um auf die andere Seite des East River zu gelangen. New York schien verkehrsmäßig wieder einmal aus allen Nähten zu platzen. Die Hitze, die seit Tagen anhielt, schürte die Aggression der Autofahrer.

Robert Sherman war bei American Airlines beschäftigt, sein Arbeitsplatz befand sich im La Guardia Airport. Er bekleidete bei der Fluggesellschaft eine führende Stellung. Sherman war etwa fünfundvierzig Jahre alt, mittelgroß und schlank. Ein wenig erinnerte er den Hollywood Star Mel Gibson.

»Das ist richtig«, gab Sherman zu verstehen. »Ja, ich äußerte, dass ich Manson am liebsten wie einen kranken Hund erschlagen würde. Ich war voll Zorn. In diesem Zustand lässt man sich zu so mancher Äußerung hinreißen.«

»Wo waren Sie in der Nacht vom dreißigsten auf den einunddreißigsten?«

»Zu Hause, wo sonst? Fragen Sie meine Frau. Ich bin jede Nacht zu Hause. Keinen Stammtisch, keine Geliebte; mein Leben verläuft in einem nahezu puritanischen Gleichmaß. Ich bin kein Kidnapper.« Sherman zeigte ein schiefes Grinsen. Ganz wohl war ihm nicht in seiner Haut. Das war deutlich.

Dem ersten Augenschein nach glaubte ich ihm das aufs Wort. Das Gegenteil konnten wir ihm auch gar nicht beweisen. Wahrscheinlich saß er jeden Abend über seiner Briefmarken- oder Münzsammlung und erfreute sich an den Kleinoden.

Wir kehrten zurück nach Manhattan und meldeten uns bei Mr. McKee, nachdem wir im Field Office eingetroffen waren.

»Sie blicken nicht gerade glücklich drein«, empfing uns der Chef. »Setzen Sie sich und berichten Sie. Ich bin ganz Ohr.«

»Wir haben mit Manson gesprochen, Sir. Er hat eine Reihe von Feinden.«

»Welcher Politiker hat die nicht?«, kam es prompt vom Chef.

Ich erzählte dem AD, was wir in Erfahrung gebracht hatten.

»Ich glaube es nicht«, erregte sich der Chef. »Man hat die Enteignungsmaßnahmen tatsächlich mit öffentlichem Interesse begründet?«

»Ja, dem Wohle der Allgemeinheit dienend«, mischte sich Milo ein. »Als ich Manson darauf ansprach, schwieg er. Er hatte sicher keine plausible Erklärung auf Lager.«

Mr. McKee schüttelte ungläubig den Kopf. »Die unerforschlichen Ratschlüsse der Politik«, murmelte er. »Nun, es ist nicht unser Job, sich darüber Gedanken zu machen. Was immer die Erklärung ist, die den Bau einer Golfanlage in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses und des Gemeinwohles stellt – wir haben sie zu akzeptieren. Bei uns geht es um eine Entführung. Ich habe mit dem Bürgermeister gesprochen. Er...

Erscheint lt. Verlag 9.2.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-5820-7 / 3738958207
ISBN-13 978-3-7389-5820-1 / 9783738958201
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